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Veröffentlicht am 10.04.2018

Eine Enttäuschung

Als Luca verschwand
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INHALT:
Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen ...

INHALT:
Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen Lolli schenkte, aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem eisigen Januartag im Wagen draußen vor dem Laden stehen? Oder hatte sie Luca gar nicht dabei? Ein heikler Fall für Kommissar Klinkhammer, denn er kennt die Familie gut und weiß, dass es in Mels Ehe nicht zum Besten steht. Aber gibt es einen Zusammenhang zwischen Lucas Verschwinden und den Problemen der Eltern? Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf. Und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Luca überlebt.

MEINUNG:
Ich habe Anfang des Jahres die Serie The Sinner auf Netflix gesehen, die auf dem Roman Die Sünderin von Petra Hammesfahr basiert und war nun wirklich sehr neugierig auf den Schreibstil der Autorin. Als Luca verschwand kam mir das als aktuelle Neuerscheinung sehr gelegen. Ein Buch, welches mir noch nie so schwer gefallen ist zu lesen.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass man quasi einen 360 Grad Blick auf die ganzen Geschehnisse hat. Es sind verhältnismäßig viele Perspektiven, schätzungsweise über zehn. Das uns der schnelle Wechsel zwischen ihnen hat es mir außerordentlich schwer gemacht in das Buch reinzukommen. Man wird hier als Leser förmlich zu geschwemmt mit Personen, deren Beziehungen zueinander und einer riesigen Fülle an Details, die leider nicht immer unbedingt wichtig sind. Es fiel mir sehr schwer, hier in die Geschichte reinzufinden und ich habe fast 150 Seiten gebraucht, um einigermaßen zurechtzukommen. Ich habe häufig nochmal zurückgeblättert und Sätze/ Abschnitte nochmals gelesen. Das stört leider erheblich den Lesefluss. Es gibt auch keine richtigen Kapitel, sondern nur drei große Abschnitte.

Für die Vielzahl an Personen wäre ein Personenverzeichnis und auch zum Teil ein Stammbaum toll gewesen. Obwohl die Charaktere gut ausgearbeitet sind, blieben sie für mich relativ weit weg. Ich konnte zu ihnen keine wirklich emotionale Beziehung aufbauen. Im Mittelpunkt steht natürlich Mel und ihr Mann plus Max, dem Bruder von Luca. Man erfährt viel über die beiden und ihre Beziehung zueinander. Auch der Bruder von Mel und Martins Mutter, Gabi, eine berühmte Schriftstellerin sind ein wichtig für das Konstrukt der Geschichte. Die Beziehung zwischen all diesen Personen ist nicht gerade besonders stabil und von vielen Konflikten geprägt. An sich würde es die Geschichte reizvoll machen, wenn es davon etwas weniger gewesen wäre.

Eigentlich schon relativ früh ergeben sich zwei mögliche Verdächtige, die Luca entführt haben könnten. Den Spuren geht die Polizei nach. Doch man tappt trotzdem relativ lange im Dunkeln. Als versierte Thrillerleserin weiß ich, dass es nie die offensichtlichen Personen sind. Gegen Ende kommen dann eine dritte Spur dazu, die man sich aber auch selbst zusammenreimen kann. Nachdem man sich dann gute 400 Seiten durchgekämpft hat, kommt das Ende und die Auflösung dann leider auch sehr unspektakulär und recht leise, was mich wirklich enttäuscht hat. Klar ist es als Roman tituliert, aber trotzdem gibt es hier einen Fall und einen Täter.
Man muss bei diesem Buch wirklich dranbleiben, d.h. viele Seiten am Stück lesen, denn es ist äußerst schwer nach einer Lesepause wieder reinzukommen. Man muss dann nämlich wieder die ganzen Personen für sich gedanklich sortieren. So ging es mir zumindest.


FAZIT:
Mir ist es selten so schwer gefallen ein Buch zu lesen, weil es einerseits unheimlich detailreich ist und andererseits unfassbar zäh, da die vielen Details nicht immer wichtig für den Ausgang der Geschichte waren. Spannung kam für mich leider nicht so richtig auf. Ein paar Seiten weniger hätte ich besser gefunden. Ich hoffe, dass Petra Hammesfahr nicht immer so schreibt, denn dann ist die Autorin leider nichts für mich.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Leider nicht meins

Woman in Cabin 10
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INHALT:
Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See ...

INHALT:
Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Schrei aus der Nachbarkabine und hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres – wie ein menschlicher Körper. Sie alarmiert den Sicherheitsoffizier. Aber die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Die junge Frau aus Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben.

