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Veröffentlicht am 03.02.2023

Ein harter Hund

Frankie
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Frank Thaler ist vierzehn Jahre alt. Er lebt mit seiner Mutter allein, sein Vater hat die Familie schon verlassen, als er noch ein Kleinkind war. Frank kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit ...



Frank Thaler ist vierzehn Jahre alt. Er lebt mit seiner Mutter allein, sein Vater hat die Familie schon verlassen, als er noch ein Kleinkind war. Frank kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Bislang wusste er nicht mal, dass er einen Großvater hat. Jetzt holt er mit seiner Mutter diesem Mann vom Gefängnis ab. Der 71-jährige Großvater hatte achtzehn Jahre gesessen, wobei ihm zwei Jahre erlassen wurden, wegen guter Führung. Aber insgesamt saß er bereits sechsundzwanzig Jahre seines Lebens. Er ist ein harter Hund. Wegen welcher Verbrechen er einsitzen musste, erfährt Frank weder von seiner Mutter noch von seinem Großvater. Frank spürt die Angst seiner Mutter vor diesem kalten, zynischen Mann. Und doch geht für Frank von diesem schwerkriminellen Großvater eine Faszination aus.

Es ist eine düstere Geschichte mit unglaublicher Sogwirkung. Michael Köhlmeier versteht es seine Leser in die Geschichte reinzuziehen. Sein Schreibstil ist leicht lesbar und doch verursacht sie Gänsehaut und Herzklopfen. Die Protagonisten sind unwahrscheinlich gut gezeichnet. Dieser emotionslose Mensch stand mir so deutlich vor Augen. Er machte mir Angst. Dieser Mann ist kein kuschliger Opa. Er muss schon einiges auf dem Kerbholz haben. Grundlos sitzt niemand eine so lange Haftstrafe ab. Ich bewunderte Frank, wie er es dennoch schaffte Zugang zu ihm zu finden. Und genau das hätte nie passieren dürfen. Vor solchen Menschen hält man sich fern. Die ängstliche Mutter hatte Frank vor dem Kontakt zu ihrem Vater gewarnt. Sie hält ihn für ein gefährliches Tier, sie kennt seine Untiefen.

Die Geschichte wird aus Franks Perspektive erzählt. Das Ende hatte ich so nicht erwartet. Ich blieb zum Schluss ziemlich verstört zurück.

Fazit: Eine perfekt erzählte Geschichte über die Frage nach Verantwortung und Schuld. Ein absolutes Lese-Highlight.


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Veröffentlicht am 01.02.2023

Veganes Kochen ist keine Hexerei

Schnell mal vegan
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Ich muss vorausschicken, ich ernähre mich nicht vegan, möchte aber mehr und mehr vegane Gerichte in meinen Ernährungsplan einbauen. Den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren habe ich schon länger auf ein ...


Ich muss vorausschicken, ich ernähre mich nicht vegan, möchte aber mehr und mehr vegane Gerichte in meinen Ernährungsplan einbauen. Den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren habe ich schon länger auf ein Minimum heruntergefahren. Deshalb stehe den veganen Rezepten von Katharina Seiser mehr als aufgeschlossen gegenüber, vor allem, weil sie für die Zubereitung einen maximalen Zeitaufwand von 30 Minuten verspricht und das für einen maximalen Geschmack. Das klingt doch schon mal super. Denn lange in der Küche rumzuwerkeln ist nicht mein Plan.

Das Kochbuch kann mich tatsächlich begeistern. Es ist ansprechend und liebevoll gestaltet, mit professionellen Fotos. Die Gerichte sind appetitlich angerichtet, die Rezepte gut beschrieben und scheinen tatsächlich ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen. Zudem habe ich sogar einige echt raffinierte Rezepte entdeckt. Die Rezeptauswahl bietet für jeden Geschmack leckere Ideen. Und was am besten ist, es werden rein pflanzliche Zutaten verwendet, keine industriell gefertigten Ersatzprodukte.

Da ich meine Liebe zu Linsen, in allen Variationen und Farben, entdeckt habe, sind meine Favoriten der Linsenreis mit Röstzwiebeln auf Seite 54 und der Linsensalat mit Dijondressing auf Seite 146. Außerdem mag ich den Quinoa-Salat mit Paranüssen und Physalis auf Seite 110 oder den Bulgur-Salat mit Mangold auf Seite 114.

