Callie & David - wunderbares, berührendes Buch um das Thema Selbstverletzung - Lesehighlight
"...denn vielleicht kann Zeit alle Wunden heilen. Liebe kann es nicht. Liebe heilt keine Schnitte und keine Gedanken..." (Buchzitat)
Puh, was für ein emotionsgeladenes Buch - ein Volltreffer für die Seele ...
"...denn vielleicht kann Zeit alle Wunden heilen. Liebe kann es nicht. Liebe heilt keine Schnitte und keine Gedanken..." (Buchzitat)
Puh, was für ein emotionsgeladenes Buch - ein Volltreffer für die Seele mit ganz viel Gänsehautfeeling und Taschentuchalarm.
Was die Autorin hier geschaffen hat, ist ein Meisterwerk mit einem Thema, das viel öfter in genau solchen Geschichten angesprochen werden muss, um sowohl Betroffenen als auch Angehörigen und Freunden mehr Verständnis entgegenbringen zu können. Oft ist man überfordert, wenn Menschen sich selbst verletzen und man einfach nicht versteht, was in solch einer Person vor sich geht, wie man helfen soll, was man sagen oder tun soll. Dann taucht Hilflosigkeit und Verzweiflung auf. Wenn man eh auf wenig Verständnis stößt oder sich Menschen vielleicht noch lustig darüber machen, aus Unwissenheit oder weil sie denjenigen für unnormal halten, entsteht eine gefährliche Spirale.
Aus der Sicht von Callie und David wird diese bittersüße Romanze erzählt. Ihr Collegeleben, das Arbeiten im Pineapple Eiscafé, ihre beginnende Freundschaft und ihr Freundeskreis. Mehr und mehr erhält man einen Einblick in ihr Leben, was passiert ist, aus welchen Gründen Callie nach Bayside gekommen ist, womit sie kämpfen muss und was hinter Davids Sunnyboyfassade steckt. Aber es ist nicht alles nur traurig oder düster - es gibt so viele herrlich lustige Szenen, bei denen ich wirklich Kopfkino hatte. Doch hinter dem sonnigen Gemüt von David steckt viel mehr und je mehr man über ihn erfährt, desto mehr berührt und bewegt ist man, weil man seinen Kummer, seine Ängste so gerne abnehmen möchte, ihm versichern möchte, das er ein wunderbarer Mensch ist, mit so vielen tollen Talenten und Möglichkeiten.
Ich habe so einige Tränen vergossen, weil es etliche Szenen gibt, die einem wirklich das Herz zerreißen.
Die Entwicklung des Romans hat mir sehr gut gefallen. Es ist keine überstürzte romantische Begegnung, sondern mit viel Skepsis und Unsicherheit verbunden. Beide sind durch Geschehnisse geprägt, sind Veränderungen ausgesetzt und es ist nicht einfach nur alles locker und einfach – es geht um Verständnis, Mitgefühl, Unterstützung und echte Freundschaft – und gerade der Wert echter Freunde wird hier besonders aufgegriffen, selbst dann, wenn man etwas nicht versteht oder nachvollziehen kann und sich hilflos vorkommt.
Ich finde es großartig, dass man hier kein Patentrezept für den Umgang mit Selbstverletzung erhält, sondern dass es in einer so wunderschönen Geschichte verpackt ist und überhaupt erstmal gezeigt wird, was passiert, was das mit einem macht und wie es demjenigen geht und was Auslöser sein können. Diese Art der Aufklärung ist so wichtig, damit auch Nichtbetroffene hinter die Fassade schauen können und es verstehen lernen. Und dafür ist die Geschichte von Callie und David einfach großartig.
Ich habe beide ins Herz geschlossen, ebenso wie Callies Mitbewohner Nate, Davids beste Freundin Michelle, aber auch Jace, Davids Mom und Dr.Parker-Hall, besondere Menschen, die auf ihre Weise zu einer wunderschönen, tiefgründigen und bewegenden Geschichte beigetragen haben, die man so schnell nicht mehr vergessen wird.
Cover und Titel sind sehr passend gewählt, wenn man die Geschichte gelesen hat, wird man beim Titel schmunzeln und ich finde es gut, dass das Cover zwar auf den Schwerpunkt der Geschichte hindeutet, aber nicht zu extrem oder düster wirkt.
Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf den nächsten Teil: My heart set on you!