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Veröffentlicht am 11.01.2023

Man muss der Serie einfach Zeit geben sich zu entfalten, dann wird man mit einer tiefgründigen und komplexen Reihe belohnt

Stichprobe
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Als Nans Tochter Emily ein blutverschmiertes gelbes Polohemd, verpackt in einer Papertüte im Waschraum vorfindet, verständigt sie umgehend ihre Mutter.
Diese erinnert sich bei näherem Ansehen des Hemdes ...

Als Nans Tochter Emily ein blutverschmiertes gelbes Polohemd, verpackt in einer Papertüte im Waschraum vorfindet, verständigt sie umgehend ihre Mutter.
Diese erinnert sich bei näherem Ansehen des Hemdes genau, wer dieses Kleidungsstück einst trug- genauer gesagt, knapp ein Jahr zuvor- der Mann, der Nan fast tötete und den sie und Emily nur D.B.Mann (Der böse Mann) nennen.

Immer wieder lässt der Serienkiller Nan kleine Botschaften zukommen – eine davon bereitet der Polizistin besonders große Sorgen, denn es scheint als ob es der Killer nun auch auf Emily abgesehen hätte.

Nans Partner und Geliebter Jim Kissick nimmt das neue Beweisstück an sich und wird kurze Zeit später vom Chief damit beauftragt, den Serienkiller dingfest zu machen. Nan ist ein wenig verärgert darüber, denn zum einen glaubt sie, dass sie als eines der Opfer besser weiß, wie der Killer „tickt“ und zum anderen befürchtet sie, dass Kissick dahinter kommt, dass sie einige Beweisstücke unterschlagen hat, weil sie auf eigene Faust Ermittlungen anstellen wollte.

Aber auch Nan bekommt einen Auftrag. Es wurde ein ehemaliges Mitglied einer Gang ermordet aufgefunden und sie soll in dieser Sache das erste Mal ohne Kissick ermitteln. Doch als Nan sich das Opfer näher ansieht, findet sich in unmittelbarer Nähe des Toten auch eine geschrieben Botschaft- und die Handschrift erinnert sie fatal an die von D.B.Mann. Ist das nur ein Zufall?

„Stichprobe“ ist der bereits dritte Teil um die Polizistin Nan Vinning, die seit dem Erstlingsroman „Tiefe Stiche“ von einem Serienkiller verfolgt wird. Der dritte Teil baut systematisch auf den beiden Vorgängerbänden auf.

Meiner Meinung nach sollte man „Tiefe Stiche“ und „Kreuzstich“ bereits gelesen haben, bevor man sich dem dritten Teil zuwendet, denn nur dann kann man Nans psychologische Entwicklung genau verstehen. Die Charakterisierung der Heldin ist der Autorin sehr gut gelungen; manch ein Rezensent merkte an, dass die Heldin unsympathische Züge zeige, doch wenn man alle Bände der Reihenfolge nach liest, wird man schnell begreifen, dass Nans Verhalten völlig normal ist, für eine Frau, die sehr sensibel ist und immer noch mit ihrem Beinahe-Tod zu kämpfen hat, der sich zu einem ewigen Trauma entwickelt, da der Killer einfach keine Ruhe gibt und ihr immer noch nachstellt.
Aber dennoch entwickelt sich die weibliche Romanheldin stetig, wenn auch in kleinen Schritten weiter.

Die Beziehung zu Jim Kissick wird in diesem Roman weiter vertieft, allerdings hätte ich mir hier ein wenig mehr tiefgründige Gespräche zwischen Nan und Jim gewünscht. Aber der Roman ist in erster Linie ein Psycho-Thriller und so überwiegt selbstverständlich auch der Kriminalanteil. Man erfährt wie immer sehr viel über den Polizeialltag und der eingängige Schreibstil sorgt für einen guten Lesefluss, allerdings fehlten mir in der ersten Hälfte des Romans ein wenig mehr Spannungselemente. Es dauert allerdings auch seine Zeit, bis alle Handlungsfäden logisch miteinander verknüpft sind, da die Story sehr undurchsichtig und komplex gestaltet wurde, was eindeutig für den Roman spricht.