Fazit: Warum nicht auf tierische Produkte verzichten? Diese Rezepte erleichtern den Umstieg in eine vegane Zukunft.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Eiseskälte

Haie unter dem Eis - Kira Lunds erste Reportage
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Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch!!!


Der Schauplatz im Hörbuch von H. Dieter Neumann ‚Haie unter dem Eis‘ befindet sich im deutsch-dänischen Grenzland. Eine erfahrene Taucherin kommt nach einem ...

Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch!!!


Der Schauplatz im Hörbuch von H. Dieter Neumann ‚Haie unter dem Eis‘ befindet sich im deutsch-dänischen Grenzland. Eine erfahrene Taucherin kommt nach einem Tauchgang nicht zurück. Sie war mit ihrem Mann unter dem Eis der Ostsee unterwegs. Die junge TV-Journalistin Kira Lund war mit der Vermissten befreundet. Ihre Leiche wird am Meeresgrund gefunden. Die forensischen Untersuchungen zeigen, dass die erfahrene Sporttaucherin unter Wasser ermordet wurde. Ihr Mann gerät unter Verdacht. Aber warum sollte er seine Frau ermordet haben. Nach und nach ergeben sich immer mehr Verdachtsmomente in alle Richtungen. Undurchsichtige Machenschaften um einen Immobiliendeal eröffnen neue Blickwinkel in diesem Fall. Und Kira stellt eigene Ermittlungen an und bringt sich damit in Gefahr.

Die Story hat einen guten Spannungsbogen. Immer neue Wendungen halten die Neugier wach und laden zum Mitraten ein. Ich mochte die Hauptprotagonistin Kira Lund und auch die Kommissarin sehr. Beide ergänzen sich gut.

Der Sprecher machte einen guten Job. Seine Stimme war angenehm, dadurch konnte ich der Handlung problemlos folgen.

Fazit: Ein spannendes Hörbuch, dass bis zuletzt nicht an Spannung verliert.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Farbigkeit des Lebens

Das glückliche Geheimnis
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Geheimnisse haben für Außenstehende immer was Spannendes. Aber in der Regel sind persönliche Geheimnisse eher belastend. Niemand soll davon erfahren. Um so ein Geheimnis handelt es sich hier. Und doch ...



Geheimnisse haben für Außenstehende immer was Spannendes. Aber in der Regel sind persönliche Geheimnisse eher belastend. Niemand soll davon erfahren. Um so ein Geheimnis handelt es sich hier. Und doch ist es ein glückliches Geheimnis.

Arno Geiger legt hier einen sehr persönlichen autobiografischen Roman vor, in dem er bewusst die Ich-Form gewählt hat. Er erzählt aus seiner Anfangszeit als Schriftsteller. Selbst nach der ersten Veröffentlichung war ihm nicht der große Erfolg vergönnt. Geigers Buch erzählt von den Höhen und Tiefen einer Autorenkarriere. Ein Schriftstellerleben kann hart sein. Irgendwie muss man überleben, von irgendwas seinen Lebensunterhalt bestreiten. Der Autor erzählt von seinem Doppelleben. Frühmorgens fährt er mit seinem Fahrrad los, klappert Papiercontainer um Papiercontainer ab, taucht in sie ein, fischt nach Verwertbarem, nach Büchern, Tagebüchern, Briefen, Postkarten und lithographierten Postkarten, holt sich dabei blaue Flecken und Abschürfungen. Doch davon darf niemand wissen, denn natürlich ist im Abfall zu graben ein Tabu.

Arno Geigers Geheimnis sichert ihm nicht nur das finanzielle Überleben, denn er kann so manches Schätzchen ausgegraben und zu Geld machen, auch einen literarischen Nutzen kann er vor allem aus Zetteln und Briefen herausziehen. Der Papierabfall wird für den Autor zu einer unschätzbaren Quelle. Er erfährt viel über die Menschen, die in den Häusern leben, die in der Nähe der Container leben: ‚Hier ist eine Ehe gescheitert. Hier hatte jemand ein zusätzliches Bett im Keller, in das er auswandern musste, wenn es Streit gab.‘ Auf einem von ihm geretteten Foto war auf der Rückseite folgende Bemerkung zu lesen: ‚Wenn es dir nicht gefällt, wirf es weg, es ist nur ein Fetzen Papier.‘

