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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2023

Intensiver und tiefgründiger Roman, welcher nachdenklich stimmt

Café Leben
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„Café Leben“ von Jo Leevers überzeugte mich durch seine herzergreifende Geschichte. Leichte Kost ist der Roman gerade deshalb allerdings nicht. Mir persönlich gingen die Schicksale der Protagonist:innen ...

„Café Leben“ von Jo Leevers überzeugte mich durch seine herzergreifende Geschichte. Leichte Kost ist der Roman gerade deshalb allerdings nicht. Mir persönlich gingen die Schicksale der Protagonist:innen sehr nahe und das Buch hat mich emotional wirklich sehr berührt. Die Idee hinter dem Café Leben ist zunächst einmal wirklich toll. Über so ein Lebensbuch würden sich denke ich sehr viele Hinterbliebene freuen. Aber nicht nur die grundsätzliche Idee der Geschichte ist großartig, auch die Charaktere überzeugen durch individuelle Noten und authentisches Verhalten. Dabei gefiel es mir gut das die Kapitel sich mit den jeweiligen Perspektiven abwechseln. So bekommt man sowohl Einblick in die Gedanken der todkranken Annie, als auch in die von Henrietta, welche die Lebensgeschichten aufzeichnet. Obwohl mich die Geschichte absolut ansprach muss ich allerdings zugeben, dass ich mit der Lektüre nicht so schnell vorankam wie gewohnt. Der Schreibstil las sich nicht ganz so flüssig und auch aufgrund der gedrückten Stimmung musste ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen. Dennoch ist dieser Roman absolut lesenswert und eine große Bereicherung. Im Gesamten vergebe ich dafür 4 ½ Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Außergewöhnliche Kreationen für besondere Anlässe - Nur für Geübte geeignet

Wild backen
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„Wild backen: Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild ist ein äußerst hochwertig gestaltetes Backbuch, welches mir durch seine moderne Aufmachung gut gefällt. Allerdings sind die meisten der enthaltenen ...

„Wild backen: Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild ist ein äußerst hochwertig gestaltetes Backbuch, welches mir durch seine moderne Aufmachung gut gefällt. Allerdings sind die meisten der enthaltenen Rezepte wirklich nur für geübte Bäcker:innen geeignet, da doch einiges an Grundlagenwissen vorausgesetzt wird und in der Umsetzung durchaus Geschick benötigt wird. Auf den Fotos im Buch sehen die kleinen und großen Kunstwerke im Buch wirklich zum Anbeißen aus, wobei es mir gefällt das jedes Rezept zwei ganze Doppelseiten erhält und so jede Menge Raum für die ansprechenden Fotos bleibt. Bis auf einige wenige Grundrezepte, hält das Buch vor allem besondere Kreationen bereit. Die Zubereitungstexte sind dabei stets gut verständlich formuliert und übersichtlich gestaltet. Sowohl optisch, als auch kulinarisch finden sich hier Ideen, welche man nicht schon 1000 mal gesehen hat. Wer also auf der Suche nach etwas ganz Besonderem für eine Feier, oder die sonntägliche Kaffeetafel ist, wird hier sicherlich fündig. Für die alltägliche Küche eignet sich das Buch meiner Meinung nach aber weniger, da die Backwerke alle durchaus aufwendig sind. Auch was die Kalorienanzahl betrifft, sollte man beide Augen zudrücken. Natürlich ist dies bei einem Backbuch, erst mal keine große Überraschung, allerdings erkenne ich wirklich überhaupt kein Bemühen zuckerarm zu arbeiten und bin durchaus der Meinung das an mancher Stelle noch etwas eingespart werden könnte. „Wild backen“ ist auf jeden Fall kein Buch für Kalorienbewusste. Dafür umso mehr für ambitionierte Hobbybäcker:innen und Genußmenschen. Mit seinem Gesamtkonzept konnte mich das Buch letztendlich überzeugen. Deshalb vergebe ich gerne 4 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Wissenschaftlich fundierte, biologische Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels

Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen
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Inhaltlich ist „Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen“ von Thor Hanson für mich eher ein Fachbuch, als ein Sachbuch, da es sich um eine überaus interessante, aber nicht immer leichte ...

