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Veröffentlicht am 15.01.2023

Recht speziell aber optisch ein Traum!

365 Rezepte für jeden Tag
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Klappentext:

„Toni Mörwald ist ein Garant für eine abwechslungsreiche und kreative Küche. Seit über drei Jahrzehnten beweist der Haubenkoch in seinen Restaurants, dass er zu jeder Zeit und zu jedem Anlass ...

Klappentext:

„Toni Mörwald ist ein Garant für eine abwechslungsreiche und kreative Küche. Seit über drei Jahrzehnten beweist der Haubenkoch in seinen Restaurants, dass er zu jeder Zeit und zu jedem Anlass das passende Gericht parat hat. In seinem neuen Standardwerk teilt Toni Mörwald seinen Wissensschatz und zeigt uns, wie kulinarisch vielseitig 365 Tage im Jahr sein können. Ob köstliche Speisen für jeden Tag oder schlaue Festtagsgerichte für mehrere Personen. Die Rezepte sind über viele Jahre erprobt und einfach zuzubereiten. Der Fokus liegt auf heimischen Traditionen, aber auch internationale Einflüsse finden ihren Platz. Ergänzt wird das Kochbuch durch die Lieblingsrezepte von Familie und Freunden sowie Produkttipps und Anekdoten über österreichische Bräuche. Dieses Kochbuch darf in keiner Küche fehlen!“



Rezepte für jeden Tag? Genau das finden wir in diesem großen und mächtigen Kochbuch von Autor Toni Mörwald. Wir finden hier auf 608 Seiten Rezept-Ideen für die Monate Jänner bis Dezember. Der Verlag hat dabei ein sehr ansprechendes Format von 24 x 4.7 x 30.5 cm gewählt und das passt perfekt. Das große Format bietet viel Fläche und Raum um die Rezepte inkl. Bilder wunderbar aufzuzeigen. Der feste und zeitlose Einband des Buches, das kräftige gewählte Papier der Buchseiten und auch der feste Einband lassen das Buch zu einem Dauerbrenner in der Küche werden und ja, man kann es wirklich jeden Tag nutzen und soll es auch nutzen - dafür ist es extra so produziert und auch seinen hohen Preis definitiv wert! Auch die Zusammenstellung der Rezepte ist übersichtlich und die Bilder untermalen das Rezept gekonnt.

Toni Mörwald achtet bei seinen Rezepten nicht nur auf Heimatgefühl und Saison sondern auch auf recht strukturiertes Arbeiten in der Küche aber eben auch besondere Rezepte wenn eben mal Feiertage etc. ins Haus stehen. So kann es am Neujahrstag eine Katersuppe geben oder den bekannten Dreikönigskuchen am Drei-Königstag. Anzumerken sei hier ganz klar: die vorgestellten Rezepte bieten uns aber nicht den ganzen Tag Rezeptideen an (als Frühstück, Mittag, Abendbrot werden hier nicht vorgestellt!) sondern eben nur Inspirationen! So gibt es mal ein Rezept für einen Apfelstrudel und dann mal Palatschinken etc.. Dessen muss man sich als Leser bewusst sein! Oft verwendet Mörwald in den Rezepten spezielle Zutaten wie Hummer oder auch mal nur 150ml Hühnersuppe oder eben ganz spezielle Gewürze die man so nicht in jedem Supermarkt bekommt. Das ist alles ganz nett aber entweder ist man bereits ein äußerst strukturierter Koch und hat mal so 150ml Hühnersuppe bereits im Glas eingekocht oder im Tiefkühler und einen Hummer bekommt man auch nicht überall an jeder Fisch-Theke. Ein weiteres Manko: das Buch werden die Österreicher blind verstehen, die Deutschen werden mit so einigen Begrifflichkeiten große Schwierigkeiten haben. Nicht jeder versteht was ein „Paradeiser“ ist oder „Germ“.

Fazit: Dieses Buch ist optisch und haptisch ein echter Genuss und somit ein wirklich hübsches Rezeptbuch zumindest für die österreichischen Bewohner. Deutschsprachige Hobbyköche brauchen hier und da ein Wörterbuch für Übersetzungen. Zudem werden wirklich oft spezielle Zutaten verwendet, bei denen es schon eine Kunst ist, diese überhaupt zu ergattern. Alles in allem vergebe ich 3 gute Sterne für dieses Buch.

Veröffentlicht am 13.01.2023

Revolutionär? Kennt man doch alles...

