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Veröffentlicht am 11.01.2023

Dritter, lesenswerter Teil der Reihe...

Die Spur der Hebamme
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Nachdem Barbarossa den Hoftag in Magdeburg dazu nutzt, Heinrich den Löwen herauszufordern, gerät auch das lange Zeit ruhigere Leben des Heldenpaars Christian und Marthe langsam aus den Fugen.
Christian ...

Nachdem Barbarossa den Hoftag in Magdeburg dazu nutzt, Heinrich den Löwen herauszufordern, gerät auch das lange Zeit ruhigere Leben des Heldenpaars Christian und Marthe langsam aus den Fugen.
Christian bleibt schließlich nichts anderes übrig, als an der Seite des Markgrafen Otto von Meißen in den Krieg zu ziehen und Marthe zurückzulassen.
Nach der Belagerung einer Burg in Magdeburg, zieht die Streitmacht weiter nach Goslar und später nach Lübeck um die Stadt des Löwen zu erobern.
Währenddessen sieht sich die zurückgelassene Marthe mit einigen gefährlichen Problemen konfrontiert, die sie in Lebensgefahr bringen. Als sie dann auch noch von einem weiteren Schicksalsschlag heimgesucht wird, muss sie ihre Kräfte bündeln um nicht daran zu zerbrechen. Wird es ihr gelingen?

Im dritten Teil der Reihe um Marthe und ihrem Mann Christian legt die Autorin meiner Meinung nach ihr Hauptaugenmerk verstärkt auf die historischen Hintergründe der damaligen Zeit. Im Gegensatz zu anderen Rezensenten die dieses Buch bisher beurteilt haben, fand ich diese Hintergründe jedoch sehr spannend vermittelt und keinesfalls langweilig. Im Gegenteil, sie machen diesen historischen Roman sogar noch ein wenig authentischer. Durch die sehr bildhafte Erzählweise der Autorin hat man fast das Gefühl an Marthe und Christians Seite dabei zu sein, wenn sie ihre Abenteuer bestehen.

Sabine Ebert hat für den dritten Teil ihrer „Hebammenreihe“ sehr gut recherchiert, das findet man schnell heraus, wenn man als neugieriger Leser (wie ich es bin) sich einmal die Mühe macht, mehr über die historischen Ereignisse des Buches herauszufinden.
Einziger Wermutstropfen war für mich das Ende des Buches. Es stirbt eine Romanfigur, die dem Leser mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sein dürfte.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich bin schon gespannt auf die von der Autorin angekündigten Teile 4 und 5 der Reihe.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

„It’s Tea Time!“ Etwas belangloser „Häkelkrimi“, der den Leser auf eine atmosphärische Landpartie entführt

Mord in Honeychurch Hall
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Kat arbeitete bis vor kurzem als Moderatorin und Antiquitätenexpertin in einer beliebten TV- Show. Doch nachdem ihr ein kleines Malheur geschehen ist, kehrt sie dem Fernsehbusiness den Rücken und möchte ...

Kat arbeitete bis vor kurzem als Moderatorin und Antiquitätenexpertin in einer beliebten TV- Show. Doch nachdem ihr ein kleines Malheur geschehen ist, kehrt sie dem Fernsehbusiness den Rücken und möchte stattdessen zusammen mit ihrer verwitweten Mutter einen kleinen Antiquitätenladen eröffnen. Doch Kats Mutter hat völlig andere Pläne. Sie hat sich bereits ein kleines Häuschen auf dem Land gekauft und schreibt heimlich historische Liebesromane, was Kat zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht ahnt.

