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Veröffentlicht am 25.02.2023

Eine zart-verzweifelte Liebesgeschichte mit gefühlsbeladener Atmosphäre

We don’t lie anymore
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Handlung: Nachdem mich Band 1 des Anymore-Duetts "We don´t talk anymore" 2021 trotz einiger Klischees und nur geringer Originalität total positiv überrascht, mich tief berührt und in einem Sog aus Freundschaft, ...

Handlung: Nachdem mich Band 1 des Anymore-Duetts "We don´t talk anymore" 2021 trotz einiger Klischees und nur geringer Originalität total positiv überrascht, mich tief berührt und in einem Sog aus Freundschaft, Liebe, Verletzlichkeit, Angst und Gefahr mitgerissen hat, war mir klar, dass ich auch die Fortsetzung der Geschichte um Geschichte von Josephine und Archer unbedingt lesen muss. "We don´t lie anymore" setzt ein Jahr nach dem Ende des Vorgängers an und erzählt, wie Josephine und Archer sich nach ihrer Rückkehr nach Westminster by the Sea wiedertreffen und aufarbeiten müssen, was im Sommer ihres Schulabschlusses zwischen ihnen passiert ist. Etwas schade ist, dass das Drama zwischen den beiden nach 10 Seiten hätte aufgelöst werden können, wenn die beiden nur einmal richtig miteinander gesprochen hätten. Statt den Konflikt anzugehen wie Erwachsene, verstricken sie sich jedoch in ein nerviges Hin- und Her, das beinahe 400 Seiten anhält. Etwas schade ist außerdem, dass die Geschichte einigen typischen Tropes folgt und auch jede Menge Klischees mitnimmt, sodass sich besonders der Mittelteil im gewohnten Hin und Her eines "Er liebt mich, er liebt mich nicht"/"Sie ist zu gut für mich"-Dramas verliert. Für ordentlich Spannung neben dem eher mäßig-gelungenen Grundkonflikt führt die bedrohliche Nebenhandlung um Archers kriminellen Bruder Jackson, die dafür sorgt, dass die Figuren mehrere Male in Lebensgefahr schweben. Zieht man diese überraschend dynamische Komponente der Handlung jedoch ab, bleibt eine Fortsetzung, die ihr Potenzial nicht ganz genutzt hat.

Schreibstil: Trotz des verspielten Potenzials bezüglich der Handlung, hat mich die Geschichte wieder von Anfang bis Ende mitgerissen. Denn Julie Johnson weiß es einfach, den Schmerz und die Liebe ihrer Figuren intensiv zu transportieren, sodass sehr mitfühlende LeserInnen die ein oder andere Träne verdrücken müssen. Gerade der Herzschmerz ist dabei definitiv auf Emma-Scott-und-Kelly-Oram-Niveau, ohne übertrieben oder künstlich zu wirken. Das kann man von einigen Wendungen der Handlung zwar leider nicht gerade behaupten, durch ihre sehr authentische und lebendige Art zu schreiben hat man aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt der Geschichte das Gefühl, zwei echten Schicksalen beizuwohnen.

Figuren:
Auch über das Wiedersehen mit Josephine und Archer, die mir in Band 1 sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mich gefreut. Etwas seltsam ist jedoch, dass die beiden Figuren sich lesen, als wären sie Mitte oder bereits Ende 20, während sie aber beide erst 19 Jahre alt sind. Ihr Verhalten fand ich unter diesem Gesichtspunkt leider nicht immer glaubwürdig. Während die beiden Hauptfiguren unterm Strich dennoch wirklich tolle, lebensechte und liebenswerte Figuren sind, die auch gut zueinander passen, bleiben die Nebenfiguren rund um Jo und Archer leider sehr blass. Gerade Josephines Eltern und den Mitschülern der Exeter Academy fehlt es eindeutig an Tiefe und Mehrdimensionalität. Alle verhalten sich durchgängig so, wie sie auf den ersten Blick charakterisiert wurden und bringen werde Überraschungen, noch neue Perspektiven in die Geschichte ein. Sei es der reiche Vorzeige-Verlobte, der direkt aus dem Schwiegersohnkatalog bestellt wurde, die oberflächlichen Zwillinge, die die Hauptfigur zum Party machen ausführen oder die abwesenden, reichen Eltern mit hohen Erwartungen - spannende Figuren sehen anders aus. Etwas besser schneiden Archers Eltern Miguel und Flora, sowie Archer grummeliger Chef Tommy ab, aber auch diese nehmen keine so wichtige Rolle ein, wie sie es hätten können und lassen Band 2 somit etwas hinter Band 1 zurückfallen.


