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Veröffentlicht am 02.02.2023

Matthew Perrys Autobiografie ist eine schonungslose Abrechung mit seiner Drogen und Alkoholsucht. Für Betroffene, trotz der Kritikpunkte, sicherlich ein wertvolles Buch

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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Matthew Perry gehörte einst zur umschwärmten Schauspielerriege, der US- Kultserie „Friends“ und bekam pro Folge bis zu einer Million Dollar. Viele hielten den Akteur für einen Glückspilz, doch nur wenige ...

Matthew Perry gehörte einst zur umschwärmten Schauspielerriege, der US- Kultserie „Friends“ und bekam pro Folge bis zu einer Million Dollar. Viele hielten den Akteur für einen Glückspilz, doch nur wenige wussten, wie unglücklich der Mann, zur gleichen Zeit, in seinem Privatleben war.
In seiner Autobiografie “Friends, Lovers and the Big Terrible Thing”, lässt Matthew Perry ungeschönt und selbstkritisch, seinen bisherigen Werdegang Revue passieren.
Es ist allerdings weniger eine locker-fröhliche Autobiografie über das Schauspielerleben oder die genannte Serie, sondern vor allem ein Buch, in dem der Schauspieler mit seiner Drogen und Alkoholsucht abrechnet; eine Art Selbstreflexion, die dem Leser einiges abverlangt.
Seine Süchte stellt Matthew Perry in den Fokus und er erzählt seinen Lesern, wie er überhaupt in diesen selbstzerstörerischen Kreislauf gelangen konnte.

Wie wichtig es ist, in der Kindheit Stabilität zu haben und umsorgt zu werden, offenbart sich auch in seiner Story. Man nimmt Anteil, weil ihm diese Stabilität versagt blieb, er daraufhin viele (Verlust)Ängste entwickelte und seine Partnerinnen stets wegstieß, bevor es ernst werden konnte, aus der Angst heraus, dass Menschen denen er Liebe schenkte, ihm womöglich das Herz brechen könnten.
Doch kann man es in der zweiten Hälfte dann weniger gut nachvollziehen, wie oft er sich in Selbstmitleid suhlt und sich, so wirkt es jedenfalls, sehr gerne in der Rolle als ohnmächtiger Drogenkonsument aalt aber trotzdem immer wieder das Spiel mit dem Feuer, also dem Alkohol und den Drogen sucht. Sicherlich geht er kritisch und schonungslos ehrlich um mit seinem damaligen Handeln und zeigt Reue, gegenüber Freunden und Familienmitgliedern, (wobei seine Süchte ja Krankheiten und nicht selbstverschuldet sind) doch zeigt seine charakterliche Seite leider einige Defizite.

Je mehr man über den Hollywoodmimen erfährt und diverse Exzesse, bekommt man das Gefühl, dass man hier die Autobiografie eines Narzissten vor sich hat, der vor allem eines will, immer im Mittelpunkt stehen, egal wie. Und das fand ich besonders schade, denn an sich, ist diese Autobiografie zumindest in großen Teilen, wertvoll für Menschen, die Probleme mit übermäßigem Drogen und Alkoholkonsum haben, da Perry durchaus auch einige Denkanstöße und Weisheiten von sich gibt, die Mut machen und unterstützen können.
Ich war und bin ein großer Fan der „Friends“ Serie und fand die komödiantische Seite von Perry, wie auch der anderen Hauptdarsteller genial, doch konnte der Schauspieler meine Sympathien leider weniger wecken, wenn es um sein „wahres Ich“ ging.
Erschwerend kam im zweiten Teil hinzu, dass der Text plötzlich sehr unstrukturiert wirkte und zahlreiche Wiederholungen aufwies und ich mit einigen Längen zu kämpfen hatte, die dann auch zu meinem Punktabzug geführt haben.

Kurz gefasst: Matthew Perrys Autobiografie ist eine schonungslose Abrechung mit seiner Drogen und Alkoholsucht. Für Betroffene, trotz der Kritikpunkte, sicherlich ein wertvolles Buch.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Eher etwas für jüngere Leser...

