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Veröffentlicht am 06.03.2023

Lebensschicksal einer starken Frau

Der Ruf des Eisvogels
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Inhalt:
Als Olga ihren ersten Schrei von sich gibt, stirbt ihre Mutter und ein Eisvogel fliegt vom Fensterbrett davon. Ihr Vater zieht sich von der Familie zurück und Olga wird gemeinsam mit ihrem Bruder ...

Inhalt:
Als Olga ihren ersten Schrei von sich gibt, stirbt ihre Mutter und ein Eisvogel fliegt vom Fensterbrett davon. Ihr Vater zieht sich von der Familie zurück und Olga wird gemeinsam mit ihrem Bruder von ihrem Großvater, den sie liebevoll Pa nennt, erzogen. Als Arzt und Geburtshelfer weiht er Olga immer mehr in die Geheimnisse der Natur und ihre Heilkraft sowie in die Frauenheilkunde ein. Zusammen mit ihren Freunden Lotte, Annemie, Gero und Fritz verlebt sie eine schöne Kindheit in der Uckermark, doch schon bald ziehen dunkle Wolken auf, der Krieg naht und Olga sieht sich gezwungen gefährliche Wege zu gehen. Dies führt dazu, dass sie eines Tages alles zurücklässt und fliehen muss. Erst 50 Jahre später kehrt sie zusammen mit ihrer Tochter und der Enkelin zurück, aber immer noch plagen sie Angst und Schuldgefühle.

Meine Meinung:
Anne Prettin beschreibt in einem bildhaften, schönen mit einem warmen Unterton versehenen Schreibstil und abwechselnden Zeitebenen Olgas Werdegang von Geburt an. Die Beschreibungen der Natur sind so klar, dass ich mir die Pflanzen und den Duft der Kräuter sehr gut vorstellen konnte. Das Zeitgeschehen ist wunderbar in der Story integriert.
Nach ihrer Flucht heißt es für Olga für sich und ihre Tochter Becki zu sorgen, immer wieder plagt sie die Angst, dass Becki ihr weggenommen werden könnte. Durch Begegnungen mit Menschen, die es gut mit ihr meinen, erhält sie die Chance, ihren Traumberuf, trotz vieler Hindernisse, zu verwirklichen. Ihr Beruf als Ärztin und Gynäkologin sowie ihre Tochter Becki, stehen für sie immer an erster Stelle und es werden von beiden oft Opfer verlangt.
Durch die wechselnden, verschiedenen Zeitebenen wird dem Leser sofort bewusst, dass Olga ein Geheimnis hat. Doch welches unglaubliche Geheimnis sie verschweigt, erfährt man erst zum Schluss. Vorher darf man Vermutungen anstellen, die man dann aber wenig später wieder anzweifelt. Damit sorgt die Autorin für eine gewisse Spannung, denn schließlich will der Leser ja wissen, was in Olgas Vergangenheit passiert ist, dessen Geheimhaltung ihre Entscheidungen prägen. Da das Buch einen längeren Zeitraum beschreibt, kann auf vieles, verständlicherweise, nicht zu tief eingegangen werden, dennoch zeigt das Buch auf, dass es zwar dunkle aber auch helle Stunden im Leben eines Menschen gibt, sei es durch gewisse Umstände oder durch Begegnungen mit Menschen.

Fazit:
Ein wundervoller Roman über eine starke Frau, die aus Liebe zu ihrem Beruf und ihrem Kind einige Opfer auf sich nimmt

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Sybille macht das schon

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Zum Inhalt:
Sybille Bullatschek ist mit Herz und Seele als Pflegerin in einem Altenpflegeheim tätig. Ein eingespieltes Team unterstützt sie bei den täglichen Herausforderungen mit ihren Bewohnern. Sie ...

Zum Inhalt:
Sybille Bullatschek ist mit Herz und Seele als Pflegerin in einem Altenpflegeheim tätig. Ein eingespieltes Team unterstützt sie bei den täglichen Herausforderungen mit ihren Bewohnern. Sie sind zwar wie überall unterbesetzt, aber sie tun ihr Möglichstes. Alles könnte so schön sein, wenn nicht ausgerechnet der Juniorchef das Ruder übernommen hätte. Er hat zwar keinerlei Pflegeerfahrung, dafür war er auf der Business-School of London und nun den Ehrgeiz ihr Heim zum Heim des Jahres zu machen. Fortan dürfen sich Sybille und ihre Mitstreiterinnen nicht nur um die Bewohner des Heims kümmern, sondern müssen auch noch Chef Otterles Einfälle für die Wahl zum Heim des Jahres über sich ergehen lassen und umsetzten. Dass das natürlich zu Katastrophen führt, ist selbstverständlich.

