Nur angeteasert und verwirrt zugelassen
Der Strand: VermisstLilli Sternberg, 19 Jahre alt und von Geburt an gehörlos, verschwindet auf dem Weg zu einem Treffen mit ihrer Freundin Fabienne. Zuletzt wurde sie an ihrem Arbeitsplatz gesehen. Am Strand, dem Treffpunkt ...
Lilli Sternberg, 19 Jahre alt und von Geburt an gehörlos, verschwindet auf dem Weg zu einem Treffen mit ihrer Freundin Fabienne. Zuletzt wurde sie an ihrem Arbeitsplatz gesehen. Am Strand, dem Treffpunkt der Freundinnen, findet sich keine Spur von Lilli.
Auf Grund ihrer Gehörlosigkeit organisiert Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt noch am gleichen Abend eine große Suchaktion rund um den Ort Sellnitz, wo Lilli bei ihren Großeltern lebt.
Lilli wird nicht gefunden, aber Fabienne erhält eine seltsame Nachricht von Lillis Handy.
Kurz gesagt beginnt diese Trilogie mit einem guten Plot. Der Anfang ist spannend und auch ein bisschen mysteriös, private Probleme des Ermittlers Tom drängen sich aber leider in der Vordergrund. Die Ermittlungen werden schlampig geführt. Nie wird nachgehakt, wenn Ungereimtheiten auftauchen. Stattdessen ermittelt die herbeigezogene Kryptologin in eigener Sache, aber wir erfahren nicht in welcher.
Auf den 376 Seiten ist es mir auch nicht gelungen eine Beziehungen zu den Protagonisten entstehen zu lassen. Sie wirkten großenteils gestresst, getrieben und unsympathisch.
Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass wahllos immer neue Probleme auftauchten, sie aber erst einmal nicht hinterfragt wurden. Plötzlich kamen zwei übergeordnete Beamte hinzu, machten sich wichtig und eröffneten das Kompetenzgerangel, das eine kompetente Ermittlungsarbeit verhinderte.
Obwohl die Autorin durch kurze Kapitel und öfters wechselnden Blickwinkeln versuchte Schwung in die Story zu bekommen, machte das Weiterlesen nach 2/3 der Geschichte keinen Spaß mehr.
Als ich entsetzt nach 376 Seite feststellen musste, dass die Geschichte einfach mittendrin abgebrochen wurde und die Autorin sich bemüßigt fühlte, eine zweiseitige Zwischenbemerkung zu schreiben, um dann noch eine 16-seitige Leseprobe des zweiten Bandes anzufügen, war ich gelinde gesagt stocksauer.
Es ist sicher richtig, dass im ersten Band einer Trilogie nicht alle Handlungsstränge aufgelöst werden, sondern sich zum Beispiel die Entwicklung oder das Zusammenwachsen eines erfolgreichen Teams durch eine Trilogie zieht. Auch das Ergründen eines lang zurückliegenden Geheimnis oder Verbrechen kann über mehrere Bände verfolgt werden, aber in diesem Band wurde nichts, aber auch gar nichts gelöst. Schade
Übrigens unter der Buchbeschreibung Der Strand-verraten steht:
Was geschah mit Lilli Sternberg? Drei in sich abgeschlossene Thriller, ein großer Fall: die packende Ost-Trilogie.
Das war wohl Wunschdenken des Verlags, hat in der Realität aber nicht funktioniert.