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Veröffentlicht am 19.02.2023

Es ist nicht der Berg, den wir bezwingen, wir bezwingen uns selbst. (Edmund Hillary)

Die Dorflehrerin
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Tannau 1918. Seit 7 Jahren ist Antonie Weber die Dorflehrerin von Tannau und hat sich in dieser Zeit zu einem angesehenes Mitglied der kleinen Bergdorfgemeinde gemausert. Fast alle Männer sind aufgrund ...

Tannau 1918. Seit 7 Jahren ist Antonie Weber die Dorflehrerin von Tannau und hat sich in dieser Zeit zu einem angesehenes Mitglied der kleinen Bergdorfgemeinde gemausert. Fast alle Männer sind aufgrund des 1. Weltkrieges irgendwo an der Front, so dass die Frauen anpacken müssen, um für ihre Familien ein karges Mahl auf den Tisch zu bekommen. Erst nach und nach kehren einige Männer verletzt zurück. Antonies heimliche Liebe, der Förster Sebastian, ist ebenfalls unter ihnen. Doch er wird Tannau bald verlassen, um einen wichtigen Posten in München anzunehmen. Dort lebt auch Antonies beste Freundin Elvira mit ihrer Familie, die von der Novemberrevolution der Sozialisten überrascht wird. Während der neue Pfarrer Porz von seiner Kanzel flammende Reden für den Krieg hält und den Dorfbewohnern mit seinen Ansichten das Leben schwer macht, halten die Tannauer zusammen und greifen sich gegenseitig unter die Arme. Antonie versucht derweil, den Kindern den Schulalltag so angenehm wie möglich zu gestalten und hilft mit aller Kraft dabei, ein kleines Leben zu retten. Der Abschied von Sebastian bringt ihre Entscheidung ins Wanken, ihn ziehen zu lassen. Wird Antonie der Liebe doch noch eine Chance geben?
Bettina Seidl hat mit „Stille und Sturm“ den zweiten Teil um ihre Protagonistin Antonie Weber vorgelegt, der dem Vorgängerband an historischem Hintergrund sowie einer warmherzigen Geschichte über Antonie und die Dorfgemeinschaft in nichts nachsteht. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser schnell ins vergangene Jahrhundert reisen, um sich als Zaungast in Tannau wiederzufinden und dort Antonie und den Dorfbewohnern bei ihrem Treiben über die Schulter zu sehen. Wechselnde Perspektiven erlauben zudem einen Blick in Elviras Leben in München und die sich dort zuspitzende politische Lage. Antonie hat zwar in Förster Sebastian Berger ihren Seelengefährten und heimliche Liebe gefunden, aber als Lehrerin und ehemalige Klosterschülerin ist ihr bewusst, dass ihr Beruf ihr keine Ehe erlaubt. Mit Hingabe, Geduld und Einfühlungsvermögen unterrichtet sie ihre Schüler, wobei sie allerlei unkonventionelle Lernmethoden entwickelt, die dem Pfarrer ein Dorn im Auge sind. Die Autorin hat gut recherchiert und den damaligen historischen Hintergrund sehr glaubhaft mit ihrer Handlung verknüpft. Die Auswirkungen des Krieges sowie die Kriegsmüdigkeit und harten Entbehrungen der Bevölkerung werden eindrücklich zum Ausdruck gebracht. Vor allem aber blitzt der Zusammenhalt der Dorfbewohner immer wieder hervor, ob es das Schlittenfahren, der Kirchenchor oder aber auch der Schulneubau ist. Da greift ein jeder dem anderen unter die Arme, keiner wird allein gelassen, was in der heutigen egoistischen Zeit fast schon Seltenheitswert hat.
Den Charakteren wurde liebevoll Leben eingehaucht, mit ihren authentischen menschlichen Eigenschaften wachsen sie dem Leser schnell ans Herz, der sich gern als unsichtbarer Gast unter ihnen tummelt. Antonie ist eine warmherzige Seele, die immer das Wohl der anderen im Blick hat, vor allem das ihrer Schüler. Sie ist hilfsbereit, mitfühlend, einfallsreich und gibt mehr, als sie für sich nimmt. Dafür wird sie von allen geliebt und immer wieder mit Kleinigkeiten bedacht. Antonies Freundin Elvira ist eine Frau, die über ihre eigenes Handeln und Tun erst überrascht ist, dann jedoch resoluter und mutiger wird. Pfarrer Porz ist ein Blender, der andere klein macht, um sich Macht und Ansehen zu verschaffen. Er ist ein hartherziger und unehrlicher Mann, dem man keine Träne nachweint.
Mit „Stille und Sturm“ ist Bettina Seidl eine sehr gelungene Fortsetzung gelungen, die nicht nur durch den historischen Hintergrund besticht, sondern mit einer wunderbaren, liebevollen Handlung überzeugen kann, in der sowohl Liebe als auch Freundschaft in harten Zeiten einen großen Stellenwert haben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.01.2023