Das Urteil:


In "We don´t lie anymore" erzählt Julie Johnson auf überraschend handlungsreiche Weise eine zart-verzweifelte Liebesgeschichte mit gefühlsbeladener Atmosphäre zu Ende. Der sehr aufgebauschte Grundkonflikt zwischen den Figuren, die flachen Nebenfiguren und die verwendeten Klischees trüben den Gesamteindruck allerdings leicht ein, sodass diese Fortsetzung hinter Band 1 zurückbleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2023

Eine zart-verzweifelte Liebesgeschichte mit gefühlsbeladener Atmosphäre

We don’t lie anymore
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Handlung: Nachdem mich Band 1 des Anymore-Duetts "We don´t talk anymore" 2021 trotz einiger Klischees und nur geringer Originalität total positiv überrascht, mich tief berührt und in einem Sog aus Freundschaft, ...

Handlung: Nachdem mich Band 1 des Anymore-Duetts "We don´t talk anymore" 2021 trotz einiger Klischees und nur geringer Originalität total positiv überrascht, mich tief berührt und in einem Sog aus Freundschaft, Liebe, Verletzlichkeit, Angst und Gefahr mitgerissen hat, war mir klar, dass ich auch die Fortsetzung der Geschichte um Geschichte von Josephine und Archer unbedingt lesen muss. "We don´t lie anymore" setzt ein Jahr nach dem Ende des Vorgängers an und erzählt, wie Josephine und Archer sich nach ihrer Rückkehr nach Westminster by the Sea wiedertreffen und aufarbeiten müssen, was im Sommer ihres Schulabschlusses zwischen ihnen passiert ist. Etwas schade ist, dass das Drama zwischen den beiden nach 10 Seiten hätte aufgelöst werden können, wenn die beiden nur einmal richtig miteinander gesprochen hätten. Statt den Konflikt anzugehen wie Erwachsene, verstricken sie sich jedoch in ein nerviges Hin- und Her, das beinahe 400 Seiten anhält. Etwas schade ist außerdem, dass die Geschichte einigen typischen Tropes folgt und auch jede Menge Klischees mitnimmt, sodass sich besonders der Mittelteil im gewohnten Hin und Her eines "Er liebt mich, er liebt mich nicht"/"Sie ist zu gut für mich"-Dramas verliert. Für ordentlich Spannung neben dem eher mäßig-gelungenen Grundkonflikt führt die bedrohliche Nebenhandlung um Archers kriminellen Bruder Jackson, die dafür sorgt, dass die Figuren mehrere Male in Lebensgefahr schweben. Zieht man diese überraschend dynamische Komponente der Handlung jedoch ab, bleibt eine Fortsetzung, die ihr Potenzial nicht ganz genutzt hat.

Schreibstil: Trotz des verspielten Potenzials bezüglich der Handlung, hat mich die Geschichte wieder von Anfang bis Ende mitgerissen. Denn Julie Johnson weiß es einfach, den Schmerz und die Liebe ihrer Figuren intensiv zu transportieren, sodass sehr mitfühlende LeserInnen die ein oder andere Träne verdrücken müssen. Gerade der Herzschmerz ist dabei definitiv auf Emma-Scott-und-Kelly-Oram-Niveau, ohne übertrieben oder künstlich zu wirken. Das kann man von einigen Wendungen der Handlung zwar leider nicht gerade behaupten, durch ihre sehr authentische und lebendige Art zu schreiben hat man aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt der Geschichte das Gefühl, zwei echten Schicksalen beizuwohnen.