Ebenfalls zu Wort kommt auch der Killer selbst, allerdings in sehr wenigen Romanpassagen. Interessant und sehr spannend ist dann der Showdown am Ende des Buches, wo Nan und der Killer sich erneut gegenüber stehen. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber auch nicht verraten.

Man muss der Serie einfach Zeit geben sich zu entfalten, dann wird man mit einer tiefgründigen und komplexen Reihe belohnt.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Spannender Krimi über menschliche Abgründe an einer Eliteschule

Tod nach Schulschluss
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Charlotte Schneidemann und Peter Käfer werden für ihren neuen Fall in das Eliteinternat Schloss Lemburg gerufen. Dort wurde einer der Schüler tot in einer „Eisernen Jungfrau“ aufgefunden. Max war sehr ...

Charlotte Schneidemann und Peter Käfer werden für ihren neuen Fall in das Eliteinternat Schloss Lemburg gerufen. Dort wurde einer der Schüler tot in einer „Eisernen Jungfrau“ aufgefunden. Max war sehr beliebt unter den Mitschülern, doch während ihrer Ermittlungen stellt sich heraus, dass auch er einige Feinde und dunkle Geheimnisse hatte, die es zu ergründen gilt. Der Direktor der Schule hätte es am liebsten, wenn Max Tod als Unfall oder Selbstmord zu den Akten gelegt würde, denn er fürchtet um den guten Ruf der Schule. Und es sieht in der Tat auf den ersten Blick alles nach Selbstmord aus. Besonders, als ein Video, das kurz vor Max Tod entstand, auf der Webseite des Internats auftaucht.

Max Tod trifft dessen Mutter hart, denn bereits auf den Tag genau, ein Jahr zuvor, hat sie ihren Ehemann Alex verloren, der bei einem Autounfall starb.
Auch Marie ist erschüttert. Sie war die Freundin von Max und dachte stets, er würde sie niemals verlassen und allein mit ihrer Einsamkeit zurücklassen.
Währenddessen gehört Frederik, ein Schulkollege von Max zu den Menschen, die froh sind, dass Max das Zeitliche gesegnet hat, denn er hasste Max, der auch eine dunkle Seite hatte. Nun hat er endlich die Möglichkeit bekommen, Marie davon zu überzeugen, dass er der Richtige für sie ist.

Das Ermittlerduo hingegen ist verwundert über die sehr unterkühlte Atmosphäre, die im Internat vorherrscht. Die Schüler scheinen in erster Linie ihre zukünftige Karriere im Sinn zu haben, der Leistungsdruck ist immens und für Trauerarbeit anscheinend keine Zeit. Und auch die Lehrkörper sind ihren Schülern keine große Stütze. Im Gegenteil, manche von ihnen scheinen ebenfalls einige Geheimnisse zu haben…

„Tod nach Schulschluss“ ist bereits der dritte Band der Reihe um das Ermittlerduo „Schneidemann & Käfer“. Jedoch kann man diesen Roman meiner Meinung nach auch gut ohne Vorwissen lesen, man kommt gut hinein in die Geschichte und Informationen über Geschehnisse, die sich in den Vorgängerbänden zutrugen, werden ebenfalls von der Autorin nebenher eingestreut, so dass man stets im Bilde über alle Verbindungen zwischen den Ermittlern ist.
Christine Drews hat einen spannenden Krimi geschaffen, in dem die unterkühlte Atmosphäre, die im Internat bzw. zwischen den Akteuren vorherrscht, auch gut als Leser spürbar gemacht wurde. Sie legt viele falsche Fährten aus, die den Leser bezüglich der Mördersuche verwirren sollen, was ihr sehr gut gelingt, wie ich finde. Zwar hatte ich gewisse Vermutungen bezüglich des Zusammenhangs von Alex und Max Tod, die sich dann auch später bestätigten, doch gab es dennoch genügend Überraschungsmomente, (besonders bezüglich Maxs wahrem Charakter) die meine Neugierde bis zum Schluss schüren konnten.
Besonders gut gefallen hat es mir, wie die Autorin die Probleme der Schüler neben dem Kriminalfall in den Fokus stellt und Schwächen des elitären Denkens entlarvt, das nicht nur dem Direktor zu eigen ist.