Abnehmen mit der HAWEI-Methode
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Klappentext:

„Das Dream-Team aus Hafer und Eiweiß spielt die Hauptrolle in der einzigartigen HAWEI-Methode. Deshalb auch »HAWEI«: HAFER und EIWEISS. Entwickelt wurde das Ernährungskonzept vom renommierten ...

Klappentext:

„Das Dream-Team aus Hafer und Eiweiß spielt die Hauptrolle in der einzigartigen HAWEI-Methode. Deshalb auch »HAWEI«: HAFER und EIWEISS. Entwickelt wurde das Ernährungskonzept vom renommierten Diabetologen und Bestsellerautor Dr. med. Winfried Keuthage auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Clou: Es verbindet die blutzuckersenkenden Eigenschaften des Hafers mit dem Sattmacher Eiweiß. So gelingt endlich gesundes und nachhaltiges Abnehmen….“



Autor Dr. med. Winfried Keuthage beleuchtet hier in seinem Buch die Wirkungsweise von Hafer und Proteinen. In seinen Erklärungen ist er recht erfrischend und klar verständlich. Er geht auf Diabetiker ein und das war es dann auch schon mit den (chron.) Krankheiten. Er zieht dann einmal quer mit uns Lesern durch den Körper und wo wie etwas der beiden Stoffe wirkt. Auch hier kann ich nur ganz klar sagen: wer sich mit gesunder Ernährung befasst, wird hier definitiv nichts Neues erfahren! Eine körnerreiche Ernährung ist im gewissen Maße unheimlich gesund und der Einsatz von Eiweiß ebenfalls wenn er zur rechten Zeit dazu kommen darf. Ist das die „revolutionäre Formel“ wie im Cover beschrieben und angepriesen? Jeder Ernährungsberater kann darüber nur lachen, denn diese Thematik vollbringt ebenfalls keine Wunder wie so manch andere Diäten/Theorien, da gehört schon ein wenig mehr dazu. Was hier aber erwähnenswert ist und genau dafür erhält das Buch von mir 3 Sterne, die hier vorgestellten Rezepte sind wirklich interessant, abwechslungsreich und für alle Familienmitglieder umsetzbar. Egal ob Pizza, Suppen oder ein Dessert - hier wird man fündig. Alles in allem ist dieses Buch aber keine Wunderwaffe gegen Bauchfett oder was auch immer. Das Buch ist nett zu lesen und bietet hübsche Rezepte aber eine Revolution in der Ernährungswelt ist das nicht. 3 Sterne

Veröffentlicht am 12.01.2023

3 Sterne

Taube und Wildente
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Klappentext:

„Wie jedes Jahr verbringt die Familie Dalandt den Sommer auf ihrem Landsitz in der Provence. Die Hitze macht träge, in der Zypresse zirpen Zikaden, und jeden Morgen läuft die Hausherrin im ...

Klappentext:

„Wie jedes Jahr verbringt die Familie Dalandt den Sommer auf ihrem Landsitz in der Provence. Die Hitze macht träge, in der Zypresse zirpen Zikaden, und jeden Morgen läuft die Hausherrin im Nachthemd durch den Garten zum Pförtnerhaus, wo der Verwalter sie erwartet. Ihr Mann ist durch eine eigene verhängnisvolle Beziehung abgelenkt. Da entzündet sich ein Ehestreit an »Taube und Wildente«, einem Stillleben aus dem 19. Jahrhundert. Was hat es mit dem zinnoberroten Punkt in seinem Zentrum auf sich, macht der es nicht zu einem modernen Meisterwerk? Aber die Frau will es verkaufen, die Spannung zwischen beiden wächst.“