Figuren:
Auch über das Wiedersehen mit Josephine und Archer, die mir in Band 1 sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mich gefreut. Etwas seltsam ist jedoch, dass die beiden Figuren sich lesen, als wären sie Mitte oder bereits Ende 20, während sie aber beide erst 19 Jahre alt sind. Ihr Verhalten fand ich unter diesem Gesichtspunkt leider nicht immer glaubwürdig. Während die beiden Hauptfiguren unterm Strich dennoch wirklich tolle, lebensechte und liebenswerte Figuren sind, die auch gut zueinander passen, bleiben die Nebenfiguren rund um Jo und Archer leider sehr blass. Gerade Josephines Eltern und den Mitschülern der Exeter Academy fehlt es eindeutig an Tiefe und Mehrdimensionalität. Alle verhalten sich durchgängig so, wie sie auf den ersten Blick charakterisiert wurden und bringen werde Überraschungen, noch neue Perspektiven in die Geschichte ein. Sei es der reiche Vorzeige-Verlobte, der direkt aus dem Schwiegersohnkatalog bestellt wurde, die oberflächlichen Zwillinge, die die Hauptfigur zum Party machen ausführen oder die abwesenden, reichen Eltern mit hohen Erwartungen - spannende Figuren sehen anders aus. Etwas besser schneiden Archers Eltern Miguel und Flora, sowie Archer grummeliger Chef Tommy ab, aber auch diese nehmen keine so wichtige Rolle ein, wie sie es hätten können und lassen Band 2 somit etwas hinter Band 1 zurückfallen.


Das Urteil:


In "We don´t lie anymore" erzählt Julie Johnson auf überraschend handlungsreiche Weise eine zart-verzweifelte Liebesgeschichte mit gefühlsbeladener Atmosphäre zu Ende. Der sehr aufgebauschte Grundkonflikt zwischen den Figuren, die flachen Nebenfiguren und die verwendeten Klischees trüben den Gesamteindruck allerdings leicht ein, sodass diese Fortsetzung hinter Band 1 zurückbleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2023

Ein kurzweiliges Lesevergnügen!

Die Ladys von London - Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess
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Handlung: Mit "Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess" ging Ende Oktober die neue Regency-Romance-Reihe von Rachael Anderson in die zweite Runde. Nachdem "Lady Prudence und der verwegene Lord" mich und ...

Handlung: Mit "Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess" ging Ende Oktober die neue Regency-Romance-Reihe von Rachael Anderson in die zweite Runde. Nachdem "Lady Prudence und der verwegene Lord" mich und meine liebste Buddyreadpartnerin Sofia von @SofiasworldofBooks gut unterhalten hat, mussten wir natürlich auch die Fortsetzung um Lady Abigail als Buddyread lesen, beziehungsweise hören. Mit der Verwendung typischer Regency Tropes, der wenig überraschenden Handlung und dem eher langsamen Einstieg ist der Roman nicht mein liebster in diesem Genre, konnte mich aber alles in allem dennoch gut unterhalten.

Schreibstil:
Das liegt vor allem daran, dass Rachael Anderson, welche in den USA Bestsellerautorin ist, von der ich bisher aber noch nie etwas gehört hatte, hier sprachlich eine sehr gute Balance zwischen modernem, lockeren Esprit und historischer Glaubwürdigkeit findet. Einige Szenen lesen sich zwar etwas überspitzt und beinahe albern, da dies aber wunderbar zu den auf die Spitze getriebenen Figuren passt, finde ich das eher unterhaltsam als kritikwürdig. Obwohl auf der reinen Handlungsebene nicht mehr passiert als einige Unternehmungen der beiden Hauptfiguren, einige Unterhaltungen und ein wenig nacherzähltes Drama, fließen die 300 Seiten also nur so dahin und garantieren ein kurzweiliges Lesevergnügen!

