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Veröffentlicht am 24.01.2023

Wie hoch ist der Preis der Schönheit?

Im Spiegel starb ihr Herz
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Xenia Winterwoods hat auf ihre Neuinterpretationen einen Zauber aus Dunkelheit gelegt. Sie vollbringt es, aus den finstersten Stunden, einen Lichtfunken zu erhaschen und ihn festzuhalten. Trotz des Verlusts ...

Xenia Winterwoods hat auf ihre Neuinterpretationen einen Zauber aus Dunkelheit gelegt. Sie vollbringt es, aus den finstersten Stunden, einen Lichtfunken zu erhaschen und ihn festzuhalten. Trotz des Verlusts der eigenen Freiheit, der Familie und des Lebens, konnte ich in Snow und Cormea so viel Schönes und Gutes sehen.

Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, die sich nicht pauschal in sympathisch und unsympathisch aufschlüsseln lassen. Ihre Geschichte von Anfang an mitzuerleben, ihre Gefühle zu verstehen und das Herz mit jedem Schmerz mehr an sie zu verlieren, hat mich genauso leiden lassen. Den beiden Frauen war ein Aufwachsen mit Güte, Herzlichkeit und Geborgenheit verwehrt und es war nicht einfach für mich sie zu verurteilen, wenn ich die Seele der Charaktere so gut kannte.

Es ist nicht nur die düstere Stimmung, die Melancholie, der Schmerz und die Unterdrückung. Es ist ebenso die unterschwellige Spannung, der brodelnde Hass, die aufstauenden Gefühle und die Liebe, die immer wieder ihre Chance verpasst. Die zentralen Themen Unterdrückung, Diskriminierung, Gleichberechtigung, Chosen Family und noch so viele mehr, wurden einfühlsam und sensibel integriert, sodass ich sehr viel für mich aus der Geschichte ziehen konnte.

Fazit: Xenia Winterwoods hat nicht nur eine düstere, einnehmende Geschichte geschrieben, sondern geht mit den behandelnden Themen sehr sensibel und emphatisch um. Mein Herz wusste so oft nicht, in welche Richtung es schlägt, wem es sich zuwenden soll und wie es wieder in seinen Rhythmus findet. »Im Spiegel starb ihr Herz« ist unheimlich faszinierend, tiefgründig und dunkel.

Veröffentlicht am 18.01.2023

Mein Herz ist durch die Handlung gepurzelt!

Remember when Love was new
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Anne Goldberg hat mir schon vorher bewiesen, wie leicht sie mit Worten umgehen kann, wie sehr sie mich in die Geschehnisse zieht, ihren Humor untermischt und eine herzliche Wärme hineinlegt, als würde ...

Anne Goldberg hat mir schon vorher bewiesen, wie leicht sie mit Worten umgehen kann, wie sehr sie mich in die Geschehnisse zieht, ihren Humor untermischt und eine herzliche Wärme hineinlegt, als würde ich mich in eine Umarmung schmiegen. Trotzdem liegt so viel Wahrheit, Schmerz und Liebe in ihrer Geschichte.

Würde ich euch meinen ersten Eindruck von Hamish beschreiben, dann kämen mir Worte wie arrogant, zornig und uneinsichtig in den Sinn. Bei Aileen wären es warmherzig, hilfsbereit, emphatisch. Die beiden haben gesprudelt wie ein Feuerwerk aus Überraschungen. Treffen sie aufeinander dann knistert und knirscht, brodelt und blitzt es.

Es war äußerst amüsant die beiden zu beobachten. Ich habe sowohl die hitzigen und sprühenden, die leichten und witzigen, als auch die nachdenklichen und ehrlichen Dialoge sehr geliebt.

Sehr geschickt verflechtet die Autorin Vergangenheit und Gegenwart miteinander, sodass mir nach und nach die Beziehung der beiden offenbart wurde und wie viele Gefühle auch heute noch zwischen ihnen stehen.

Auch die Nebencharaktere versehrt sie mit so viel Charme und Herzensgüte, mit eigenen kleinen, wie großen Geschichten, dass sie mir allesamt wie eine Familie vorkamen.

Fazit: »Remember when Love was new« hat mein Innerstes gewärmt. Anne Goldberg hat mich in eine kuschelige Decke gehüllt und mir eine Geschichte voller Güte, Empathie und Humor geschenkt.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Tupoka Ogette ermöglicht einen leichten Einstieg in das Thema Rassismus!

Ein rassismuskritisches Alphabet
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Die Texte sind nicht lang, regen aber trotzdem zum Nachdenken an und eignen sich als leichter Einstieg in die Materie. Ich fand es gut, dass ich nicht unter Fachbegriffen begraben wurde und mich gleich ...

Die Texte sind nicht lang, regen aber trotzdem zum Nachdenken an und eignen sich als leichter Einstieg in die Materie. Ich fand es gut, dass ich nicht unter Fachbegriffen begraben wurde und mich gleich entmutigt fühlte weiterzulesen. Manches ist mit Beispielen unterlegt, sodass es einfacher für mich war eine genaue Vorstellung davon zu bekommen. Außerdem gibt es kleine Übungen, Buch- oder Videoempfehlungen, die sich intensiv mit den Themen auseinandersetzen.

