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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2023

Hohe Erwartungen geweckt, aber leider nicht erfüllt

Bissle Spätzle, Habibi?
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Auf dieses Buch habe ich mich unsagbar gefreut, gerade als Südbadener springt einem das Lokalkolorit regelrecht an. Und grob die erste Hälfte des Buches hat mich auch mitgerissen. Ich fand es schön, Protagonistin ...

Auf dieses Buch habe ich mich unsagbar gefreut, gerade als Südbadener springt einem das Lokalkolorit regelrecht an. Und grob die erste Hälfte des Buches hat mich auch mitgerissen. Ich fand es schön, Protagonistin Amaya und ihre Familie kennenzulernen. Es war spannend zu sehen, wie sie einerseits durch die marokkanische Kultur ihrer Eltern geprägt wurde, aber eben auch durch die westlichen Gepflogenheiten, da sie in Hamburg zur Welt kam. Sie hat sich durchbeißen müssen und gegen viele Klischees bestehen. Und genau an diesem Punkt setzt auch ein Teil meiner Kritik an. Ich weiß, dass es immer schwer ist, wenn mehrere Kulturen aufeinanderprallen, was natürlich oft auch zu Spannungen führt. Die Autorin öffnet den Blick dafür und sensibilisiert in gewisser Weise, was mir gefällt. Allerdings befremdet mich der Satz, mit dem dieses Buch beworben wurde: „… sprühendem Humor und feinfühligem Zeitgeist.“ Zum einen fehlte mir tatsächlich der sprühende Humor, es war eher tragisch, wie sich Amaya durchgeschlagen hat, wie sie sich ein Leben voller Lügen aufgebaut hat, nur weil sie unterschiedlichen Erwartungen gerecht werden soll – von den vielen Klischees die Schwaben betreffend will ich nun gar nicht anfangen. Ich habe mich sehr schwer mit Amayas Entwicklung getan. Am Anfang war ich auf ihrer Seite, mochte sie unglaublich, doch mit dem Zeitsprung schwand die Sympathie. In meinen Augen ist sie eine Heuchlerin, auch wenn die Gründe dafür nachvollziehbar sein mögen. Allerdings mag ich keine Egoisten, die die Gefühle anderer treten, nur weil sie selbst zu feige sind, für sich einzustehen. Wie ihr seht, das Buch hat mich emotional sehr gefordert. Auch wenn ich wichtig finde, für Toleranz und Respekt zu sensibilisieren, finde ich diesen Versuch leider nicht ganz so gelungen. Dennoch habe ich es in zwei Tagen gelesen, es auch beendet, was ich bei einem Buch, das mir so gar nicht gefällt, nicht machen würde.
Fazit: Probiert es! Vielleicht empfindet ihr es anders.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Leider fehlt mir die Quintessenz

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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Marc-Uwe Klingt versteht es, mit seinen Geschichten die Lachmuskeln der Leser zu kitzeln und bisher habe ich die Bücher immer gefeiert, bei diesem Buch will sich dieses Gefühl leider nicht so ganz einstellen. ...

Marc-Uwe Klingt versteht es, mit seinen Geschichten die Lachmuskeln der Leser zu kitzeln und bisher habe ich die Bücher immer gefeiert, bei diesem Buch will sich dieses Gefühl leider nicht so ganz einstellen.
Wieder einmal erleben wir eine Alltagsepisode und wieder einmal wird schnell klar, diese Familie ist definitiv anders. Es ist ständig etwas los und jeder hat gefühlt etwas beizutragen, auch wenn dich dies diesmal fast ausschließlich auf die männlichen Familienmitglieder beschränkt – und Tiffany natürlich, die etwas gegen Küsse hat und ihren Prinzipien stets treu bleibt.
Auch wenn die Bilder wieder extrem lustig waren und sie die Story perfekt untermalten, fehlte mir irgendwie der rote Faden. Als das Buch zu Ende war, blieb ich ratlos zurück und fragte mich, was nun der Kernpunkt war. Ja, ich habe das ein oder andere Mal geschmunzelt, aber die vorangegangenen Bücher waren deutlich stärker. Ich hoffe, die nächsten Familienabenteuer knüpfen wieder an die ersten Bände an.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Mörderische Masche
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Zuerst ist mir bei diesem Roman der Titel aufgefallen – Mörderische Masche … Ein nettes Wortspiel. So etwas mag ich sehr. Auch die Geschichte hat mir, von ein paar Abstrichen abgesehen, recht gut gefallen. ...

