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Veröffentlicht am 21.03.2023

Solider siebter Teil der Tjark Wolf und Femke Folkmer Reihe

Dünensturm
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Als eine junge Frau entführt wird, ziehen Femke, Ceylan und Fred ausgerechnet eine Person hinzu, die ihnen in dem Fall unterstützend unter die Arme greifen soll, die im Revier eine persona non grata geworden ...

Als eine junge Frau entführt wird, ziehen Femke, Ceylan und Fred ausgerechnet eine Person hinzu, die ihnen in dem Fall unterstützend unter die Arme greifen soll, die im Revier eine persona non grata geworden ist. Denn Tjark Wolf hatte den Dienst aufgrund Drucks von oben, kürzlich quittiert. Eigentlich hat Tjark zunächst keine große Lust sich einzumischen und weitere Schwierigkeiten zu provozieren. Das ändert sich, als er erfährt, dass die Verschwundene die Tochter eines kriminellen Bekannten ist; Vural Attaman, mit dem er sowieso noch eine Rechnung offen hat. Man vermutet, dass Vural, der sich ins Ausland abgesetzt hatte, nun alles stehen und liegen lässt, um seine Tochter aus den Händen der Entführer zu retten.
Doch was wollen die Entführer genau von ihm? Vural ist ratlos! Zumal ihn zwei der Schergen zuvor im Ausland bereits nachgestellt und beinahe getötet hatten.
Die Spur führt Vural jedenfalls zu einer Bikergruppe, der er geschworen hat, sich fürchterlich zu rächen.

Tjark hat lediglich im Sinn Vural dingfest zu machen, doch dafür muss er sich auf einen Deal mit einem Kriminellen einlassen, dem er schon seit Teenagertagen keine Spur vertraut….
Und obwohl Tjarks Team im Hintergrund mitermittelt, versucht sich Tjark tatsächlich doch wieder an einem Alleingang…

Der bereits siebte Teil der Wolf/Folkmer Reihe, führt Tjark mit einem alten Bekannten zusammen, der allerdings auf der anderen Seite des Gesetzes steht.
Ich fand diese Idee interessant, weil ich mir so auch noch ein wenig mehr privaten Background über Tjark erhofft hatte. Obwohl dem nicht so ist, lässt sich der Kriminal- bzw. Entführungsfall dennoch sehr spannend und undurchsichtig an und Sven Koch gelingt das Kunststück, Vural, trotz seiner kriminellen Energie einigermaßen sympathisch darzustellen. Vural ist im Grunde, in dieser Situation, schließlich nur ein Vater, der sich Sorgen um seine Tochter macht.
Was ich dagegen schade fand, war dann die Auflösung des Ganzen. Ich hatte kurz zuvor den neuen Krimi von S. Fitzek gelesen und die Beweggründe des Täters ähnelten sich leider etwas, was sicherlich nicht Sven Koch anzulasten ist, doch fand ich besagte Beweggründe ein wenig schwach um am Ende ein solches Szenario heraufzubeschwören.
Mehr kann ich leider nicht dazu schreiben, sonst müsste ich spoilern.
Tjarks Team spielt in diesem Band eher eine Nebenrolle. Für humorige Momente sorgt aber wie immer der gute Fred, der sich in Abwesenheit seiner Frau eine schicke Kellerbar einrichten möchte. Und was ich richtig stark geschrieben fand, war die psychisch angespannte Situation in der sich Tjarks Freundin befindet, die Sven Koch unglaublich eindringlich und unter die Haut gehend geschildert hat.
Und diesbezüglich scheint sich neues Unheil anzubahnen. Madsen ist nämlich erneut einem Serienkiller auf der Spur, der Jagd auf junge Frauen macht. Allerdings werden ihre Ermittlungen erstmal nur nebensächlich behandelt und wohl dann im nächsten Krimi der Reihe thematisiert.
Ich fand „Dünensturm“ solide geschrieben und auch unterhaltsam. Jedoch blieb die Spannung für meinen Geschmack leider etwas auf der Strecke und so hoffe ich nun, dass im nächsten Teil die Spannungsschraube wieder mehr angezogen wird.
Übrigens, die ersten Fälle der Krimireihe, mit Hendrik Duryn, wurden mittlerweile fürs TV abgedreht und wer die Möglichkeit hat, sich diese Filme zu Gemüte zu führen, sollte das unbedingt machen.