Ich würde es vor allem Neulingen auf dem Gebiet empfehlen, die sich bisher noch nicht viel mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt haben. Es hat mir geholfen Wissen zu festigen, Neues zu erlernen und mich selbst zu hinterfragen. Ich werde das Buch jetzt immer zur Hand nehmen, sollte ich unsicher sein oder jemandem etwas erklären wollen. Es ist ein Stupser, ein Anfang und es liegt noch vieles vor mir, das ich begreifen möchte.

Fazit: Tupoka Ogette ermöglicht mit »Ein rassismuskritisches Alphabet« einen Einstieg in das Thema Rassismus. Ich konnte einiges für mich mitnehmen und werde weiterhin daran arbeiten mich täglich zu hinterfragen und dazuzulernen.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Eine komplexe Welt mit einer vielschichtigen Handlung und wandlungsfähigen Charakteren!

Eowyn: Die Entscheidung der Kriegerin (Eowyn-Saga II)
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Elvira Zeißler hat mir wieder einmal Action, Kämpfe und große Gefühle geboten. Mit Leichtigkeit erschafft sie eine lebendige Welt, voller Mysterien und Magie, mit einem Inhalt, den ich mit Spannung und ...

Elvira Zeißler hat mir wieder einmal Action, Kämpfe und große Gefühle geboten. Mit Leichtigkeit erschafft sie eine lebendige Welt, voller Mysterien und Magie, mit einem Inhalt, den ich mit Spannung und Aufregung verfolgt habe. Die Charaktere gewinnen nicht nur an Sympathie, sondern auch an eigener Stärke und wachsen an den Umständen, in die sie gestürzt werden.

Die Autorin hat mich aufgewühlt, mich immer weiter angetrieben, mich auf diese gewagte und abenteuerliche Reise geschickt und bis zur Erschöpfung gejagt. Hinter der vielschichtigen Handlung verbirgt sich die ein oder andere Überraschung, die ich nicht kommen sah. Ich liebe die Komplexität der Geschichte, die vielen verschiedenen Orte, die edlen Jägerinnen, die mystischen Ulfarat, bei denen die ersten Geheimnisse durchblitzten und ich einen Geschmack auf all die Machtspiele bekam.

Eowyn. Diese sture, mutige und sanftmütige Frau. Mit diesem gewaltigen Schmerz, den sie seit Jahren mit sich herumträgt, der sie gestählt und sie gelehrt hat, in keiner Sekunde unachtsam zu sein. Ich liebe ihre Ausstrahlung, ihren Biss, ihre weiche Seite und ihr großes Herz.

Zusammen mit ihr habe ich versucht die Fäden aus Intrigen, Vergeltung und Schmerz zu entwirren, nur um auf weitere Machenschaften zu stoßen. Eins kann ich euch sagen: Ich bin mir sicher, dass nichts in der Geschichte sicher ist.

Fazit: Elvira Zeißler kann nicht nur unterhalten, sondern auch eine komplexe Welt erschaffen und diese mit Leben füllen. »Eowyn: Die Entscheidung der Kriegerin« ist eine würdige Fortsetzung, die mich noch tiefer in die Ereignisse gezogen und mich überrascht hat!

Veröffentlicht am 12.12.2022

Aufwühlend und sensibel!

This Winter (deutsche Ausgabe)
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Hach. Alice Oseman hat mich mal wieder überzeugt. In This Winter vereint sie eine schwierige Thematik, aufgestaute Gefühle und unsensible Aussagen zu einer schmerzvollen, aber auch unheimlich sensiblen ...

Hach. Alice Oseman hat mich mal wieder überzeugt. In This Winter vereint sie eine schwierige Thematik, aufgestaute Gefühle und unsensible Aussagen zu einer schmerzvollen, aber auch unheimlich sensiblen Geschichte, die mich trotz seiner Kürze sehr berührt hat.

Ich sehe in Charlies Familie so viel Gesellschaftskritik. Als hätte die Autorin jedem der Verwandten eine andere Funktion gegeben. Von unangenehmen Fragen, Übergriffigkeit, ungefragten "Ratschlägen" und unqualifizierter Meinung, Dreistigkeit bis hin zu Vorurteilen. Puh.

Umso mehr habe ich Charlies Gefühle nachempfinden können. Diese Wucht mit denen jedes Wort ihn niederdrückt, die Hilflosigkeit und das keine Luft mehr bekommen, weil alle ihre Aufmerksamkeit auf ihn richten. Jede unsensible Aussage, die ihn kleiner werden lässt.

Außer Tori und Nick. Und dafür liebe ich sie umso mehr. Mag Tori noch so still und grummelig erscheinen, ihr Gespür für Charlies Gefühlswelt war nicht nur treffend, sondern auch einfühlsam. Auch Nick ist so empathisch und sensibel, gibt Charlie den Freiraum seinen eigenen Emotionen zuzulassen und sich selbst in dem Chaos seiner Gefühle zu finden.

Fazit: Alice Oseman hat in »This Winter« wieder allerhand Gefühle in mir hervorgerufen und mich berührt. Ich liebe es, wie lebendig sie ihre Charaktere gestaltet und wie viel Herz, Schmerz und Leichtigkeit sie in ihre Worte legt.