Rachefeldzug gegen Claire

Vergeltung in Tanner Hollow
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Als leitende Forensikerin hat Claire Montgomery sich im Verlauf ihres Berufslebens einige Feinde gemacht. Einer davon sinnt auf Rache und trachtet ihr nach dem Leben und verübt einen Anschlag auf sie in ...

Als leitende Forensikerin hat Claire Montgomery sich im Verlauf ihres Berufslebens einige Feinde gemacht. Einer davon sinnt auf Rache und trachtet ihr nach dem Leben und verübt einen Anschlag auf sie in ihren eigenen vier Wänden, dem sie nur knapp entkommt. Den unbekannten Täter aufzuspüren ist für Claire nun lebensnotwendig. Derek St. John, ein alter Bekannter aus der Vergangenheit, unterstützt sie dabei. Zwischen Claire und Derek sprühen schon bald romantische Funken, doch Claire will sich auf keinen Fall ablenken lassen. Oberstes Gebot ist für sie, den heimtückischen Attentäter zur Strecke zu bringen und endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Wird es Derek und ihr gelingen, die Gefahr zu bannen…
Mit „Vergeltung in Tanner Hollow“ legt Lynette Eason den vierten Band ihrer Tanner-Hollow-Reihe vor und verwebt darin gekonnt einen spannenden Kriminalfall mit einer sich anbahnenden Liebesgeschichte. Der Leser gleitet durch den flüssig-fesselnden Schreibstil sofort in die Geschichte hinein, die mit einem spannenden Auftakt startet und deren Spannungslevel sich bis zum Finale immer mehr hochschaukelt. Claire ist eine toughe Frau, die gerade eine leitende Position als Forensikerin übernommen hat. Durch ihre Arbeit ist sie einigen Personen ein Dorn im Auge, den sie unbedingt beseitigen wollen. Claire sitzt auf einem Pulverfass, dass sie fast das Leben kostet. Hilfe und Unterstützung findet sie bei Derek, der aufgrund seiner Familie in Polizei- und Strafverfolgungskreisen gut vernetzt ist. Gemeinsam machen sich die beiden daran, den Täter aufzuspüren. Die Autorin erzählt nicht nur von den Schicksalsschlägen, die Claire schon durchleben musste, sondern lässt diese auch charakterlich an diesen wachsen. Die Handlung ist wohl durchdacht und für die 160 Seiten recht komplex, doch gleichzeitig für den Leser nicht nur ein gut konstruierter Fall zum Miträtseln, sondern auch ein stimmiges Leseerlebnis mit hohem Unterhaltungswert.
Die Charaktere sind lebendig gezeichnet und in Szene gesetzt, sie strahlen Glaubwürdigkeit aus und lassen den Leser sehr nahe an sich heran, der ihnen auf Schritt und Tritt folgt. Claire ist eine starke und mutige Frau mit einer schicksalsträchtigen Vergangenheit. Sie lässt sich nicht unterkriegen und vor allem nicht bedrohen. Sie ist wie ein Pitbull, der nicht locker lässt, bis sie die Lösung vor Augen hat. Derek ist ein toller Kerl, dem Hilfsbereitschaft, Unterstützung und Ehrlichkeit wichtig sind.
„Vergeltung in Tanner Hollow“ ist ein sehr gelungener Mix aus Kriminalfall, Lebens- und Liebesgeschichte, der mit seiner Handlung von der ersten Seite an den Leser in seinen Bann zieht und ihn regelrecht hineinsaugt. Kurzweilige wunderbare Unterhaltung, die eine absolute Leseempfehlung verdient!

