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Veröffentlicht am 24.01.2023

Können aus Erzfeinden Liebende werden? Unter die Haut gehender Contemporary von Karen Swan, der die Neugierde der Leserschaft schürt

Winterträume im Schnee
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Beruflich könnte es für die Doku-Regisseurin Clover Phillips nicht laufen. Eben erst hat sie eine Dokumentation über den Surfer Cory Allbright mit ihrem Team abgedreht, schon hat der Film die begehrte ...

Beruflich könnte es für die Doku-Regisseurin Clover Phillips nicht laufen. Eben erst hat sie eine Dokumentation über den Surfer Cory Allbright mit ihrem Team abgedreht, schon hat der Film die begehrte BAFTA Trophäe erhalten.
Doch der Film über Cory war Clover dazu ein Herzensprojekt. Sie hat, im Laufe der Vorrecherche, viel Zeit mit dem schwer verunglückten Snowboarder, seiner Frau und den Kindern verbracht und ist getrieben von ihrem Wunsch nach Rache.
Denn Corys Unfall wurde durch einen rüden Angriff von Corys damaligen Rivalen, dem ehrgeizigen Kit Foley ausgelöst.
Die Verletzungen waren so schwerwiegend, dass Cory seine Karriere beenden musste, was ihn immer noch schwer belastet.

Ausgerechnet am Tag des höchsten Triumphs für Clover, als sie den OSCAR erhält, begeht Cory schließlich Selbstmord.

Clover ist wie gelähmt und am Boden zerstört. Doch nachdem einige Zeit vergangen ist, erhält sie ein neues Jobangebot, das sie im ersten Moment ausschlagen möchte.
Denn kein geringerer, als Kit Foleys neuer Sponsor, will Clovers Team dazu bringen, einen Dokumentarfilm über ihren Erzfeind zu machen.

Kit hat mittlerweile die Sportart gewechselt und versucht einen Neustart als Snowboarder. Und obwohl Clover weiß, dass sie ihre Karriere riskiert, denn sie plant eigentlich Kit als den Unsympathen darzustellen, der er ist, nimmt sie das Angebot an- gegen den Willen ihres Sponsors.
Zusammen mit Matty und Johnny, ihrem Team, macht sie sich auf den Weg ins verschneite Zell am See, wo sie sich zunächst in ihrer Abneigung Kit gegenüber bestätigt sieht. Er verachtet sie allerdings genauso so sehr, wie sie ihn, denn er hat die einseitig wirkende Dokumentation über Cory, die ihm Fans und Ansehen kosteten, nicht vergessen.

Und obwohl sich beide spinnefeind sind und zunächst ihre eigenen Spielchen spielen, knistert es stets, wenn beide zusammenkommen.
Ob die Dokumentation überhaupt wahr wird, hängt ganz von Kits Mitarbeit ab. Obwohl sein Sponsor ihm die sprichwörtliche Pistole auf die Brust gesetzt hat, weigert sich Kit vehement, Clovers Fragen zu beantworten und geht ihr und ihrem Team lieber aus dem Weg. Und dennoch, so manche von Kits Verhaltensweisen lassen Clover aufhorchen, denn sie entsprechen so gar nicht dem Bild, dass sie sich von ihm gemacht hat….

Wenn man schon einmal ein Buch von Karen Swan in die Hand genommen und gelesen hat, weiß man, dass die Liebegeschichten eher Nebensache sind. Vielmehr geht es der Autorin darum Storys zu erzählen, in denen die Protagonisten vieles erdulden müssen, einen Lernprozess durchmachen, aber vor allem auch Ecken und Kanten besitzen. So wirken ihre Figuren zunächst selten sympathisch, vielmehr sind sie Getriebene ob es nun beruflich motiviert oder auch persönlicher Natur sein mag. Ihr Fokus ist sehr eng gesteckt, doch im Laufe der Geschichte zeigen sie dem Leser auch ihr anderes Gesicht. Wenn man ihren Hintergrund erfährt, macht es die Figuren dann stets greifbarer und man kann ihr Handeln nachvollziehen.