Martin Mosebach hat ein ganz besonderes Gespür Menschen zu analysieren und zu beobachten mit all ihrem Handeln und Tun. Aber nicht nur Menschen - Mosebach führt den Leser gleich zu Beginn in eine recht morbide Situation. Ist das hilfreich für den Leser? Warum nicht! Gehört der Tod doch zum Leben dazu wie alles andere und diesen eigenwilligen Stil setzt Mosebach in allen Richtungen dieses Buch es fort. Egal ob Ausdruck, Grammatik und auch Rechtschreibung - alles unterliegt seinem Stil und ich muss zugeben, er fordert den Leser von den eigentlichen Regularien und Richtlinien abzuweichen und eben mal „anders“ zu denken, zu sehen. Das ist das Eine aber dann kommt ja auch noch der Inhalt dieses Werkes dazu welches man gern verstehen will. Mosebach lässt Figuren ausarten und tanzen zugleich. Mit seiner Sprache will er so viel mit den Figuren vollbringen, das es mir schwindelig wurde. Nochmal, den Faden hier nicht zu verlieren ist wahrhaftig eine Kunst! Apropos Kunst: diese kommt hier ebenfalls nicht zu knapp wie der Titel bereits andeutet. Der Titel stammt ursprünglich von dem Gemälde von Otto Scholderer „Tote Feldtaube und Wildente“. Man sollte sich die Mühe machen es in den Medien zu suchen und zu betrachten, Kunstliebhabern wird es auch so ein Begriff sein da das Bild 2018 verbrannt wurde. Was hat also dieses Bild mit dem entbrannten Streit der Hausherrin und ihrem Mann zu tun? Es ist ein besonderes Gemälde voller Feinheiten und Farbwahl aber es hat auch eine gewisse Mystik um sich und das nicht nur im Buch sondern auch in der Realität. Der Leser kann sich hierzu selbst seine Meinung bilden indem er schildert was er auf dem Bild sieht und was es mit ihm macht und dann eben mit der Geschichte hier übereinander legen. Jeder Leser wird hier anderes sehen genau wie eben mit jenem Bild! Der eine sieht den Tot, der andere sieht die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur. Vielseitigkeit ist hier das Stichwort. Aber eben jener rote Punkt auf dem Gemälde. Dieser Punkt beschäftigte schon viele Menschen und eine Antwort wird wohl nur der Künstler selbst gehabt haben dafür. Wenn man aber mal von dem Gemälde Abstand nimmt und den Figuren im Buch zuschaut, erlebt man so vieles und wird des öfteren erschüttert sein oder gar verstört. Das Verhalten aller ist merkwürdig unterkühlt, seltsam, schwer in Worte zu fassen - genau wie das Gemälde selbst.

Fazit: Mosebach hat mit seinem ganz eigenen Stil „Taube und Wildente“ zu Papier gebracht - münzen Sie diese Aussage einerseits auf das Gemälde und auf die Geschichte. Als Kunstliebhaber muss man aufpassen nicht in den Welten des Buches und des Bildes zu versinken. Es fällt schwer hier dem roten Faden zu folgen da eben Mosebachs Stil so anders ist als gewöhnlich. Ich vergebe gute 3 Sterne aber mehr war nicht drin.

Veröffentlicht am 08.01.2023

Gute Geschichte mit kleinen Schwächen

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 1)
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Klappentext:

„Die Tochter eines Schokoladenfabrikanten und ein junger Salzwirker zwischen Aufbruch und Hoffnung



Halle an der Saale, 1950: Als Tochter des Schokoladenfabrikanten Friedrich Mendel wuchs ...

Klappentext:

„Die Tochter eines Schokoladenfabrikanten und ein junger Salzwirker zwischen Aufbruch und Hoffnung



Halle an der Saale, 1950: Als Tochter des Schokoladenfabrikanten Friedrich Mendel wuchs Irene mit dem Duft von Schokolade auf und es gab für sie nichts Schöneres, als ihren Vater zu beobachten, wie er Pralinen anfertigt. Doch seit dem Krieg ist alles anders. Irenes Bruder ist in russischer Kriegsgefangenschaft und ihre Mutter hat sich in ihre eigene Welt zurückgezogen.



Salz und Schokolade: Gibt es ein verführerisches Zusammenspiel?



Irene verliebt sich in den jungen Salzwirker Paul, einen waschechten Halloren. Doch ihre Eltern sehen die Verbindung kritisch und tun alles, um die jungen Leute auseinanderzubringen. Mit der Machtübernahme der SED gerät das Familienunternehmen in Gefahr und Irene wird vor eine unmögliche Wahl gestellt: Schokolade oder Liebe?



