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Veröffentlicht am 20.07.2017

interessante Einblicke in die Arbeit des Färbergarte-Netzwerkes und viele Anregungen um div. Farben /-arten selber herzustellen

Farbstark mit sevengardens
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Irmela Erckenbrecht stellt die Arbeit des Färbergarten-Netzwerkes sevengardens vor, erläutert Grundsätze, Arbeitsweise, Ziele, bereits angebotene workshops und Ergebnisse daraus. Ebenso beschreibt sie ...

Irmela Erckenbrecht stellt die Arbeit des Färbergarten-Netzwerkes sevengardens vor, erläutert Grundsätze, Arbeitsweise, Ziele, bereits angebotene workshops und Ergebnisse daraus. Ebenso beschreibt sie das Herstellen verschiedener Farben wie z.B. Mal-, Finger-, Aquarell- oder Ölfarben, Wachsmalstifte, Zeichenkohle, Tinte, selbstgemachte dekorative Kosmetik sowie Haarfarben, Woll- und Stofffarben sowie Lebensmittelfarben. Am Ende des Buches befindet sich eine mehrseitige, äußerst hilfreiche Tabelle mit Färberpflanzen samt Farbergebnis.

Mich hat die ausführliche Beschreibung der Tätigkeit von sevengardens sehr beeindruckt, die als UNESCO-Projekt weltweit versucht, mit dort beheimateten Färberpflanzen, deren nachhaltigen Anbau und Nutzung , Wissen vermittelt und Existenzen sichert, wobei jeder sofort mitmachen und sich einbringen kann.
Sehr interessant waren für mich auch die vielen Ausführungen um Farben selber herzustellen, besonders da ich selber Wolle spinne und einfärbe. Nun bin ich auch neugierig darauf, die Kosmetikfarben und andere vorgestellte Möglichkeiten auszuprobieren.

Fazit: Ein außergewöhnliches, vielschichtiges Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen muss.

Veröffentlicht am 06.07.2017

ernstes Thema witzig und entspannt betrachtet

Wer braucht denn noch Sex?
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Jörg Zittlau durchleuchtet lustdämpfende Faktoren wie z.B. Überreizung, Verlust der Unbedarftheit, Leistungsdruck und Stress, Umwelteinflüsse oder Nebenwirkungen von Antidepressiva, läßt verschiedene Philosophen ...

Jörg Zittlau durchleuchtet lustdämpfende Faktoren wie z.B. Überreizung, Verlust der Unbedarftheit, Leistungsdruck und Stress, Umwelteinflüsse oder Nebenwirkungen von Antidepressiva, läßt verschiedene Philosophen zum Thema zu Wort kommen.
Dabei wird nicht Enthaltsamkeit als Lösung angestrebt, sondern eine entspannte Sicht und ein ebensolchen Umgang mit der Lust.

Jörg Zittlau hat sich dieses Themas auf ganz witzige Weise angenommen und stellt auch eindeutig fest, dass es keine Norm für Lust, Trieb oder Liebe gibt und jeder mit sich oder seinem Partner eine eigene Dosis und Sicht finden sollte, die sich im Idealfall bestmöglich annähern.

Ich fand die im Buch aufgegriffenen unterschiedlichen Aspekte sehr interessant, die Schreibweise äußerst witzig und entspannt - so locker kann es sein, sich mit einem ernsten Thema auseinander zu setzen.

Veröffentlicht am 04.07.2017

exzellenter und kompakter Ratgeber mit zahlreichen erprobten Anbauplänen

Mischkulturen im Gemüsegarten
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Claude Aubert hat in seinem kompakten Praxis-Ratgeber „Mischkulturen im Gemüsegarten“ für Anfänger und erfahrene Gärtner alles Wissenswerte zusammengefaßt um eigene Anbaupläne zu erstellen oder auf erprobte ...

Claude Aubert hat in seinem kompakten Praxis-Ratgeber „Mischkulturen im Gemüsegarten“ für Anfänger und erfahrene Gärtner alles Wissenswerte zusammengefaßt um eigene Anbaupläne zu erstellen oder auf erprobte zurückzugreifen. Nebenbei gibt es grundsätzliche Erklärungen z.B. zum Nutzen der Mischkultur oder dem Aufbau eines Hochbeetes.

