Manchmal muss man auch unorthodoxe Wege beschreiten
Alles muss man selber machenInhalt & Handlung:
Die Kosmetikerin Nele hat keine gute Phase im Leben: erst springen gleich mehrere ihrer Stammkunden ab, sodass sie, die es als Alleinerzieherin zweier minderjähriger Kinder finanziell ...
Inhalt & Handlung:
Die Kosmetikerin Nele hat keine gute Phase im Leben: erst springen gleich mehrere ihrer Stammkunden ab, sodass sie, die es als Alleinerzieherin zweier minderjähriger Kinder finanziell ohnehin keine allzu großen Sprünge machen kann, vor dem finanziellen Ruin steht, dann gibt auch noch ihr altersschwacher, schlecht gewarteter Wagen seinen Geist auf, und zu allem Überfluss erleidet ihre Achtjährige in der Schule einen Asthma-Anfall, sodass Nele sofort zu ihrem kranken Kind eilen muss! In dieser Tonart geht es weiter, Nele stolpert von einer Misere in die nächste. Ihre normalerweise begüterte, beste Freundin Fiona um finanzielle Unterstützung zu bitten, ist leider nicht möglich, stellt sich doch heraus, dass deren Mann vor kurzem arbeitslos geworden ist. Auch die dritte im Bunde, die ältere Hermine, ist derzeit finanziell alles andere als gut aufgestellt. So versuchen die drei Frauen ihre Familien gerade so über Wasser zu halten. Um zu Geld zu kommen, bedienen sie sich recht unorthodoxer Methoden, die zum Teil am Rande der Legalität sind. Der Zufall will es, dass Nele auf diese Weise ihren Traummann kennenlernt – ausgerechnet einen Polizisten! Für Turbulenzen ist also gesorgt!
Persönliche Meinung:
Ein typisches Werk von Ellen Berg! Mit viel Wortwitz nimmt sich Ellen Berg dem eigentlich sehr ernsten Thema finanzielle Krisen insbesondere unter Alleinerzieherinnen an und findet doch Wege und Mittel, dem Leser ihn ihrer gewohnt leichten und lockeren Art das eine oder andere Schmunzeln zu entlocken. Die Protagonisten sind grundverschieden: Nele die etwas chaotische, die im Leben eher zurückhaltend agiert, Fiona, die „Lady“, die aber zu 100% da ist, wenn eine ihrer Freundinnen in Not ist und wie eine Löwin für sie kämpft und für sie einsteht, und die sehr praktisch orientierte Hermine mit besonderen EDV-Kenntnissen. Die drei ergänzen sich wunderbar und wachsen einem zunehmend ans Herz. Auch wenn das Ende bittersüß ist und auf mich ein wenig konstruiert wirkt, habe ich mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt.
Am Cover mit seiner liebevoll gestalteten Karikatur lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass man es hier mit einem Ellen-Berg-Roman zu tun hat, man freut sich wie jedesmal über die originellen Details!
Fazit:
Ein sehr amüsanter und kurzweiliger Roman, der Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Loyalität hochleben lässt und der Menschen, dies sich in finanziellen Nöten befinden, Mut machen will, nicht aufzugeben und manchmal auch nach kreativen Lösungen zu suchen und dabei vielleicht auch manchmal recht unorthodoxe Wege zu beschreiten!