Veröffentlicht am 17.01.2023

Feuer und Flamme

Gefährliches Spiel in Tanner Hollow
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Lilly ist als Zeugin eines Mordes ihres Lebens nicht mehr sicher. Als ihr Haus einem Brand zum Opfer fällt, kann sie in letzter Minute vom Feuerwehrmann Jason Tanner gerettet werden. Da die Polizei ihren ...

Lilly ist als Zeugin eines Mordes ihres Lebens nicht mehr sicher. Als ihr Haus einem Brand zum Opfer fällt, kann sie in letzter Minute vom Feuerwehrmann Jason Tanner gerettet werden. Da die Polizei ihren Befürchtungen keinen Glauben schenkt, dass man sie aus dem Weg räumen will, und sie für verrückt erklärt, vertraut sie sich in ihrer Not Jason an. Jason nimmt Lillys Sorgen ernst und hilft ihr dabei, unterzutauchen. Gleichzeitig versucht er, den heimtückischen Täter mithilfe seines Bruders Nolan zur Strecke zu bringen, wobei sie sich selbst in Gefahr bringen…
Mit „Gefährliches Spiel in Tanner Hollow“ legt Lynette Eason den 2. Band ihrer vierteiligen Serie rund um den Ort Tanner Hollow vor und kann auch diesmal wieder mit einem hoch angelegten Spannungslevel sowie einer fesselnden Handlung den Leser in ihren Bann ziehen. Der flüssige und packende Erzählstil nimmt den Leser sofort mit hinein ins Geschehen und lässt dessen Puls bis zum finalen Schluss auf Hochtouren rasen, während er sich gemeinsam mit den Protagonisten auf die Spuren des Täters begibt. Lilly ist auf der Flucht vor einem unbekannten Gegner, der ihr nach dem Leben trachtet angesichts der Tatsache, dass sie Zeugin eines Mordes ist. Sie steht völlig allein und ungeschützt da, weil die örtliche Polizei ihre Aussagen als Hirngespinste abtut. Einzig Jason, der ihr das Leben gerettet hat, schenkt ihr Glauben und versucht alles, um Lilly aus der Schusslinie des unbekannten Täters zu bringen und diesen gleichzeitig aufzuspüren. Die Autorin versteht es sehr geschickt, nicht nur ihren Spannungslevel auf konstant hohem Niveau zu halten, sondern auch den Leser in die Ermittlungen miteinzubeziehen. Die Handlung ist glaubwürdig konzipiert und lässt bei der Auflösung des Kriminalfalls keine Wünsche und Fragen seitens des Lesers offen, was für die Kürze des Romans eine meisterhafte Leistung ist.
Die Charaktere werden lebendig in Szene gesetzt und überzeugen mit glaubwürdigen Eigenschaften, so dass der Leser sich ihnen gern anschließt und ihr Schicksal mit ihnen teilt. Lilly ist eine starke Frau, die sich ohne Zutun in Gefahr gebracht hat und dafür nun bezahlen soll. Sie ist ehrlich, liebenswert und erobert das Leserherz im Sturm. Jason Tanner ist ein mutiger Mann, der aufgrund seines Berufes jeden Tag für andere sein Leben riskiert. Er ist eloquent und mit einer gesunden Neugier ausgestattet, zudem hat er ein sympathisches Helfersyndrom, das zum Teil berufsbedingt ist.
„Gefährliches Spiel in Tanner Hollow“ kann mit einer gutdosierten Mischung aus Hochspannung und einnehmenden Charakteren sowie einer gut durchdachten Handlung von Anfang bis Ende überzeugen. Kurzweilige Lesestunden mit absoluter Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.01.2023

Das Schicksal des Eifeldorfes Wollseifen

Ginsterhöhe
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1919 Eifel. Albert Lintermann kehrt aus dem ersten Weltkrieg als schwer gezeichneter Mann zurück auf seinen Hof im kleinen Eifeldörfchen Wollseifen. Eine Granate hat sein Gesicht schwer entstellt, so dass ...