Als Kat erfährt, dass ihre Mutter einen Unfall hatte, fährt sie umgehend zu ihr und muss an Ort und Stelle feststellen, dass ihre Mutter ein ziemlich baufälliges Haus ergattert hat, was ihr zu allem Überfluss auch noch von verschiedenen Personen, allen voran dem Besitzer des Landes auf dem das Haus steht, streitig gemacht wird. Regelrechtes Mobbing ist an der Tagesordnung. Alles nur, damit Kats Mutter den Kauf des Hauses wieder rückgängig macht. Doch leider ist ihre Mutter aus recht hartem Holz geschnitzt und bleibt. Bis schließlich ein Mord geschieht und Mutter und Tochter nun inmitten eines Kriminalfalles stecken.
Und auch in Sachen Liebe könnte es für Kat durchaus besser laufen. Ihr Freund lebt nämlich, trotz vieler Beteuerungen, diesen Umstand bald zu ändern, immer noch mit seiner Frau zusammen, die zu allem Überfluss auch noch Kats Erzfeindin ist. Allerdings gibt es einen Lichtblick auf dem Land, den attraktiven Polizisten, der mit den Mordermittlungen auf Honeychurch Hall beschäftigt ist…

Aufmerksam wurde ich auf diesen Krimi durch das einladende, geschmackvoll gestaltete Cover, so dass ich der Autorin unbedingt eine Chance geben wollte. Ich mag nämlich sehr gerne sogenannte „Cozy-Krimis“ oder auch Häkelkrimis, unter deren Kategorie auch „Mord auf Honeychurch Hall“ fällt.
Zunächst ließ sich die Geschichte auch gut an, da die Autorin einen eingängigen Schreibstil besitzt und für meinen Geschmack, auch sehr gut die ländliche Idylle für den Leser einfangen konnte. Auch die Idee, Kats Mutter eine Karriere als historische Liebesromanautorin anzudichten fand ich sehr witzig, allerdings wirkten die Romanpassagen, die Kat aus den Büchern ihrer Mutter liest und dem Leser dann ebenfalls unterbreitet werden, dann doch eine Spur zu überzogen, so dass ich diese Passagen irgendwann nur noch schnell überflogen habe.

Wie es in einem „Häkelkrimi“ nun einmal so ist, wird auch hier der Kriminalfall nicht großartig spannend geschildert, was ich gar nicht schlimm gefunden hätte, wenn die Charakterisierung der Haupt und Nebenfiguren ein wenig mehr in die Tiefe gegangen wäre. Leider kratzt die Autorin diesbezüglich für mich da nur an der Oberfläche, so dass Kats Problemchen mich leider nicht so sehr berühren konnten.
So plätschert die Story, zwar angenehm zu lesen, aber doch auch ein wenig belanglos vor sich hin, was ich sehr schade fand, da ich mir von diesem Roman im Vorfeld so viel versprochen hatte. Für Schreibstil und Flair gibt es für mich 3 Punkte, für die etwas irritierende, seichte Story jedoch leider keine zusätzlichen Punkte.

Kurz gefasst: „It’s Tea Time!“ Etwas belangloser „Häkelkrimi“, der den Leser auf eine atmosphärische Landpartie entführt.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Ein eher mittelmäßiger, stellenweise sogar seichter Thriller ohne große Überraschungsmomente

Im Netz der Angst
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Die Psychologin Aimee Gannon liebt ihren Beruf, ist jedoch gehandicapt. Vor ein paar Jahren wurde sie von einem ihrer Patienten angegriffen und konnte dieses Trauma bislang mehr schlecht als recht verdrängen. ...

Die Psychologin Aimee Gannon liebt ihren Beruf, ist jedoch gehandicapt. Vor ein paar Jahren wurde sie von einem ihrer Patienten angegriffen und konnte dieses Trauma bislang mehr schlecht als recht verdrängen. Besonders nachdem sie erfährt, dass ihr Peiniger von einst wieder auf freiem Fuß gesetzt wurde, geht sie übervorsichtig zu Werke und fühlt sich ständig beobachtet. Eines Nachts wird sie von einem leitenden Ermittler in einem Mordfall telefonisch herbeibeordert. Die Eltern einer ihrer Patientinnen im Teenageralter wurden brutal ermordet und Aimees Patientin gilt zunächst als dringend tatverdächtig.