Ich war mit Begeisterung mit dem Autor unterwegs auf seinen Streifzügen durch die Stadt. Ich liebe seine Art zu schreiben, seine Poesie, seine Sprachgewalt. Er kann sich einfühlen, er interessiert sich für Menschen, er geht auf Tuchfühlung und fängt Stimmungen ein und doch ist sein Stil klar und unsentimental. Ich mag sein Faible für den Alltag, die kleinen Dinge. Geiger sieht dessen unterschätzte Farbigkeit. Er versteht sich als ein Künstler des ungekünsteltem. Arno Geiger hat eine ausgeprägte Begabung zur Empathie. Der Literaturkritiker Denis Schenk nannte ihn ein Empathiemonster. Seine Sätze bergen Weisheit: ‚Das Nichts ist erstrebenswerter als Berge von unnützem Kram‘ oder ‚Ein zum Platzen angefülltes Leben kann niemals ein erfülltes Leben sein.‘ ‚Es gibt für alles immer nur eine Gelegenheit. Was ich versäume, ist unwiederbringlich versäumt. Wie immer im Leben, muss man sich das Gute heraussuchen.‘

Über einem Schriftstellerkollegen schreibt er: ‚Ihm ist lebend das Leben ausgegangen. Es gab in seinen späteren Texten Höhen und Tiefen, aber es gab kein Leben.‘ In Arno Geigers Texten spürt man das Leben.

Zum Schluss schreibt Arno Geiger: ‚Es wäre zu wünschen, dass alle, die das Buch lesen, darin etwas für sie Wichtiges finden.‘ Ich habe sehr viele Perlen für mich entdeckt.

Fazit: Ein großartiges Buch, ich liebe es. Es hat mich angesprochen und zum Nachdenken gebracht.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Gelebtes Abenteuer

Gestrandet im Paradies
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Claudio Siebers sechsjährige Beziehung ging zu Ende. Jetzt hieß es für ihn: Keine Kompromisse mehr, ab jetzt gehört mir die Welt. Der Schweizer macht sich auf, Asien zu entdecken. Ein Abenteuer, in dem ...



Claudio Siebers sechsjährige Beziehung ging zu Ende. Jetzt hieß es für ihn: Keine Kompromisse mehr, ab jetzt gehört mir die Welt. Der Schweizer macht sich auf, Asien zu entdecken. Ein Abenteuer, in dem er als Nomade den asiatischen Kontinent durchzog mit Boot, Motorrad, Pony und Autostopp und schließlich seine Heimat auf einer Trauminsel fand.

Das Buch ist bebildert mit traumhaften Aufnahmen, die Lust auf eigene Abenteuer wecken. Ein bisschen neidisch bin ich schon. Zu gerne wäre ich mit dem Schweizer über eine der über 8.000 Hängebrücken in Nepal spaziert. Im weltweit höchsten Bergsee, dem auf 4.919 Meter Höhe gelegenen Tilichosee, nach einer beschwerlichen fünfstündigen Trekkingtour, ein Bad im eiskalten Wasser zu nehmen, kostet da schon Überwindung. Also nichts für Weicheier. Insgesamt ist es die ganze Reise nicht. Man muss schon auch die körperlichen Voraussetzungen dazu mitbringen, diese zum Teil strapaziösen Etappen durchzustehen. Dafür wurde er belohnt mit einzigartigen Naturerlebnissen und Begegnungen mit herzlichen Menschen.

Claudio Siebers gesamtes Hab und Gut trägt er in einem 80-Liter-Rucksack mit sich herum. Der Rest ist zu Hause im Keller eingelagert. Der Schweizer war ein erfolgreicher und hochbezahlter Key Account Manager und stand wie die meisten von uns, in einer nie endenden Tretmühle. Ein Umdenken löste Timothy Ferris Buch ‚Die 4-Stunden-Woche‘ bei ihm aus. Daraufhin entwarf er einen Siebenjahres-Sparplan und veranlasste nebenher alles Nötige für seinen Aufbruch. Okay, viele von uns lockt die Ferne, aber nicht jeder hat den Mut zu diesem konsequenten Schritt.

Nepal, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia & Brunei, Indonesien, Osttimor und die Philippinen waren die Stationen, die er in den sechs Jahren bereiste. Besonders das Kapitel über Brunei erweckte mein Interesse, da dies ein Land ist, über das man sehr wenig weiß und auch Claudio Sieber verweilte nur achtzehn Stunden hier als Durchreisender.

Claudio Sieber erzählt sehr spannend über seine Reise. Als Leser erfahre ich viel über Land und Leute, über Dinge, die ich in normalen Reiseführern mit so nicht lese.

Fazit: Ein bildstarker und spannend erzählter Reisebericht, der Lust auf Abenteuer macht.

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