Meine Meinung:
Dies ist das erste Buch der Comedian Ramona Schukraft alias Sybille Bullatschek. Ich muss zugeben, ich kenne Sie leider (noch) nicht. Die quirlige Sybille ist mir sehr sympathisch. Sie motiviert immer wieder die Heimbewohner und Kolleginnen, dabei hat sie immer einen Scherz auf den Lippen. Ungünstigerweise tritt sie dabei auch in so manches Fettnäpfchen und hat so einige ungewöhnliche und lustige Erlebnisse mit ihren Senioren. Ob sie aus Verzweiflung einige Bewohner mit zum Speed-Dating nimmt oder Herrn Bissing aus den Fängen eines Rotlicht-Etablissement retten muss, Sybille ist stets gut gelaunt. Es gab so manches Mal richtig was zu lachen. Sicher, es ist etwas überspitzt, aber doch recht spritzig und amüsant geschrieben und hat mich gut unterhalten. Oft musste ich daran denken, wie dankbar ich für die Menschen bin, die sich in der Pflege engagieren. Der Schluss lässt auf eine Fortsetzung mit Sybille hoffen.

Fazit:
Ein amüsantes Buch über die herzensgute und lustige Pflegekraft Sybille und ihre Erlebnisse, das für kurzweilige Lesestunden sorgt.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine Reise zu sich selbst

Von Spaß war nie die Rede
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Zum Inhalt:
Verheiratet, zwei Kinder, Reihenhaus und Halbtagsjob, ein typisches Familienleben nennt Fee ihr Eigen. Doch irgendwie ist die Luft raus und Fee fühlt sich wie in einem Gefängnis. Da sie nie ...

Zum Inhalt:
Verheiratet, zwei Kinder, Reihenhaus und Halbtagsjob, ein typisches Familienleben nennt Fee ihr Eigen. Doch irgendwie ist die Luft raus und Fee fühlt sich wie in einem Gefängnis. Da sie nie „Nein“ sagen kann, wird sie von Familie, Arbeitgeber und Freunden mit immer mehr Aufgaben betreut, aber ein gutes Wort erhält sie nie. Doch irgendwann stellt sie fest: „Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr“ und beschließt nun etwas Zeit für sich zu nehmen. Da sie auch mit ihrem Körper hadert, beginnt sie mit Zumba und darauf reagiert die Familie nicht gerade begeistert. Als der gutaussehende Trainer Felix, ihr eine Selbstfindungsreise mit Tantra Massage nach Bali anbietet, ist die Familie entsetzt. Doch dieses Mal setzt sich Fee durch, denn Bali war schon immer ihr Traum. Nur leider ist es gar nicht so leicht, sich seinen Freiraum zu schaffen.

Meine Meinung:
Ellen Berg greift ein Thema auf, in dem man sich leicht wiederfindet. Geht es doch vielen Frauen so, die Familie, Arbeit etc. unter einem Hut bringen müssen und dabei selbst auf der Strecke bleiben. Die Autorin beschreibt in ihrem Roman in einem warmherzigen, leichten Schreibstil mit dezenten Untertönen, wie Fee sich fühlt und wie sie langsam wieder zu sich findet, bzw. zu neuem Leben erwacht. Dabei lernt sie auch einmal „Nein“ zu sagen und ihren Körper zu lieben, Zitat: „Die gute Nachricht ist, dass ich mich nicht mehr für meinen Körper schäme, wenngleich ich wahrlich nicht mit Idealmaßen und straffem Bindegewebe punkten kann. War ein langer Weg dahin: Body Positivity statt Body Shaming.“. Mit Fees Augen die schöne Landschaft Bali kennenzulernen, hat Lust auf das Reisen gemacht. Gerne würde sie ihre Familie, vor allem ihren Mann Christian, mit auf den Weg in ein Leben mit Spaßfaktor nehmen. Ob ihr das gelingt, müsst ihr selber lesen. Sicherlich ist einiges etwas übertrieben und nicht ganz realitätsnah dargestellt, doch das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch und man begleitet voller Freude Fee in ihr Abenteuer. Zwar ist es ein recht lockerer Roman, doch wird gezielt und ohne Beschönigung eine schmerzhafte Wahrheit auf ironischerweise aufgezeigt und lädt so zum Nachdenken ein.

Fazit:
Ein lockerer Frauenroman, der auf ironische Weise Wahrheiten aufgreift und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Eiskalte Mutterliebe

Die Herzchirurgin
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Zum Inhalt:
Die berühmte Herzchirurgin Anna Jones kommt nach einem anstrengenden Tag nach Hause und sieht vor ihrem Haus Lieferwagen und Personen in ihrem Haus. Als sie das Haus betritt, wird ihr sehr ...

