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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2023

Ganz anders als erwartet

Der Junge im Fluss
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Klappentext:

„Ben lebt auf einer Insel weit draußen im Meer und will sein Leben bewahren, wie es ist. Doch als nach Jahren sein Bruder zurückkehrt, erfährt er von einer alten Geschichte, die ihn zum Aufbruch ...

Klappentext:

„Ben lebt auf einer Insel weit draußen im Meer und will sein Leben bewahren, wie es ist. Doch als nach Jahren sein Bruder zurückkehrt, erfährt er von einer alten Geschichte, die ihn zum Aufbruch bewegt. Gleich zu Beginn muss Ben einen Schicksalsschlag verkraften und er begreift, dass erst ein solches Ereignis echte Veränderungen ermöglicht.

Ben begibt sich auf die Suche nach Damai, einen Ort ohne Zeit. Auf seinem Weg begleitet ihn ein Kolibri. Er trifft auf wohlwollende Menschen, die zu Freunden werden, und intrigante Gestalten, die ihm übel mitspielen. Ihm begegnen Macht und Gier, aber auch Milde und Güte.

Am Ende seiner Reise muss er ein großes Rätsel lösen, um zu verstehen, warum Verändern und Bewahren keine Gegensätze sind.“



„Der Junge im Fluss“ - ich hätte den Inhalt des Buch gern verstanden aber das fiel hier leider wahrlich schwer. Die Geschichte rund um Ben ist, genau wie die Hauptfigur selbst, einerseits unnahbar und unheimlich verworren und andererseits verträumt und auch irgendwie naiv zugleich. Ich suchte den roten Faden des öfteren vergeblich und wenn ich ihn fand, dann nur für kurze Zeit. Hier geht es um Veränderung und das Bewahren von dem was man im Herzen trägt. Einerseits hoffte ich auf einen (leichten) philosophischen Roman, bei dem eben jene Grundaussage auch etwas aufgedröselt wird aber Ben macht es einem wirklich nicht leicht da er diese beiden Themen zwar immer wie Mantras wiederholt, fast herbetet, aber scheinbar für sich nicht definieren kann und so blieb mir die Figur doch immer etwas fern. Die Suche nach dem Ort ohne Zeit (Damai genannt) klingt einerseits erstrebenswert aber eben auch realitätsfern von allem und jedem. Alles soll wohl eine Art Seelensäuberung darstellen, aber vieles war mir hier einfach zu „zauberhaft“ und zu speziell. Ich befasse mich sehr gern mit Literatur des Dalai Lama oder Thich Nhat Hanh und eben den hier angesprochenen Themen aber das sind absolut zwei unterschiedliche Welten. Der Grundgedanke war ok aber die Umsetzung war nicht das was ich erwartet hatte. 2 von 5 Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 09.01.2023

Dieses Buch ist mit Vorsicht zu genießen

Der längste, strahlendste Tag
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Klappentext:

„Ein Museumswärter hält die Stellung an einem nahezu vergessenen Ausstellungsort; ein Farmer kämpft jeden Tag mit dem Land, das er liebt und das ihm harte Arbeit abverlangt; ein Paar hofft ...

Klappentext:

„Ein Museumswärter hält die Stellung an einem nahezu vergessenen Ausstellungsort; ein Farmer kämpft jeden Tag mit dem Land, das er liebt und das ihm harte Arbeit abverlangt; ein Paar hofft am längsten Tag des Jahres auf Lohn für seine Arbeit und alltäglichen Mühen: In diesen Erzählungen leuchten Benjamin Myers’ Charaktere mit all ihren Träumen und Sehnsüchten. Zugleich zeigen die Natur und das Leben vor allem den Männern die Grenzen ihrer Fähigkeiten und ihres Willens auf.“