MEINUNG:
Die Kreuzfahrt-Thematik ist momentan, so zumindest mein Eindruck, ein relativ beliebtes Thema. So greift es auch Ruth Ware auf und verarbeitet auch genau das Thema, welches auch rechtlich gesehen ein spannendes Feld bietet, nämlich Mord/ Tod / Verschwinden von Personen während Kreuzfahrten.
Unsere Protagonistin, Lo Blacklock, landet durch einen glücklichen Zufall als Reisejournalistin auf einem Luxuskreuzfahrtschifft eines reichen Engländers. Lo ist eine relativ instabile Person mit diversen (psychischen) Problemen. Nun muss nicht jede Protagonistin in einem Thriller stark und tough sein, aber mit Lo konnte ich mich nur schwer anfreunden. Lo ist Anfang 30 und verhält sich aber wie eine Anfang 20jährige. Sie ist unsicher, naiv, kopflos und versucht das Ganze dann irgendwie auch noch mit Alkohol zu lösen. Ich bin generell kein Fan von übermäßigen Alkoholkonsum in Büchern. Man muss der Autorin zu Gute halten, dass sie Lo dann aber auch nach einer durchzechten Nacht leiden lässt. Besonders schwierig und nicht nachvollziehbar wird Los Verhalten als der vermeintliche Mord passiert, denn auch hier reagiert sie wenig besonnen und bringt sich selbst in Gefahr.
Neben Lo gibt es noch weitere Gäste auf dem Schiff sowie Angestellte als auch den Inhaber, Lord Bullmer und seine Frau. Bis zum Schluss des Romans blieben viele für mich leider ausschließlich Namen auf dem Papier. Ich konnte fast zu niemanden eine Verbindung aufbauen, da sie in meinen Augen einfach viel zu blass geblieben sind, obwohl alle verdächtigt sein könnten und dass genau den Reiz der Geschichte ausmachen könnte. Leider führt die Autorin aber viel zu viele Personen ein und prägt deren Charaktere wenig bis gar nicht aus. Mir fiel es schwer die ganzen Namen auseinander zu halten.

Ein weiteres Problem in diesem Buch ist die Spannung, denn diese ist wenig bis gar nicht vorhanden. Das Buch zieht sich ungefähr zwei Drittel und beglückt den Leser mit den diversen Ausführungen über das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff, Los Seelenleben und ein bisschen Klatsch, Tratsch und Small Talk mit den anderen Gästen. Ungefähr 100 Seiten vor Schluss kommt dann eine Wendung, die ich zwar nicht vorhergesehen habe, die aber in meinen Augen viel zu früh war. Ich habe mich an der Stelle gefragt, was da jetzt noch alles passieren soll. Leider wird die Handlung, wenn man davon überhaupt noch sprechen, hier relativ eintönig.

Dann kommt ganz abrupt das Ende und letzte Fragen und Ereignisse werden fast kaum richtig geklärt, sondern es wird einem lediglich das Ergebnis präsentiert. Auch hier hatte ich wieder Probleme zu folgen. Ganz nett an dem Buch waren, die Einschübe zwischen den Kapiteln. Hier waren verschiedenen E-Mails, Zeitungsartikel etc. abgedruckt, die schon die Gegenwart darstellten. Sie erzeugten für mich den einzigen Punkt, der mich zum Weiterlesen animierte.

FAZIT:
Für mich leider kein Thriller, wenn das Buch überhaupt so bezeichnen kann, der mich überzeugte. Leider für mich stellenweise wirklich absurd, wenig ausgereift und wenig spannend. Es fällt mir schwer diesen Thriller wirklich ernst zu nehmen, obwohl hier Dinge passieren, die wirklich schlimm sind.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Nicht ihre bestes Buch

Das Leben fällt, wohin es will
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INHALT:
Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie ...

INHALT:
Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das - Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Darauf hat Marie ja mal so überhaupt keinen Bock, und auf ihren neuen "Chef", den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während sie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet - zum Beispiel die Liebe ...

MEINUNG:
Petra Hülsmanns Bücher gehören für mich einfach jedes Jahr zum Sommer dazu. Seit Hummeln im Herzen bin ich Fan der Autorin, nicht zuletzt, weil die Bücher in Hamburg spielen. Ich bin eigentlich kein großer Fan von dieser Art Genre, aber Petra Hülsmann hat mich eigentlich immer überzeugt. Leider konnte mich schon ihr letzter Roman, Glück ist, wenn man trotzdem liebt, aber schon nicht mehr so recht überzeugen und Das Leben fällt, wohin es will hat es leider auch nicht geschafft.

