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Veröffentlicht am 26.02.2022

Der Junkie und die Schwester seines "Opfers"

True North - Schon immer nur wir
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Ich liebe die Covers. Sie sind so natürlich, in einer gewissen Weise einfach, aber auch detailliert gestaltet. Bis auf die Farbunterschiede sind sie gleich, daher harmonieren die Bände auch miteinander

Mit ...

Ich liebe die Covers. Sie sind so natürlich, in einer gewissen Weise einfach, aber auch detailliert gestaltet. Bis auf die Farbunterschiede sind sie gleich, daher harmonieren die Bände auch miteinander

Mit Jude hatte ich kein Problem, ich fand toll, dass er sein Problem wieder in den Griff bekommen hat und so an sich arbeitet, um ein normales Leben führen zu können. Er hat mehr als einen Fehler gemacht, doch er steht dafür ein.
Dagegen konnte ich Sophie nicht verstehen, dass man jemanden lieben kann, der den eigenen Bruder auf dem Gewissen hat. An sich kann man bei einem Autofall nix dafür, aber wenn man mit Drogen zu gepumpt war, dann ist das nochmal eine ganz andere Sache.
Auch Judes Vater hat genauso wie sein Sohn eine gute Entwicklung durchgemacht und sie haben von einander gelernt. Ohne zu spoilern sag ich nur so viel: Sophies Vater ist dagegen komplett untendurch.
Obwohl die beiden sehr unterschiedlich sind und einerseits gar nicht zusammen passen, haben auch sie ein paar Dinge gemeinsam wie eine zerrüttete Familie.
Schön war es den anderen Charakteren auch wieder zu begegnen und zu erfahren wie es mit ihnen weiter ging.

Der Schreibstil war wie in Band 1 genauso gut. Hier wurde teilweise etwas mehr auf Spannung gesetzt, aber auch die Gefühle blieben nicht zu kurz.
Leider hat man nicht mehr viel von der idyllischen Farm mitbekommen, die mich im ersten Teil so fasziniert und angezogen hat.

Viele finden Band 1 zu normal und ruhig, ich war genau davon so begeistert. Deswegen war dieser Band jetzt doch etwas überladen an Ereignissen und etwas zu hektisch für mich.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Eine Farm im idyllischen Vermont und Mr Grumpy höchstpersönlich

True North - Wo auch immer du bist
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Ich finde das Cover sehr schön gestaltet, da es Vermont und den Handlungsort darstellt und trotzdem sehr schlicht gestaltet ist. Die Oberfläche ist eher rau und natürlich, erinnert dadurch an Bäume und ...

Ich finde das Cover sehr schön gestaltet, da es Vermont und den Handlungsort darstellt und trotzdem sehr schlicht gestaltet ist. Die Oberfläche ist eher rau und natürlich, erinnert dadurch an Bäume und die Plantage.

Geschrieben ist es aus Griffins (der Name ist schon mal witzig-genial) und Audreys Sicht, also zwei Ich-Erzähler. Das finde ich gut, da man im Kopf der Charaktere ist, aber trotzdem nicht nur von einem Charakter.

Audrey fand ich am Anfang nicht ganz so sympathisch, sie wirkte etwas arrogant und stur. "Grummel-Griff", wie Audrey ihn nennt, passt wirklich. Aber ihn mochte ich von Anfang an, da er sich um seine Familie kümmert, selbstlos ist und wer mag einen jungen, gutaussehenden Farmer nicht. Er ist nicht mehr der typische Badboy der er vor ein paar Jahren an der Uni war und wie Audrey ihn kennen gelernt hat, sondern hat sich zu einem selbstbewussten jungen Mann entwickelt, der seine Prioritäten nun wo anders setzt.
Griffs Familie ist wirklich zum Dahinschmelzen, auch wenn ihnen etwas schreckliches passiert ist, halten sie so gut zusammen und man spürt die Lebensfreude, Liebe und Leidenschaft zur Farm. Man fühlt sich sofort wohl und als gehöre man auch zur Familie.
Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, haben einen vorstellbaren Charakter und lassen auf einen guten zweiten und dritten Teil hoffen.