Ich finde es jedoch immer wieder aufs Neue verblüffend, dass man so gefesselt ist von Karen Swans Liebesgeschichten, da die Heldenpaare halt so sperrig sind und sich zunächst keinerlei Freundlichkeit schenken. Aber vor allem möchte ich den Plot von „Winterträume im Schnee“ hervorheben, der schön undurchsichtig konzipiert wurde und fast ein wenig wie eine moderne „Stolz und Vorurteil“ Variante wirkt. Fast bis zuletzt weiß man nicht, wo storymäßig die Reise hingeht. Karen Swan schürt die Neugierde der Leserschaft ganz besonders.

Dennoch habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen, weil ich es halt nervig finde, wenn in Contemporaries übermäßiger Alkoholgenuss als etwas völlig normales dargestellt wird und dann war da auch noch die Erwähnung von diversen Modelabels und Schikimickikram der ein bisschen nervt.

Aber die Geschichte über Kit und Clover hat sehr viel Tiefgang und ist clever aufgebaut, so dass ich für diesen Roman von Karen Swan gerne 4.5 von 5 Punkten vergebe.

Wer sich, aufgrund des malerischen, stimmungsvollen Covers viel weihnachtliches Flair erhofft, der könnte womöglich etwas enttäuscht sein, denn abgesehen von der Sportstory im Schnee, wird das Weihnachtsfest nicht thematisiert.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Pageturner der anderen Art....

Was im Dunkeln liegt
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Anfang der 70er Jahre ist Kate, von allen Katy genannt glücklich und ihr Himmel hängt voller rosa Geigen, da sie die Freundin von Danny ist. Ein absoluter Frauentyp - groß, dunkelhaarig und mit einer begnadeten ...

Anfang der 70er Jahre ist Kate, von allen Katy genannt glücklich und ihr Himmel hängt voller rosa Geigen, da sie die Freundin von Danny ist. Ein absoluter Frauentyp - groß, dunkelhaarig und mit einer begnadeten Stimme ausgestattet, will sie möglichst viel Zeit mit ihm verbringen.

Als Dannys bester Freund Simon vorschlägt, die Sommerferien im Haus von Simons Onkel zu verbringen, ist auch Katy begeistert davon. Doch ihren konservativen Eltern erzählt sie, dass sie sich mit ihrer besten Freundin in Frankreich aufhält- da sie ansonsten keine Erlaubnis bekommen hätte, das Elterhaus zu verlassen.

Auf der Fahrt zum Haus des Onkels treffen sie eine junge, attraktive Frau, die sich ihnen anschließt. Zunächst ist Katy eifersüchtig auf Trudy, doch dann als sie feststellt, dass diese gut mit Simon auskommt, versucht sie Freundschaft mit ihr zu schließen. Aber Trudy ist äußerst exzentrisch.

Als sie erfährt, dass im nahe gelegenen Wäldchen vor vielen Jahren eine Frau erdrosselt aufgefunden wurde und der Täter nie ermittelt werden konnte, überredet sie Danny, Simon und Katy eine Seance abzuhalten um den Geist der Ermordeten heraufzubeschwören. Doch Trudys Seance geht schief, statt die Tote zu sehen, sieht sie in einer Art Trance ihre eigene Ermordung. Völlig verstört brechen die vier Urlauber dieses Experiment ab, nichtsahnend, dass Trudy wenig später wirklich einem Mord zum Opfer fällt.

Dreißig Jahre später weiß Katy das Geheimnis um Trudy gut zu schützen, das sie bis heute belastet. Als sie jedoch Post von Dannys Mutter bekommt, die sie bittet sie unverzüglich zu besuchen, fürchtet Katy, dass das Geheimnis sie letztendlich doch noch einholen wird…

„Was im Dunklen liegt“ kann man sehr schlecht in eine Untersparte der Belletristik einordnen, denn es ist weder eine einfache Erzählung in Rückblenden, Romantic Suspense, Krimi oder Thriller sondern eher eine Mischung aus allem, wobei die Spannungselemente eher von subtiler Art sind.

Wer einen blutigen Psycho-Schocker erwartet und wünscht, sollte lieber zu einer anderen Lektüre greifen. Alle anderen, die eine Erzählung in „Ich-Form“, bei der sich der Schrecken langsam und gemächlich entwickelt, zu schätzen wissen- ähnlich wie bei alten Hollywood- Film Noir Streifen, werden sich von dem Buch bzw. der Story gut unterhalten fühlen. Vor allem schürt die Autorin auch sehr gut die Neugierde des Lesers, in dem sie abwechselnd die Geschehnisse in der Vergangenheit als auch in der jetzigen Gegenwart erzählt.