1919 Eifel. Albert Lintermann kehrt aus dem ersten Weltkrieg als schwer gezeichneter Mann zurück auf seinen Hof im kleinen Eifeldörfchen Wollseifen. Eine Granate hat sein Gesicht schwer entstellt, so dass seine Frau Bertha sich regelrecht vor ihm ekelt und ihn kaum ansehen kann. Albert jedoch ist nur froh, noch am Leben zu sein, und widmet sich nicht nur mit viel Fleiß und neuen Ideen der Arbeit auf dem Hof, sondern bringt sich immer mehr in die Dorfgemeinschaft ein, wobei er von Leni, der Verlobten seines im Krieg gefallenen Freundes Hannes, viel Unterstützung erhält. Eine Rekonstruktion seines Gesichts lässt Albert wieder selbstsicherer werden, die alten Wunden langsam verheilen und das Leben wieder in normalen Bahnen verlaufen, auch wenn die Inflation den Menschen arg zu schaffen macht. Das alles endet abrupt, als die Nationalsozialisten Wollseifen vereinnahmen und ihre großspurigen Pläne das Ende des Dorfes ankündigen…
Anna-Maria Caspari hat mit „Ginsterhöhe“ einen beeindruckenden historischen Roman vorgelegt, dessen gekonnter Mix aus Realität und Fiktion auf wahren Begebenheiten und Aussagen von Zeitzeugen beruht. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil saugt den Leser regelrecht in die Geschichte hinein und katapultiert ihn ins vergangene Jahrhundert, wo ihm die Handlung über einen Zeitraum von 30 Jahren präsentiert wird. Dort erlebt er nicht nur die Rückkehr des geschundenen Albert Lintermann hautnah mit, sondern auch die Veränderungen, die sowohl das Dorf Wollseifen als auch seine Bewohner betreffen. Gekonnt legt die Autorin Alberts innere Zerrissenheit dem Leser offen, aber auch Berthas Widerwillen gegenüber ihrem Ehemann wird realistisch geschildert. Interessant ist die Tatsache, dass man sich zur damaligen Zeit schon an Gesichtsrekonstruktionen gewagt hat, die Albert danach wieder ein erfülltes Leben ermöglichten. Der historische Hintergrund wurde exzellent recherchiert und mit der Handlung verwebt. Einmal mehr wird deutlich, welch hinterhältige Fratze die Nationalsozialisten an den Tag legten, um ihre hochfliegenden, wahnsinnigen Pläne durchzusetzen. Ganze Ortschaften und deren Bewohner waren ihnen bei der Umsetzung völlig egal. Die Autorin zeichnet ein Bild von fleißigen Menschen, die sich von Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lassen und tapfer jeden Tag erneut mit harter Arbeit für ihre Familien den Lebensunterhalt erkämpfen. Dabei bietet sie dem Leser ein Zeitzeugnis, dass dieser durch ihre bildhaften Beschreibungen während der Lektüre regelrecht vor Augen hat. Die Aufzeichnungen des Dorflehrers Martin Faßbender untermalen noch zusätzlich die realitätsnahe Handlung mit gesellschaftlichen und politischen Ereignissen der damaligen Zeit.
Die Charaktere sind lebendig gezeichnet und in Szene gesetzt, ihre authentischen menschlichen Eigenschaften machen es dem Leser leicht, ihrem Schicksal zu folgen. Albert ist ein starker und mutiger Mann, der sich ins Leben zurückkämpft und nie aufgibt, obwohl das Schicksal ihm immer wieder ein Bein stellt. Johann Meller ist ein Kotzbrocken, der über Leichen geht, wenn er darin einen Vorteil sieht. Leni ist eine liebevolle Frau mit großem Herzen. Silvio ist Albert ein wahrer Freund in allen Lebenslagen. Aber auch Maria, Bertha und weitere Protagonisten dürfen in dieser Geschichte auf keinen Fall fehlen.
„Ginsterhöhe“ ist mit seiner Mischung als realer Historie und fiktiver Familiengeschichte ein wahres Meisterwerk zeitgenössischer Geschichte, die der Leser während der Lektüre hautnah miterlebt. Schicksalsschläge, Freundschaft, Spannung, Verrat sowie das gesamte Emotionsbarometer werden dem Leser hier geboten. Absolute Leseempfehlung für einen Roman, der keine Wünsche offen lässt!