Zum Inhalt:
Die berühmte Herzchirurgin Anna Jones kommt nach einem anstrengenden Tag nach Hause und sieht vor ihrem Haus Lieferwagen und Personen in ihrem Haus. Als sie das Haus betritt, wird ihr sehr schnell klargemacht, was man von ihr will. In zwei Tagen soll sie den beliebten Politiker Ahmed Shabir wie geplant am Herzen operieren, nur dieses Mal wird es keinen überlebenden Patienten geben. Sollte sie die Forderungen nicht erfüllen, sieht sie ihren Sohn Zack nie wieder. Als Beweis, dass sie es ernst meinen, zeigen sie Anna das Foto ihrer toten Nachbarin, die täglich auf Zack aufgepasst hat.
Anna gerät in einen Gewissenskonflikt, doch ist die Liebe einer Mutter nicht stärker als alles andere?
Margot ist die OP-Assistentin von Dr. Jones, sie hat sich aus der Gosse hoch gearbeitet. In finanzielle Schwierigkeiten geraten, bestiehlt sie nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Kollegen. Während der Operation macht sie eine ungeheuerliche Entdeckung.

Meine Meinung:
Das Cover und der Klapptext haben mich sofort angesprochen. Eine Mutter die wählen muss zwischen einem fremden Mann und ihrem Kind. Gibt es da eine Wahl? Es gibt hier drei Protagonistinnen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Zunächst die Chirurgin Anna Jones, die teilweise recht kühl wirkt, und sich ihrer unlösbaren Aufgabe stellen muss. Margot die ihre Herkunft entfliehen will und doch wieder in alte Muster fällt. Und die Polizisten Rachel, die im Mordfall der toten Nachbarin ermitteln muss, ihre eigene dramatische Vergangenheit hat und Dr. Jones gefährlich nahe kommt. Der Autor Jack Jordan versteht es, die schiere Ausweglosigkeit von Anna Jones zu beschreiben, die nach außen sehr kühl wirkt. Margot, ist mir trotz ihrer Herkunft und ihren Taten sympathisch und die Polizisten Rachel, gefangen in ihrem Trauma, verhält sich sehr verbissen. Jede der Protagonistinnen wird sehr realistisch gezeichnet und runden die Story ab. Vieles wird detailliert beschrieben, auch die Operationsszenen. Die Kapitel sind kurz und beginnen mit dem Namen der jeweiligen Protagonistin, Datum und Uhrzeit, so dass man alles ganz genau verfolgen kann. Gleich zu Beginn ist man in dem Geschehen, jedoch fehlte mir im Guten 1/3 Drittel die Spannung, die sich nur langsam entwickelte, aber ab der Hälfte konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit:
Ein nervenaufreibendes Buch, dass mich ständig mit der Frage beschäftigte: „Wie würde ich handeln?“.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Quälende Fahrt durch dunkler Nacht

NIGHT – Nacht der Angst
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Zum Inhalt:
Die Studentin Charlie möchte nach dem grausamen Tod ihrer Freundin Maddy zurück zu ihrer Großmutter nach Ohio. Am Schwarzen Brett der Uni sucht sie eine Mitfahrgelegenheit und trifft dort auf ...

Zum Inhalt:
Die Studentin Charlie möchte nach dem grausamen Tod ihrer Freundin Maddy zurück zu ihrer Großmutter nach Ohio. Am Schwarzen Brett der Uni sucht sie eine Mitfahrgelegenheit und trifft dort auf Josh, der bereit ist sie mitzunehmen.
Während der langen Fahrt in dunkler Nacht gewinnt Charlie immer mehr den Eindruck, dass Josh der Campus-Mörder sein könnte und ihre Freundin auf dem Gewissen hat. Selbst geplagt von Gewissensbissen, um den Tod ihrer Freundin, überlegt sie fieberhaft, ob sie entkommen oder Josh stellen soll.

Meine Meinung:
Das Cover vermittelt wunderbar die Stimmung. Durch die lange Fahrstrecke auf dem kaum befahrenen Highway, die Dunkelheit der Nacht, die Gespräche zwischen Charlie und Josh, sowie Charlies Gedanken wird die Geschichte düster in Szene gesetzt. Dies alles lässt den Leser in eine gruselige Stimmung kommen.
Immer wieder stellt sich die Frage, ob Charlie wohl alles vor sich hinträumt oder ob es Realität ist, da sie offensichtlich unter einer Art Black Outs mit Tagträumen leidet, was leider manchmal auch verwirrend ist. Obwohl zunächst alles in ruhigen Bahnen beginnt, erwartet man zunehmend, dass etwas von Bedeutung passieren wird. Riley Sager versteht es wirklich wunderbar, den Leser in unterschwelliger Spannung an das Buch zu fesseln, dabei hat man das Gefühl stiller Beobachter auf dem Rücksitz zu sein. Langsam, aber stetig steigernd kommt es zu einem nervenaufreibenden Höhepunkt mit ungeahnter Wendung in typischer Riley Sager Manier.

Fazit:
Thriller mit subtiler Spannung und Gänsehautfaktor, der etwas ruhig beginnt, sich aber zu einem actionreichen Showdown steigert.

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