Es ist ein Roman bei dem man eigentlich sehr schlecht voraus ahnen kann, was passieren wird und das macht das Buch zu einer Lektüre mit Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Eine kleine Einschränkung gibt es dennoch. Man sollte nicht erwarten, dass die Romanheldin des Buches und die Nebenfiguren durchweg sympathische, gefällige und einfach gestrickte Akteure sind, die man im Laufe des Romans mögen wird. Dafür werden Katys Erinnerungen eine Spur zu nüchtern geschildert und Katys desillusionierte, erstarrte Haltung trägt auch nicht dazu bei, dass sie einem wirklich näher kommt.

Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck dieses schon etwas düsteren Romans - er will unterhalten - jedoch nicht auf bequeme Art und Weise und den Leser überraschen. Am Ende kommt nämlich alles anders als man denkt…

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Typisch englischer Gruselroman- unheimlich, atmosphärisch dicht und spannend -Gänsehaut garantiert!

Die Frau in Schwarz
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Als die Familie von Rechtsanwalt Arthur Kipps einen Tag vor Weihnachten in der behaglichen Stube zusammen sitzt und sich zu ihrem Vergnügen Spukgeschichten erzählt, kann das Familienoberhaupt dagegen keinerlei ...

Als die Familie von Rechtsanwalt Arthur Kipps einen Tag vor Weihnachten in der behaglichen Stube zusammen sitzt und sich zu ihrem Vergnügen Spukgeschichten erzählt, kann das Familienoberhaupt dagegen keinerlei Amüsement entwickeln. Zu sehr haben sich mysteriöse Ereignisse, die ihm einst widerfuhren, verschreckt und Narben auf seiner Seele hinterlassen. Aufgewühlt macht er einen Rundgang um das Haus und beschließt am Ende die dunklen Geheimnisse seines Lebens, die er nie zuvor jemandem erzählte; aufzuschreiben, die jedoch erst nach seinem Tod gelesen werden sollen.

Jahre zuvor: Arthur Kipps ist ein angehender Rechtsanwalt und wird von seinem Seniorpartner in ein sehr ländlich gelegenes Örtchen an der Küste namens Crythin Grifford geschickt, um dort den Nachlass der verblichenen Mrs. Dablow zu regeln und die Kanzlei bei der Beerdigung zu vertreten. Mrs.Dablows Beerdigung betrübt Arthur sehr, denn sie scheint weder Freunde noch Familie gehabt zu haben. Lediglich eine mysteriöse Frau in schwarzer Witwentracht nimmt an dem Gottesdienst teil. Als Arthur wenig später neugierig einen Dörfler nach dieser Frau fragt, die er auch noch auf dem Friedhof stehen sieht, reagiert dieser völlig verängstigt und sucht umgehend das Weite. Auch in der Pension in der Arthur für die Dauer seines Aufenthaltes ein Zimmer bezogen hat, will man ihm keinerlei Auskünfte über die Frau geben, was ihn sehr verwundert. Am nächsten Tag lässt er sich zum Anwesen der verstorbenen Mrs. Dablow kutschieren, das so ungünstig liegt, dass man es nur bei Ebbe erreichen kann. Dort will er sich durch die Berge an Papieren durcharbeiten- doch nur kurze Zeit später zieht Nebel auf und es kommt auf dem Anwesen und der näheren Umgebung zu unerklärlichen Vorkommnissen, die Arthur in Angst und Schrecken versetzen…