Der Handlungsort ist ein Traum. Er spiegelt nicht das typische Bild von Amerika mit Hochhäusern, Malls und gestresste Menschen überall und zu jeder zeit wider, sondern eine ländliche Landschaft mit kleinen Dörfern, wo jeder jeden kennt, einem Wochenmarkt, wo die Ernte verkauft wir und kleinen Pensionen.


Bowens Schreibstil ist grandios. Leicht und flüssig zu lesen, aber trotzdem Gefühle weckend und teilweise auch spannend. Die Szenen waren logisch aneinander gereiht, auch im Bezug auf den Sichtwechsel, und gut ausgearbeitet. Die ein oder andere Szene hätte man wegen lassen können, wie die Schlachtung (ich als Vegetarier fand das nicht so appetitlich). Besonders die Gegensätze in dem Buch, die Griffin und Audrey betreffen, verdeutlichen die Konflikte in der Beziehung der beiden. Aber sie finden mit der Zeit, dann doch heraus, dass sie einiges gemeinsam haben. Der Humor ist so genial, ich habe mich teilweise 10 Minuten kaputt gelacht.

Auch die gesamte Story ist unglaublich toll, auch wenn klar ist, dass die beiden ein Happy End haben.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Weniger MINT, mehr Mitbewohner

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
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Meine Meinung:
Erstmal zum Oberflächlichem, dem Cover: Hier mag ich es besonders, dass es eine Mischung aus dem Original-Cover und dem Stil der deutschen Cover der anderen Bücher ist. In meiner Rezension ...

Meine Meinung:
Erstmal zum Oberflächlichem, dem Cover: Hier mag ich es besonders, dass es eine Mischung aus dem Original-Cover und dem Stil der deutschen Cover der anderen Bücher ist. In meiner Rezension zu "Das irrationale Vorkommnis der Liebe" (hier geht's zu meiner Rezension) habe ich etwas das Cover kritisiert. An sich mag ich den Stil der deutschen Cover, bei den Covern der Novellas finde ich es aber sehr schön, dass die Charakterzeichnungen aus dem Original mit aufgenommen wurden, da es dadurch mehr heraussticht.

"Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" aka "The Love Hypothesis" habe ich nur auf Englisch gelesen, "Das irrationale Vorkommnis der Liebe" aka "Love on the brain" erst auf Englisch, dann auf Deutsch und jetzt "Under one roof" nur auf Deutsch - zumindest bis jetzt, auf Englisch werde ich es im neuen Jahr lesen. Und das hat mir nur nochmal gezeigt, dass die deutsche Übersetzung auch richtig gut ist. Ich habe es zwar schon in meiner letzten Rezension gesagt, aber hier hat es das nur bestätigt. Sprich der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, hier diesmal eindeutig weniger (wissenschaftliche) Fachbegriffe.

Lag vielleicht auch daran, dass wir in dieser Geschichte uns hauptsächlich im Haus der beiden Protagonisten aufhalten. Auch ist nur Mara und Liam nicht als Wissenschaftler*in tätig. Ich habe die Bücher von Ali Hazelwood auch besonders wegen ihres STEM/MINT Bereich geliebt und hier kam es mir etwas zu kurz. Auch hier haben wir in gewisser Weise wieder einen Enemies-to-Lovers-Trope, der für mich aber auch wieder offensichtlich nur mehr oder weniger eine Einbildung der Protagonistin ist. Mir hätte eine Roomies-to-Lovers Geschichte ohne "Erzfeind" mehr als ausgereicht.

Ansonsten mochte ich die Geschichte, der (spicy) Abschluss war für mich dann ein bisschen zu überholt. Aber das kann auch daran liegen, dass die Story potential hatte und ein ganzer Roman hätte werden können. Das Problem habe ich aber oftmals mit Kurzromanen, dass ich nicht verstehe, warum man keinen ganzen Roman daraus macht, weil das Potential oftmals da ist.