Man muss ganz ehrlich sagen, dass die Romane von Petra Hülsmann schon immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Der Roman spielt immer in Hamburg, was ich wirklich toll finde und weswegen ich auch so gerne zu den Romanen greife, aber eigentlich immer im Stadtteil Othmarschen. Gut, darüber kann man hinweg sehen, aber langsam finde ich das recht eindimensional. Das Schöne allerdings ist, dass die Roman dennoch auch so ein bisschen wie nach Hause kommen sind (auch wenn ich nicht in Othmarschen wohne ), denn neben Hamburg als Spielort tauchen auch immer wieder einige Charaktere aus vorhandenen Büchern auf, z.B. Taxifahrer Knut. Auch die Protagonistinnen aus den Büchern davor werden manchmal erwähnt, denn Knut kennt sie ja alle.

Weiterhin dreht sich in den Büchern immer um eine weibliche Protagonistin, die immer ihr Leben neu ordnen muss. Manchmal macht sie das aktiv und manchmal passiert es passiv als Konsequenz. Das gilt auch für Marie. Marie ist fast 30 (also in meinem Alter) und sieht sich plötzlich mit dem Leben konfrontiert: Ihre Schwester ist krebskrank und Marie muss sich sowohl um deren Kinder als auch um deren Posten in der familieneigenen Werft kümmern. Bis dato hat Marie aber eigentlich nur in den Tag hinein gelebt und geht praktisch jeden Abend mit ihren Freunden auf dem Kiez feiern. Arbeiten ist nichts so richtig für Marie. Sie jobbt nur nebenbei in einem Café und sie wohnt mit einer Freundin natürlich im hippen Stadtteil Sternschanze. Ich frage mich, wie sich das alles (Alkohol, ständig Taxis, Wohnen) leisten kann mit einem scheinbaren Mini-Job. Was mich wirklich langsam in den Büchern stört, dass die Protagonistinnen wirkliche Dumpfbacken sind und Verhaltensweisen an den Tag legen, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann. Das gilt auch für Marie. Zunächst lässt sie sich ohne Widerrede dafür verpflichten zu ihrer Schwester zu ziehen und in die Werft zu kommen. Da verhält sie sich erstmal wie ein Teenager, obwohl sie es scheinbar besser weiß.
Es gibt so Situationen, wo sich Marie komplett daneben benimmt (und einige andere Personen auch), z.B. hat Maries Mitbewohnerin plötzlich eine Beziehung zu einem älteren Mann. Marie rastet komplett aus und macht ihr das madig. Ein ebenso guter Freund will partout nichts von Maries Problemen und dem Krebs ihrer Schwester hören. Marie Affäre ist genauso ignorant und macht Marie immer wieder deutlich, dass sie nicht an ihn zu ketten hat. Da habe ich mich echt gefragt, was das für Verhaltensweisen sind. Mit solchen Leuten würde ich absolut nicht zurechtkommen. Maries Vater behandelt sie auch ziemlich schlecht, aber die Krönung ist noch Maries Schwester. Krebs hin oder her, Christine wirft Marie Sachen an den Kopf, die wirklich das Allerletzte sind, aber am Ende kommen dann alle (bis auf Maries Affäre) wieder reumütige angekrochen und es natürlich alles vergeben und vergessen. Marie lässt sich in meinen Augen einfach hin und her schubsen, aber teilt auch selbst aus. Am Ende haben ist natürlich wieder alles Friede-Freude-Eierkuchen.

Von Konflikten lebt eine solche Geschichte natürlich, aber auch die kommen dann geballt zum Schluss und vorher ist das Buch recht unspektakulär. Christines Krebserkrankung ist natürlich ein ernstes Thema, aber plätschert das Buch so vor sich hin. Die Liebesgeschichte ist vorhersehbar und kommt auch erst am Ende wirklich aus dem Knick. Am Anfang können sich beide nicht ausstehen und dann verlieben sie sich. Das war genauso, wie bei Glück ist, wenn man trotzdem liebt.

Ein letzter Punkte: Der Titel. Die Titel der Bücher sind seit Glück ist, wenn man trotzdem liebt kluge Lebensweisheiten von Taxifahrer Knut. Das ist an sich eine nette Idee, aber irgendwann ist auch mal gut. Knut wird nämlich nicht müde das immer wieder zu wiederholen und dadurch erweckt es bei mir den Anschein von Phrasen, die einem auch nicht weiter helfen. Das fällt für mich ungefähr in die Kategorie von „Muss ja“, „Das wird schon wieder“, „Lass den Kopf nicht hängen“ etc.