Gleich vorab: Das Buch ist an einigen Stellen mehr als abartig ekelhaft und wer ein zartes Gemüt hat, sollte dieses Buch niemals lesen. Jetzt sind Sie neugierig warum ich das schreibe? Benjamin Myers erzählt in seinen Kurzgeschichten über verschiedenste Menschen, ihre Arbeit, ihr Tun und Handeln und eben den Zufällen die das Leben manchmal so bietet. Wenn aber der Bauer, von dem bereits im Klappentext die Rede ist, aber bei seiner Erntearbeit in eine große Maschine gerät und dort jämmerlich zermalmt wird interessiert das eigentlich im Detail nicht wirklich jeden Leser. Das ist nur eine von so einigen abstrusen Erzählungen Myers und dennoch wollte ich es nicht gleich mit nur einem Stern verurteilen denn Myers „spinnt“ sich immer weitere Gedanken zu seinen Geschichten und oft macht es Sinn diesen Spinnereien zu folgen. Ist es die Rache des Feldes, der Erntemaschine das der Bauer es nicht anders verdient hat als zu jämmerlich zu sterben? Hat er sie doch immer bis zur Erschöpfung genutzt, bedient und die Fläche regelrecht ausgemolken….Es sind die eigenen Gedanken aber die wahre Antwort kennt eben nur Myers selbst. Ich beendete dieses Buch ganz klar mit dem Ergebnis: ich hätte es nicht lesen müssen. Kurzum: das lesen dieses Buches war für mich keine Bereicherung in keinster Weise. Das Buch ist nicht schlecht, dafür sind wenigstens ein paar Geschichten ganz „nett“ aber es ist auch nicht gut und genau deshalb vergebe ich 2 Sterne. Wobei auch angemerkt sein muss, die Optik und Haptik des Buches ist wieder sehr edel vom Verlag gewählt und zeigt nicht auf, welche Gräuel sich im Buch versteckt. Das Buch ist ein Wolf im Schafspelz…

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ich kann es nur bedingt empfehlen

Herz über Kopf
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Klappentext:

„Bist du zufrieden mit deiner jetzigen Hundesituation? Läuft mit deinem vierbeinigen Begleiter alles so, wie du es dir erträumt hast? Kannst du ohne Leine mit deinem Hund durch die Stadt ...

Klappentext:

„Bist du zufrieden mit deiner jetzigen Hundesituation? Läuft mit deinem vierbeinigen Begleiter alles so, wie du es dir erträumt hast? Kannst du ohne Leine mit deinem Hund durch die Stadt oder den Wald laufen und nimmst ihn überall mit hin?

Wenn du auch nur eine dieser Fragen mit einem nein beantwortet hast, dann ist dieses Buch genau das richtige für dich. Dieses Buch zeigt dir, wie du es schaffst, eine vertrauensvolle Beziehung zu deinem Hund auf Augenhöhe aufzubauen. Für eine innige Bindung ohne Stress und Angst - Der Traum von entspannten Spaziergängen, erholsamen Urlaubstagen und tiefer Verbundenheit mit deinem Hund kann wahr werden.

Die Hundepsychologin und Expertin für Hundeverhalten, Antje Hebel zeigt, wie's geht. Anhand konkreter Verhaltensbeispiele aus dem Alltag wird veranschaulicht, was wirklich hinter dem jeweiligen Verhalten deines Vierbeiners steckt. Eine echte Empathieschulung für jeden Hundebesitzer: Warum macht mein Hund was er tut? Was steckt dahinter? Wie habe ich womöglich dieses Verhalten ausgelöst? Dabei gibt die Hundeverhaltensexpertin viele Tipps an die Hand, wie du die Sprache deines Hundes wirklich verstehen lernst. Dadurch entsteht tiefes Vertrauen und dein Hund beginnt, deine Entscheidungen ernst zu nehmen. Für ein vertrauensvolles und harmonisches Miteinander auf Augenhöhe.