Fazit:

Der erste der drei STEMinist Kurzromane von Ali Hazelwood, den ich zwar empfehlen kann, aber nicht so wirklich an ihre Erfolgsromane heran kommt.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Bildhafte Geschehnisse im leben einer jungen Chirurgin im 19. Jahrhundert

Anatomy
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Meine Meinung:
Große Coverliebe. Es verbindet sehr schön die verschiedenen Elemente der Geschichte visuell auf dem Cover und ist dabei ansprechend. Finde sehr gut, dass hier das Originalcover übernommen ...

Meine Meinung:
Große Coverliebe. Es verbindet sehr schön die verschiedenen Elemente der Geschichte visuell auf dem Cover und ist dabei ansprechend. Finde sehr gut, dass hier das Originalcover übernommen wurde und es nicht ganz so verspielt ist wie manch anderes Jugendbuch-Cover.

Das Buch ist wie auch das Cover eine sehr gute Mischung aus einem historischen, einem Liebesromans und eines Thrillers. Von letzterem lasse ich normalerweise meine Finger, aber da es eben hier nur ein Teil des Gesamtpaktes war, hat es mir sehr gut gefallen, auch wenn ich das meiste doch oft vorhersehbar fand. Damit war der große Höhepunkt, dann für mich leider nicht ganz so groß.

Aber der Rest hat das wett gemacht. Vom Schreibstil, den Charakteren und Hazels Leidenschaft zur Medizin und dem damit verbundenen Kampfgeist und Feminismus.

Der Schreibstil ist sehr schön und angenehm zu lesen, denn er ist flüssig und bildhaft. Damit gesagt das Sezieren nicht nur einer sondern mehrere Leichen werden detailliert und sehr bildlich dargestellt. Ich liebe sowas anzuschauen und zu lesen (liegt vielleicht daran, dass ich mal Biomedizin studieren wollte). Neben den medizinischen Szenen im Hörsaal und an anderen Orten, lernen wir beide Seiten von Edinburgh im 19. Jahrhundert sowie viele verschiedene Bewohner aus allen Bereichen kennen.

Im Vordergrund steht Hazel, die den Wunsch hat Chirurgin zu werden, was Frauen zu diesem Zeitpunkt nicht gestattet ist. Doch Hazel kämpft, arbeitet, lernt und geht den ein oder anderen Deal für diesen Wunsch ein. Mit ihrem Berufswunsch geht einher, dass sie nicht hinter ihrem zukünftigen Ehemann stehen will. Die Leidenschaft, der Kampfgeist und Feminismus haben für mich das Buch ausgemacht.

Der Untertitel lautet "Eine Liebesgeschichte" und die war zwar da, aber nicht so präsent wie es der Titel vermuten lässt. Es hat mich nicht gestört, aber war einfach anders als erwartet.

Auch bei mir liegt der größte und eigentlich einzige Kritikpunkt im Ende. Wie bereits gesagt fand ich den Großteil vorhersehbar und dass ist nicht der Kritikpunkt. Der Kritikpunkt sind die Fantasyelemente, die plötzlich dazu kamen und für mich unpassend waren. Ich hab das Gefühl, die wurden nur dazu genommen, damit es einen zweiten Teil geben kann. Damit war das Ende nicht gut, aber auch nicht schlecht, sondern zum Großteil unnötig.

Da mir der Rest aber so gut gefallen hat, hoffe ich, dass es damit in der Fortsetzung genauso weiter geht und diese meines Erachtens nach unnötigen Elemente auch ihren Zweck in der Fortsetzung erfüllen. Und wenn man auf den Titel der Fortsetzung schaut, kann man eins und eins zusammenzählen und auf meinen Kritikpunkt kommen, der dadurch aber auch vorhersehbar ist.

Fazit:

Ein sehr detaillierter und bildhafter Roman über die Leidenschaft und den Traum einer jungen Frau im 19. Jahrhundert Chirurgin zu werden mit einer guten Priese Liebe und Thrillerelementen und einer schlechten Priese Fantasy am Ende.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Nerdig, witzig, Hazelwood

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Meine Meinung:

Erstmal zum Oberflächlichem, dem Cover: Würde ich das Originalcover nicht kennen, fände ich das deutsche Cover nicht schlecht. Aber ich kenne das Originalcover und dagegen finde ich das ...