Figuren:
Eine nette Abwechslung fand ich auch, dass die Autorin ihren Auftaktband nicht wie gewohnt mitten in der Londoner Ballsaison ablaufen lässt, sondern für die Annäherung von Abigail und Lord Brigston den abgelegen Landsitz der Familie ihres Ehemannes wählt. Vor allem Abigail ist mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. Jung, spritzig, humorvoll und Romantikerin durch und durch ist sie eine der Hauptstützen der Handlung sowie der Atmosphäre und sorgt für viel Trubel und amüsante Wordgefechte mit Lord Brigston. Etwas schade ist, dass die Figuren aus Band 1, die spritzige Prudence, ihr "verwegener Lord" Knave und ihre Schwester Sophia nur wenige Auftritte haben. Dadurch kann man diesen Band 2 aber auch gut unabhängig als Standalone lesen.



DAS URTEIL:


"Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess" ist eine unterhaltsame Geschichte, die man in null Komma nichts weglesen kann. Viel Neues und Außergewöhnliches liefert der Roman zwar nicht, insgesamt hat mir Band 2 aber sowohl inhaltlich als auch sprachlich so gut gefallen wie Band 1.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2023

Ein kurzweiliges Lesevergnügen!

Die Ladys von London - Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess
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Handlung: Mit "Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess" ging Ende Oktober die neue Regency-Romance-Reihe von Rachael Anderson in die zweite Runde. Nachdem "Lady Prudence und der verwegene Lord" mich und ...

Handlung: Mit "Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess" ging Ende Oktober die neue Regency-Romance-Reihe von Rachael Anderson in die zweite Runde. Nachdem "Lady Prudence und der verwegene Lord" mich und meine liebste Buddyreadpartnerin Sofia von @SofiasworldofBooks gut unterhalten hat, mussten wir natürlich auch die Fortsetzung um Lady Abigail als Buddyread lesen, beziehungsweise hören. Mit der Verwendung typischer Regency Tropes, der wenig überraschenden Handlung und dem eher langsamen Einstieg ist der Roman nicht mein liebster in diesem Genre, konnte mich aber alles in allem dennoch gut unterhalten.

Schreibstil:
Das liegt vor allem daran, dass Rachael Anderson, welche in den USA Bestsellerautorin ist, von der ich bisher aber noch nie etwas gehört hatte, hier sprachlich eine sehr gute Balance zwischen modernem, lockeren Esprit und historischer Glaubwürdigkeit findet. Einige Szenen lesen sich zwar etwas überspitzt und beinahe albern, da dies aber wunderbar zu den auf die Spitze getriebenen Figuren passt, finde ich das eher unterhaltsam als kritikwürdig. Obwohl auf der reinen Handlungsebene nicht mehr passiert als einige Unternehmungen der beiden Hauptfiguren, einige Unterhaltungen und ein wenig nacherzähltes Drama, fließen die 300 Seiten also nur so dahin und garantieren ein kurzweiliges Lesevergnügen!

Figuren:
Eine nette Abwechslung fand ich auch, dass die Autorin ihren Auftaktband nicht wie gewohnt mitten in der Londoner Ballsaison ablaufen lässt, sondern für die Annäherung von Abigail und Lord Brigston den abgelegen Landsitz der Familie ihres Ehemannes wählt. Vor allem Abigail ist mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. Jung, spritzig, humorvoll und Romantikerin durch und durch ist sie eine der Hauptstützen der Handlung sowie der Atmosphäre und sorgt für viel Trubel und amüsante Wordgefechte mit Lord Brigston. Etwas schade ist, dass die Figuren aus Band 1, die spritzige Prudence, ihr "verwegener Lord" Knave und ihre Schwester Sophia nur wenige Auftritte haben. Dadurch kann man diesen Band 2 aber auch gut unabhängig als Standalone lesen.



DAS URTEIL:


"Lady Abigail und der ehrenwerte Marquess" ist eine unterhaltsame Geschichte, die man in null Komma nichts weglesen kann. Viel Neues und Außergewöhnliches liefert der Roman zwar nicht, insgesamt hat mir Band 2 aber sowohl inhaltlich als auch sprachlich so gut gefallen wie Band 1.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Schön zu lesen, aber nicht mehr.

