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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2023

Vielversprechender Beginn, der die Erwartungen leider nicht erfüllen kann

Moosgrab
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Die kleine Mira ist verschwunden und die fieberhafte Suche nach dem Mädchen ist in vollem Gange, als plötzlich etwas auffällig Rotes durch die Bäume schimmert. Es ist tatsächlich Miras Jacke, doch die ...

Die kleine Mira ist verschwunden und die fieberhafte Suche nach dem Mädchen ist in vollem Gange, als plötzlich etwas auffällig Rotes durch die Bäume schimmert. Es ist tatsächlich Miras Jacke, doch die wird nicht von dem vermissten Kind getragen, sondern von einer skelettieren Kinderleiche. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch Miras Mutter weiß ganz genau, wer die Jacke ihrer Tochter trägt....


Mit dem düsteren Cover und dem mehr als schockierenden Einstieg in das Buch hat mit Autor Frederik Persson Winter direkt in die Klauen des Albtraums hinein katapultiert und ich habe mit schreckgeweiteten Augen und angehaltenem Atem die ersten Seiten gelesen. Wenn ein Buch schon so beklemmend und gruselig beginnt, verspricht der Fortgang eine fesselnde und aufwühlende Handlung.

Doch leider kann das Buch die Erwartungen nicht erfüllen, denn mit zunehmender Seitenzahl flacht die Spannung immer mehr ab und die Handlung wird zu einem Schaulaufen aus Schuldzuwendungen, Lügen und gescheiterten Existenzen. Gerade die Verknüpfung von der True-Crime-Welt von Miras Mutter mit der Welt der Leser:innen hätte so viele spannende Möglichkeiten geboten, um hier einen extremen Nervenkitzel zu erzeugen, der einen echten Lesesog auslöst.

Leider schafft es das Autor aber nicht, die Leser;innen mit ins Boot zu holen und sie einen Teil der Geschichte werden zu lassen. Dafür sind die von ihm erschaffenen Figuren allesamt zu unsympathisch. Zwar teilen sie ein grausames Geheimnis, aber ihr Handeln und ihre Beweggründe bleiben einfach zu oberflächlich.

Auch ist relativ schnell klar, wer hinter der dem Ganzen steckt und die ohnehin schon kaum vorhandene Spannung verschwindet gänzlich. Hier trifft das Sprichwort vom miesen Karma zwar wirklich zu, aber so ganz will sich das alles nicht zu einem stimmigen Gesamtbild fügen. Das Buch ist schnell gelesen, aber leider auch genau so schnell wieder vergessen, daher 2,5 Sternchen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2023

Solide, bereits bewährte Rezepte

Das Bäckermädle Familienbackbuch
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Ich muss gestehen, dass ich beim Klang des Titels auf ein Backbuch mit individuellen Rezepten und Backanleitungen speziell für Kinder gehofft habe, denn sowohl auf dem Titelbild als auch auf dem rückseitige ...

Ich muss gestehen, dass ich beim Klang des Titels auf ein Backbuch mit individuellen Rezepten und Backanleitungen speziell für Kinder gehofft habe, denn sowohl auf dem Titelbild als auch auf dem rückseitige Cover rieselt das Mehl durch eifrige kleine Kinderhände.

Aber schon nach den ersten Seiten wird klar, dass hier ein Backbuch vor mir liegt, welches sich leider nicht von all den anderen unterscheidet. Hier werden bekannte und bewährte Rezepte u.a für Pizzateig, Käsekuchen, Cookies und Amerikaner schmackhaft gemacht, aber nicht wirklich neu erfunden.

Die Zutatenlisten sind übersichtlich, aber den Beschreibungen der Zubereitung fehlt das gewisse Etwas, um das Warmherzige und Familiäre des Bäckermädle auch beim Lesen aus den Seiten zu transportieren. Die Texte sind mir zu sachlich verfasst, um wirklich das Gemeinschaftsgefühl und den Backspaß an die Lesenden zu übermitteln.

Die Aufmachung des Buches gefällt mit, aber der Inhalt ist dann doch eher gewöhnlich, aber lecker, sodass ich hier leider nur 2,5 Sternchen - gerundet 3 - vergeben kann.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 14.01.2023

Reiht sich in die breite Masse der Abnehmbücher ein

Abnehmen mit der HAWEI-Methode
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Das neue Jahr ist noch relativ jung, der gefasste Vorsatz abzunehmen noch nicht gebrochen, nur die Frage nach dem Wie ist bei vielen noch offen. Abnehmen mit Genuss und einem garantierten Sättigungsgefühl ...

Das neue Jahr ist noch relativ jung, der gefasste Vorsatz abzunehmen noch nicht gebrochen, nur die Frage nach dem Wie ist bei vielen noch offen. Abnehmen mit Genuss und einem garantierten Sättigungsgefühl verspricht dieses Buch und der Untertitle lehnt sich sogar ganz weit aus dem Fenster und spricht von einer revolutionären Formel.

Klingt auf den ersten Blick nach bahnbrechenden Erkenntnissen und Ergebnissen, ist aber auf den Zweiten mit der Ernüchterung verbunden, dass hier auch nur mit Wasser gekocht wird, dem Hafer und Eiweiß hinzugefügt wird. Also nichts , was nicht in bereits in der breiten Masse der veröffentlichten Ratgebern, Abnehmbüchern und Ernährungsblogs schon zigmal durchgekaut (Achtung Wortspiel gg) worden ist.

