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Veröffentlicht am 23.01.2023

Beeindruckende Geschichtensammlung über besondere Krawatten

Das Leben der Krawatten
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In diesem sehr hochwertig gestalteten Buch geht es um ein Accessoire des Mannes, das leider in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung verliert, denn die Bekleidung wird immer salopper und langweiliger.
Es ...

In diesem sehr hochwertig gestalteten Buch geht es um ein Accessoire des Mannes, das leider in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung verliert, denn die Bekleidung wird immer salopper und langweiliger.
Es gab eine Zeit, da wurden Krawatten wertgeschätzt, oder gar zum Markenzeichen seines Trägers! Sie waren auch wesentlich individueller gestaltet oder gar Unikate und nicht dieser langweilige Einheitsbrei, den man heutzutage in den Geschäften findet. Unzählige Geschichten und Anekdoten zum Thema Krawatte haben die Autoren Monika Helfer und Michael Kohlmeier in ihrem Buch „Das Leben der Krawatten“ gesammelt. Die Storys führen quer über die ganze Welt, sind manchmal interessant, komisch, rätselhaft, in Reimen geformt oder schlicht auch völlig absurd, jedoch immer abwechslungsreich. Einige haben mich regelrecht zum Grübeln gebracht. Alle werden durch eindrucksvolle und passende großformatige Bilder von Krawatten ergänzt. Am Ende des Buches ergreift Gerald Matt das Wort, mit einem Plädoyer für die Krawatte und erklärt dort seine Faszination und Sammelleidenschaft für dieses letzte Attribut der Männer!

Natürlich ist auch das Erscheinungsbild des Buchs eine Augenweide, es fehlen weder das Lesebändchen, weinrot leuchtend, womit man seinen Lesefortschritt oder seine Lieblingsgeschichte markieren kann, noch eine äußere elegante Ausstattung. Das Buch-Outfit, ein edler graubrauner Leineneinband, wird mit seinem kontrastreichen weiß eingeprägten Titel und durch auffallend pink gefärbte Krawatten zum Eyecatcher. Mit seiner hübschen äußeren Gestaltung, den schönen Fotos und den kurzen Geschichten dazu, ist es deshalb das perfekte Couchtischbuch zum immer wieder mal durchblättern:).

Mein Fazit:
Je tiefer man in das Buch eintaucht, desto mehr Spaß hat man damit. Es ist kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest, man sollte es Geschichte für Geschichte genießen!

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Fesselnde Zeitreise ins historische München

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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München 1912
Es ist ein aufregender Schritt in ein neues Leben, als die gelernte Krankenschwester Anna aus Aschheim, auf Empfehlung ihres Onkels ihre neue Stelle als Assistentin der Münchner Gerichtsmedizin ...

München 1912
Es ist ein aufregender Schritt in ein neues Leben, als die gelernte Krankenschwester Anna aus Aschheim, auf Empfehlung ihres Onkels ihre neue Stelle als Assistentin der Münchner Gerichtsmedizin antreten darf! Zu Annas Überraschung, ist die zu untersuchende Leiche an ihrem ersten Arbeitstag keine geringere, als eine skandalumwitterte Schauspielerin, namens Adele Röckl. Die arme tote Frau hatte man aus der Isar gefischt. Als kurz darauf ein smarter junger Herr ihren Weg kreuzt, der ihr spontan eine freie Wohnung anbietet, kann Anna ihr Glück kaum fassen, glaubt sie doch an einen glücklichen Zufall. Leider entpuppt sich der nette Herr Nachtwey, dann als neugieriger Skandalreporter und ist obendrein ein verheirateter Mann von Adel, namens Fritz von Weynard. Anna ist schockiert!

Mit dem Titel “Die Prinzregentenmorde”, beginnt die neue spannende historische Serie “Fräulein Anna Gerichtsmedizin” der Münchner Autorin Petra Aicher. Titelheldin Anna bekommt eine für Frauen damals wohl einzigartige Anstellung an der Münchner Gerichtsmedizin. Für ein Mädchen vom Land erlebt Anna allerlei aufregende Abenteuer in der großen Stadt, dafür sorgt auch der freche Fritz, der an dem Mädchen Gefallen findet.
Es liegt allerlei Spannung in der Geschichte, nicht nur die tragischen Umstände von Adeles Tod, nein auch die Politik, die Dünkel des Adels, der Tod des Prinzregenten und das amüsante Nachtleben Schwabings sind Thema der Handlung. Die Autorin beherrscht es, ihre Figuren lebendig zu charakterisieren und die Szenerien großartig zu beschreiben. Es macht großen Spaß, gerade als Ortskundiger, sich auf diese Geschichte einzulassen.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut, ein wunderschöner Blick auf die Münchner Innenstadt und zwei sehr sympathisch wirkende Porträts der Protagonisten laden ein ins Buch zu schauen, auf dessen Innencover die Beiden näher vorstellig werden.

