Mary de Rachewilz
Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. ...
Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. Doch nach der Lektüre des Buches habe ich mich dann noch genauer damit befaßt. Mary ist die uneheliche Tochter von Pound und einer Geigerin. Sie wurde gleich nach der Geburt zu einer Bauernfamilie gegeben, die sie groß zogen. Jedoch in späteren Jahren hatte Mary ein intensives Verhältnis zu ihren Eltern. Sie erzählt uns von den Begegnungen in Italien, mit anderen Künstlern, wie ihre Eltern in den Tag hineinlebten, das Geld manchmal knapp war, vom Krieg, der Gefangenschaft ihres Vaters und von den Werken, die er in dieser Zeit schrieb. Die Spurensuche führt uns durch ganz Italien, die Eltern wechselten oftmals ihre Wohnorte, es werden Zeitzeugen gehört. Jedoch sind die Kapitel nicht chronologisch, sondern manchmal sehr sprunghaft geschrieben. Mary heiratet dann später Boris, von dem sie zwei Kinder bekommt und sie erwerben die alte Burg Brunnenberg, die Mary verstand, wieder einigermaßen bewohnbar zu machen. In späteren Jahren war Brunnenberg der Zufluchtsort der Eltern und auch anderer Künstler. Die alte Dame kann sich noch gut an verschiedene Begebenheiten erinnern und erzählt dies sehr interessant und glaubhaft. Das Buch ist mit wunderbaren Fotos versehen, fast erscheint es mit wie ein kostbarer Bildband. Die Titelseite des Buches ziert Mary de Rachewilz in all ihrer Eleganz und Anmut.