New Adult mit interessanter Hintergrundstory- nur die Umsetzung konnte mich nicht restlos überzeugen
In jedem Atemzug nur DuAls Hazel eines Tages vor ihren Mitbewohnern steht, ahnen diese nicht, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme sie überwinden musste, um an der Lullaby University studieren zu können. Und obwohl ...
Als Hazel eines Tages vor ihren Mitbewohnern steht, ahnen diese nicht, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme sie überwinden musste, um an der Lullaby University studieren zu können. Und obwohl Hazel nun eine transplantierte Lunge hat, die ihr ein Leben ermöglichst, das sie lange entbehren musste, kann sie mit der Transplantation noch nicht wirklich abschließen. Denn im Krankenhaus bekam sie ein Gespräch zwischen zwei Mitarbeitern mit, in dem es um die Spenderin ging. Und dieses Gespräch bekräftigte Hazel in dem Wunsch, herauszufinden, wem sie ihr neues Leben zu verdanken hat.
Aber es ist nicht nur Hazels Wunsch mehr herauszufinden, sondern auch, an der Uni zu studieren, denn diese bietet genau die Studienfächer an, die Hazel am Herzen liegen, wie etwa Umweltthemen.
Unter Hazels Mitbewohnern ist auch Jasper, der genau wie sie auch zur Elite einer Handvoll an Schülern gehört, die besonders begabt sind. Doch es ist nicht Jasper, der sie anzieht, sondern dessen verschlossener, schüchterner Bruder Lewis. Lewis studiert ebenfalls an der Lullaby University und ist ein echter Naturbursche. Zudem arbeitet er in der Bibliothek und verspricht ihr, bei der Suche nach ihrer Spenderin zu helfen, nachdem er Hazels Geheimnis erfahren hat. Es knistert zwischen den beiden, doch auch auf dem Seelenleben von Lewis liegen Schatten. Und es scheint, als haben Jasper und Lewis kein gutes brüderliches Verhältnis. Kann Hazel zwischen den beiden Streithähnen vermitteln?
Ich lese sehr gerne Romane aus dem New Adult Genre und so fiel mir schließlich auch Jennifer Wileys erster Teil ihrer Duologie um zwei Brüder, die an der Lullaby University studieren in die Hände.
Die Romanheldin Hazel ist eine sehr taffe junge Frau, die seit ihrer Kindheit, an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Ich fand es sehr mutmachend, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Und ich möchte diesbezüglich kurz einen Gedanken von Hazel aufführen, der mir im Gedächtnis geblieben ist. Nachdem sie über das Wunder der Natur und ihrer Möglichkeit sich immer wieder zu erneuern nachgedacht hat, kommt sie zu folgendem Schluss:
„ Es erinnert mich ans Leben, daran, dass Krankheit nicht Tod bedeutet und man immer wieder aufstehen und weiterkämpfen kann. Sich erholen kann.“ (Zitat Seite 93, Jennifer Wiley- Mit jedem Atemzug nur du)
Und obwohl ich diesen Punkt und dieses Zitat sehr berührend fand, hatte ich trotzdem kleine Probleme mit dem Heldenpaar an sich. Zugegeben, sie sind noch jung, aber ihre Dickköpfigkeit und ihre Art sich bei Schwierigkeiten zunächst schmollend zurückzuziehen, empfand ich zu kindisch. Besonders Lewis benimmt sich leider recht ambivalent und in gewissen Situationen „drüber“, so dass das mein Lesevergnügen leicht geschmälert hat.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich relativ langsam und obwohl ich das mochte, fehlte mir das gewisse Etwas, das Knistern und mehr Tiefgang. Hazel und Lewis sind nicht gerade gut darin, sich miteinander auszutauschen, wenn es um ihre Geheimnisse und Sorgen geht und das Ungleichgewicht spürt man dann auch als Leser sehr deutlich. Obwohl der Roman alle nötigen Zutaten besitzt, die einen guten New Adult ausmachen, hat man beim Lesen oftmals das Gefühl, als trete die Liebesgeschichte auf der Stelle und auch Hazel und Lewis brauchen unendlich lange um sich weiterzuentwickeln.
Erschwerend kommt dazu, dass Lewis und Jaspers familiärer Hintergrund, der hier ebenfalls thematisiert wird, leider nicht so ausführlich abgehandelt wird, wie er es verdient gehabt hätte.
Obwohl die Autorin durchaus einen sehr guten Schreibstil besitzt, weist dieser Roman leider also auch einige Schwächen auf, so dass ich nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten dafür vergeben kann.
Kurz gefasst: New Adult mit interessanter Hintergrundstory- nur die Umsetzung konnte mich nicht restlos überzeugen.