Lediglich das Autorenduo war mir nicht greifbar genug. Zwar sind Charlotte und Peter sympathische Charaktere, doch fehlten mir noch ein wenig mehr Romanpassagen, die sich mit ihrem familiären Hintergrund beschäftigen und vielleicht auch gewisse Ecken und Kanten an ihnen, was sich in weiteren Teilen der Reihe vielleicht noch ändern wird, wie ich hoffe.
Was ich etwas unglaubwürdig empfand, war die Szene in der die traumatisierte Putzfrau beschließt, gleich am nächsten Tag den Tatort, der über und über mit Blut verunreinigt ist, selbst zu putzen. Dafür gibt es doch zertifizierte Tatortreiniger, was man seit der gleichnamigen TV Serie weiß.

Kurz gefasst: Spannender Krimi über menschliche Abgründe an einer Eliteschule.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Erotisch prickelnde Kurzromane

Mach mich an
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Mach mich an- ist eine Anthologie in der sich erotische, prickelnde Stories befinden, die bevorzugt die weibliche Leserschaft ansprechen sollen.

Das Hautthema aller Geschichten ist die erotische Phantasie ...

Mach mich an- ist eine Anthologie in der sich erotische, prickelnde Stories befinden, die bevorzugt die weibliche Leserschaft ansprechen sollen.

Das Hautthema aller Geschichten ist die erotische Phantasie der einzelnen Protagonisten und wie diese schließlich auch umgesetzt wird. Im Original erschien diese Sammlung bereits in dem bekannten „Black Lace“ Verlag, der Lesern, die sich in dieser Materie auskennen, sicherlich ein Begriff ist.

Die Macht der Unterwerfung, Bondage, Menage a trois sind nur einige der erotischen Spielarten, die in diesen Kurzgeschichten zum Zuge kommen- allerdings sind alle im Bereich der geschmackvollen Erotik angesiedelt, auch wenn es in manchen Stories sprachlich heiß her und zudem etwas derber zur Sache geht.

Der Schreibstil der einzelnen Autoren unterscheidet sich jedoch sehr voneinander und nicht jede Story war sprachlich sehr gut umgesetzt, so dass ich daher einige kleine Punktabzüge vornehmen musste. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war für mich die begrenzte Wortwahl in der Übersetzung innerhalb der erotischen Szenen und auch das immer wieder verwendete Wort „giggelte“ anstelle des üblichen Ausdrucks „kichern“.

Die Verführung ist ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Anthologie- sie spielt eine große Rolle, wobei die Protagonisten in den Geschichten mal mehr, mal weniger subtil dabei vorgehen, was genau den Lesegeschmack eines jeden treffen dürfte- genau diese Abwechslung ist es, die prickelnde Momente schafft.

Ausgefallenere Spielarten findet man in dieser Sammlung jedoch nicht vor. Für Erotik-light Fans ist diese Anthologie allerdings eine empfehlenswerte sexy Lektüre. Wobei an dieser Stelle aber noch erwähnt werden sollte, dass nur sehr wenige Titel in dieser Anthologie auch eine romantische Grundstimmung besitzen- es geht definitiv in der Hauptsache nur um eines…

Folgende Geschichten finden sich in dieser Anthologie, wobei ich die unterhaltsamsten Stories mit einem markiert habe.