So begibt sich die Psychologin ohne Umwege ins Krankenhaus, in dem sich Taylor Dawkin, nun in Gewahrsam genommen, aufhält. Aimee ist erschrocken, als sie sieht, in welch dramatischen Zustand sich ihre Patientin befindet. Taylor ist desorientiert, steht unter einem schweren Schock und hat sich geistig völlig von der Außenwelt abgeschottet. Aimee weiß von Anfang an, dass Taylor unschuldig ist und versucht auch Josh Wolf, einen der ermittelnden Detectives davon zu überzeugen. Doch Josh interessieren nur die nüchternen und klaren Fakten und so bietet er Aimee kurz entschlossen an, dass sie in diesem Mordfall als zugezogene Psychologin mit ihnen zusammenarbeiten darf.
Während Josh und seine Partnerin Elise versuchen den Fall aufzuklären und Aimee sich mit Taylor beschäftigt, fürchtet der Killer jedoch bereits seine Entdeckung und versucht alles daranzusetzen um die traumatisierte Taylor davon abzuhalten sich ihrer Psychologin zu öffnen. Wird ihm das gelingen?

Als fleißige und begeisterte Romantic Suspense und Thriller Leserin wollte ich mir natürlich auch Eileen Carrs Debütroman nicht entgehen lassen. „Im Netz der Angst“ ist auf den ersten Blick gesehen ein routiniert geschriebener US- Thriller, der auf den ersten hundert Seiten sehr stark beginnt, dann aber leider was Spannung und Handlungsverlauf angeht, auch schnell nachlässt.

Die Autorin entschied sich für einen sehr kleinen Kreis der Verdächtigen und hat sich für meinen Geschmack dabei sehr wenig Mühe gegeben, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Weder erwarten den Leser in diesem Roman falsch gelegte Fährten, noch hielt sich die Autorin damit auf, die Motive des wahren Täters zu verschleiern. Zudem gewinnt man zu früh Einblicke in das Gedankengut eines der Tatverdächtigen, was dazu führt, dass man sich sehr schnell zusammenreimen kann, wer der Mörder ist und in wie weit der angesprochene Tatverdächtige tatsächlich in dem Fall involviert ist. Nebenher spinnt die Autorin noch zwei weitere Nebenhandlungsstränge, die sich mit der Psychologin und ihrem Peiniger von einst beschäftigen und auch eine sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen dem Detective und Aileen fehlt hier selbstverständlich nicht.

Obwohl ich für eine gute Liebesgeschichte in einem Krimi eigentlich immer zu haben bin, fand ich diese (und auch ihren Umfang) in „Im Netz der Angst“ ein wenig deplatziert, zumal es im zu ermittelnden Mordfall auch um ernste Dinge wie Pädophilie geht.
Auch ist Josh, abgesehen von etwas klischeehaften Beschreibungen (groß, breite Schultern, männlich attraktiv) nicht unbedingt ein interessanter oder gar charakterlich vielschichtiger Romanheld und seine zögerliche Ader gepaart mit seinem machohaften Auftreten wird sicherlich nicht bei jedem Leser ankommen.

Lediglich Taylors Entwicklung ließ mich davon absehen, den Roman vorzeitig beiseite zu legen, denn selbst wenn man auch in diesem Fall dank der Autorin sehr früh ahnt, was dem Mädchen einst widerfuhr, wurden die Romanpassagen in denen Taylor versucht durch das Zeichnen von Skizzen Hinweise zu geben sehr packend geschildert.