Tjark Wolf und Femke Folkmer Reihe:

1. Teil: Dünengrab
2. Teil: Dünentod
3. Teil: Dünenkiller
4. Teil: Dünenfeuer
5. Teil: Dünenfluch
6. Teil: Dünenblut
7. Teil: Dünensturm


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Veröffentlicht am 09.03.2023

Lesenswerter Thriller, doch leider mit leicht unglaubwürdiger Storyline

Gib mir deine Angst
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Die Freundinnen Diana, Sam und Margaret planen einen Wochenendtrip „aufs Land“. Abseits von der Metropole New York, wollen sie nach stressigen Trennungen, die sie alle vor nicht allzu langer Zeit bewältigen ...

Die Freundinnen Diana, Sam und Margaret planen einen Wochenendtrip „aufs Land“. Abseits von der Metropole New York, wollen sie nach stressigen Trennungen, die sie alle vor nicht allzu langer Zeit bewältigen mussten, endlich einmal wieder Spaß haben.
Doch Pleiten, Pech und Pannen begleiten sie auch weiterhin. So verliert Diana den Autoschlüssel des Mietwagens, als sie an einer Tankstelle im Nirgendwo sind. Es bleibt ihnen nichts anderes möglich, als eine Übernachtung in diesem kleinen Örtchen einzulegen. Zumindest gibt es eine gut besuchte Bar dort und so machen sich die drei Frauen am Abend auf, um sich zumindest dort für ein paar Stunden zu amüsieren.

Doch der Abend verläuft ebenso chaotisch. Erst trifft Sam ihren Ex wieder, der ausgerechnet in der Nähe mit seiner Frau lebt und geht mit ihm nochmals auf Tuchfühlung, während Margaret sich vom sexy Barkeeper verführen lässt. So bemerken Sam und Margaret erst recht spät, dass Diana plötzlich verschwunden ist.

Die Polizei, die am nächsten Tag gerufen wird, ist skeptisch. Denn Gewaltverbrechen gibt es sehr selten in dem beschaulichen Örtchen. Zudem finden sich keinerlei Hinweise, die in diese Richtung deuten. Doch dann findet ausgerechnet Sam, beträchtliche Blutspuren. Die beiden Freundinnen fürchten das Schlimmste, denn laut Diana hatte sie einst einen gewalttätigen Ex. Ist dieserebenfalls in der Nähe, um Diana etwas anzutun?

Leah Konens aktueller Thriller erzählt eine Geschichte über drei Frauen, die dunkle Geheimnisse mit sich herumtragen. Und dank des eingängigen Schreibstils der Autorin, macht es eingangs auch viel Spaß der Storyline zu folgen. Aber, etwa ab der Hälfte des Romans sind es, für meinen Geschmack dann doch zu viele Zufälle gewesen, die von den Romanfiguren zeitweilig lapidar behandelt wurden. Selbst, als sie etwas über Diana erfahren, dass einiges ändert. Diesen Punkt, ich darf leider nicht näher ins Detail gehen, dann würde ich zuviel verraten, fand ich etwas ärgerlich, denn er macht das ganze Geschehen unglaubwürdig.
Die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen Margaret und dem Barkeeper anbahnt, fand ich dagegen sehr süß erzählt.

In Sachen Kriminalhandlung hätte ich zumindest noch ein paar Überraschungen erwartet, doch abgesehen von einem Twist gegen Ende des Buches, wurde ich diesbezüglich dann leider auch enttäuscht.
Der Thriller kommt dazu etwas spannungsarm daher, so dass ich insgesamt einen von den fünf Punkten bei meiner Bewertung abziehen musste.
Dennoch fand ich den aktuellen Leah Konen Roman lesenswert. Einen kleinen Tipp habe ich aber noch. Bitte lasst den Prolog lieber ungelesen, denn ab diesem Moment, kann man leider schon zuviel erahnen.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Einfühlsam erzählte Love Story und gelungener Abschlussband der Reihe

No Waves too high
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Alicia ist ein echtes Surfergirl mit Leib und Seele und sehr beliebt in ihrer Clique. Der aufgeschlossenen jungen Frau steht eine echte Karriere bevor in ihrem Metier, doch ein Haiangriff macht all dem ...

Alicia ist ein echtes Surfergirl mit Leib und Seele und sehr beliebt in ihrer Clique. Der aufgeschlossenen jungen Frau steht eine echte Karriere bevor in ihrem Metier, doch ein Haiangriff macht all dem ein vorzeitiges Ende. Zumindest sieht es so aus für Alicia. Zwar heilen ihre Verletzungen gut und sie gilt bald als genesen, doch hat sie seitdem Angststörungen, die immer dann unkontrolliert auftreten, wenn sie sich ihrem geliebten Meer nähert.
In der Hoffnung, dass diese nachlassen, wenn sie sich mit Haien näher beschäftigt, steht sie eines Tages vor Ethans Tür, denn Ethan ist ein Haiexperte und Tierschützer in einem, der seinen Job sehr liebt.