Hot Fighters: Gegen alles, was uns trennt
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Die Ärztin Chrissy wollte eigentlich nie wieder zurückkehren in ihre Heimatstadt, doch als sie erfährt, dass ihr Bruder im Gefängnis sitzt, macht sie sich sogleich auf den Weg um die Kaution für ihn zu ...

Die Ärztin Chrissy wollte eigentlich nie wieder zurückkehren in ihre Heimatstadt, doch als sie erfährt, dass ihr Bruder im Gefängnis sitzt, macht sie sich sogleich auf den Weg um die Kaution für ihn zu stellen. Da ihr Auto bereits etwas altersschwach ist, bleibt sie kurz vor ihrem Ziel mit einer Panne stehen und wird auch sogleich von einem Officer angesprochen. Dieser bekommt Chrissys Ungeschicktheit in delikaten Situationen, sogleich unsanft zu spüren, als er sie um die Fahrzeugpapiere bittet und sie ihm mit dem Ellenbogen versehentlich in die Weichteile schlägt.

Zu allem Überfluss entpuppt sich der Officer auch noch als Bekannter, denn Jack Daniels ist der beste Freund ihres Bruders. Während Chrissy vor Scham vergeht, ist Jack überaus überrascht davon, wie sehr sich die kleine Schwester seines Kumpels gemausert hat und bringt sie ins Haus ihres Bruders, da er gleich nebenan wohnt.

Obwohl beide sich, wie früher, wie die Kesselflicker streiten, spüren sie aber auch die gegenseitige Anziehungskraft, die Chrissy und Jack ziemlich irritiert. Dabei hat Chrissy eigentlich ganz andere Dinge im Kopf- schließlich wurde sie gerade erst von ihrem Freund abserviert und ist nun auch ihren Job los. Und auch, der gefährliche Job ihres Bruders, der Kampfsport betreibt und sich mit illegalen Kämpfen, für die er gut bezahlt wird, einen Traum erfüllen will, macht Chrissy das Leben schwer. Doch sie hat ja Jack, der ihr helfen will…

Okay, ich gebe es unverwunden zu, zunächst einmal hat mich das ansprechende Cover verlockt, dem ersten Teil der „Worth The Fight“ Serie von Sydney Halston eine Chance zu geben. Dies und die Erwähnung, dass die Herren der Schöpfung in dieser Serie Kampfsportler sind. Leider sind die Kämpfe in diesem ersten Teil leider fast nur schmückendes Beiwerk, denn der Fokus wird ganz klar auf die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Chrissy und Jack gerichtet. Und die ist dazu auch sehr erotisch geraten und mit vielen prickelnden Liebesszenen verpackt. Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und die Geschichte dazu voller gemeinsamer Dialoge der Protagonisten, was der Story eine gewisse Lebhaftigkeit verleiht, was ich zunächst einmal sehr gut fand.

Aber im Zuge der Geschichte haben mich dann doch einige Dinge gestört. Zum einen hatte ich das Gefühl, als bekomme es der Leser hier nicht mit erwachsenen Romanfiguren zu tun, die mit beiden Beinen im Leben stehen, sondern mit pubertierenden Teenagern, die mich persönlich, mit ihren eigenwilligen Denkweisen zum Teil ziemlich genervt haben. Besonders Chrissy ist eine kleine, tollpatschige Drama-Queen, die schon bei Kleinigkeiten aus der Haut fährt und völlig überreagiert. Aber auch Jack und sein Kumpel Slade fand ich ziemlich gewöhnungsbedürftig. Beide sind Machos wie es im Buche steht, wissen ständig alles besser, sind absolut beratungsresistent und reden sich ständig mit „Alter“ an.

Da hätten wir also Chrissy die Gewalt über alles verabscheut (zugegeben, es gibt einen triftigen Grund dafür) und die Jack und Slade stets versucht dazu zu überreden, dass sie den Kampfsport doch an den Nagel hängen sollen, und die „Jungs“, die trotz Chrissys Einwände diesbezüglich einfach ihr Ding weiter durchziehen. Diese Meinungsverschiedenheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, ohne das man das Gefühl bekommt, dass in den Akteuren ein Umdenken stattfindet, bzw. sie an Reife dazu gewinnen. Bis es dann gegen Ende zu einem Vorfall kommt, der plötzlich alles verändert. Nun mir war dieser Vorfall ein wenig zu platt geschildert und auch die Auflösung des Ganzen konnte mich nicht so wirklich überzeugen.

