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Veröffentlicht am 26.01.2023

Klassenfahrt mit Hindernissen

Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1)
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Klassenfahrt ist eigentlich etwas Schönes. Aber wenn die Lehrerin Lance auf dem Kieker hat und wenn der schlimmste Typ der Klasse immer wieder seine Hasstiraden loslassen darf, braucht es schon ...

Klassenfahrt ist eigentlich etwas Schönes. Aber wenn die Lehrerin Lance auf dem Kieker hat und wenn der schlimmste Typ der Klasse immer wieder seine Hasstiraden loslassen darf, braucht es schon ein paar besondere Freunde um das auszuhalten. Deshalb hat sich Lance auf das Wochenende gefreut, aber dann kommt es zu sehr eigenartigen Zwischenfällen, die den Aufenthalt in Crater Lake unheimlich und gefährlich machen.
Es ist ein Buch mit einer Portion Gruselcharakter, besonders für mich, denn ich hasse Wespen. Meinetwegen dürfen sie gern leben aber bitte nicht in meiner Reichweite. Ich erstarre in ihrer Gegenwart, trotzdem stechen sie mich ab und zu, dann muss ich ins Krankenhaus. Horror pur. In diesem Buch geht es noch schlimmer, aber Lance und seine Freunde und Freundinnen sind ein phantastisches Team. Sie geben alles um den anderen zu helfen. Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, wie sehr gut laufen oder klettern zu können, ein Computergenie zu sein, vereinigen sie zu einer starken Macht gegen die Aliens.
Freundschaft, Teamgeist, Hilfsbereitschaft, Respekt sind die Schlagworte die zu diesem Buch passen. Gepaart mit einer sehr spannenden Geschichte die auch noch einige außergewöhnliche Informationen in Kurzform enthält, ist es ein sehr gutes Buch für Kinder ab 10 Jahre. Dazu kommt eine gehörige Portion Humor, denn das Hilfsmittel gegen die Aliens ist schon ungewöhnlich, auch warum die Anführerin der Außerirdischen dagegen immun ist. Da habe ich herzlich gelacht und ich kann mir vorstellen, Kinder werden dieses Argument gerne in ihrem Alltag benutzen.
Der Schreibstil stellt die Gefühle der einzelnen Protagonisten in den Vordergrund, "nur weil ich ein Mädchen bin", "er ist ein Nerd" oder über seinen Lebensstil, sein Elternhaus ist wenig bekannt. Vorurteile werden hinterfragt. Dadurch war das Buch sehr überzeugend. Denn es regt in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 23.01.2023

Nach Vorn schauen und nicht zurück

Der Ruf des Eisvogels
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So könnte man das Leben von Olga beschreiben, am 1. April 1925 geboren, der Tag ist auch der Todestag ihrer Mutter. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, Leben und Tod, Gutes und ...

So könnte man das Leben von Olga beschreiben, am 1. April 1925 geboren, der Tag ist auch der Todestag ihrer Mutter. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, Leben und Tod, Gutes und Schlechtes, Liebe und Hass wird gegen einander aufgewogen. Sie erreicht das, was sie immer im Leben erreichen wollte, hat aber einen hohen Preis bezahlt. Nun im März 1991 macht sie mit ihrer Tochter und Enkelin eine Reise in die Vergangenheit. Vielleicht kann sie mit deren Hilfe endlich zurück schauen. Vielleicht kann sie sich mit ihrem Schicksal aussöhnen und Frieden finden.
Das was Olga in ihrem Leben erlebt hat, ist mehr als das was andere Frauen zusammen erleben mussten. Sie ist stark, zu stark für die Männer in ihrem Leben. Einen Schwachpunkt hat sie, sie liebt ihre Tochter über alles und gibt alles für sie. Der Eisvogel ist eine Metapher für den Engel den jedes Kind hat.
Die Geschichte ist sehr spannend und nachvollziehbar aus heutiger Sicht erzählt. Man kann Olga in jeder Minute verstehen und ihre Entscheidungen zu mindestens aus heutiger Sicht nachvollziehen.
Die Autorin wechselt immer wieder die Zeiten, sie überspringt immer wieder Jahre und erzählt episodenhaft aus der Kindheit, Jugend und den Erwachsenenjahren. Nur in der Gegenwart ist es ein Tag nach dem anderen.
Die Rückblenden liefern ein gutes Bild davon wie unkonventionell Olga von ihrem Großvater aufgezogen wird.
Es ist gut das immer wieder die ruhigere Gegenwart als Gegensatz zur Vergangenheit erzählt wird, denn die Kriegsjahre und die Zeit danach waren beim Lesen sehr anspruchsvoll. Das Einzige was mich gestört hat, die Rückblenden waren nicht chronologisch aufeinander aufgebaut. Die Erzählungen sprangen hin und her. Bis ich mich daran gewöhnt hatte, immer das Gefühl ich habe etwas überlesen, dann wurde es wenig später genau das vermisste Erlebnis erzählt. Dadurch eilte meine Phantasie dem Buch an manchen Stellen voraus.
Trotzdem war es sehr gutes Buch, sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Kindererziehung

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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Greta kann sich nicht damit abfinden das Gustav nicht wieder aus dem Krieg kommt, noch fünf Jahre nach dem Ende ist sie immer noch verzweifelt. Nur ihre Tochter und ihre Schwester schaffen es, ...