Das Buch erlaubt den Lesenden eine Reise durch den Körper, erläutert die Methode HaWei und endet schließlich mit - zugegeben -köstlichen Rezepten, die alltagstauglich und praktikabel sind. Die ansprechende Foodfotografie macht Heißhunger auf die Gerichte und genau dieser Heißhunger soll ja ausgebremst werden.

Für Interessierte, die "neu" in dem Sektor Abnehmen sind, garantiert ein Glücksgriff mit netten Ideen, für alle anderen schließt sich der Kreis mit den Worten eines bekannten Silvesterklassikers "The same procedure as last year?" - "The same procedure as every year"

2,5 Sternchen

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Wie echt ist echt ?

Im Schatten der Zypressen
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Ein kurioser Überfall mit Geiselnahme versetzt das Friaul-Städtchen Cormòns in Aufruhr. Die Forderungen der Täter sind ebenso sonderbar: nur wenn Autorin Alexandra Huttenstätter gegen den ehemaligen Kunstdieb ...

Ein kurioser Überfall mit Geiselnahme versetzt das Friaul-Städtchen Cormòns in Aufruhr. Die Forderungen der Täter sind ebenso sonderbar: nur wenn Autorin Alexandra Huttenstätter gegen den ehemaligen Kunstdieb als Geisel getauscht wird, kann sie die Freiheit erlangen. Doch was steckt wirklich hinder dieser merkwürdigen Forderung ? Es beginnt eine wilde Jagd, bei der ein Phantom sein Unwesen treibt und die Ermittelnden zwischen Schein und Sein in der Kunst unterscheiden müssen...

Es gibt, Buchcover, die ziehen mich magisch an und ich m u s s einfach den Roman lesen. So auch hier, denn die doch recht verträumte Szenerie lädt dazu ein, mit den Gedanken nicht nur in die Handlung einzutauchen und sich vor Ort einzufinden. Nach den ersten Seiten stellt sich aber schon Ernüchterung ein und ich finde manche Szenen und Sequenzen schon sehr dilettantisch. Die Ermittelnden wirken unprofessionell, manchmal geradezu überfordert und das lässt sie in keinem guten Licht erscheinen. Viel zu oft wird hier nach gutem Glauben und Gewissen gehandelt, manches dem Zufall überlassen ....es wird schon irgendwie werden. Echte Polizeiarbeit sieht in meine Augen anders auch und so verliert das Buch relativ schnell seinen Reiz.

Dabei steckt so unglaublich viel Potential in der Geschichte, denn Einblicke in die Kunst- & Dokumentenfälscherszene bekommt man als Leser:in nicht alle Tage. Hier hätte nach meinem Geschmack ruhig ein bisschen mehr Nervenkitzel vorhanden sein dürfen, um wirklich einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen, der mich über die Kapitel hinweg an die Seiten fesselt. Manche Szenen sind amüsant zu lesen, denn die Kabbeleien bringen ein bisschen Würze in das Ganze. Aber im Großen und Ganzen fehlt mir einfach der Kick, der Nervenkitzel, um hier von einem guten Krimi sprechen zu können.

Die Charaktere bleiben hinter meinen Erwartungen zurück, wirken recht blass und austauschbar und können leider über den gesamtem Handlungsverlauf nicht überzeugen. Lediglich die Landschaftsbeschreibungen und die wirklich gelungene Übermittlung des italienischen Flairs haben mir gefallen, aber das ist nicht das, was ich von einem Krimi erwarte.

2,5 Sternchen

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Nüchterne Geschichtensammlung

Liebe im hohen Gras (Steidl Pocket)
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"Liebe im hohen Gras" handelt von Menschen, die es alle irgendwie nicht einfach haben. Menschen, die Verluste, Ängste, Sorgen und Nöte mit sich tragen, Geheimnisse unter Verschluss halten und die sich ...

"Liebe im hohen Gras" handelt von Menschen, die es alle irgendwie nicht einfach haben. Menschen, die Verluste, Ängste, Sorgen und Nöte mit sich tragen, Geheimnisse unter Verschluss halten und die sich gegenseitig verletzen - ob mit oder ohne Absicht, bleibt dahin gestellt.

Kurzgeschichten, die voller Melancholie und Schwermut stecken, nüchtern erzählt und doch auf den Punkt gebracht und von der Autorin für ihre Leserschaft aufbereitet, um die Welt ihrer Figuren zugänglich zu machen. Leider gelingt es ihr in den wenigstens Fällen, die Figuren nahbar und fühlbar zu machen. Vielmehr erschafft Keegan mit jeder Geschichte mehr Zwischenräume und Abstände, die im Verlauf der Buches nicht mehr überbrückt werden können.

Komme ich mit den Kurzgeschichten noch relativ gut zurecht, frage ich mich bei den etwas längeren Erzählungen, welche Szenen mich berühren sollen, um nicht vollkommen von der großen schwarzen Wolke umhüllt zu werden, die mit Enttäuschungen, Einsamkeit und fehlender Zuwendung bis zum Rand gefüllt ist.

Manche Ausdrücke finde ich im heutigen Sprachgebrauch eher befremdlich, sodass sie mir hier eher bitter aufstoßen (herablassende Bezeichnungen für PoC und fahrendes Volk müssen nun wirklich nicht mehr sein) und ich mich deutlich von diesen Geschichten distanziere.

Auf dem Klappentext befinden sich Lobeshymnen, die die Geschichtensammlung als "wortmächtig" und "atmosphärisch dicht" bezeichnen - dieser Meinung kann ich mich leider nicht anschließen und vergebe 2,5 Sternchen, da die ein oder andere schöne Szene doch zu finden gewesen ist.

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