FAZIT:
Ich hoffe, Petra Hülsmann liefert uns beim nächsten Mal vielleicht mal eine andere Art Geschichte, die nicht immer nach dem gleichen Schema abläuft und vielleicht Protagonistinnen, die ein wenig mehr Charakter haben und die nicht sich von der Dumpfbacke zu Superwoman entwickeln.

Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Leider nicht so überzeugend

Never before you - Jake & Carrie
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INHALT:
Jake muss weg aus Brooklyn. Weg von der Gang, die ihn immer tiefer in die Kriminalität zieht. Weg von der Frau, die er nicht vergessen kann. Auf der anderen Seite des Kontinents, in San Francisco, ...

INHALT:
Jake muss weg aus Brooklyn. Weg von der Gang, die ihn immer tiefer in die Kriminalität zieht. Weg von der Frau, die er nicht vergessen kann. Auf der anderen Seite des Kontinents, in San Francisco, will er das Tattoo Studio seines verstorbenen Vaters wiederaufbauen und ein neues Kapitel beginnen. Die kesse und gut organisierte Carrie kommt ihm da gerade recht. Sie hilft ihm mit dem Papierkram, doch pünktlich zum Feierabend verschwindet sie still und heimlich. Aber wohin? Und warum erzählt sie nichts von sich? Obwohl ihn Frauen außerhalb des Schlafzimmers nicht interessieren, geht ihm die kleine Tänzerin nicht mehr aus dem Kopf - und mächtig unter die Haut...

MEINUNG:
Ich habe die Autorin, Amy Baxter, auf der Love Letter Convention 2017 zum ersten Mal kennengelernt und war dort auch bei ihrer Lesung. Danach stand für mich fest, dass ich Never before you auch unbedingt lesen möchte. Leider konnte es mich dann aber nicht so ganz überzeugen.

Typisch für einen New Adult Roman, spielt der Roman in Amerika, genauer in San Francisco, obwohl die Autorin eine Deutsche ist. Ich frage mich schon länger, warum New Adult Romane immer in Amerika angelegt werden, aber das steht auf einem anderen Blatt. Letztlich habe ich das Setting als typisch amerikanisch empfunden und konnte wenig typisch deutsch Merkmale feststellen. Amy Baxter ist dies also durchaus gelungen.

Genauso wie der Schreibstil, der locker und leicht zu lesen ist. Der Roman ist aus der Sicht von Jake und Carrie geschrieben. Die Kapitel wechseln sich ab, wobei auch schon mal zwei Kapitel aus ein und derselben Sicht sein können. Dadurch wirkt es nicht so starr. Häufig kommt es bei dieser Erzählung aus zwei Sichten zu Wiederholungen, aber auch das konnte ich nicht wirklich feststellen.

Amy Baxter verlagert ihre Geschichte schleichend zu Teilen in den Untergrund, sprich in die Sphären von Nachtclubs, Prostitution und organisiertem Verbrechen. Damit würde ich den Roman fast in die Dark Romance Sparte einsortieren (zumindest ist es das, was ich mir unter Dark Romance vorstelle). Sie bringt so auch ein paar sehr brenzlige Situationen für ihre Protagonisten mit ein, was mir wirklich gut gefallen hat und auch mal was anderes war.

Leider mochte ich weder Jake noch Carrie und auch deren Liebesgeschichte nicht besonders. Jake ist der tätowierte Bad Boy à la Harte-Schale-Weicher-Kern und er hat eine schlimme Vergangenheit, die es auch wirklich in sich hat. Ich konnte aber keine wirklich Verbindung zu ihm aufbauen und es ist auch kein Mann, für den ich schwärmen würde. Auch wenn er scheinbar seine Vergangenheit hinter sich gelassen hat, greift er trotzdem zu alten Verhaltensmustern zurück, die für mich in keiner Weise vertretbar sind, auch wenn dies zum Schutz von Carrie dienen sollte. Ich bin auch kein Fan von solchen besitzanzeigenden Kosenamen wie „mein Mädchen“ oder noch schlimmer „Baby“. Von Jake werde diese aber später gerne verwendet.