Hinter dem Roman „Die Frau in Schwarz“, verbirgt sich ein Gruselschocker allererster Güte für alle Fans des englischen Schauerromans. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass es in der Geschichte allzu blutrünstig zugeht. Susan Hills Stilmittel sind altmodisch aber dabei sehr atmosphärisch. Man nehme eine düstere Grundstimmung, eine mysteriöse Geistererscheinung und eine tragische Geschichte und mixe sie mit Vorkommnissen, die Urängste in uns heraufbeschwören und dank des eindringlichen bildhaften Schreibstils der Autorin sieht man das Haus in dem es spukt, plötzlich aus Arthurs Augen. Auf knapp 200 Seiten erzählt Susan Hill eine Gruselgeschichte, die leider viel zu schnell ausgelesen ist. Zunächst lullt die Autorin den Leser ein; wiegt ihn in trügerischer Sicherheit, in dem sie in der ersten Hälfte des Romans Arthurs Reise nach Crythin Grifford beschreibt, die sich recht unspektakulär gestaltet. Auch Arthurs erste Begegnung mit dem Haus seiner verstorbenen Klientin ist nicht allzu ungewöhnlich beschrieben. Die Spannung steigt jedoch ab dem Zeitpunkt als er der Frau in Schwarz erneut begegnet von Seite zu Seite: Schauriger Höhepunkt ist der Moment, als Arthur in dem Haus übernachtet. Der Autorin gelingt das Kunststück; die Geschehnisse, die Arthur auf dem Anwesen durchleben muss, trotz minimalistischer Mittel so gruselig darzustellen, dass ich den Roman vor lauter Spannung und Gänsehautmomenten einfach zwischenzeitlich aus der Hand legen musste, weil ich es nicht länger aushielt und so was geschieht mir wirklich selten! Was einst in diesem Haus geschah und welche Rolle die Frau in Schwarz dabei spielte, ist eigentlich fast nebensächlich, denn das kann sich der Leser selbst zusammenreimen.

Im Fokus steht dagegen das Grauen, das Böse und die Ohnmacht aller Beteiligten, die jemals mit der Frau in Schwarz zu tun hatten und haben.

Im Nachhinein fand ich es ein wenig schade, dass sich die Autorin, während sie großen Wert darauf legte eine atmosphärisch dichte, schaurige Geschichte zu erzählen, dagegen ein wenig schwer damit getan hat, ihre Akteure tiefgründiger zu beschreiben. Zwar ist ihre Hauptfigur Arthur ein sympathischer Protagonist, doch ich hätte sehr gerne etwas mehr über ihn und auch die anderen Nebenfiguren wie Mr. Daily erfahren. Wer jedoch in erster Linie einen typisch englischen Schauerroman lesen möchte, wird von „Der Frau in Schwarz“ begeistert sein.

Kurz gefasst: Typisch englischer Gruselroman- unheimlich, atmosphärisch dicht und spannend -Gänsehaut garantiert!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Der Roman schockt auf sehr subtile Weise ohne viel Effekthascherei zu betreiben

Totes Herz
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Ruth und Aidan sind zwei Menschen, die in ihrem Leben schon einiges erdulden mussten und jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Als sie ein Paar werden, vertraut sich Aidan Ruth nach einer Weile an ...

Ruth und Aidan sind zwei Menschen, die in ihrem Leben schon einiges erdulden mussten und jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Als sie ein Paar werden, vertraut sich Aidan Ruth nach einer Weile an und erzählt ihr, dass er vor Jahren eine Frau namens Mary Trelease ermordete.

Doch Mary, eine Kundin in dem Atelier in dem Ruth einige Zeit arbeitete, ist auch heute noch quicklebendig. Verzweifelt bemüht sich Ruth Aidan davon zu überzeugen, dass er Unrecht hat, doch dieser lässt nicht mit sich reden. So geht Ruth zur Polizei um diese darum zu bitten, dass sie Aidan zur Vernunft bringen. Die Ermittlerin Charlie, die mitten in Hochzeitsvorbereitungen mit ihrem Kollegen Simon steckt, fällt aus allen Wolken als sie von Ruths Bitte erfährt und glaubt zunächst an einen Scherz. Dennoch lässt ihr Ruths Besuch auf dem Revier keine Ruhe mehr…

Zunächst lässt sich die Autorin sehr viel Zeit um den Leser mit allen wichtigen Personen in diesem Roman vertraut zu machen, denn nicht nur Aidan und Ruth, sondern auch Charlie und Mary spielen darin eine wichtige Rolle. Die Atmosphäre des Romans ist ziemlich gedrückt, dabei wird der Spannungsbogen stetig gesteigert- zudem verbindet alle Figuren etwas miteinander, was ich an dieser Stelle leider nicht verraten kann, um die Spannung nicht vorschnell zu nehmen.

Die Auflösung des Ganzen ist jedoch sehr ausgeklügelt, so dass man praktisch erst auf den letzten 100 Seiten erfährt, was einst geschah. Zudem werden alle Akteure des Romans vielschichtig dargestellt- es gibt gleich mehrere interessante Punkte die den Leser neugierig machen wie etwa was es mit Aidans rätselhafter Behauptung auf sich hat er habe eine Frau getötet, die jedoch noch lebt; welche Geheimnisse Ruth verbirgt, was Polizistin Charlie einst erlebte und vor allem, wieso sich ihre Beziehung zu Simon so schwierig gestaltet.

