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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2023

Sehr gute Fortsetzung

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Kurz bevor ich Dark Sigils 2 begann, las ich in einem Insta-Post, dass das Buch den Fluch des typischen, lückenfüllenden Mittelbandes gekonnt umgangen ist und sogar noch eine Schippe auf den ersten Band ...

Kurz bevor ich Dark Sigils 2 begann, las ich in einem Insta-Post, dass das Buch den Fluch des typischen, lückenfüllenden Mittelbandes gekonnt umgangen ist und sogar noch eine Schippe auf den ersten Band drauflegt. Das hat mich natürlich sehr neugierig gemacht und dazu noch hohe Erwartungen geschürt, weshalb ich anfangs besonders enttäuscht war, dass ich doch einige Zeit brauchte, um mich wieder in alles einzugewöhnen.
Was mir am schwersten fiel, war, die ganzen Namen wieder unter einen Hut zu kriegen, wobei ich bis zuletzt immer noch nicht sicher bin, ob ich mich an alles aus dem ersten Teil richtig erinnert habe. Wahrscheinlich nicht.

Als die Geschichte dann allerdings Fahrt aufnahm, konnte auch ich mich der Sogwirkung nicht mehr entziehen und musste eingestehen, dass das Buch viel ist, aber nicht langweilig. Obwohl mittels Rückblicken viel Hintergrundarbeit geleistet wird, um das Bild der Vergangenheit und Motive der Figuren zu vervollständigen, geschieht auch in der Gegenwart eine Menge, die einen in Atem hält, das Herz aussetzen lässt vor Aufregung und ganz tief ins Geschehen saugt. Durch viele neue Schauplätze entsteht zusätzliche Abwechslung.

Man lernt, die bekannten Figuren noch besser zu lesen, bekommt allerdings auch viele unerwartete Wendungen präsentiert, mit denen man so bestimmt nicht gerechnet hätte. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls zahlreiche „Waaaas??“-Momente, in denen Anna Benning mich überraschen und damit noch enger an die Story binden konnte.

Das Ende lässt viele Spekulationen zu, was uns im großen Finalband erwarten könnte, es gibt einen riesigen Stapel Fragen, die noch geklärt werden müssen. Im Moment steht man vor einem Haufen Scherben und muss sein Leben irgendwie mit beiden Händen mühsam zusammenhalten, bis endlich Band drei erscheint.

Mein Fazit:
Kleine Probleme am Anfang wurden bald von einem spannenden Story-Verlauf, interessanten neuen Settings und vielen überraschenden Wow-Momenten abgelöst. Für mich ein sehr guter Folgeband, der neugierig auf das Finale macht und dem ersten Teil in fast nichts nachsteht.

Veröffentlicht am 20.02.2023

Faszinierend konstruiert

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Eigentlich lese ich keine Romane mit historischem Setting. Ich bin ehrlich: Geschichte war damals in der Schule mein Kryptonit. Daten, Ereignisse und Zusammenhänge fallen einfach aus meinem Hirn raus, ...

Eigentlich lese ich keine Romane mit historischem Setting. Ich bin ehrlich: Geschichte war damals in der Schule mein Kryptonit. Daten, Ereignisse und Zusammenhänge fallen einfach aus meinem Hirn raus, wenn ich versuche, sie mir zu merken. Daher tue ich mich auch mit Büchern, die Teile der (deutschen) Vergangenheit enthalten, im Normalfall sehr schwer, aber weil ich von Kai Meyer und seinen Jugendbüchern noch nie enttäuscht wurde, wollte ich auch der Lektüre für Erwachsene mal eine Chance geben.

Und siehe da, das Buch und ich entpuppten uns als gar kein so übles Team.
Was mich am meisten an der Geschichte faszinierte und sie ausmachte, war zugleich auch das, was mich oft durcheinander brachte. Das Geschehen hat zwei verschiedene Stränge zu unterschiedlichen Zeiten in der Vergangenheit. Ich habe lange gebraucht, um mich vernünftig auf beide einstellen zu können und Figuren und Geschehnisse nicht ständig zu vermischen, aber nach einem Drittel hatte ich es dann endlich raus und konnte die Geschichte in vollen Zügen genießen.