Ehrlich gesagt hat mich „Hot Fighters- Gegen alles, was uns trennt“ doch ziemlich enttäuscht. Ich hatte hier echte Männer erwartet und bekam stattdessen eine Bande pubertierender Jungs geboten, die meiner Meinung nach ruhig noch zwanzig Jahre lang auf die Weide gemusst hätten. Daher würde ich die Serie wohl eher Lesern empfehlen, die zur Zielgruppe der New Adult/Young Adult Romances gehören. Mein eigentlicher Liebling in diesem Roman war jedoch Jacks kleiner, bissiger Hund, der mir einiger Grinser beim Lesen entlockt hat.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Dritter, lesenswerter Teil der Reihe...

Die Spur der Hebamme
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Nachdem Barbarossa den Hoftag in Magdeburg dazu nutzt, Heinrich den Löwen herauszufordern, gerät auch das lange Zeit ruhigere Leben des Heldenpaars Christian und Marthe langsam aus den Fugen.
Christian ...

Nachdem Barbarossa den Hoftag in Magdeburg dazu nutzt, Heinrich den Löwen herauszufordern, gerät auch das lange Zeit ruhigere Leben des Heldenpaars Christian und Marthe langsam aus den Fugen.
Christian bleibt schließlich nichts anderes übrig, als an der Seite des Markgrafen Otto von Meißen in den Krieg zu ziehen und Marthe zurückzulassen.
Nach der Belagerung einer Burg in Magdeburg, zieht die Streitmacht weiter nach Goslar und später nach Lübeck um die Stadt des Löwen zu erobern.
Währenddessen sieht sich die zurückgelassene Marthe mit einigen gefährlichen Problemen konfrontiert, die sie in Lebensgefahr bringen. Als sie dann auch noch von einem weiteren Schicksalsschlag heimgesucht wird, muss sie ihre Kräfte bündeln um nicht daran zu zerbrechen. Wird es ihr gelingen?

Im dritten Teil der Reihe um Marthe und ihrem Mann Christian legt die Autorin meiner Meinung nach ihr Hauptaugenmerk verstärkt auf die historischen Hintergründe der damaligen Zeit. Im Gegensatz zu anderen Rezensenten die dieses Buch bisher beurteilt haben, fand ich diese Hintergründe jedoch sehr spannend vermittelt und keinesfalls langweilig. Im Gegenteil, sie machen diesen historischen Roman sogar noch ein wenig authentischer. Durch die sehr bildhafte Erzählweise der Autorin hat man fast das Gefühl an Marthe und Christians Seite dabei zu sein, wenn sie ihre Abenteuer bestehen.

Sabine Ebert hat für den dritten Teil ihrer „Hebammenreihe“ sehr gut recherchiert, das findet man schnell heraus, wenn man als neugieriger Leser (wie ich es bin) sich einmal die Mühe macht, mehr über die historischen Ereignisse des Buches herauszufinden.
Einziger Wermutstropfen war für mich das Ende des Buches. Es stirbt eine Romanfigur, die dem Leser mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sein dürfte.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich bin schon gespannt auf die von der Autorin angekündigten Teile 4 und 5 der Reihe.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

„It’s Tea Time!“ Etwas belangloser „Häkelkrimi“, der den Leser auf eine atmosphärische Landpartie entführt

Mord in Honeychurch Hall
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Kat arbeitete bis vor kurzem als Moderatorin und Antiquitätenexpertin in einer beliebten TV- Show. Doch nachdem ihr ein kleines Malheur geschehen ist, kehrt sie dem Fernsehbusiness den Rücken und möchte ...