Carrie mochte ich anfangs noch. Auch sie hat keine leichte Vergangenheit, aber man erfährt darüber nur wenig. Sie ist Tänzerin und sie lebt ihren Traum auch. In Jake verguckt sie sich relativ schnell, was aber von beiden Seiten so ist. Sie schläft mit ihm, obwohl er eigentlich etwas mit ihrer Freundin hat und ihr Chef ist. Ich hätte sie da anders eingeschätzt und fand ihr Verhalten unangebracht zu meinem ersten Eindruck. Beide sind natürlich unfassbar heiß aufeinander und das wird auch häufig zum Ausdruck gebracht, was mich auch etwas genervt hat, weil ich solches Geschmachte und Gesäusel einfach unrealistisch finde. Mir fehlte hier einfach die Entwicklung zwischen den beiden und sehr langsame Aufbau von nachvollziehbaren Gefühlen.

Weitere Teile der San Francisco Ink Reihe:
1) Never before you – Jake & Carrie
2) Simply with you – Eine Nacht mit Eric (Prequel zu Forever next to you)
3) Forever next to you – Eric & Joyce

FAZIT:
Die Idee der Story hat mir gut gefallen, aber ich fand weder einen Draht zu Carrie noch zu Jake. Auch die Liebesgeschichte der beiden konnte mich nicht emotional fesseln, sondern ich war gegen Ende des Roman ehe genervt.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Viel zu viel Drama

Happy Place
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MEINUNG:

Emily Henry war eine Autorin, die ich schon lange für mich entdecken wollte. Happy Place - Urlaub mit dem Ex ist mein erstes Buch von der Autorin und ich habe mich hier auf einen schöne Liebesgeschichte ...

MEINUNG:

Emily Henry war eine Autorin, die ich schon lange für mich entdecken wollte. Happy Place - Urlaub mit dem Ex ist mein erstes Buch von der Autorin und ich habe mich hier auf einen schöne Liebesgeschichte für den Sommer gefreut.

In dem Buch war so viel von künstlichem Drama, dass ich es kaum ausgehalten haben und oft ans Abbrechen gedacht habe. Dagegen steht eine fast nicht vorhandene Handlung. Harriet und Wyn kreisen umeinander rum und es sofort klar, dass beide noch ganz viel füreinander empfinden, was die Autorin nicht müde wird in ausschweifenden, vor Kitsch und Liebesschwüren triefenden und nicht-enden wollende Szenen zu beschreiben und die ganze Zeit steht die Frage im Raum - Warum haben sich die beiden getrennt? Man muss hier tapfer durchhalten, um auf diese Frage eine Antwort zu bekommen. Scheinbar hat Wyn Schluss gemacht und  sowohl Harriet als auch die Leserschaft weiß nicht warum. Die Geschichte wechselt immer wieder mal zwischen Gegenwart und Vergangenheit. So erfährt, wie sich die beiden kennen und lieben gelernt haben. Sie haben sich geschworen sich immer zu lieben. Diese Szenen zwischen den beiden waren mir ein bisschen zu viel des Guten, weil einerseits zu lang, zu oft und wirklich bis in kleinste Detail beschrieben, was sie aneinander lieben. Mir fiel es stellenweise wirklich schwer, dass Buch nicht einfach abzubrechen. Grund dafür ist auch, dass es schwer fällt ihre Trennung nachzuvollziehen und damit fehlte mir auch der Ernst. Bei solchen Büchern ist es mir wichtig, dass hier auch eine emotionale Bindung aufbauen und mitfiebern kann. Beides war leider nicht gegeben. 

In meinen Augen hätte man auf Grund der Länge des Buches von über 400 Seiten hier deutlich mehr aus den Nebencharakteren machen können, denn die waren durchaus interessant und vielfältig. Harriet hat zwei Studiumsfreundinnen, Sabrina und Cleo, die ebenfalls interessante PartnerInnen und Lebensläufe haben. Alle sechs treffen sich in einem Sommerhaus in Maine, welches Sabrinas Vater gehört. Das gewählte Setting hat mir auf jeden Fall sehr gefallen und ich sehne mich schon wieder an die amerikanische Ostküste. Neben dem Fokus zwischen Harriet und Wyn hätte ich mir hier deutlich mehr Rahmenhandlung und spannende Nebenschauplätze/ Konflikte zwischen den anderen Paaren gewünscht.

FAZIT:

Happy Place gehört leider nicht zu den Büchern, die mich überzeugen konnten. Mir fehlte einfach eine erkennbare Handlung und der Grund, warum sich Harriet und Wyn getrennt haben, erschloss sich mir auch so lange überhaupt nicht.  Ich bin mir unsicher, ob einem anderen Buch von der Autorin nochmal eine Chance geben möchte.

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