Ethan soll Alicia das Meerestier ein bisschen näher bringen und sie hofft sehr, dass er sie auch eines Tages einmal mitnimmt auf dem Rettungsboot, das seiner Organisation untersteht.
Der junge Mann strahlt etwas aus, dass Alicia zur Ruhe bringt und sie hofft sehr, dass es ihm gelingen wird, ihr die Angst vor Haien und dem Wasser zu nehmen, doch Ethan macht ihr klar, dass er kein Psychologe ist und empfiehlt ihr, sie solle nebenher auch eine Therapie machen. Ein rotes Tuch für Alicia, die ausgerechnet davon Abstand nehmen will.
Und trotz ihrer unterschiedlichen Standpunkte knistert es von Anfang an zwischen den beiden. Wird es ein Happy End für Alicia und Ethan geben?

Im dritten Teil der „Love Down Under“ Reihe, steht nun Alicia im Fokus des Geschehens, doch auch ihre Freunde und ehemaligen Hauptakteure der Vorgängerbände treten erneut in Erscheinung, was ich klasse fand. Alicias Clique versucht ebenfalls unterstützend auf sie einzuwirken und der Zusammenhalt der Jungs und Mädels, ist nach wie vor toll und berührend.
Berührend ist aber auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen dem Heldenpaar. Besonders Ethan ist ein toller Romanheld- zupackend, empathisch, sensibel, freundlich und ein Tierfreund durch und durch. Aber dass er sich so für die Tierrettung auf hoher See einsetzt hat natürlich auch einen Grund, der dem Leser sehr ans Herz geht, wenn er davon erfährt.
Alicia ist etwas schwieriger und weniger zugänglich. Sicher, die Autorin erzählt die Story aus der Sicht beider Figuren im Wechsel und man kann sich sehr gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen, doch es gibt auch ein kleines „aber“.
Obwohl Alicias Angststörungen sehr bildhaft und nachvollziehbar geschildert werden, was ihre Aussetzer erklärt, fordert sie einerseits Verständnis für ihre Lage ein, geht dann mit ihrer Mutter aber stellenweise ziemlich ruppig um. Dabei müsste ihr doch spätestens nun klar geworden sein, wie sehr ihre Mutter unter ihrer Krankheit leiden musste, all die Jahre. Die Aussprache wirkte mir daher ein wenig zu sang und klanglos dargeboten und ich mochte Alicia leider nicht so sehr, wie in den Vorgängerbänden. Die Love Story wird allerdings wieder toll erzählt und Ethan kann einiges herausreißen. Ebenfalls toll fand ich, dass die Autorin auf den Schutz bedrohter Meerestierarten eingeht und dem Leser näher bringt, dass viele Gesetze Augenwischerei sind und korrupte Kriminelle immer wieder Schlupflöcher finden um diese zu umgehen. Ein wichtiges Thema, auf dass sie ihr Augenmerk lenkt, wie ich finde.
Der Abschlussband der Love Down Under Reihe, verbindet also erneut die Themen Romantik mit Artenschutz und ist, trotz kleiner Kritikpunkte ebenfalls sehr lesenswert.

Kurz gefasst: Einfühlsam erzählte Love Story und gelungener Abschlussband der Reihe.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Die Jensens in den 60er Jahren: Eine unterhaltsame Familiensaga geht weiter…

Die schönsten Jahre unseres Lebens
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Lüneburg 1968:

Die Geschichte um die Familie Jensen geht weiter…
Annes und Bennos Zwillinge, Lili und Leo stehen nun auf der Schwelle des Erwachsenseins. Während Leo noch unverheiratet ist und mit zwielichtigen ...

Lüneburg 1968:

Die Geschichte um die Familie Jensen geht weiter…
Annes und Bennos Zwillinge, Lili und Leo stehen nun auf der Schwelle des Erwachsenseins. Während Leo noch unverheiratet ist und mit zwielichtigen Freunden in einer WG lebt, die ihn in lebensgefährliche Machenschaften verwickeln, ist Lili bereits in festen Händen.
Sie ist nun mit ihrer großen Liebe John zusammen, einer Sandkastenliebe, denn bereits seit vielen Jahren sind Leo, John und Lili gute Freunde.