Veröffentlicht am 08.01.2023

Alles, was man für einen guten Krimi braucht, ist ein guter Anfang. (Georges Simenon)

Rückkehr nach Tanner Hollow
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Kallie Ainsworth hat ihren Heimatort Tanner Hollow seit sechs Jahren gemieden wie die Pest. Nun ist ihr Stiefvater Rick tot und einer Rückkehr steht nichts mehr im Wege, da ihre Mutter sie jetzt braucht. ...

Kallie Ainsworth hat ihren Heimatort Tanner Hollow seit sechs Jahren gemieden wie die Pest. Nun ist ihr Stiefvater Rick tot und einer Rückkehr steht nichts mehr im Wege, da ihre Mutter sie jetzt braucht. Doch bereits auf dem Weg dorthin scheint es jemand auf Kallie abgesehen zu haben und attackiert sie mit seinem Auto. Kallie kann sich gerade noch retten und ihr altes Elternhaus erreichen. Als Kallie den Anschlag auf sich bei der Polizei meldet, ist es ausgerechnet Detective Nolan Tanner, der sich um den Fall kümmern wird. Er war vor Kallies überstürztem Weggang ihre große Liebe. Ob es Nolan und Kallie gelingen wird, den unsichtbaren Angreifer zu entlarven, der ihr nach dem Leben trachtet?
Lynette Eason hat mit „Rückkehr nach Tanner Hollow“ den Auftaktband ihrer Tanner Hollow-Serie vorgelegt, der sich nicht nur als spannender Pageturner entpuppt, sondern auch mit einiger Romantik punkten kann. Der flüssige, bildhafte und fesselnde Erzählstil treibt schon gleich zu Beginn der Lektüre den Adrenalinspiegel des Lesers in die Höhe und lässt diesen bis zum Finale kaum abfallen. Kallies Rückkehr in ihren Heimatort nach so langer Zeit scheint einigen Menschen ein Dorn im Auge zu sein. Informationen über Charaktere und die üblichen Verdächtigen werden dem Leser nach und nach präsentiert, so dass dieser sich an den Ermittlungen von Kallie und Nolan beteiligen kann, um das Rätsel gemeinsam mit ihnen zu lösen. Während der Handlung werden einige Familiengeheimnisse aufgedeckt, die die Spannung nicht nur erhöhen, sondern auch die Ermittlungsarbeit interessant gestalten. Gleichzeitig stehen sich Kallie und Nolan nach vielen Jahren endlich wieder gegenüber und müssen sich ihrer gemeinsamen Vergangenheit stellen, die so einige Gefühle in ihnen aufwallen lässt. Die Autorin versteht es sehr gut, nicht nur einen spannenden Kriminalfall zu präsentieren, der keine Wünsche offen lässt, sondern bindet auch noch eine authentische Romanze in ihre Handlung ein. Wenn man bedenkt, dass der Roman nur 144 Seiten stark ist, ist das schon eine ganz hervorragende Leistung.
Die Charaktere sind mit menschlichen Zügen versehen, wirken auf den Leser glaubhaft und authentisch, so dass es leicht fällt, sich an ihre Fersen zu heften und die Rätsel mit ihnen in Angriff zu nehmen. Kallie ist eine offene und sympathische Frau, die schon einige Schicksalsschläge hinter sich hat. Die Rückkehr in ihre Heimat ist für sie sowohl Freud als auch Leid, denn die alten Erinnerungen verfolgen sie noch immer. Nolan ist ein feiner Kerl, der nicht nur seinen Job sehr ernst nimmt.
„Rückkehr nach Tanner Hollow“ ist ein wunderbarer Pageturner und perfekter Mix von Spannung, alten Familiengeheimnissen und Romantik. Absolute Leseempfehlung für eine kurze (Ent-)Spannungsauszeit!