Greta kann sich nicht damit abfinden das Gustav nicht wieder aus dem Krieg kommt, noch fünf Jahre nach dem Ende ist sie immer noch verzweifelt. Nur ihre Tochter und ihre Schwester schaffen es, sie aus der Schwermut zu holen. Sie erzieht ihr Kind und macht den Haushalt für die ganze Familie. Dann erfährt sie von den neuen Erziehungsmethoden die im Kinderheim von Schönnbrunn gelehrt werden. Auf einmal wird ihr Interesse an ihrer Umwelt wieder geweckt. Sie geht wieder zur Schule und lebt auf. Sie wagt es ihre Meinung zu sagen und den begegnet den kleinen Waisen die meistens ein schreckliches Schicksal hinter sich haben, mit Liebe, Geduld und Fürsorge. Diese Zuwendung ist neu, denn bis dato dachte man mit Strenge und Schläge das Beste für die Kinder zu tun. Auch in der Schule will man weg von der Prügel und hin zu Verständnis. Was in der Theorie gut klingt, lässt sich zu mindestens mit den älteren Erzieherinnen nicht in der Praxis umsetzen.
Die Figuren der Schwestern sind sehr modern und liebenswert gezeichnet. Auch die dazu gehörigen Männer sind in jeder Hinsicht als modern auch für die heutige Zeit zu beschreiben.
Ihre Kontrahentinnen sind dagegen von vorgestern. Darunter leiden die Kinder, die passend dazu agieren.
Es ist ein unterhaltsamer Roman, bei dem die Kinder und ihre Erziehung gleichberechtigt zu der neuen Beziehung zwischen Greta und Michael stehen.
Mir hat dieser Band noch besser gefallen als der Erste.

Veröffentlicht am 19.01.2023

Eifersucht oder Rache

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Alma ist auch etwas von dem Ägyptenfieber in Baden Baden angesteckt. Alle schwärmen für die Oper Aida und das Thema Ausgrabungen ist in aller Munde. Es gibt Kleider mit den passenden Mustern ...

Alma ist auch etwas von dem Ägyptenfieber in Baden Baden angesteckt. Alle schwärmen für die Oper Aida und das Thema Ausgrabungen ist in aller Munde. Es gibt Kleider mit den passenden Mustern und Nilgrün ist die Farbe der Saison. Nach einem Opernabend findet auch noch ein Ball statt. Am Ende ist der Tenor der den Radames gesungen hat, tot. Er liegt erschlagen im Kurgarten. Wer hat ihn umgebracht und warum? Alma ermittelt ihrer Freundin Emmi zuliebe, denn deren Freund August steht unter Verdacht aus Eifersucht zugeschlagen zu haben.
Die Autorin beschreibt nicht nur die Zeit nach dem Krieg und nach der Inflation, sie vermittelt auch sehr intensiv wie die Frauen sich emanzipieren und selbst bestimmt ihr Leben leben wollen. Beispiel: die Jüngeren tragen kein strenges Korsett mehr, sie gehen arbeiten obwohl sie sich dadurch gegen die Familie entscheiden müssen, denn es gibt nur ein dafür oder dagegen. Gleichzeitig beschreibt sie auch neben der Leichtigkeit des gesellschaftlichen Lebens der Schönen und Reichen, wie die politische Lage sich langsam und fast heimlich Richtung Nationalsozialismus entwickelt.
Alma und ihre Freundin Emmi sind einfach faszinierend. Die Ruhige, die trotzdem immer wieder in Gefahr wegen ihrer Ermittlungen gerät und die Kokette die gern flirtet die im entscheidenden Moment ihr zur Seite steht. Natürlich gibt es die Polizei, aber den fehlt einfach die weibliche Hand. Genau dies wird subtil vermittelt. Ebenso sind die Gründe für den Tod nicht einfach. Es hat auch in diesem Band mehr Hintergründe als man auf dem ersten Blick vermuten würde.

Veröffentlicht am 12.01.2023

Licht und Dunkel

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Mia lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in Nubis einer Stadt in der immer Dunkelheit herrscht. Der dunkle König hat ihnen das Licht genommen. Nur mit Hilfe von Fabelwesen können sie ...

Mia lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in Nubis einer Stadt in der immer Dunkelheit herrscht. Der dunkle König hat ihnen das Licht genommen. Nur mit Hilfe von Fabelwesen können sie die Stadt halten und darin leben. Dann kommt es zu einem erneuten Überfall und Mia muss erstmal mit ihrem Bruder und einer Handvoll Freunden fliehen.
Es ist eine gelungene Mischung aus Fantasy, Abenteuer, Familien- und Freundschaftsbeziehungen.
Die Figuren sind authentisch, beide Elternteile arbeiten und lieben ihre Kinder. Mia ist als die Ältere schon ab und zu als Babysitterin gefordert, ihr Freund hat zwei Mütter. Der kleine Bruder ist ab und zu quengelig, die Fabelwesen sind nicht nur hübsch anzusehen sondern haben auch ihren eigenen Kopf.
Das Mia fasst vor Angst stirbt bei ihrer Flucht und außerdem ihre Verantwortung verflucht macht die Geschichte sehr glaubwürdig.
Am Anfang war es diese Angst, die immer wieder thematisiert wurde, die das Buch langatmig werden ließ. Das besserte sich aber im Lauf der Geschichte das Tempo nahm rasant zu. Am Ende war es schon fast zu schnell, das hätte gern etwas ausführlicher, spannender sein können.
Es ist zwar als Fortsetzungsgeschichte - Trilogie angekündigt, aber das Buch hat ein passendes Ende, es gibt keinen Cliffhanger. Etwas das ich besonders gut finde, denn gerade bei Jugendbüchern entsteht sonst eine Art Druck auch die folgenden Bände zu kaufen.