Kat arbeitete bis vor kurzem als Moderatorin und Antiquitätenexpertin in einer beliebten TV- Show. Doch nachdem ihr ein kleines Malheur geschehen ist, kehrt sie dem Fernsehbusiness den Rücken und möchte stattdessen zusammen mit ihrer verwitweten Mutter einen kleinen Antiquitätenladen eröffnen. Doch Kats Mutter hat völlig andere Pläne. Sie hat sich bereits ein kleines Häuschen auf dem Land gekauft und schreibt heimlich historische Liebesromane, was Kat zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht ahnt.

Als Kat erfährt, dass ihre Mutter einen Unfall hatte, fährt sie umgehend zu ihr und muss an Ort und Stelle feststellen, dass ihre Mutter ein ziemlich baufälliges Haus ergattert hat, was ihr zu allem Überfluss auch noch von verschiedenen Personen, allen voran dem Besitzer des Landes auf dem das Haus steht, streitig gemacht wird. Regelrechtes Mobbing ist an der Tagesordnung. Alles nur, damit Kats Mutter den Kauf des Hauses wieder rückgängig macht. Doch leider ist ihre Mutter aus recht hartem Holz geschnitzt und bleibt. Bis schließlich ein Mord geschieht und Mutter und Tochter nun inmitten eines Kriminalfalles stecken.
Und auch in Sachen Liebe könnte es für Kat durchaus besser laufen. Ihr Freund lebt nämlich, trotz vieler Beteuerungen, diesen Umstand bald zu ändern, immer noch mit seiner Frau zusammen, die zu allem Überfluss auch noch Kats Erzfeindin ist. Allerdings gibt es einen Lichtblick auf dem Land, den attraktiven Polizisten, der mit den Mordermittlungen auf Honeychurch Hall beschäftigt ist…

Aufmerksam wurde ich auf diesen Krimi durch das einladende, geschmackvoll gestaltete Cover, so dass ich der Autorin unbedingt eine Chance geben wollte. Ich mag nämlich sehr gerne sogenannte „Cozy-Krimis“ oder auch Häkelkrimis, unter deren Kategorie auch „Mord auf Honeychurch Hall“ fällt.
Zunächst ließ sich die Geschichte auch gut an, da die Autorin einen eingängigen Schreibstil besitzt und für meinen Geschmack, auch sehr gut die ländliche Idylle für den Leser einfangen konnte. Auch die Idee, Kats Mutter eine Karriere als historische Liebesromanautorin anzudichten fand ich sehr witzig, allerdings wirkten die Romanpassagen, die Kat aus den Büchern ihrer Mutter liest und dem Leser dann ebenfalls unterbreitet werden, dann doch eine Spur zu überzogen, so dass ich diese Passagen irgendwann nur noch schnell überflogen habe.

Wie es in einem „Häkelkrimi“ nun einmal so ist, wird auch hier der Kriminalfall nicht großartig spannend geschildert, was ich gar nicht schlimm gefunden hätte, wenn die Charakterisierung der Haupt und Nebenfiguren ein wenig mehr in die Tiefe gegangen wäre. Leider kratzt die Autorin diesbezüglich für mich da nur an der Oberfläche, so dass Kats Problemchen mich leider nicht so sehr berühren konnten.
So plätschert die Story, zwar angenehm zu lesen, aber doch auch ein wenig belanglos vor sich hin, was ich sehr schade fand, da ich mir von diesem Roman im Vorfeld so viel versprochen hatte. Für Schreibstil und Flair gibt es für mich 3 Punkte, für die etwas irritierende, seichte Story jedoch leider keine zusätzlichen Punkte.

Kurz gefasst: „It’s Tea Time!“ Etwas belangloser „Häkelkrimi“, der den Leser auf eine atmosphärische Landpartie entführt.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Ein eher mittelmäßiger, stellenweise sogar seichter Thriller ohne große Überraschungsmomente

Im Netz der Angst
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Die Psychologin Aimee Gannon liebt ihren Beruf, ist jedoch gehandicapt. Vor ein paar Jahren wurde sie von einem ihrer Patienten angegriffen und konnte dieses Trauma bislang mehr schlecht als recht verdrängen. ...

