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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2023

Über Freundschaften und zweite Chancen

Happy Place
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Harriet und ihre langjährigen Freunde fahren schon seit gefühlten Ewigkeiten jedes Jahr im Sommer zusammen nach Maine, ihrem „Happy Place“. Aber dieses Jahr wird das letzte Mal sein und alle versuchen, ...

Harriet und ihre langjährigen Freunde fahren schon seit gefühlten Ewigkeiten jedes Jahr im Sommer zusammen nach Maine, ihrem „Happy Place“. Aber dieses Jahr wird das letzte Mal sein und alle versuchen, einen perfekten letzten Urlaub miteinander zu verbringen – einschließlich Harriets „heimlichem“ Ex, denn ihre Freunde wissen noch nichts von der Trennung.
Was dieses Buch auf jeden Fall ist: Lektüre für den Sommer, denn das Urlaubsfeeling ist zur Genüge vorhanden. Was das Buch jedoch nicht ist: reine Wohlfühllektüre. Letzteres könnte man nämlich meinen, wenn man Titel und Cover anschaut. Das schadet dem Buch aber gar nicht: Statt viel RomCom erwartet den Leser nämlich ein Roman, der sich eindringlich mit Freundschaften (und wie sie sich im Laufe des Lebens weiterentwickeln) und zweiten Chancen in der Liebe beschäftigt.
Diese Themen hat Emily Henry wirklich sehr gelungen in ihrer Geschichte verpackt und ich mochte die ehrliche Herangehensweise, so ganz ohne rosa Brille. Allerdings habe ich mir mit der stellenweise doch sehr pessimistischen bzw. trübseligen Einstellung einiger Figuren schwergetan, was mein Leseerlebnis etwas getrübt hat.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, auch wenn es für mich persönlich kein Highlight war. Fans von Emily Henrys Büchern kommen hier sicherlich wieder auf ihre Kosten. Neue Leser sollten das Buch meiner Meinung nach nicht in Erwartung einer lustigen RomCom in die Hand nehmen.

Veröffentlicht am 12.04.2023

Interessanter Hintergrund, wenig packende Umsetzung

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sam und Sadie kennen sich bereits seit ihrer Kindheit, aufgrund eines Streits treffen sie jedoch erst nach einigen Jahren Funkstille Mitte der 90er zufällig wieder aufeinander. Als ihre Freundschaft langsam ...

Sam und Sadie kennen sich bereits seit ihrer Kindheit, aufgrund eines Streits treffen sie jedoch erst nach einigen Jahren Funkstille Mitte der 90er zufällig wieder aufeinander. Als ihre Freundschaft langsam wieder auflebt, beschließen die beiden Studenten, über den Sommer gemeinsam ein Spiel zu schreiben.
Auf dieses Buch hatte ich mich besonders gefreut, weil ich die Zeit der 90er generell und die Spielentwicklung im Speziellen als Hintergrund richtig interessant fand. Die beiden Aspekte haben auch tatsächlich meinen Erwartungen entsprochen, aber leider konnten mich weder die Geschichte noch die Figuren richtig begeistern. Das lag zum einen an der (eben nicht immer) chronologischen Abfolge der Geschichte, zum anderen daran, dass ich insbesondere Sadies Verhalten oft wenig nachvollziehbar bzw. unsympathisch fand, so dass sich die Freundschaft zwischen Sam und Sadie für mich schwierig las.
Insgesamt bringt das Buch für mich interessante thematische Ansätze mit, aber was die Umsetzung betrifft, scheint es Geschmackssache zu sein. Für mich war es eine durchaus kurzweilige Geschichte, die mich leider nicht ganz packen konnte.

Veröffentlicht am 10.03.2023

Schokomagie und erste Liebe

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Die 14jährige Mila hat seit kurzem ein ganz besonderes Geheimnis: Es scheint, als würde der Duft von Schokolade bei ihr bewirken, dass sie einen Blick in die Zukunft werfen kann. Viel Zeit, um dieser Fähigkeit ...