Wie die zwei Zeitebenen verwoben sind, fand ich sehr beeindruckend gemacht. Aspekte, die in der einen ihren Anfang finden, werden 40 Jahre später wieder aufgegriffen, es werden Geheimnisse gehütet, gelüftet, Gefahren überstanden, Freunde wiedergetroffen, vieles wird, wie ich mit meinem Laien-Wissen finde, authentisch wiedergegeben. Ich wurde eingesogen in eine Zeit, die zwar noch nicht ewig lange her ist, aber dennoch so völlig anders war als das, was man heute gewohnt ist. Gerade für jemanden wie mich, der nicht so viele Berührungspunkte zu geschichtlichen Ereignissen hat, war dieses Buch wie ein wundersamer Schrank, der nicht nach Narnia führte, sondern mich in der Zeit um fast 100 Jahre zurückwarf und dort auf die beste Weise erzählerisch fesselte.

Mein Fazit:
Ich kann dieses Buch nicht nur geschichtlich Begeisterten ans Herz legen, sondern auch Anfänger:innen wie mir. Eine wunderbare Geschichte, die mit ihren verschiedenen Ebenen auf ganz besondere Weise zu unterhalten und zu lehren weiß. Aufgrund meiner anfänglichen Stolperei vergebe ich „nur“ 4,5 von 5 Sternen, aber runde wo nötig auf.

Veröffentlicht am 02.02.2023

Faszinierend

Anatomy
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Anatomy hat mich extrem positiv überrascht. Ich war super gehyped auf das Buch und deshalb waren meine Erwartungen sehr hoch, beinahe schon astronomisch. Daher waren meine Verwunderung, aber natürlich ...

Anatomy hat mich extrem positiv überrascht. Ich war super gehyped auf das Buch und deshalb waren meine Erwartungen sehr hoch, beinahe schon astronomisch. Daher waren meine Verwunderung, aber natürlich auch die Freude, als ich der Geschichte sofort verfiel, umso größer.

Das Setting ist super spannend. Die medizinische Versorgung in der damaligen Zeit war noch sehr viel rückständiger, und Frauen durften da schon mal gleich gar nicht mitwirken. Dann zu sehen, wie die Protagonistin sich ihren Weg sucht, um an Wissen und Praxis zu gelangen, was die Chirurgie angeht, war äußerst faszinierend, wenngleich haarsträubend.

Der Erzählstil ist fesselnd, aber manchmal waren die Perspektivwechsel etwas schlecht gekennzeichnet beziehungsweise kamen zu abrupt. Das hat mich leider stellenweise rausgebracht, aber ist noch gerade so zu verzeihen, weil mir das Geschehen dank der Schreibweise sehr bildlich vor Augen stand. Die Beschreibungen von Leichen und Lebenden, wie sie zerteilt und operiert werden, waren teils sehr explizit. Das mag nicht für alle Lesenden was sein.

Die Protagonistin Hazel ist eine Kämpfernatur. Sie setzt sich für ihren Traum ein und gibt nicht auf, egal wie viele Steine ihr in den Weg gelegt werden. Das fand ich unglaublich bewundernswert, auch in Anbetracht ihrer Herkunft, die es ihr zusätzlich erschwert, diesen verbotenen Weg einzuschlagen. Die Liebesgeschichte zu Jack steht meiner Meinung nach nicht im Vordergrund, sondern ergänzt das Geschehen dezent, so etwas mag ich.

Mein Fazit:
Eine fesselnde Geschichte mit tollen Figuren und sehr interessantem Plot, die ich unfassbar gern verfolgt habe. Die holprigen Perspektivwechsel sorgen für eine Gesamtbewertung von 4,5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Dunkel und faszinierend

Book of Night
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Book of Night hat ein Thema aufgegriffen, was mich sehr fasziniert hat: Manipulierte und lebendige Schatten. Menschen, die eine Beziehung zu ihrem führen, rivalisierend oder freundschaftlich, die ihn tragen ...

Book of Night hat ein Thema aufgegriffen, was mich sehr fasziniert hat: Manipulierte und lebendige Schatten. Menschen, die eine Beziehung zu ihrem führen, rivalisierend oder freundschaftlich, die ihn tragen wie ein Accessoire, mit ihm angeben wie mit einem preisgekrönten Hund, ihn verändern lassen wie bei der chirurgischen Korrektur einer Nase.
Solche, die einfach gern besonders wären, denen solche gegenüberstehen, die alles dafür tun würden, es nicht zu sein.