Janine Ashbless - Honigfalle
Gwen Masters - Rausch

Sommer Marsden - Schlimme Absichten
Primula Bond - Garten Eden
Carrie Williams - Die Zirkaden

Kristina Wright - Die Frau des Ranchers
A.D.R. Forte - Weihnachtsgeschenk
Charlotte Stein - Mann kann nie wissen

Terry Pray - Man kann nie wissen
Rhiannon Leigh - Alle für einen

Portia Da Costa - Eine ganz besondere Nacht
Shayla Kersten - Die Shoppingliste

Shada Royce - Zwölf Stufen

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Opulenter Historienschmöker mit viel Zeitkolorit und Wissenswertem des Mittelalters versehen- allerdings zum Teil auch leider etwas zu langatmig für meinen Geschmack erzählt

Die Kathedrale der Ewigkeit
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Die Innenausstattung der Kathedrale von Naumburg steht kurz vor der Vollendung, hauptsächlich kostbare Wandmalereien müssen noch entstehen und auch der tiefen Liebe ihres (Noch) Schwagers Hermann ist sich ...

Die Innenausstattung der Kathedrale von Naumburg steht kurz vor der Vollendung, hauptsächlich kostbare Wandmalereien müssen noch entstehen und auch der tiefen Liebe ihres (Noch) Schwagers Hermann ist sich Uta sicher. Selbst ein Bittschreiben an die Königin ist bereits unterwegs, in dem Uta um Unterstützung bittet, damit ihre Scheidung von Ekkehard erlaubt wird. Doch dann bricht das Unglück über Uta und Hermann und die Naumburger herein. Alles beginnt damit, dass die beiden, Ekkehard von ihren Zukunftsplänen unterrichten und ihn darum bitten, einer Scheidung nicht im Wege zu stehen. Noch in der Nacht verschwindet Hermann dann plötzlich spurlos und als kurz darauf eine männliche Leiche aufgefunden wird, vermuten alle, es handle sich um Hermann der Selbstmord begangen hat, denn er wurde von Wölfen im Wald übel zugerichtet.

So muss Uta nicht nur Hermann beklagen, sondern auch ertragen, dass er in ungeweihter Erde begraben wird. Das kann Uta nicht zulassen und so schleicht sie sich heimlich zusammen mit der Benediktinerin Alwine bei Nacht und Nebel zum Acker, auf dem Hermann begraben liegt. Nach seiner Exhumierung und einer sorgfältigen Untersuchung steht schnell fest, dass der Tote nicht Hermann sein kann. Doch wer ist er dann? Und vor allem, wo hält sich Hermann auf?
Bevor Uta weitere Informationen einholen kann, sorgt ein Saboteur in der Kathedrale für Unruhe. Als Schuldige rückt jedoch ausgerechnet Uta in den Fokus der Naumburger Bürger, glauben sie doch, dass es kein normaler Sterblicher war, der in der Kathedrale wütete und vermuten, dass Uta eine Art Fluch auf sich gezogen hat, als sie entgegen des Wunsches des Königs, den vermeintlichen Hermann exhumierte.
Kann Uta das undurchsichtige Komplott, das scheinbar gegen sie geschmiedet wurde aufklären und wird sie Hermann jemals wieder in ihre Arme schließen können?

Nach „Die Herrin der Kathedrale“ folgt nun der Nachfolgeband des Autoren/Schwesternduos Claudia und Nadja Beinert über Uta von Naumburg. Ich erfuhr leider erst beim Lesen des Romans, dass es einen Vorgänger zu „Die Kathedrale der Ewigkeit“ gibt. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, den Vorgängerband vorab gelesen zu haben, schon allein zum besseren Verständnis der agierenden Personen. Zwar findet man ein Personenverzeichnis im Buch vor, in dem Haupt und Nebenfiguren vorgestellt werden, doch fehlte mir ein wenig mehr als das, beim Lesen des Romans, weil einem die Gefühlswelt gewisser Akteure leider nicht in dem Maße dargeboten wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. So konnte man als Leser lediglich erahnen, welch ein treuer Gefährte Hermann Uta im ersten Teil wirklich war oder auch wie gut oder angeschlagen das Verhältnis der beiden Brüder Ekkehard und Hermann nun tatsächlich sein mag. Vielleicht aus diesem Grund, blieben mir die Protagonisten leider fremd.