Lerne, dich auf eine neue Art und Weise mit deinem Vierbeiner zu verständigen - Mit dem Herzen, nicht mit dem Kopf.“



Autorin Antje Hebel hat dieses Buch verfasst, oder sollte ich lieber sagen, sie versucht den Leser immer wieder ihre Kurse per QR-Code hinzuweisen was wirklich nervt? Denn genau das lesen wir hier leider immer und immer wieder wie eine Schleife. Die Einleitung vermittelt schlussendlich den Tenor des gesamten Buches und wenn man als Hundehalterin mit 25 Jahren Jagdhund-Erfahrung diese Zeilen liest, sträuben sich mir des öfteren die Nackenhaare. Für erfahrene Hundehalter gibt es hier nichts Neues. Punkt. Für Neulinge wird es vielleicht interessant wenn sie neben ihrem „Herz“ auch noch bitte die ausgesuchte Rasse beachten und diese eben auch dann fördern.

Wenn man Hebel glauben müsste, dann sollten wir uns alle ein Beispiel an den Obdachlosen nehmen die doch so zufriedene Hunde besitzen. Da muss ich wirklich sagen hört es bei mir auf. Wenn ich als Hundebesitzerin immer nur auf mein Herz hören würde, hätte ich mindestens 6 Hunde zu Hause und unser Haupthund würde dabei total untergehen weil sie eben ein totales „Mama“-Kind ist. Das geht nunmal nicht und das muss schon der Verstand mit an sein! Hebel versucht Dinge dem Leser näher zu bringen die ja ganz „nett“ sind aber ist es doch wichtig jeden Hund als Individuum zu sehen und sich eben seine Bedürfnisse zu erkunden aber auch die des Menschen zählen mit dazu. Das Thema Restaurant-Besuch fand ich nicht hilfreich gelöst und auch noch einige andere Parts, aber gut. Wie Hebel bereits zu Beginn des Klappentextes schreibt bzw. fragt ist genau der Knackpunkt! Ich kann alle Fragen mit „Ja“ beantworten und nach 25 Jahren als Hundebesitzer kann ich klar sagen: Herz und Verstand müssen bei einem Hundebesitzer im Takt schlagen, sonst geht irgendwas schief in der Hundeerziehung und das hat der Hund nicht verdient!

Ich vergebe 2 von 5 Sterne und spreche nur ganz bedingt eine Leseempfehlung aus…

Veröffentlicht am 09.10.2022

2 Sterne

Auf See
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Klappentext:
„Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein libertärer Tech-Unternehmer, hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt ...

Klappentext:
„Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein libertärer Tech-Unternehmer, hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt versinkt. In den Jahren seit ihrer Gründung ist der Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Yadas Vater fürchtet, sie könne das Schicksal ihrer Mutter ereilen, die vor ihrem Tod an einer rätselhaften Krankheit litt. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Klug, packend und visionär erzählt Theresia Enzensbergers großer Roman von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.“

Mein erstes Buch von Theresia Enzensberger war nun „Auf See“. Ihre Geschichte, mit utopischen/dystopischen Ausschweifungen, spielt in Seestatt, einer Stadt auf dem Wasser, fern ab vom Festland und der restlichen Zivilisation. Das Meer frisst alles auf, der Untergang droht und die Welt steht sowieso am Abgrund - alles Parts die direkt oder indirekt von Enzenberger beleuchtet werden. Unrecht hat sie mit ihrer Sicht ja nicht unbedingt aber die Umsetzung in ihrem Roman war schon arg an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig verschwurbelt. Ihre Protagonistin Yada führt uns, wie einst Arielle die Meerjungfrau nur eben mit recht viel Moss behaftet, durch diese Geschichte. Sie „erschien“ aus dem Meer und irgendwann war der Drang nach etwas Neuem da. Sie blieb für mich bis zum Schluss unnahbar, wobei auch dies bei der zweiten Protagonisten Helena der Fall war. Die Geschichte mit dem Orakel war dann einfach zu übertrieben für meine Begriffe. Einerseits liest der Leser hier Yadas Geschichte auf dem Wasser und eben Helenas Geschichte auf dem Festland. Beide Figuren sind völlig unterschiedlich von ihren Charakteren her und ähneln sich in keinster Weise außer jedoch diese eine Sache: dieses Insel-Ding bewegt beide Figuren immer wieder nur eben auf unterschiedlichste Weise. Enzensberger erzählt uns die beiden Leben eindringlich und letztlich sollen wir zum Schluss des Buches die Erleuchtung bzw. Zusammenhänge von beiden sehen. Die Geschichte zieht sich in die Länge und es braucht schon Durchhaltevermögen dafür um zu erfahren was es mit Yada und Helena auf sich hat. Ganz ehrlich, diese Sinnsuche war für meine Begriffe einfach nur mau.
Mein Fazit: Hier war mir einfach zu viel Melodramatik verpackt und diese ganze Untergangsstimmung zu viel des Guten. Die Idee der Seestatt ist dagegen vielleicht irgendwann Zukunft, wer weiß. 2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2022

