Gelungener Neubeginn
Kurz vor Abschluss ihres Studiums wird Reagan vergewaltigt und verlässt wenig später fluchtartig ihre Heimatstadt Boston. Jahre später, der Liebe und dem Alkohol hat sie komplett abgeschworen, beginnt ...
Kurz vor Abschluss ihres Studiums wird Reagan vergewaltigt und verlässt wenig später fluchtartig ihre Heimatstadt Boston. Jahre später, der Liebe und dem Alkohol hat sie komplett abgeschworen, beginnt sie ein neues Leben in Chicago, wo auch ihre ehemalige WG-Mitbewohnerin inzwischen Karriere macht.
Drew lernen wir als fürsorglichen Familienvater kennen, dessen Ehe gerade dabei ist, vor die Hunde zu gehen. Der Grund dafür ist, dass seine Frau nach der Geburt des Sohnes, Dawson, unter postpartaler Depression leidet, aber keine Hilfe annehmen kann oder will.
Einige Jahre später ist Drew geschieden und treibt als Chef seine Assistentinnen reihenweise in den Wahnsinn. Als Reagan als Assistentin seiner Mutter angestellt wird und dadurch zwangsläufig auf Drew trifft, ist sie nicht an einer weitergehenden Bekanntschaft interessiert, da sie ihn für einen gutaussehenden Schwerenöter hält. Sie ist sehr abweisend und sorgt auf diese Weise dafür, dass sie für Drew noch interessanter wird, als sie es ohnehin schon ist. Erst als sie seinen Sohn Dawson kennenlernt, merkt sie, dass in ihm auch noch ein anderer Mensch steckt, als sie vermutet hat. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf...
Das Buch ist wunderbar flüssig geschrieben, aber leider haben sich bei der Übersetzung einige grammatikalische Fehler eingeschlichen, die ich beim besten Willen nicht überlesen konnte. Öfter passten der Anfang und das Endeeines Satzes absolut nicht zusammen (inhaltlich schon, aber nicht grammatisch). Dies hat den Lesefluss - zumindest bei mir - doch sehr gestört. Auch einige Druckfehler waren nicht zu ignorieren, allerdings hat das alles keine Auswirkung darauf, dass das Buch an sich trotzdem gut zu lesen ist.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und sie sind auch fast alle sehr sympathisch. Die Ausnahmen sind Zane (der Vergewaltiger) und Jennifer (Drews Ex-Frau).
Das Ende kam mir persönlich allerdings ein wenig zu schnell und war extrem kitschig, da hätte es bestimmt auch noch andere Möglichkeiten gegeben. Und irgendwie kamen die Nebencharaktere zu kurz, was aber wohl daran liegt, dass sie die Protagonisten des nächsten Teils sind.
Trotz des schwierigen Themas, das sehr gut eingebunden ist, lässt sich das Buch gut lesen, es regt gelegentlich dazu an, sich über das Leben Gedanken zu machen, und es fiel mir schwer, bei der Lektüre Pausen eizulegen.
Alles in allem ein Buch, das gutgeschrieben ist, recht vorhersehbar, aber trotzdem fesselnd, ich kann es als Unterhaltungslektüre mit gutem Gewissen weiterempfehlen.