Kurz gefasst: Ein eher mittelmäßiger, stellenweise sogar seichter Thriller ohne große Überraschungsmomente.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Nette, erotisch prickelnde, aber auch recht seichte Contemporary Romance

Secret Royal
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Der Amerikaner Nick Vane, seinerzeit mit großem Erfindergeist gesegnet der ihm reichlich Geld in die Kassen spülte, staunt nicht schlecht, als er eines Tages einen Anruf aus dem fernen Großbritannien erhält. ...

Der Amerikaner Nick Vane, seinerzeit mit großem Erfindergeist gesegnet der ihm reichlich Geld in die Kassen spülte, staunt nicht schlecht, als er eines Tages einen Anruf aus dem fernen Großbritannien erhält. Als er jedoch erfährt dass es sein Großvater höchstpersönlich ist, der ihn durch seine Sekretärin zu sich bittet, schaltet er zunächst auf stur. Denn der kaltherzige alte Mann gehört nicht gerade zu Nicks Lieblingsmenschen.

Nick hat jedoch nicht mit der Hartnäckigkeit der arbeitseifrigen Sekretärin Brooke Chapman-Powell gerechnet, die sich nicht abschütteln lässt.
Sie macht ihm klar, dass er sich nicht vor der Verantwortung der Erbe seines Großvaters zu sein, drücken kann, da viele Jobs auf dem Spiel stehen, wenn er auf das Erbe und den Familiensitz nebst Ländereien verzichtet, sobald der Earl of Englefield das Zeitliche gesegnet hat.

Nick, neugierig geworden gibt nach, reist über den großen Teich und muss insgeheim zugeben dass die kühle Brooke sein Blut zum Kochen bringen kann, was nicht nur an ihrem frechen Mundwerk liegt. Doch was sich neckt, liebt sich vielleicht auch irgendwann, oder?
Jedoch nicht, wenn es nach den Wünschen des Earls geht, der eine ganz andere Partie für seinen Enkel im Auge hat. Nick soll auf alle Fälle standesgemäß heiraten und keinesfalls eine Bürgerliche.

Dumm nur für den Earl, dass Nick genau weiß was er will und vor allem will er alles das, was sein Großvater ablehnt. Denn der alte Herr trägt die Schuld daran, dass die Ehe seiner Eltern zerbrach und Nick nach dem Tod der Mutter in einem Kinderheim aufwachsen musste.
Nick hasst seinen Großvater also abgrundtief und würde lieber heute als morgen wieder abreisen aus dem versnobten Land mit den seltsamen Sitten und Gebräuchen….

Der Klappentext des Romans von Avery Flynn versprach eine amüsante, nette und erotische Liebesgeschichte und da ich bislang noch nichts von der Autorin kannte, griff ich nur zu gerne zu, um ihrer neuen Trilogie eine Chance zu geben.
Und auf den ersten Blick habe ich auch durchaus eine nette, leichte und humorige Unterhaltung bekommen, allerdings auch nicht mehr als das.
Ich fand einfach, dass man aus der Geschichte noch ein wenig mehr hätte machen können und dass die Ernsthaftigkeit und der Tiefgang in den wichtigen Momenten ein bisschen zu kurz kamen.

Die Streitgespräche zwischen Nick und Brooke sind durchaus ganz witzig geschrieben, aber nicht jeder Gag zündet so wirklich. Andererseits ist Humor ja auch reine Geschmackssache.

Was ich seltsam fand, war, dass der Großvater, der als sturer, stolzer Mann beschrieben wurde, aber eigentlich das Herz am rechten Fleck trägt, seinen Enkel im fernen Amerika in einem Heim versauern ließ. Ein derart kaltes Verhalten kann man leider auch nicht durch fadenscheinige Entschuldigungen ausräumen und so bleibt am Ende ein übles Geschmäckle beim Lesen der „Aussprache“ zwischen Nick und dem alten Herrn.