Die Psychologin Aimee Gannon liebt ihren Beruf, ist jedoch gehandicapt. Vor ein paar Jahren wurde sie von einem ihrer Patienten angegriffen und konnte dieses Trauma bislang mehr schlecht als recht verdrängen. Besonders nachdem sie erfährt, dass ihr Peiniger von einst wieder auf freiem Fuß gesetzt wurde, geht sie übervorsichtig zu Werke und fühlt sich ständig beobachtet. Eines Nachts wird sie von einem leitenden Ermittler in einem Mordfall telefonisch herbeibeordert. Die Eltern einer ihrer Patientinnen im Teenageralter wurden brutal ermordet und Aimees Patientin gilt zunächst als dringend tatverdächtig.

So begibt sich die Psychologin ohne Umwege ins Krankenhaus, in dem sich Taylor Dawkin, nun in Gewahrsam genommen, aufhält. Aimee ist erschrocken, als sie sieht, in welch dramatischen Zustand sich ihre Patientin befindet. Taylor ist desorientiert, steht unter einem schweren Schock und hat sich geistig völlig von der Außenwelt abgeschottet. Aimee weiß von Anfang an, dass Taylor unschuldig ist und versucht auch Josh Wolf, einen der ermittelnden Detectives davon zu überzeugen. Doch Josh interessieren nur die nüchternen und klaren Fakten und so bietet er Aimee kurz entschlossen an, dass sie in diesem Mordfall als zugezogene Psychologin mit ihnen zusammenarbeiten darf.
Während Josh und seine Partnerin Elise versuchen den Fall aufzuklären und Aimee sich mit Taylor beschäftigt, fürchtet der Killer jedoch bereits seine Entdeckung und versucht alles daranzusetzen um die traumatisierte Taylor davon abzuhalten sich ihrer Psychologin zu öffnen. Wird ihm das gelingen?

Als fleißige und begeisterte Romantic Suspense und Thriller Leserin wollte ich mir natürlich auch Eileen Carrs Debütroman nicht entgehen lassen. „Im Netz der Angst“ ist auf den ersten Blick gesehen ein routiniert geschriebener US- Thriller, der auf den ersten hundert Seiten sehr stark beginnt, dann aber leider was Spannung und Handlungsverlauf angeht, auch schnell nachlässt.

Die Autorin entschied sich für einen sehr kleinen Kreis der Verdächtigen und hat sich für meinen Geschmack dabei sehr wenig Mühe gegeben, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Weder erwarten den Leser in diesem Roman falsch gelegte Fährten, noch hielt sich die Autorin damit auf, die Motive des wahren Täters zu verschleiern. Zudem gewinnt man zu früh Einblicke in das Gedankengut eines der Tatverdächtigen, was dazu führt, dass man sich sehr schnell zusammenreimen kann, wer der Mörder ist und in wie weit der angesprochene Tatverdächtige tatsächlich in dem Fall involviert ist. Nebenher spinnt die Autorin noch zwei weitere Nebenhandlungsstränge, die sich mit der Psychologin und ihrem Peiniger von einst beschäftigen und auch eine sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen dem Detective und Aileen fehlt hier selbstverständlich nicht.

Obwohl ich für eine gute Liebesgeschichte in einem Krimi eigentlich immer zu haben bin, fand ich diese (und auch ihren Umfang) in „Im Netz der Angst“ ein wenig deplatziert, zumal es im zu ermittelnden Mordfall auch um ernste Dinge wie Pädophilie geht.
Auch ist Josh, abgesehen von etwas klischeehaften Beschreibungen (groß, breite Schultern, männlich attraktiv) nicht unbedingt ein interessanter oder gar charakterlich vielschichtiger Romanheld und seine zögerliche Ader gepaart mit seinem machohaften Auftreten wird sicherlich nicht bei jedem Leser ankommen.

Lediglich Taylors Entwicklung ließ mich davon absehen, den Roman vorzeitig beiseite zu legen, denn selbst wenn man auch in diesem Fall dank der Autorin sehr früh ahnt, was dem Mädchen einst widerfuhr, wurden die Romanpassagen in denen Taylor versucht durch das Zeichnen von Skizzen Hinweise zu geben sehr packend geschildert.

Kurz gefasst: Ein eher mittelmäßiger, stellenweise sogar seichter Thriller ohne große Überraschungsmomente.

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