Die 14jährige Mila hat seit kurzem ein ganz besonderes Geheimnis: Es scheint, als würde der Duft von Schokolade bei ihr bewirken, dass sie einen Blick in die Zukunft werfen kann. Viel Zeit, um dieser Fähigkeit auf den Grund zu gehen, bleibt ihr aber nicht, denn kurz darauf steckt sie schon mitten in einem Schüleraustausch in Paris – und ihr Austauschschüler ist kein Geringerer als der Sohn des französischen Präsidenten.

Die Idee zum Buch ist einfach wunderbar und bringt unheimlich viele tolle Zutaten mit, um den Leser:innen das Leben zu versüßen: Ein sommerlicher Schüleraustausch vor der wunderschönen Kulisse in Paris, eine zarte erste Liebe zwischen zwei sympathischen Figuren und eine ordentliche Portion außergewöhnliche Magie.

Entsprechend gerne habe ich dieses Buch aufgeschlagen und hatte es innerhalb kürzester Zeit fertiggelesen. Mila und Louis waren zwei wirklich süße Figuren und es hat Spaß gemacht, den Schüleraustausch an ihrer Seite zu erleben. Als etwas schwach entwickelt empfand ich allerdings den fantastischen Teil der Geschichte: Da lief es manchmal etwas unrund bzw. ich fand die Magie einfach nicht ganz durchdacht, was sehr schade war, weil die Geschichte sehr viel Potenzial hat.

Alles in allem hat es mir durchaus Spaß gemacht, das Buch zu lesen, und ich kann es insbesondere jüngeren Lesern ab 10 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Silvesterfeier endet im Alptraum

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Was als traditionelle Silvesterfeier zweier Familien beginnt, endet am nächsten Morgen mit einem Albtraum: Die 17jährige Tochter ist verschwunden. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was passiert ...

Was als traditionelle Silvesterfeier zweier Familien beginnt, endet am nächsten Morgen mit einem Albtraum: Die 17jährige Tochter ist verschwunden. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was passiert ist, kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht.
Malin Stehn hat hier insgesamt einen richtigen Pageturner geschrieben, den man nur schwer beiseitelegen kann. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Beteiligter, so dass man als Leser in die Gefühlswelten der einzelnen Personen eintauchen kann. Vor allem wenn man selbst Kinder hat, kann man viele Gedankengänge und Ängste der Figuren ziemlich gut nachempfinden.
Stellenweise gibt es durch einige zu ausführliche Beschreibungen ein paar Längen, was die Spannung etwas schmälert. Zum Schluss zieht das Tempo aber noch einmal an und die Geschichte wartet mit einer tollen unerwarteten Wendung auf.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Rückblick auf das eigene Leben

Das glückliche Geheimnis
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Arno Geiger erzählt von den bisherigen Jahrzehnten seines Lebens – von seiner Entwicklung als Schriftsteller, von Familie und von der Liebe, und von einem (wie er es nennt) glücklichen Geheimnis, das all ...

Arno Geiger erzählt von den bisherigen Jahrzehnten seines Lebens – von seiner Entwicklung als Schriftsteller, von Familie und von der Liebe, und von einem (wie er es nennt) glücklichen Geheimnis, das all dem zugrundeliegt.
Von Arno Geiger hatte ich bislang nur „Der alte König in seinem Exil“ gelesen, welches ich sehr ergreifend und gleichzeitig wunderschön geschrieben fand. Auch in seinem neuen Buch konnte mich dieser Schreibstil erneut begeistern – hier liest es sich, als würde der Autor einfach aus dem Nähkästchen plaudern, und gleichzeitig gibt es viele Sätze, die man anstreichen und aufheben möchte.
Es ist auf jeden Fall ein sehr ehrliches Buch, in dem sich der Autor sehr wohl auch der Problematik bewusst ist, die so ein Rückblick mit ausschließlichem Fokus auf das eigene Leben mit sich bringt. Gerade das hat mich am Ende versöhnt, denn zwischendurch – so muss ich zugeben – gab es für mich doch einige Längen, bei denen bei mir das Interesse etwas schwand.
Wer den Schreibstil des Autors mag und gerne mehr über das Leben von Arno Geiger erfahren möchte, wird an diesem Buch auf jeden Fall seine Freude haben. Es ist aber ein eher leises, gemächliches Buch, ohne spektakuläre Offenbarungen, und somit eher Geschmackssache.