Der Schreibstil von Avery Flynn ist eingängig. Dazu ist der Roman in recht großer Schrift gedruckt und lässt sich schnell weglesen, aber ehrlich gesagt fand ich die Ausdrucksweise teilweise schon etwas zu vulgär für meinen Geschmack. Die Liebesszenen sind recht hot und sexy, aber ich muss zugeben, dass Schreibstil sowohl Aufbau der Lovestory nicht so wirklich meinem persönlichen Lesegeschmack treffen konnten.
Der Roman wirkt eher wie ein auf 350 Seiten ausgewalzter Heftroman, dem es einfach an der nötigen Tiefe fehlt und in dem die Hauptfiguren zwar sympathisch aber auch ein wenig blass bleiben. Und Nicks zwischenzeitlicher Rückzug, sorgt eher wie eine künstliche Verlängerung der Story auf Biegen und Brechen.

Kurz gefasst: Nette, erotisch prickelnde, aber auch recht seichte Contemporary Romance.


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Veröffentlicht am 06.10.2022

Interessante Ausgangssituation, allerdings schwer umsetzbar in Sachen Glaubwürdigkeit. Leichte, beliebige Strandlektüre für Zwischendurch- leider nicht mehr

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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An dem Tag, als Luciens Vater im Sterben liegt, ändert sich das Leben des Adligen von Grund auf. Denn eine, seit Jahrhunderten bestimmte, unliebsame Familientradition, soll Lucien unbedingt weiterführen. ...

An dem Tag, als Luciens Vater im Sterben liegt, ändert sich das Leben des Adligen von Grund auf. Denn eine, seit Jahrhunderten bestimmte, unliebsame Familientradition, soll Lucien unbedingt weiterführen. Dieses Versprechen nimmt ihm sein siechender Vater noch in letzter Minute ab, bevor er das Zeitliche segnet.
Doch Lucien ist eigentlich aus ganz anderem Holz geschnitzt, als sein werter Herr Papa oder sein Onkel Edmond. Denn der frischgebackene neue Comte de Chacarasse, der schon von Kindesbeinen an dazu ausgebildet wurde zu töten, will keinesfalls in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten. Da ist guter Rat teuer, denn schon bald befehligt der gute Onkel seinen missratenen Neffen zu sich, um ihm einen Auftrag zu übergeben.

Luciens zukünftiges Mordopfer soll ein kürzlich entlassener Sträfling sein, der einst bei einem Unfall Fahrerflucht beging, was dem weiblichen Opfer das Leben kostete.
Doch Lucien zögert noch, denn eigentlich gefällt ihm sein Leben bislang sehr gut. Er ist Besitzer eines angesehenen Lokals in Villefranche-Sur-Mer, ist von Haus aus unermesslich reich und zudem dermaßen attraktiv, dass er jede Frau haben kann, die er nur möchte.
Und mit der mütterlichen Haushälterin Rosalie, die ihm jeden kulinarischen Wunsch von den Augen abliest und der fähigen Assistentin seines verstorbenen Vaters, Francine, hat er zwei Frauen an seiner Seite denen er vertrauen kann.

Wären da nicht der vermaledeite Schwur, den er am Sterbebett seines Vaters leisten musste und das Familienmotto „Oblige aux vivants et aux morts“ (Verpflichtet den Lebenden und den Toten“). Also macht sich Lucien zunächst an gewisse Vorbereitungen. Eigentlich will er lediglich ein klärendes Gespräch mit dem zum Tode geweihten Sträfling führen, doch dann kommt alles anders….