Nur noch einmal und für immer − It starts with us (Lily, Ryle und Atlas-Reihe 2)
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Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen ...

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen Tortur von Band 1 Atlas und Lily endlich ihr Happyend bekommen. Sechs Jahre später ist die Fortsetzung nun schön zu lesen, war für mich aber lange nicht so gewichtig und mitreißend wie Band 1. Das liegt daran, dass die Autorin hier ein sehr ruhiges Erzähltempo gewählt hat und die Handlungsdichte recht gering ist. Auf den 384 Seiten lernen wir nun endlich auch den erwachsenen Atlas kennen und verfolgen, wie er und Lily sich nach den Jahren der Funkstille nach ihrer kurzen Begegnung am Ende von Teil 1 wieder annähern. Neben dieser etwas spärlichen Haupthandlung gibt es abermals Rückblicke in die Vergangenheit der beiden in Form von Briefen und alten Tagebüchern. Dabei wird allerdings viel Bekanntes aufgewärmt und bis auf eine Besonderheit in Atlas´ Leben kommt nicht viel Neues hinzu. Dazu kommt, dass sich die Probleme hier alle etwas zu leicht auflösen und schon nach den ersten Kapiteln das Happy End in Sicht ist. Somit liest sich "Nur noch einmal und für immer" mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung.

Figuren:
Sowohl Atlas als auch Lily erzählen abwechselnd aus ihrer Perspektive und lassen uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Dabei wird schnell klar, dass beide sich weiterentwickelt haben, nun an anderen Punkten in ihrem Leben stehen und neue Herausforderungen und Konflikte haben. Lily hat sich von Ryle scheiden lassen und somit eine Beziehung voller Manipulation und Gewalt hinter sich gelassen. Aufgrund ihrer gemeinsamen Tochter ist ihr Exmann aber dennoch ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geblieben, mit dem sie sich täglich auseinandersetzen muss. Wie das ihr Alltag und ihr Verhältnis zu ihren Freunden und der restlichen Familie beeinflusst, wird hier ausführlich dargestellt. Atlas hat ebenfalls mit familiären Problemen zu kämpfen. Denn als seine Mutter sich nach Jahren wieder bei ihm meldet und gleichzeitig Fälle von Vandalismus und Diebstahl in seinen Restaurants auftreten, kommt ihm ein Verdacht...

Schreibstil:
Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig, emotional und humorvoll, sodass man trotz der ausbaufähigen Spannung geradezu durch die Seiten fliegt. Neben dem großen Thema der häuslichen Gewalt und toxischer Beziehungen innerhalb von Familien, welche ja schon in Band 1 aufgegriffen wurden, thematisiert die Autorin hier Verantwortung, das Elternsein und zweite Chancen. Dabei stehen kleine emotionale Momente im Vordergrund und nicht das große Drama, wodurch man "Nur noch einmal und für immer" als angenehmes Wohlfühlbuch klassifizieren kann, zu dem Fans der Reihe gerne greifen können, es aber nicht dringend müssen.


Die Zitate:

Lily: "Als er mich umarmt hat, war das, als würde er etwas in meinem Inneren wieder zum Leben erwecken, das tief geschlafen hat.”

Lily: "Wenn ich will, dass meine Tochter in Frieden aufwächst, muss ich für Frieden zwischen ihm und mir sorgen. Aber sollte Atlas Corigan wieder in mein Leben treten, wird Ryle in den Krieg ziehen. Daran gibt es keinen Zweifel.”

Atlas: "Ich habe sie damals schon mehr geliebt als irgendjemanden davor. Ich glaube, ich habe sie mehr geliebt als jemals irgendjemanden danach. Gut möglich, dass sich daran nichts geändert hat."


Das Urteil:

"Nur noch einmal und für immer" liest sich mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung und ist damit in meinen Augen zwar empfehlenswert, aber kein Must-Read.

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