Zahlreiche Tabellen, in denen Schwach-, Mittel- und Starkzehrer oder Tief-, Mitteltief- oder Flachwurzler unterschieden, Familien zusammengestellt, Gemüse zwischen kurzer, mittlerer oder langer Vegetationszeit oder Pflanzenhöhe oder Reihenabständen unterschieden werden bieten eine gute Übersicht und Hilfe für die eigene Anbauplanung. Die Informationen aus den Tabellen finden sich auch kurzgefaßt in den zahlreiche Pflanzenportraits, in denen auch gute und schlechte Nachbarn sowie Partnerpflanzen, die eine höhere Ernte und bessere Schädlingsbekämpfung begünstigen.

Für allen, die auf bewährte Anbaupläne zurückgreifen möchten, folgen 25 „glückliche Gemeinschaften“, die sich am Jahresverlauf orientieren. Genaue Beetmaße, Pflanzabstände, Düngung, Aussaat und Anpflanzung mit durchdachten Variationen zum Selberaustauschen finden sich zu jedem Beispiel genauso, wie Berechnungen des zu erwartenden Ernteertrages, was ich außerordentlich hilfreich finde – so läßt sich wirklich gut planen, was man im Garten anbauen möchte und vor allem auch, in welcher Menge. Zu jederNeben grundsätzlichen Erklärungen z.B. zum Nutzen der Mischkultur oder dem Aufbau eines Hochbeetes der 25 vorgestellten Gemeinschaften finden sich zuem ein Foto sowie eine Skizze des Anbauplanes.
Ein Kapitel widmet sich unterschiedlichen Gartengrößen, vom Minigarten mit 10qm, Gemüsegarten mit 20qm, 50qm, 100qm, 200qm und mehr, zeigt die Anbaumöglichkeiten in verschiedenen Beeten mit Fotos und Plänen auf, beziffert den voraussichtlichen Ertrag sowie die Erntezeit im Verlauf des Jahres.
Im Anhang bietet eine Tabelle eine Übersicht, wieviel Ertragssteigerung durch geschickte Kombination in verschiedenen Ländern erzielt wurde.

Auch wenn die Tabellen und Erklärungen den Leser in die Lage versetzen, seine eigenen Anbaupläne zu erstellen, freue ich mich über die so pflegeleichte Variante und werde auf die vorgestellten Anbaupläne zurückgreifen, manche davon durch die jeweils angegebenen Varianten verändern. Gut zu wissen, dass es sich um erprobte Kombinationen handelt und ich mir selber gar keine großen Gedanken über Vor- und Nachkultur machen muß, sondern alles perfekt von Fachleuten durchdacht ist.

Fazit: ein vollkommen durchdachtes, geniales und hilfreiches Buch, das ich nicht mehr missen möchte - ich verleihe es noch nicht mal :o)

Veröffentlicht am 04.07.2017

abwechslungsreiche, leckere Hausmannskost vegan interpretiert

Vegan Österreich
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Kristina Unterweger hat österreichische Hausmannskost vegan neu interpretiert.
Nach einer kurzen Einführung in die österreichische Küche folgt der Rezeptteil, gegliedert in die Kapitel: Basics, Vorspeisen, ...

Kristina Unterweger hat österreichische Hausmannskost vegan neu interpretiert.
Nach einer kurzen Einführung in die österreichische Küche folgt der Rezeptteil, gegliedert in die Kapitel: Basics, Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen. Wenn nicht extra anders angegeben, sind die Rezepte für vier Portionen angegeben.
Ob Semmel, Schüttelbrot, Marillenmarmelade, Suppen oder Eintopf, gefüllte Teigtaschen oder Mehlspeisen – die abwechslungsreichen, schmackhaften Rezepte sind gut erklärt und leicht nachzuarbeiten; ganzseitige Fotos der zubereiteten Speise zu jedem Rezept machen das Buch zu einem Augenschmaus; ich mag es, auf einen Blick zu erkennen, wie das Gericht aussieht, ohne vorher das komkplette Rezept gelesen haben zu müssen.

Mir hat besonders an diesem Buch gefallen, dass die Rezepte einfach nachzukochen und alltagstauglich sind, keine außergewöhnlichen Zutaten und kaum vegane, hochverarbeitete Austauschprodukte ( wie z.B. Sojageschnetzeltes) benötigt werden ( abgesehen von fast schon alltäglichen Grundzutaten wie Sojajoghurt o.ä.). Schon immer habe ich hauptsächlich die warmen Mehl- und Süßspeisen der österreichischen Küche angesprochen und diese waren auch meine Highlights dieses Buches, z.B. Polsterzipf mit Apfelmus, Buchteln mit Vanillesauce, Griessschmarren mit Aprikosenmus, Bauernkrapfen mit Preiselbeermarmelade oder Strauben, aber auch herzhafte Gerichte finde ich sehr gelungen ins vegane übertragen, z.B. Schwammerlpfannen, Dinkellaibchen mit Apfelmeerrettich, Klöße oder Teigtaschen.