Vor einiger Zeit fiel mir ein Teil von Pierre Martins Regionalkrimireihe über Madame le Commissaire in die Hände und da ich eine Schwäche für französische Krimis habe, erhoffte ich mir eine unterhaltsame Lektüre. Leider konnte mich besagter Band so gar nicht packen, was auch viel an den Romanfiguren lag, die mir recht unsympathisch oder tumb gestrickt wirkten.
Und obwohl ich damals schon so meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil des Autors hatte den ich recht simpel gehalten empfand, (viele kurze Sätze, die man besser in einem zusammengefasst hätte, wechselten sich ab mit knappen uninteressanten Dialogen, arroganten Gedankengängen der Romanheldin Isabelle, die aus allen Poren Frauenpower verströmen wollte, dabei aber genauso machohaft wirkte, wie männliche Kollegen und indirekten Nacherzählungen von Momenten, wie aus dem Off geschildert, die man besser und vor allem lebhafter hätte darbieten können, wenn man sie als echten Dialog verfasst hätte) wollte ich dem Autor dessen wahrer Name noch immer nicht gelüftet wurde, dennoch eine weitere Chance einräumen, da ich die Romanidee, die der neuen Romanreihe zu Grunde liegt, spannend fand.
Um es vorweg zu sagen, auch diesmal konnte mich Pierre Martin nicht so richtig überzeugen, wenn ich dieses Buch auch etwas besser fand.
Erneut sind seine Akteure eindimensional gestrickt und es fehlt ihnen die nötige Vielschichtigkeit und Tiefe. Das gilt auch für die Dialoge.
Würden sich dazu ein junger Mann und seine Haushälterin, die sich eher wie Mutter und Sohn verbunden fühlen, ständig nur necken, anstatt ernste Gespräche zu führen, nachdem Luciens Vater plötzlich verstirbt?
Würde dem jungen Comte tatsächlich der Sinn nach Zweisamkeit stehen, wo er doch ganz andere Probleme hat (die Sache mit der Familientradition und die Suche nach dem Mörder seines Vaters). Aber vor allem, würde er sich eine Frau ins Haus holen, die ihm völlig unbekannt ist und ihr vertrauensselig alles abnehmen, was sie ihm erzählt?

Dazu kommt dann das Problem des Autors, seinen Romanhelden nicht als eiskalten Killer darzustellen zu wollen und welche Bögen er in der Geschichte deswegen schlagen muss. Besagte Bögen oder Handlungsstränge wirken glücklich bis unglaubwürdig geschrieben- manches Mal aber auch völlig abstrus, so dass man als Leser schon bald genervt davon ist. Dazu fehlt es der Krimihandlung am roten Faden. Eher episodenhaft angelt sich Piere Martin durch die Story seines Protagonisten, der also mehr Glück als Verstand hat und kaum mehr im Kopf hat, als ein gutes Essen im Restaurant. So scheint es lange Zeit jedenfalls. Gegen Ende bekommt Lucien immerhin so viel Grips zugebilligt, dass er gewisse familiäre Dinge durchschauen kann, doch auch das Showdown des Romans wirkte auf mich nicht überzeugend.

Dazu nervten mich die vielen eingeworfenen französischen Sätze die eingestreut wurden. Man fragt sich nur warum, denn immerhin führen hier beinahe durchweg Franzosen ihre Unterhaltungen miteinander. Der Geschichte mit diesem Kniff das nötige französische Flair verleihen zu wollen, ist für meinen Geschmack eine plumpe Vorgehensweise. Dabei kann Pierre Martin durchaus eine französische Note verströmen. Etwa wenn er sehr bildhaft und gelungen die Landschaft beschreibt.

So viel zu meinen Kritikpunkten, die mich von einer besseren Bewertung abgehalten haben. Aber, trotz allem finde ich die Romanidee immer noch gut und denke, dass die Story Potential hat. Dazu werden sich weniger kritische Leser womöglich gut unterhalten fühlen, wenn sie nicht gerade einen hochspannenden ausgeklügelten Regionalkrimi erwarten, da der Schreibstil leicht und eingängig ist. Mehr als eine lockere Strandlektüre sollte man hier aber nicht erwarten.

Kurz gefasst: Interessante Ausgangssituation, allerdings schwer umsetzbar in Sachen Glaubwürdigkeit. Leichte, beliebige Strandlektüre für Zwischendurch- leider nicht mehr.

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