Dagegen fand ich den Schreibstil des Autorenduos gelungen. Man taucht als Leser dank der zeitgemäßen Ausdrucksweise schnell ab in eine mittelalterliche Welt und erfährt auch viel Wissenswertes über den Bau der Kathedrale bzw. die Wandmalereien, Farben etc. Besonders aufschlussreich geschildert, fand ich die Romanpassagen, in denen die Benediktinerin Alwine ihrer Fähigkeit als eine Art Pathologin nachgeht. Mit viel Akribie, müssen sich die Autorin das erwähnte Wissen über Heilkunde der damaligen Zeit und der menschlichen Anatomie, angelesen haben, das einen interessanten Einblick für Laien innerhalb der Geschichte offenbart. Die erwähnten Romanpassagen mögen nicht immer unbedingt etwas für zarte Gemüter sein, doch vermitteln sie beeindruckend wirkende Einblicke in das damalige Medizinverständnis.
Der Spannungsbogen ebbt dann leider ab dem Zeitpunkt, als man erfährt, dass Hermann gar nicht tot ist, schnell wieder ab. Zwar fand ich das undurchsichtig gesponnene Komplott der Äbtissin und ihrer Schwester durchaus abwechslungsreich erzählt; was auch für einen weiteren Nebenstrang der Geschichte gilt, in dem eine Magd ein vermeintliches Findelkind auffindet und durchbringt, doch empfand ich dennoch, dass der Roman weniger Seitenzahlen hätte vertragen können, da ich doch, beim Lesen, zwischenzeitlich mit einigen Längen zu kämpfen hatte.

Kurz gefasst: Opulenter Historienschmöker mit viel Zeitkolorit und Wissenswertem des Mittelalters versehen- allerdings zum Teil auch leider etwas zu langatmig für meinen Geschmack erzählt.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Historical Romance light- recht modern geschrieben, aber nett

Korsar meiner Träume
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Während eines Kartenspiels, bei dem eine Schatzkarte zu gewinnen ist, sieht Claire, die sich als Mann getarnt hat, ihre einstige große Liebe wieder- es scheint, als ob Nate Carter zwar sie vergessen hat, ...

Während eines Kartenspiels, bei dem eine Schatzkarte zu gewinnen ist, sieht Claire, die sich als Mann getarnt hat, ihre einstige große Liebe wieder- es scheint, als ob Nate Carter zwar sie vergessen hat, doch keinesfalls den berüchtigten Schatz der Santa Francesca.

Ursprünglich war es ein Kindheitstraum der Beiden, die Schätze, die das Schiff geladen hatte, zusammen zu finden.
Nachdem Claires Vater sie einst in einem Waisenhaus zurück ließ, um sich selbst auf die Suche nach dem Gold zu machen, war Nate der einzige Vertraute in ihrem Leben, der ihre Kindheit etwas glücklicher machte. Claires Vater kehrte nie zurück und eines Tages verließ sie auch Nate, der, zwar um ihre Hand anhielt, aber zunächst Geld verdienen wollte. Claire wartete voller Vertrauen, doch als immer mehr Zeit verging, geriet sie in finanzielle Schwierigkeiten und war gezwungen einen anderen Mann zu heiraten.

Währenddessen wird Nate unter dem Namen Sam Steele ein berüchtigter Piratenkapitän.Allerdings nur, um seinem besten Freund und dessen Frau einen Gefallen zu tun, denn einst war sie es nämlich, die als Sam Steele die Weltmeere unsicher machte und Nate soll neugierige Schnüffler einfach auf eine falsche Fährte locken. Doch seit seiner Kindheit war es sein Wunsch, den Schatz, von dem ihm seine Freundin Claire erzählt hatte, zu finden und so ist es ausgerechnet die Schatzkarte, die Nate und Claire nach so vielen vergangenen Jahren wieder zusammenbringt.