Johns Vater, ein Amerikaner, verließ Frau Franziska und seinen damals noch kleinen Sohn, sehr plötzlich und ging zurück in die USA, was Franziska sehr mitnahm.
Und ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Lili bereits glaubt, dass John und sie ihre Beziehung auf eine höhere Ebene stellen können, verkündigt er ihr, dass er beschlossen hat zu seinem Vater in die USA zu fliegen, der ihm ein Flugticket bezahlt hat. Und obwohl er Lili liebt, kann er sich doch nicht dazu durchringen, sie darum zu bitten auf ihn zu warten.
Lili ist verzweifelt und voller Liebeskummer. Ihre mitfühlende Familie und auch ihre resolute Großmutter Margarethe haben irgendwann ein Einsehen und erlauben es, dass Lili zu John reisen darf, um John zur Rede zu stellen.

Lili ist hin und hergerissen. Zwischen Vorfreude ihre große Liebe noch einmal in die Arme schließen zu dürfen und ihrem Job als Kosmetikerin eine Weile den Rücken zu kehren.
Andererseits hätte sie in den Vereinigten Staaten die Möglichkeit, einmal einen Original Avon Salon zu besuchen und sich berufliche Anregungen zu holen.
Doch wird John überhaupt erfreut sein, wenn sie vor ihm steht? Und wird er mit ihr zurückkehren nach Deutschland?

Nachdem vor einer Weile der erste Band der Familiensaga mit dem Titel „Ein Koffer voller Schönheit“, erschien, geht es nun weiter mit den Jensens und Freunden. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1968 und aus den Kindern sind bereits junge Erwachsene geworden. In diesem Teil steht hauptsächlich Lili im Fokus des Geschehens. Schade fand ich es, dass Leos Werdegang ein bisschen am Rande erzählt wurde, denn es wäre dem Leser sicherlich unter die Haut gegangen, wenn man auch in seine Gedanken- und Gefühlswelt hätte hineintauchen können. Zumal Leo schwerwiegende Probleme bewältigen muss, wobei die Problemlösung ein wenig zu unglaubwürdig gelöst wurde.

Lilis Werdegang wird allerdings interessant dargeboten.
Die Autorin Kristina Engel, alias Brigitte Kanitz streut dazu zeitgemäße Strömungen und Ereignisse ein, so dass das historische Flair gesichert ist und natürlich versäumt sie es auch nicht, die Rahmenhandlung mit dem Schönheitssalon nochmals aufzugreifen, so dass es zu einem Wiederlesen mit bereits bekannten Nebenfiguren kommt, was mir immer sehr gefällt.
Fitnessbewegungen, wie etwa die neu aufkommende Aerobic-Welle aus den USA werden thematisiert wie auch der Vietnam-Krieg. Und hier habe ich einen kleinen Kritikpunkt anzubringen. Zwar erfährt man wichtige Eckdaten zum Krieg, in diesem Roman und auch wie die Menschen damals darüber dachten, doch wäre es für meinen Geschmack ebenfalls wichtig gewesen, wenn die Autorin Johns Erlebnisse diesbezüglich eingebettet hätte, um den Kriegswahnsinn für die Leser noch greifbarer zu machen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe die familiäre Atmosphäre zwischen den Jensens und ihren Freunden, ihre Menschlichkeit und wie sie füreinander einstehen und würde allein dafür schon die volle Punktzahl vergeben. Doch wenn man sich dazu entscheidet damaliges Zeitgeschehen einzustreuen, bin ich der Meinung, dass man diesem auch einige Seitenzahlen zusätzlich mehr widmen sollte. Sonst bleibt man beim Lesen ein wenig außen vor.

Kurz gefasst: Die Jensens in den 60er Jahren: Eine unterhaltsame Familiensaga geht weiter…


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Veröffentlicht am 11.01.2023

Jane Austen in der Zukunft- Turbulenter, amüsanter Liebesroman mit kleinen Schwächen.

Jane Austen bleibt zum Frühstück
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Penny Lane, ihr Name ist kein Zufall, denn ihre Eltern sind große Beatles Fans, die auch ihren übrigen Geschwistern Namen aus Beatlessongs oder gar Namen der Bandmitglieder selbst gaben; lebt in einer ...