Die mitreißende und dramatische Geschichte der ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands“



Autorin Amelia Martin lässt in ihrem aktuellen Buch „Salz und Schokolade“ die Nachkriegszeit in Halle an der Saale wieder aufleben. Die Autorin verflechtet gekonnt die Geschichte rund um die Herstellung Halloren-Kugeln und der politischen Zeit von damals. Ihre Hauptprotagonistin ist Irene die uns Leser einerseits in die Welt der Pralinenherstellung führt, uns ihre zarte Liebe zu Paul aufzeigt und eben auch zeigt, dass das politische Tun und Handeln selbst die Liebe ins wanken bringen kann wenn nicht alles so ist wie sich das die SED so vorstellt. Die Geschichte hat einen angenehmen Verlauf aber springt zwischen den Zeiten hin und her das es nur so kracht. Hier muss der Leser wahrlich aufmerksam lesen um eben nicht aus dem Konzept zu kommen oder den duftenden, schokoladenbraunen Faden zu verlieren. Liebe und Drama wurden hier wirklich bestens dosiert und miteinander verknüpft ohne zu sehr in den Kitsch und Klischees zu verfallen. Aber ist des öfteren nunmal da - das lässt sich nicht leugnen! Genau deshalb vergebe ich auch meine 3 Sterne. Die Wortwahl und der Ausdruck lassen die Zeit damals wieder aufleben und als Leser darf man hier sogar etwas abtauchen und einfach nur Seite um Seite schön erlesen. Selbstredend bleibt es bis zum Schluss in gewisser Weise spannend und man ist gespannt auf einen weiteren Teil dieser Reihe!

Fazit: Die Geschichte ist gut, keine Frage! Sie ist unterhaltsam und die politisch-geschichtlichen Bezüge sind sehr gut getroffen aber diese Zeitenwechsel und so manche Situation mit dem Liebespaar war oft etwas hölzern oder nicht so ganz logisch dargestellt.

Versüßen wir uns die Wartezeit auf den nächsten Band mit dem Genuss von Halloren-Kugeln, denn die gibt es heute noch und lassen uns ein wenig Geschichte schmecken

Veröffentlicht am 05.01.2023

3 Sterne

Earth for All
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Klappentext:

„1972 erschütterte ein Buch die Fortschrittsgläubigkeit der Welt: »Die Grenzen des Wachstums«. Der erste Bericht an den Club of Rome gilt seither als die einflussreichste Publikation zur ...

Klappentext:

„1972 erschütterte ein Buch die Fortschrittsgläubigkeit der Welt: »Die Grenzen des Wachstums«. Der erste Bericht an den Club of Rome gilt seither als die einflussreichste Publikation zur drohenden Überlastung unseres Planeten. Zum 50-jährigen Jubiläum blicken renommierte Wissenschaftler*innen wie Jørgen Randers, Sandrine Dixson-Declève und Johan Rockström abermals in die Zukunft – und legen ein Genesungsprogramm für unsere krisengeschüttelte Welt vor.



Um den trägen »Tanker Erde« von seinem zerstörerischen Kurs abzubringen, verbinden sie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit innovativen Ideen für eine andere Wirtschaft. Der aktuelle Bericht an den Club of Rome liefert eine politische Gebrauchsanweisung für fünf wesentliche Handlungsfelder, in denen mit vergleichbar kleinen Weichenstellungen große Veränderungen erreicht werden können



- gegen die Armut im globalen Süden,

- gegen grassierende Ungleichheit,

- für eine regenerative und naturverträgliche Landwirtschaft,

- für eine umfassende Energiewende

- und für die Gleichstellung der Frauen.



Wer wissen will, wie sich eine gute Zukunft realisieren lässt, kommt an »Earth for All« nicht vorbei.“



Keine Frage, das Buch ist gut recherchiert und verständlich geschrieben. Es werden auf die großen Missstände (egal ob Wirtschaft, Umwelt, Klima, die Entwicklung der Menschen auf unserem Planeten) aufmerksam gemacht und das es eben bereits kurz vor 12 sei - alles schön gut wenn immer nur Tipps und Lösungen, oder wie hier benannt, ein „Survivalguide für die Erde“, niedergeschrieben wird - nochmals, das was der Leser sich hier erlesen darf ist wahrlich gut zusammen gefasst, aber liegt es doch immer noch an den großen Politikern und deren Umsetzung etwas zu ändern. Da kann auf die Straße gegangen werden wie es wolle, es wird sich so schnell nichts ändern! Wenn man das Buch hier beendet ist schnell klar, wir haben nicht nur ein paar Problemchen zu bewältigen sondern einen großen Berg! Stellt sich nur die Frage wie dieser überhaupt so schnell wachsen konnte und ob man das Wachstum dieses Problem-Berges überhaupt zumindest etwas Einhalt gebieten kann.

Fazit: ein interessantes Buch welches den Kern des Problems genau benennt aber für die Lösung dieser wird es einfach nicht reichen! 3 von 5 Sterne