Zuerst ist mir bei diesem Roman der Titel aufgefallen – Mörderische Masche … Ein nettes Wortspiel. So etwas mag ich sehr. Auch die Geschichte hat mir, von ein paar Abstrichen abgesehen, recht gut gefallen. Ein Häkelclub, der einen Mordfall aufklärt, klingt irgendwie skurril und es tatsächlich auch. Da ich mittlerweile schon einige kriminalfall-affine Clubs gelesen habe, war ich natürlich neugierig, was dieser „Handarbeitsverein“ zu bieten hat. Im ersten Moment würde man ja mit Wollwaren keine Mordfälle in Verbindung bringen, doch die Erklärung ist recht plausibel und passt. Der Fall an sich war für mich auch gut durchdacht und durch einige geschickte Wendungen interessant aufgebaut. Dennoch wollte der Funke nicht so ganz überspringen, was wahrscheinlich an den Figuren lag. Zu keiner von ihnen konnte ich wirklich eine Verbindung aufbauen. Sie wirkten irgendwie seltsam entrückt und anders, was per se ja nichts Schlechtes ist, doch wenn ich mich so gar nicht in sie hineinversetzen kann, fehlt mir dann doch etwas. Allerdings ist dies eine rein subjektive Empfindung und daher denke ich, jeder sollte sich eine eigene Meinung bilden. Wie gesagt, die Story ist gut, nur ein wenig blass.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Hat leider nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Das Cover ist genial und der Klappentext verspricht ebenfalls viel, doch leider konnte sich dieser Eindruck nicht ganz halten.
Ja, es ist lustig und die Grundidee super, allerdings hatte ich das Gefühl, ...

Das Cover ist genial und der Klappentext verspricht ebenfalls viel, doch leider konnte sich dieser Eindruck nicht ganz halten.
Ja, es ist lustig und die Grundidee super, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sowohl die Handlung als auch die Charaktere überspitzt dargestellt wurde. Ecken und Kanten sind charmant, aber wenn man das Gefühl hat, dass sich die einzelnen Figuren mit ihren Eigenheiten immer weiter ausstechen, wird es irgendwann skurril.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass ich nur langsam mit der Prota warm wurde. Auch wenn das Ende versöhnlich war und meinen Eindruck noch etwas heben konnte, war dies leider nur ein eher durchschnittliches Lesevergnügen. Aber da Geschmäcker sehr unterschiedlich sind, würde ich euch raten, es selbst zu versuchen.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Konnte mich leider nicht ganz packen

Die Tochter meines Vaters
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Sigmund Freud ist sicher jedem ein Begriff, doch welche Errungenschaften wir seiner Tochter verdanken, wissen die wenigsten.
Neugierig habe ich mich also auf Spurensuche begangen und mich ins Österreich ...

Sigmund Freud ist sicher jedem ein Begriff, doch welche Errungenschaften wir seiner Tochter verdanken, wissen die wenigsten.
Neugierig habe ich mich also auf Spurensuche begangen und mich ins Österreich der 20er Jahre begeben. Besonders beeindruckend ist, wie authentisch Romy Seidel die die damaligen Lebensumstände mit Worten eingefangen hat. Ein Stück Historie wird lebendig und man hat das Gefühl durch die Zeit zu reisen.
Leider hat mich die Story an sich nicht so richtig überzeugen können. Die Figuren blieben recht flach und ich hatte den Eindruck, die Handlung dümpelt ohne jegliche Spannungsbögen so vor sich hin. Auch hatte ich mir irgendwie mehr innere Monologe gewünscht. In einer Romanbiografie über die Tochter des großen Psychoanalytikers Freud erwartet man doch psychologische Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt, doch die blieb eher oberflächlich. Vielleicht war sie ihrem Vater doch ähnlicher, als man dachte, denn er wollte zwar, dass sich Menschen mit ihrem Unterbewusstsein aktiv auseinandersetzen, doch er wollte das bei sich nicht.
Auch wenn mich diese Story nicht so recht mitreißen konnte, denke ich, ihr solltet euch ein eigenes Bild machen, denn viele andere Stimmen waren begeistert.

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