Mein Fazit:
Ein wirklich toller historischer Serienauftakt, mit sympathischen Protagonisten, der eine wunderbare Zeitreise in die bayrische Hauptstadt vor gut 100 Jahren bietet. Die Handlung fand ich fesselnd und sehr unterhaltsam, deshalb freue ich mich jetzt schon jetzt auf die Fortsetzung:). Die Geschichte ist allerdings meiner Ansicht mehr ein Zeitporträt mit einer spannungsvollen Handlung, man sollte also keinen historischen Krimi erwarten.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Übernatürliche Ablenkung

Im Zweifel für das Monster
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Der geschiedene Anwalt Daniel Becker strebt danach, in seiner Kanzlei eine steile Karriere hinzulegen und mit einem ihm anvertrauten neuen Fall endlich zum Partner aufzusteigen. Doch urplötzlich taucht ...

Der geschiedene Anwalt Daniel Becker strebt danach, in seiner Kanzlei eine steile Karriere hinzulegen und mit einem ihm anvertrauten neuen Fall endlich zum Partner aufzusteigen. Doch urplötzlich taucht das Schreckensgespenst seiner Kindheit auf und fleht Dan an, es in einem schrecklichen Mordprozess vor dem übernatürlichen Schreckensgericht zu verteidigen. Daniel reizt diese Aufgabe und sein erfolgreicher Auftritt in der Monsterwelt schlägt große Wellen! Daniel hat aber leider nun keine Zeit mehr für die Realität und sein Leben gerät vor lauter übernatürlicher Aufträge völlig außer Kontrolle!

Der Roman „Im Zweifel für das Monster“, von Autor Royce Buckingham ist wirklich äußerst schräg und abgehoben. Ort der Handlung ist Seattle, Protagonisten sind aufstrebende Anwälte und jede Menge merkwürdige übernatürliche Wesen. Diese Interaktion von Übernatürlichem und Normalität, erinnerten mich ein wenig an die Welt von Harry Potter oder an Men in Black. Gestalten-Wandler, sprechende Hunde, Vampire oder Hexen, je weiter das Buch voranschreitet, desto mehr Fantasiewesen tauchen auf. Die Charaktere sind gut beschrieben, charakterisiert und vorstellbar. Auch der Humor des Autors und sein flüssig lockerer Schreibstil waren auf meiner Wellenlänge. Der Spannungsbogen ist für einen Roman auch ganz ordentlich und konnte mich bis zum Ende hin begeistern. Klar, die Geschichte ist völlig irreal und fantastisch, aber dabei auch witzig und unterhaltsam.

Mein Fazit:
Die Geschichte hat mir gut gefallen und für ein paar sorglose Stunden abseits der Realität gesorgt. Nach einem interessanten und gelungenen Ende könnte ich mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Bewegende schicksalshafte Zeitenwende in einer kleinen Eifelgemeinde

Ginsterhöhe
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1919
Albert kehrt nach dem Ersten Weltkrieg, schwer entstellt in sein kleines Heimatdorf in der Eifel zurück und ist zwar froh noch am Leben zu sein, doch schreckt sein Aussehen nun viele vertraute Menschen ...

1919
Albert kehrt nach dem Ersten Weltkrieg, schwer entstellt in sein kleines Heimatdorf in der Eifel zurück und ist zwar froh noch am Leben zu sein, doch schreckt sein Aussehen nun viele vertraute Menschen ab! Vor allem seine eigene Frau behandelt ihn wie ein Monster und zeigt ihre Abneigung offen. Besonders gehässig behandelt ihn aber ein neues Gemeindemitglied vor Ort, Namens Meller! Ein eitler Schwätzer, der sich als Gutsbesitzer vorstellt und fortan im Dorf wichtig macht. Besonders schwierig wird die Situation, nachdem Meller sich als ein Freund der Nationalsozialisten entpuppt!