Veröffentlicht am 30.06.2017

kein Kochbuch, sondern ein Appell, bewusst und ohne Industriezutaten Geschmackserlebnisse zu kreieren und zu genießen

Pur, präzise, sinnlich
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Jürgen Dollase spricht sich für pure Zutaten aus, weg von Fertigfonds, Salz und Pfeffer, Geschmacksverstärkern und Industrienahrung. Der Genuss beim Essen soll ganzheitlich und sinnlich sein, wofür man ...

Jürgen Dollase spricht sich für pure Zutaten aus, weg von Fertigfonds, Salz und Pfeffer, Geschmacksverstärkern und Industrienahrung. Der Genuss beim Essen soll ganzheitlich und sinnlich sein, wofür man seinen Geschmack trainieren und wiederentdecken soll.
Dollase stellt einen Katalog an Forderungen samt deren Folgen auf, in denen es nicht nur um die gesunden Zutaten, sondern auch um ein Umdenken geht: Nichts verschwenden, sondern die bislang vermeintlichen Abfälle zu köstlichen Geschmackserlebnissen zu verwandeln, ob nun z.B. die grünen Blätter des Blumenkohls zu einer Suppe, die Kartoffelschalen zum Anbinden oder angeröstete Garnelenschalen als Grundlage für einen selbsthergestellten Fond.
In einem großen Rezeptteil zeigt er auf, was möglich wäre, um mit dieser neuen Wertschätzung aufregende Geschmackserlebnisse zu zaubern; manchesmal reicht dafür auch, eine Zutat einmal anders wahrzunehmen als bisher, z.B. beim Rezept „Erdbeerspitzen pur“ bei dem nur obere Hälfte von spitzen Exemplaren genossen werden. Andere vorgeschlagene Erdbeerzubereitungen sind, sie in dünne Scheiben zu schneiden, mit Rohrzucker zu bestreuen und mit Zitrone abzuschmecken, 30 Minuten ziehen zu lassen. Das ist für mich genaugenommen seit meiner Kindheit die klassische Zubereitung. Im Buch finden sich u.a. auch Rezepte für mit Kardamon und Vanillepulver pürierte Erdbeeren oder in der Pfanne karamelisierte. Ich persönlich esse die Erdbeeren am liebsten direkt beim Pflücken, sonnenwarm – und zum Glück nicht nachgezuckert – so empfinde ich puren Genuss. Viele Fotos von vorbereiteten „Erlebnistellern“ zeigen sechs bis acht Löffelchen verschiedener Zubereitungen mit dazwischen geträufelten Saucentupfern.
Zugegebenermaßen sind dies genau die Gerichte, die ich nicht nachkochen oder in einem Restaurant bestellen würde. Bei vielen der Gerichte würde mir auch einfach die Zeit fehlen, sie zuzubereiten. Insgesamt empfinde ich die Rezepte eher als nicht alltagstauglich.

Die Überlegungen, keine Industrienahrung zu essen und keine Tütenprodukte zum Kochen zu nutzen waren für mich zum Glück keine neuen Anregungen. Ich nutze auch keine Fertigfonds und verwende Salz und Pfeffer äußerst sparsam. Für mich lag der eigentliche Schwerpunkt dieses Buches auf den Überlegungen, sein Essen wieder als Erlebnis zu empfinden und, vor allem war der Blick auf die „Abfälle“ höchst interessant. Bei vielem nutze ich diese sowieso schon; mich hat der Hinweis, dass man den Strunk eines Blumenkohls mitessen kann überrascht, da ich dieses für selbstverständlich hielt. Bei den grünen Deckblättern sah das schon ganz anders aus..., obwohl ich es von Klein auf kenne, von Kohlraben die Stiel und Blätter fein kleingehackt als Würze mit in die Sauce zu geben. Gerade in diesem Bereich werde ich meine Gewohnheiten überdenken und Neues ausprobieren, obwohl ich solche „Abfälle“ auch gerne mit den Hühnern in meinem Garten teile.

Fazit: kein Kochbuch, sondern ein Appell, bewusst und ohne Industriezutaten Geschmackserlebnisse zu kreieren und zu genießen