Eine verschwundene Zweijährige
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)Die zweijährige Poppy ist die Tochter von Lotte Wiig, einer Mama-Bloggerin, die ständig Fotos von Poppy auf ihrem Blog und auf Instagram postet. Nachdem die Mutter ein Bild von ihrer Tochter vor dem Haus ...
Die zweijährige Poppy ist die Tochter von Lotte Wiig, einer Mama-Bloggerin, die ständig Fotos von Poppy auf ihrem Blog und auf Instagram postet. Nachdem die Mutter ein Bild von ihrer Tochter vor dem Haus der Großeltern online stellt, ist Poppy plötzlich verschwunden. Die Kommissarin Emer Murphy ist eigentlich wegen einer psychischen Erkrankung beurlaubt, aber als sie von der verschwundenen Poppy hört, setzt sie ihre Medikamente ab und fängt an, in dem Fall zu ermitteln.
Dieser Thriller ist von einer norwegischen Autorin und spielt auch dort. Mit norwegischen Thriller verbinde ich eigentlich eine düstere und kalte Stimmung, aber dieser Thriller war absolut nicht so. Trotz der Handlung und des Handlungsortes wirkt er auf mich trotzdem positiv und nicht so düster.
Auch Kristine Getz' Art und Weise zu schreiben, ist gut. Sie schildert das Geschehen so, dass ich alles verstehen konnte. Ihr Schreibstil liest sich wirklich flüssig und ich war oft wie gefesselt von der Handlung. Durch die ab und zu eingeschobenen Auszüge aus den verschiedenen Foren und sozialen Medien wird auch noch ein erweiterter Einblick mit etwas Abwechslung gegeben.
Die Idee finde ich auch wirklich spannend und sehr aktuell. Dadurch, dass Poppy ein Kleinkind ist, ist ihr Verschwinden nochmal dramatischer. Spannend ist der Thriller schon, allerdings erst am Ende. Nach und nach lässt die die Autorin Hinweise fallen und enthüllt einige Dinge über die Protagonistinnen. Ich habe oft mitgerätselt, wer Poppys Entführer sein kann, aber das Ende war für mich nicht wirklich vorhersehbar. Allerdings kommt mir das Ende viel zu abgedreht und unrealistisch vor. Schade, eigentlich war der Rest so realistische und gut. Das Ende enttäuscht mich da.
Emer als Protagonistin ist definitiv nicht die übliche Ermittlerin. Neben ihrer psychischen Probleme, die sie aufgrund des letzten Falls hat, erinnert Poppy sie an einen Teil in ihrer Vergangenheit. Ansonsten kommt sie mir als Charakter zu blass vor. Es hätte mehr Informationen gebraucht, um aus ihr eine vielschichtigere Protagonistin zu machen.
Insgesamt ist der Thriller spannend und wirklich gut geschrieben. Auch die aktuelle Idee überzeugt mich. Allerdings finde ich, dass die Protagonistin zu oberflächlich ist. Gerne würde ich mehr übe Emer erfahren. Außerdem ist das Ende meiner Meinung nach zu abgedreht und unrealistisch. Alles in einem ist Poppy von Kristine Getz aber ein spannender Thriller, der mich gut unterhalten hat.