Im historischen Roman „Ginsterhöhe“, von Autorin Anna-Maria Caspari, wird das Schicksal und der Untergang des Dorfes Wollseifen in der Eifel erzählt und gleichzeitig ein geniales Zeitporträt des damaligen Dorflebens heraufbeschworen. Besonders gelungen sind der Autorin ihre Protagonisten, die zwar fiktiv, aber unheimlich intensiv gezeichnet sind. Ihre Gedanken und Empfindungen sind fast greifbar! Man leidet und fühlt mit ihnen, es wird ihre Machtlosigkeit, Sorglosigkeit und leider auch ihre Verblendung sichtbar. Der Untergang kommt gnadenlos und unaufhaltsam auf das Dorf zugerollt, ohne dass jemand die Macht hatte, sich der Lawine des Schreckens entgegenzustellen. Besonders ergreifend ist dabei natürlich der Lebenslauf von Hauptcharakter Alfred, der trotz seines harten Schicksals nicht aufgibt, mit immer positiven Denken, meint es könnte nicht schlimmer kommen.
Eigentlich assoziiert das sonnengelbe Cover des Buchs Leichtigkeit und Lebensfreude, doch diese ist den Menschen in der Geschichte bedauerlicherweise nicht gegönnt. Das Motiv auf dem Umschlag gefällt mir dabei sehr gut, sowie auch die ergänzende Landkarte und die Bilder der Gegend auf dem Innenumschlag.

Mein Fazit:
Der Niedergang des Ortes Wollseifen ist keine Fiktion, sondern Realität, wie uns die Autorin am Ende der Geschichte offenbart und war ihre Inspiration zu dieser Hommage. Der Roman ist eine faszinierende Zeitreise und Erinnerung an dieses für seine Bewohner verlorene kleine Eifeldorf. Die Lektüre war sehr bewegend und fesselnd, musste mir sogar die ein oder andere Träne aus den Augenwinkeln wischen. Absolute Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Exquisite und außergewöhnlich leckere Gerichte-Fusion dreier Länder, die mich begeistert!

MEZCLA
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In diesem wunderschön gestalteten Kochbuch fühlt man sich sofort wohl und von der Autorin Ixta Belfrage persönlich angesprochen. Schon in ihrer Einleitung, baut die einstige Mitarbeiterin von Ottolenghis ...

In diesem wunderschön gestalteten Kochbuch fühlt man sich sofort wohl und von der Autorin Ixta Belfrage persönlich angesprochen. Schon in ihrer Einleitung, baut die einstige Mitarbeiterin von Ottolenghis Testküche, eine persönliche Verbindung mit ihren Lesern auf, man erfährt viel über ihre Motivation, ihren Hintergrund und ihren Werdegang. Besonders interessant finde ich ihren Ansporn zu diesem Buch „Mezcla“ und dessen Anspruch! Eine kunstvolle Fusion der Küchen von Italien, Mexiko und Brasilien lag Ixta am Herzen und ist ihr wahrscheinlich gelungen!

Durch ihre Worte motiviert, wird man gleich unheimlich neugierig auf die einzelnen Gerichte und allein die großartigen Bilder versprechen eine leckere Auswahl. Von einer ganz einfachen alltäglichen Auswahl, geht es zu anspruchsvolleren Gerichten, die den Ausdruck „Entertainment“ bekommen und im hinteren Teil des Buches angesiedelt sind.

Vertieft man sich intensiver in die einzelnen Rezepte, ist deren Beschreibung recht übersichtlich aufgebaut. Ergänzt durch eine kurze persönliche Einleitung wird der Leser auf das Gericht eingestimmt und auf dessen Besonderheiten hingewiesen, eine sehr schöne Geste wie ich finde! Zugegeben manche Zutaten sind etwas außergewöhnlich und hier in Deutschland leider nicht so leicht zu bekommen, das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Auch die Handhabung wird durch das angehängte Register einfach gemacht, man braucht nur unter der entsprechenden Zutat nachschauen, um ein Rezept dazu zu finden. Diese Art der Übersicht finde ich bei Kochbüchern immer am praktischsten.

Auch das Design, sowie die farbenfrohe Aufmachung und Optik des Buches finde ich sehr ansprechend, das fröhlich orange-pinke Cover verführt den Betrachter auf der Stelle nach dem Buch zu greifen, um einen Blick hineinzuwerfen:).



Mein Fazit:

Bin begeistert!

Alle von mir getesteten Rezepte waren einfach unglaublich köstlich, einfach nachzukochen und wunderbar arrangiert! Gerade ihre Statements, ihre Vermischung der unterschiedlichen Küchen und die persönliche Note der Autorin geben dem Buch und seinen Gerichten den notwendigen Kick! Ein tolles Kochbuch, das ich nicht mehr missen möchte, habe schon einige Lieblingsgerichte gefunden, die jetzt öfters auf den Tisch kommen!

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