Inhaltlich ist „Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen“ von Thor Hanson für mich eher ein Fachbuch, als ein Sachbuch, da es sich um eine überaus interessante, aber nicht immer leichte Lektüre handelt. Thor Hanson ist ein amerikanischer Biologe und Feldforscher und gibt sich in seinem Buch große Mühe, komplexe Zusammenhänge für alle Menschen verständlich zu machen. Denn eins ist klar, dieses Thema geht uns alle an! Trotzdem bewegt sich das Buch sprachlich, wie auch inhaltlich auf einem hohen Niveau und verlangt Konzentration beim lesen. Ich persönlich hatte mir durch die Beschreibung und den Klappentext etwas anderes erwartet. Um die dort fokussierten Themen geht es zwar auch, aber eben hauptsächlich nur in einem der vier Teile des Buchs. Dieser dritte Teil (Die Reaktionen) las sich für mich auch mit Abstand am spannendsten. Aber auch die anderen Schwerpunkte des Buchs machen Sinn. Darin geht es immer wieder um Grundlagenforschung und durch Rückblicke in die Geschichte sollen heutige Zusammenhänge besser verstanden werden. So erfährt man neben dem eigentlichen Thema (Reaktionen von Fauna und Flora auf die Klimakrise) noch jede Menge darüber wie Biolog:innen forschen und wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn entsteht. Wer also schon immer mal etwas über Versuchsanordnungen und Feldstudien erfahren wollte, ist hier genau richtig. Da Thor Hanson in Amerika lebt und arbeitet, kommen seine gewählten Fallbeispiele auch eher aus Nordamerika. Darüber hinaus ist er aber noch mit zahlreichen anderen Forschenden vernetzt, so dass sich ein etwas umfassenderes Bild ergibt. Beispiele aus Europa (oder gar Deutschland) habe ich hingegen vermisst. Trotzdem war das Buch für mich eine lohnende und lehrreiche Lektüre, welche ich gerne weiterempfehlen mag.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Jugendbuch, voller gesellschaftlich relevanter Themen

Auf der Tonnenseite des Lebens
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„Auf der Tonnenseite des Lebens“ von Antje Leser ist ein Roman für Jugendliche mit vielfältigen Themen. Vordergründig geht es um Lebensmittelverschwendung, Containern und Foodsharing, darüber hinaus werden ...

„Auf der Tonnenseite des Lebens“ von Antje Leser ist ein Roman für Jugendliche mit vielfältigen Themen. Vordergründig geht es um Lebensmittelverschwendung, Containern und Foodsharing, darüber hinaus werden aber auch noch weitere soziale Missstände angesprochen. Die Aufarbeitung gefiel mir dabei richtig gut. Ohne erhobenen Zeigefinger, weist die Autorin auf wichtige Themen hin und liefert neben einer fesselnden Handlung noch jede Menge echter Informationen dazu. Der Schreibstil liest sich darüber hinaus leicht und passt sprachlich perfekt ins Jugendgenre. Jugendsprachliche Ausdrücke, kommen zwar vor, nehmen aber nicht Überhand, so dass auch Erwachsene sich zurecht finden können. Die Geschichte liest sich außerdem durchgehend spannend und auch wenn ich manche Wendung vorhersehen konnte, war die Handlung doch abwechslungsreich und bewegend. Einziger Minuspunkt ist für mich die charakterliche Überzeichnung, einer Protagonistin. Von dieser abgesehen erschienen mir die übrigen Charaktere aber zum Glück authentisch und punkten gerade durch ihre verschiedenen Stärken und Schwächen bei mir. Alles in allem ist „Auf der Tonnenseite des Lebens“ ein starker Roman, voller aktueller Themen und einer mitreißenden Geschichte. Von mir gibts dafür4 ½ Sterne und eine Leseempfehlung für gesellschaftlich interessierte jugendliche Leser:innen.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Vielschichtige Familienerzählung verbunden mit der Geschichte des Bergbaus

Die Sehnsucht nach Licht
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Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen ...

Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen historischen Romanen, kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten. Es handelt sich nämlich nicht „nur“ um eine fiktive Familiengeschichte, sondern dieses Buch beinhaltet jede Menge Details rund um den Bergbau im Schlematal im Erzgebirge. Technische Details, lokale Besonderheiten und regionale Bräuche, aber auch das politische Zeitgeschehen sind wichtige Schwerpunkte der Handlung. Darüber hinaus erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, über 4 Generationen hinweg und wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hab.

Nachdem ich zunächst ein wenig brauchte, bis ich mich zwischen all den Charakteren orientieren konnte, nahm mich die Geschichte schlussendlich voll und ganz gefangen. Erstaunlicherweise waren mir die Figuren aus der Vergangenheit emotional näher, als Luisa, um welche es im gegenwärtigen Strang ging. Durch den langen Erzählzeitraum und das Detailreichtum kam es mir so vor, als würde ich die Familie Steiner schon sehr lange kennen. Trotz des eher ruhigen Tempos, stellten sich keine Längen ein und der Schreibstil gefiel mir durchgehend gut. Dennoch habe ich bei dieser Lektüre einige Pausen eingelegt, um das Gelesene vollumfänglich verarbeiten und aufnehmen zu können. Die Geschichte ist wirklich unglaublich vielfältig und liefert ein authentisches Bild des Bergbaus. Gefahren werden benannt (auch wenn diese den Charakteren zur damaligen Zeit natürlich noch nicht bekannt waren), aber auch der Wert der Tradition wird vermittelt. Für mich war „Die Sehnsucht nach Licht“ eine lehrreiche, wie auch fesselnde Lektüre. Im Gesamten vergebe ich 4 ½ Sterne.

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