2 Sterne

Vier Frauen und ein Garten voller Glück
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Klappentext:

„Eigentlich hat Juli einen Traumjob: Als persönliche Assistentin eines berühmten Opernsängers reist sie um die Welt. An kleine Auszeiten oder gar eine Beziehung ist nicht zu denken, aber ...

Klappentext:

„Eigentlich hat Juli einen Traumjob: Als persönliche Assistentin eines berühmten Opernsängers reist sie um die Welt. An kleine Auszeiten oder gar eine Beziehung ist nicht zu denken, aber seit einer schmerzhaften Trennung vor vielen Jahren ist Juli das auch lieber so. Doch als ihre eigentlich so rüstige Mutter erste Spuren von Vergesslichkeit zeigt, bitten deren Freundinnen sie, zumindest für eine Zeitlang wieder nach Hause zu kommen – in die verwunschene Villa am Stuttgarter Killesberg mit ihrem verwilderten Garten, in dem Stockrosen und Marienglockenblumen blühen. Auf der hölzernen Bank unter der alten Linde, inmitten der wunderbaren, starken Frauen, die sie seit ihrer Kindheit begleiten, spürt Juli endlich wieder, was im Leben wirklich zählt. Doch die Seniorinnen haben ihre ganz eigenen Pläne für Julis Zukunft – und darin spielt ein charmanter junger Koch namens Nic eine nicht unwesentliche Rolle ...“



Autorin Lucinde Hutzenlaub hat den Roman „Vier Frauen und ein Garten voller Glück“ verfasst. Der Start ihrer Geschichte war schnell gemacht und selbst da wurde bereits deutlich, viele Parts sind vorhersehbar und doch etwas unrealistisch bzw. klischeehaft gezeichnet. Julis Geschichte war zu Beginn recht amüsant, ebbte dann aber doch leider ab. Meine leichte Begeisterung löste sich auf. Die Geschichte rund um ihre Mutter entspringt aus der bitteren Realität und man kann den Hilferuf der Freundinnen nachvollziehen. Der weitere Verlauf der Geschichte verläuft leider so wie so viele Geschichten in diesem Genre: Protagonist stößt auf alte Villa und schwupp erhellt dort ein Geistesblitz den Verstand des Protas und auf ein Mal ändert sich alles und vieles. Liest man leider öfters. Dass dann die Damen sich um Julis Leben kümmern wollen, scheint doch sehr abwegig. Als gestandene Frau mit ihrer Berufserfahrung so naiv zu werden, ist schon sehr unglaubwürdig. Die Liebe darf natürlich auch nicht fehlen in diesem Roman und die nennt sich Nic. Weitere Erläuterungen dazu spare ich mir. Sie fragen sich jetzt wofür ich dann zwei Sterne vergebe? Das Setting an sich gelungen und Hutzenlaub spricht mit der „Vergesslichkeit“ von Julis Mutter ein wirklich wichtiges Thema an. Ihr Schreibstil ist recht flüssig und bildhaft, auch wenn hier und da einfach zu viel vorhersehbar und eben klischeehaft war. Ich vergebe hier 2 von 5 Sterne.