Eine junge Frau lernt ihren Weg zu gehen
Für immer BlueAmy Harmons neuer Roman, ein Young Adult, erzählt die Geschichte einer knapp zwanzigjährigen Frau, die indianische Wurzeln hat, jedoch nicht weiß, wer ihre Mutter war, da diese Blue einfach bei einem unbekannter ...
Amy Harmons neuer Roman, ein Young Adult, erzählt die Geschichte einer knapp zwanzigjährigen Frau, die indianische Wurzeln hat, jedoch nicht weiß, wer ihre Mutter war, da diese Blue einfach bei einem unbekannter Trucker namens Jimmy Echohawk auf dem Beifahrersitz hinterließ. Jimmy zog die Kleine fortan auf und nannte sie Blue. Obwohl Blue durch Jimmy Liebe erfahren hat und er ihre Gabe, das Fertigen von Holzskulpturen förderte, ist sie nun, Jahre nach dem Tod von Jimmy ihrem Ziehvater, immer noch innerlich zerrissen und fühlt sich allein auf der Welt. Sie lernt in ihrem Abschlussjahr den britischen Lehrer Darcy Wilson kennen, der eine eher ungewöhnliche Lehrmethode an den Tag legt, doch ihm gelingt es, Blues Inneres nach außen zu kehren und sie dazu zu bringen, mehr vom Leben zu wollen, sich Perspektiven zu schaffen. Beide freunden sich schließlich miteinander an als das Schuljahr vorbei ist, doch kann aus Freundschaft schließlich Liebe erwachsen?
Amy Harmons Roman ist eher ernsthafter Natur, auch wenn es darin durchaus eine Liebesgeschichte gibt. Der Fokus liegt auf Blues Entwicklung und hier hat die Autorin sich auch sehr viel Mühe gegeben, Blues innere Zerrissenheit, ihre Unsicherheiten und den krassen Gegensatz zwischen der Art wie sie sich nach außen hin gibt doch im Innern wirklich ist, glaubwürdig zu schildern. Die gewählte “Ich- Erzählperspektive” macht es dann auch sehr einfach, sich in die Romanheldin hineinversetzen zu können. Dazu fand ich die Dialoge zwischen Blue und Darcy sehr tiefsinnig geschrieben, so dass auch der Leser zum Nachdenken angeregt wird.
Und trotz der tragischen Lebensgeschichte der Heldin, die ihr Leben dann Stück für Stück beginnt umzukrempeln, fehlte mir dann doch das letzte Quäntchen, das es mir ermöglicht hätte, mich mehr mit der Heldin verbunden zu fühlen. Woran das lag, kann ich leider nicht ganz für mich deuten. Vielleicht aber, weil ich manche von Blues Entscheidungen nicht ganz so nachvollziehbar fand. Ich kann an dieser Stelle leider nicht verraten, worum es mir genau geht, sonst müsste ich spoilern. Dazu fand ich, dass der Erzählfluss sich bisweilen ein wenig zäh gestaltete, so dass ich für “Für immer Blue” nur 4 von 5 möglichen Punkten vergebe. Sehr schön in die Geschichte eingebettet fand ich jedoch die indianischen Mythen, die Blue innerhalb des Romans zum Besten gibt.
Kurz gefasst: Eine junge Frau lernt ihren Weg zu gehen ...