Meine Meinung:

Erstmal zum Oberflächlichem, dem Cover: Würde ich das Originalcover nicht kennen, fände ich das deutsche Cover nicht schlecht. Aber ich kenne das Originalcover und dagegen finde ich das deutsche Cover nicht gut und das vor allem deswegen, weil es nichts aussagend und nicht zum Inhalt passend ist. Ich verstehe, dass das Originalcover nicht für den deutschen Buchmarkt gemacht ist und das deutsche Cover schon, trotz allem als subjektive Betrachterin bin ich kein großer Fan vom Cover. Aber man soll ein Buch bekanntlich nicht nach seinem Cover beurteilen.

Während ich "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" sprich "The Love Hypothesis" nur auf Englisch gelesen habe, habe ich nun dieses Buch ein paar Wochen nachdem ich es auf englisch gelesen habe, nun auf Deutsch gelesen. Und diese Rezension soll auf keinen Fall ein strikter Vergleich zwischen Original und Deutscher Übersetzung werden, aber ab und an werde ich es auch mal vergleichen. Ich habe "The Love Hypothesis" geliebt, den Schreibstil, die Charaktere, die Frauen in STEM bzw. MINT Forschung. Und genau das gab es jetzt auch wieder in "Das irrationale Vorkommnis der Liebe". Statt Fake-Dating gibt es dieses Mal Enemies-to-Lovers. Meines Erachtens ziemlich offensichtlich nur einseitig. Der Schreibstil im Deutschen ist nicht schlecht, der Humor geht nicht wirklich verloren und alle, die das Original nicht lesen möchten oder können, sind mit der deutschen Übersetzung mehr als genug bedient. Trotzdem hat mich das Original noch einen ticken mehr überzeugt. Im Schreibstil allgemein fand ich interessant, dass die Leserinnen von Bee direkt angesprochen werden. Ich könnte jetzt die Wissenschaftlerin in mir raushängen lassen und erklären, warum die direkte Ansprache von Rezipierenden die parasozialen Interaktionen verstärken kann, aber das mache ich nicht. Was ich richtig cool fand waren die Kapitelüberschriften, auch wenn ich den Großteil - trotz etwas Neuropsychologie aus dem Studium - nicht verstanden habe.

Inhaltlich hätte ich mir aufgrund vom Setting NASA etwas mehr Space-Inhalt gewünscht, auch wenn Bee Neurowissenschaftlerin und Levi Ingenieur ist. Wovon ich mir auch etwas mehr gewünscht hätte, wäre Bees Hintergrund, etwas mehr von ihren verschiedenen Wohnorten, selbst wenn es nur so Kleinigkeiten, wie öfters eine andere Sprache einfließen lassen, gewesen wäre. Auch wenn Enemies-to-Lovers nicht mein liebster Trope ist und im Bezug auf Bees und Levis Beziehung es schon alles mehr als offensichtlich war, mochte ich es sehr. Und dann gab es in diesem Buch den Höhepunkt, der nicht ganz so offensichtlich war, aber meines Erachtens nach etwas zu dramatisch. Für mich war er für eine RomCom einfach unnötig, er hat bei mir eher zu Reaktionen wie "Hä? Warum passiert da jetzt sowas?" geführt. Das hätte vielleicht auch etwas anders, nicht ganz so dramatisch gelöst werden können.

Besonders mochte ich auch @WhatWouldMarieDo und @shmacademics, auch wenn das Ganze ziemlich offensichtlich war, zumindest für mich. Allgemein waren die vielen Marie Curie Referenzen interessant und gaben dem Ganzen noch ein gewisses etwas. Damit verbunden mochte ich Bee sehr, und Levi auch. Und Bees wissenschaftliche Assistentin Rocio hat nochmal extra viel Humor mit rein gebracht.

Fazit:*

Der neue nerdige, witzige Roman von Ali Hazelwood um Neurowissenschaftlerin Bee und Ingenieur Levi, der inhaltlich für mich nicht ganz an "The Love Hypothesis"/ "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" herankommt.

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