Die Autorin versteht ihr Handwerk, keine Frage und mit Recht darf sich dieser Roman meiner Meinung nach „Psycho-Thriller“ nennen. Es ist jedoch kein Roman der besonders actionreich ist, auch wenn das Showdown am Ende durchaus rasant inszeniert wurde. Der Roman schockt auf sehr subtile Weise ohne viel Effekthascherei zu betreiben. Es ist ein unter die Haut gehender Thriller mit leisen Untertönen der den wahren Schrecken dadurch offenbart, in dem er aufzeigt, welche Abgründe sich hinter der äußerlichen Fassade eines Menschen verbergen können.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Familiengeheimnisse vor malerischer englischer Landhauskulisse

Das geheime Bild
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Meredith hat schwierige Zeiten hinter sich. Ihr Mann verlor bei Kämpfen in Afghanistan ein Bein und schloss sie fortan aus seinem Leben aus. Um Abstand von ihrer Ehe, die momentan auf Eis liegt, zu bekommen, ...

Meredith hat schwierige Zeiten hinter sich. Ihr Mann verlor bei Kämpfen in Afghanistan ein Bein und schloss sie fortan aus seinem Leben aus. Um Abstand von ihrer Ehe, die momentan auf Eis liegt, zu bekommen, arbeitet sie nun wieder als Lehrerin in der Internatsschule ihrer Eltern. Letchford war früher ein vornehmes Landgut und ist dank dem Eifer der Eltern in den Jahren zu einer renommierten Eliteschule geworden. Doch seit dem Tod der Mutter, fällt es Merediths Vater schwieriger den gewohnten Alltag zu bewältigen. Vor allem, als ihnen eine mysteriöse Babypuppe, in der ein Messer steckt, zugespielt wird und es zunächst so aussieht, als ob Meredith diese Reborn Puppe selbst an ihren Vater versandt hat.

Meredith beginnt nun entrüstet damit Nachforschungen zu betreiben, doch es häufen sich auch in Zukunft die mysteriösen Vorkommnisse. Kann es möglich sein, dass ein Zusammenhang zwischen den momentanen Ereignissen und dem übermalten Wandgemälde im Haus besteht, welches Meredith vor Jahren zusammen mit ihrer Schwester entdeckte und das eine ihnen unbekannte Frau darstellte? Und welche Rolle spielt Merediths Vater in diesem bösen Spiel?

„Das geheime Bild“ ist ein Frauenroman, der nichts für Leser sein dürfte, die einfach nur auf der Suche nach leichter Zerstreuung oder gefälliger Urlaubslektüre sind. Die Geschichte verlangt dem Leser einiges ab und die melancholischen Untertöne, die die Autorin dabei anschlägt, gehen unter die Haut und sorgen dafür, dass man von Beginn an mit Meredith mitfiebert und um ihre Ehe bangt. Doch es ist definitiv kein Liebesroman, sondern eher ein Roman, in dem das Thema Vergangenheitsbewältigung, sehr spannend aber auch berührend in Szene gesetzt wurde. Es wird dem Leser sehr schnell offenbart, was es mit der übergemalten Frau auf dem Wandgemälde in der Halle von Letchford auf sich hat und so weiß man auch sehr bald, dass Merediths Vater in irgendeiner Weise damit zu tun hat, doch die Auflösung am Ende, hat mich dann stellenweise doch recht überrascht zurückgelassen.
Der Internatsalltag, der hier nebenbei geschildert wird, sorgt zwar für das gewisse englische Upper-Class Feeling beim Lesen, dennoch stehen Meredith, ihre Sorgen und Nöte und die ihres Vaters definitiv im Fokus des Romans.
Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und man kommt schnell hinein in die Story. Den roten Faden bilden dann gleich zwei mysteriöse Geschehnisse, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben und für ein wenig Thrill und ein spannendes letztes Viertel sorgt dann auch noch eine Person, die Merediths Familie um jeden Preis schaden will.

Kurz gefasst: Familiengeheimnisse vor malerischer englischer Landhauskulisse.

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