Claire muss zähneknirschend hinnehmen, wie Nate beim Kartenspiel gewinnt und so versucht sie mit List und Tücke ihm seinen Gewinn wieder abzujagen. Doch auf hoher See müssen Nate und Claire feststellen, dass sie zusammenarbeiten müssen. Nur gemeinsam können sie den Schatz finden. Die gemeinsame Nähe an Bord lässt auch gefährliche Erinnerungen in beiden hochkommen, Erinnerungen an eine glückliche Liebe. Doch können die Missverständnisse zwischen ihnen ausgeräumt werden?

Korsar meiner Träume ist der dritte Teil ihrer „Pirates“ Reihe und meiner Meinung muss man keinesfalls die beiden Vorgängerromane kennen oder gelesen haben, um die Handlung dieses dritten Teils verstehen zu können.
Ich habe durchaus ein Faible für Freibeuter und Piratenromances wenn sie gut geschrieben sind. Allerdings wünsche ich mir, wenn ich zu einem historischen Liebesroman greife, auf jeden Fall auch ein wenig historisches Flair, doch leider, trotz der unterhaltsamen Story und den zwei sympathischen Protagonisten, ist das hier nicht gegeben.

Eigentlich spielt der Roman im Jahre 1660, aber sämtliche Akteure, ob Haupt oder Nebenfiguren, führen recht moderne Dialoge miteinander und haben auch sehr fortschrittliche Einstellungen zum Leben, die zu Menschen im Jahre 1660 einfach nicht passen.
Die Heldin wird als eine Art Lebenskünstlerin dargestellt, die einer Lara Croft nicht unähnlich, unbedingt den Schatz der Santa Francesca heben will, damit es ihr der Schatz ermöglicht, wieder ein Leben als Frau führen zu können - eigentlich hasst sie ihre Maskerade als Mann.
Dafür dass sie aber so viele Jahre ums nackte Überleben kämpfen musste, stellt sie sich an anderer Stelle recht naiv an. (Stichwort Schwimmen)

Warum Nate unbedingt den Schatz an sich bringen will, obwohl er doch genau weiß, wie sehr Claire diesen begehrt und benötigt, wird nicht geklärt. Anfangs vielleicht aus Hass ihr gegenüber, da sie nicht auf ihn gewartet und einen anderen geheiratet hat, doch etwas später, als ihm ja langsam klar werden muss, dass sie völlig verarmt ist, beharrt er weiterhin stur darauf.

Zwar fliegen zwischen dem Heldenpaar die Fetzen wobei ihre Auseinandersetzungen durchaus amüsant sind, doch stellt man sich als Leser irgendwann ab der Hälfte des Romans die Frage, wieso sich beide nicht aussprechen und ihr Missverständnis endlich klären.

Ein Romantik und Abenteuerfaktor ist dennoch gegeben, wenn es dann, meiner Meinung ein wenig zu spät, doch dazu kommt und beide allein auf einer Insel nach dem Schatz suchen, während die restliche Schiffsbesatzung sich auf den Weg zu Nates Freund macht.
Allerdings war dieser Einfall der Autorin recht seltsam- denn das Risiko allein auf einer Insel auf Schatzsuche zu gehen, während auch andere Plünderer der Weltmeere in der Nähe nach Gold und Juwelen lechzen, wäre wohl kein Seeräuber der etwas auf sich hält, eingegangen.

Serienfans werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, denn auch die Hauptakteure aus den beiden Vorgängerbänden haben kleine Auftritte, wobei es gegen Ende des Buches dann doch noch ein wenig traurig wird.

Wer Lust hat auf einen "Historical-Light" hat, der trotz kleiner Logikfehler, dennoch unterhaltsam, romantisch und abenteuerlich ist und eigentlich sonst eher zu einem Contemporary greift, kann hier bedenkenlos zugreifen. Leser die Wert auf ein wenig mehr historischen, authentischen Hintergrund legen, sollten dagegen lieber gleich zu einem anderen Buch greifen.

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