Penny Lane, ihr Name ist kein Zufall, denn ihre Eltern sind große Beatles Fans, die auch ihren übrigen Geschwistern Namen aus Beatlessongs oder gar Namen der Bandmitglieder selbst gaben; lebt in einer WG in Bath. Das Haus, dass sie bewohnt, hatte einst, über zwei Jahrhunderte zuvor eine berühmte Bewohnerin, die Schriftstellerin Jane Austen. Und ausgerechnet Jane findet sich eines Morgens plötzlich im Bett einer Fremden wieder, in einem anderen Jahrhundert. Wie kann das nur möglich sein? Liegt es vielleicht daran, dass Penny sich beim Zubettgehen am Abend zuvor gewünscht hat, Jane Austen wäre bei ihr, um ihr Nachhilfe in Sachen Liebeskummer geben zu können?

Wie dem auch sei, nun ist Jane bei Penny und fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, wie sich das Leben in den nächsten zwei Jahrhunderten für die Menschen verändern wird. Besonders erstaunt ist sie über die scheinbar lockeren Moralvorstellungen zwischen Männlein und Weiblein und über Pennys doch sehr gewöhnlich klingende Ausdrucksweise. Jane würde lieber heute als morgen zurück in ihre Zeit gehen; sie vermisst ihre Schwester Cassandra sehr, doch andererseits hat sie auch Lust auf ein Abenteuer und ist überaus wissensbegierig. Penny, die Jane mit allen Annehmlichkeiten des modernen Lebens vertraut macht, ist dagegen bemüht, Jane von allem fernzuhalten, was ihren weiteren Werdegang verändern könnte. Und vor allem will sie vermeiden, dass Jane erfährt, dass sie keinesfalls in einem hohen Alter versterben wird oder gar niemals heiraten wird.

Jane vertraut Penny an, dass es für sie nur eine große Liebe in ihrem Leben gab- Tom Lefroy. Janes Entzücken könnte daher nicht größer sein, als sie durch Jane Frederick kennenlernt, der genau den gleichen Nachnamen trägt wie einst Tom. Und auch Frederick scheint ganz angetan von Jane zu sein.
Währenddessen ist Penny äußerst unglücklich, da sie von ihrem Freund verlassen wurde. Er konnte einfach nicht verstehen, dass sie ihn nicht ewig mit seiner Mutter teilen wollte. So kam es ausgerechnet am Valetingstag zum Streit zwischen ihnen und nun, seitdem er fort ist, vermisst Penny ihn schrecklich…

Da ich keinen Roman aus dem Wege gehen kann, der mit den Reizwörtern „Jane Austen“, Mr. Darcy o.ä. aufwartet, ist auch der neue Roman der Autorin Manuela Inusa daher schnell auf meinem SUB gewandert. Das lag aber auch daran, dass ich die geschilderte Ausgangssituation im Klappentext, sehr witzig fand. Und wie ich es mir erhofft hatte, erzählt die Autorin ihre Geschichte mit viel Humor. Penny, ihre Familienmitglieder und Freunde sind ein witziger Haufen, die man schnell in sein Leserherz schließt. Und auch die Charakterisierung und Darstellung der Jane, fand ich gelungen. Jedoch gab es einen Punkt, der mein Lesevergnügen etwas geschmälert hat. Zwar konnte ich verstehen, dass Manuela Inusa die unterschiedlichen Ausdrucksweisen von Penny und Jane deutlich hervorheben wollte, um deutlich zu machen, wie stark sich die Sprache im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat, doch fand ich persönlich, dass sie sich hier leider etwas zu sehr verzettelt bzw. zu sehr übertreibt in diesem Bestreben. Penny und ihre Freunde drücken sich für meinen Geschmack einfach schon zu gewöhnlich aus. Gerade bei jemandem, der wahnsinnig belesen ist, passt es nicht, wenn er mit Fäkalwörtern und „coolen Ausdrücken“, wie sie wohl nur ein Teenager benutzt, um sich wirft, so wie es Penny leider oftmals tut. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl erhofft.

Abgesehen davon habe ich mich aber von dem Roman gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich mir für Jane einen etwas längeren, romantischen Ausflug ins Jahr 2015 erhofft hätte.
Und auch Penny, ist abgesehen von ihrer Ausdrucksweise eine sympathische junge Frau, die meine Sympathien geweckt hat. Das galt leider nicht für ihren Freund und seine ein wenig dünn wirkende Hintergrundgeschichte. Auch diese hätte für meinen Geschmack etwas ausgefeilter ausfallen dürfen.

Kurz gefasst: Jane Austen in der Zukunft- Turbulenter, amüsanter Liebesroman mit kleinen Schwächen.

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