Mich hat das Buch sehr fasziniert. Es war düster, brutal, was eigentlich nicht immer meinen Lesevorlieben entspricht, aber mich hier so gut unterhalten hat, wie ich es im Vorfeld nie erwartet hätte.
Die Protagonistin Charlie bewegt sich durch eine Welt, in der Manipulation, Gefahr und Machtspielchen an der Tagesordnung stehen und sie gerät immer tiefer in diesen Strudel hinein. Dabei bewundere ich, dass sie sich sehr bedacht anstellt, immer ein Auge auf ihre Liebsten hat und sich nicht übers Ohr hauen lässt. Ich habe sie sehr gern dabei beobachtet, wie ihr Mut auf eine Probe gestellt wurde, wie sie kämpfen musste, wie sie die Nerven auch in der aussichtslosesten Lage nicht verliert.

Der Spannungsbogen zieht sich kontinuierlich durch die Geschichte, flacht manchmal allerdings etwas ab. Wenn es mal wieder sehr viele Erklärungen gab und das Geschehen dahinplätscherte, musste ich mir gut zureden, um nicht die Motivation zu verlieren, aber am Ball zu bleiben hat sich immer gelohnt. Ich wurde mit so vielen rasanten Szenen, schockierenden Enthüllungen und sogar hier und da emotionalen Gesprächen belohnt, dass ich das Buch und die Zeit, die ich damit verbracht habe, auf jeden Fall als sehr gelungenes Leseerlebnis bezeichnen kann.

Mein Fazit:
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen, denn trotz dessen, dass ich manchmal einen kleinen Tritt brauchte, um dranzubleiben, war ich unglaublich fasziniert von dieser düsteren, einnehmenden Geschichte.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Schönes Buch

Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)
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Der erste, der am Ende stirbt ist nicht mein erstes Buch von Adam Silvera, allerdings kenne ich den Vorgänger nicht, bzw. das Buch, das an dieses Prequel angeschlossen ist. Dennoch empfand ich alles als ...

Der erste, der am Ende stirbt ist nicht mein erstes Buch von Adam Silvera, allerdings kenne ich den Vorgänger nicht, bzw. das Buch, das an dieses Prequel angeschlossen ist. Dennoch empfand ich alles als gut verständlich und hatte keine Probleme, habe aber folglich auch Figuren aus dem 2. Band nicht erkannt, die wohl kleine Gastauftritte hatten, wie mir gesagt wurde.
Ich kann nur sagen, dass mir bei dieser Geschichte nichts an Wissen gefehlt hat.

Die beiden Protagonisten Orion und Valentino wuchsen mir sehr schnell ans Herz, es brauchte nicht lange und sie hatten mich von sich überzeugt. Beide sind sehr unterschiedlich aber jeder für sich hat eine so sympathische Art, dass es mir eine Freude war, sie auf ihrem Weg zu begleiten, mit ihnen mitzufiebern, zu hoffen dass sie beide überleben werden.

Der Todesbote ist ein faszinierendes Konstrukt. Den Menschen zu erlauben, sich auf ihren Tod vorzubereiten, mag einerseits eine gute Idee sein, aber will man wirklich wissen, wann man stirbt? Will man unter diesem Damoklesschwert leben? Im Laufe der Geschichte werden viele Fragen aufgeworfen, ob etwas ethisch vertretbar ist, wie die Gesellschaft funktioniert, wenn man den Tod vorhersehen kann, welche Rechte es für die Sterbenden noch gibt, wie die medizinische Versorgung geregelt wird. An viele Dinge hätte ich im Vorfeld gar nicht gedacht und auch die Anfänge des Todesboten mitzubekommen, fand ich eine spannende Sache,

Die erzählte Zeit im Buch ist recht kurz und wird entsprechend über die vielen Seiten sehr intensiv wiedergegeben. Stellenweise empfand ich das Geschehen als zu detailliert und steckte mit meiner Motivation etwas fest, aber insgesamt mochte ich den Schreibstil.
Auch das Ende konnte mich überzeugen, denn es kam im Laufe der Geschichte doch die ein oder andere Überraschung auf mich zu.

Mein Fazit:
Für mich ein lesenswertes Buch mit sympathischen Figuren, was zwar hier und da für mich ins Stocken kam, mich aber dennoch sehr gut unterhalten hat. Ich werde auch der Fortsetzung bzw. dem zuvor erschienenen Buch eine Chance geben.