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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2023

Packender und abgründiger Thriller um die Jagd auf einen perfiden Serienkiller

Fühlst du, wie sie leiden?
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In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz die Psychologin Frieda Rubens und den Kriminalkommissar Marc Wittmann in ihren vierten Fall. Das für mich erste Buch der Reihe konnte mich gleich gut ...

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz die Psychologin Frieda Rubens und den Kriminalkommissar Marc Wittmann in ihren vierten Fall. Das für mich erste Buch der Reihe konnte mich gleich gut und spannend unterhalten, zudem wurde meine Neugierde auf die weiteren Bände noch einmal verstärkt.

Man braucht hier zwar grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Eigentlich wollte sich Frieda Rubens nicht mehr in die Ermittlungen der Kriminalpolizei hineinziehen lassen, um Marc Wittmann so aus dem Weg gehen zu können. Doch ein unheimlicher Serienmörder, der sowohl der Presse als auch der Polizei zunächst rätselhafte Hinweise und verstörende Portrait-Fotos seiner Opfer zuspielt, bevor dann auch die übel zugerichteten Leichen der Frauen gefunden werden, macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Und so müssen Frieda und Marc ihre persönlichen Probleme hintenanstellen und die Spur des Killers, der sich gerade erst in der Aufwärmphase befindet, aufnehmen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, legt dabei geschickt ein paar falsche Fährten und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei schlägt er ein ziemlich hohes Tempo an, dass einem vor allem in der zweiten Hälfte kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits etwas über dessen Identität zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein erstes Buch des Autors wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Rasanter und humorvoller Krimi mit reichlich Ruhrgebietsflair

Abgetaucht!
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Mit diesem Kriminalroman legt der Autor André Storm den dritten Band seiner Reihe um den Zauberer und Privatdetektiv Ben Pruss vor und konnte mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für ...

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor André Storm den dritten Band seiner Reihe um den Zauberer und Privatdetektiv Ben Pruss vor und konnte mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für mich war es die erste Begegnung mit Ben Pruss und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den beiden Vorgängerbänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Der Brauereibesitzer Paul Althoeffer kommt ums Leben, als sein Auto im Dortmunder Phönix-See versinkt. Sein Chauffeur Henry, der während der Fahrt das Bewusstsein verloren hat, landet im Krankenhaus, während die Ehefrau Lina Althoeffer und Ben Pruss, die mit im Auto gesessen haben, der Todesfalle knapp entkommen konnten. Da Lina im Gegensatz zur Polizei nicht an einen Unfall glauben will, beauftragt sie Ben, die Hintergründe aufzuklären. Und der stößt auch schnell auf einige Ungereimtheiten im Umfeld der Brauereifamilie.

Mit einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil, reichlich Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet im allgemeinen bzw. Dortmund im speziellen und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Da der Autor selbst als Profizauberkünstler unterwegs ist, spielen Bens Zauberkünste und -auftritte im Rahmen der Geschichte eine große Rolle und man merkt den Beschreibungen auch jederzeit an, dass der Autor hier sehr genau weiß, worüber er dabei schreibt. Getragen wird das turbulente Geschehen von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel von Ben und seinem Freund und Mitbewohner Kai Siebert sorgt hier für eine ordentliche Portion Humor. Die Mischung aus Krimispannung, Humor und Lokalkolorit ist dabei gut aufeinander abgestimmt und sorgt beim Lesen für jede Menge Spaß.

Wer auf spannende und humorvolle Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Packender Polit-Thriller mit einem erschreckenden Szenario

Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich.
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Mit diesem Buch legt der Autor Leon Sachs (das Pseudonym des Journalisten Marc Leon Merten) einen atmosphärisch dichten Polit-Thriller vor, der ein beängstigendes Szenario entwickelt, dass aber doch erschreckend ...

Mit diesem Buch legt der Autor Leon Sachs (das Pseudonym des Journalisten Marc Leon Merten) einen atmosphärisch dichten Polit-Thriller vor, der ein beängstigendes Szenario entwickelt, dass aber doch erschreckend realitätsnah rüberkommt.

Johanna Böhm versucht als frischgebackene Studentin an der Polizeiakademie ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Doch drei Morde in Italien, Frankreich und Deutschland, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, lassen die Schrecken der Vergangenheit wieder auferstehen, denn sie erkennt sofort die Verbindung zwischen den Opfern. Doch um ihr Wissen an die Ermittler weiterzugeben, müsste sie zugleich das Geheimnis ihrer Herkunft offenbaren. Plötzlich steht der Ex-Geheimdienstler Rasmus Falk, der von ihrem Geheimnis weiß, vor ihrer Tür und zwingt sie zur Zusammenarbeit. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Partner wider Willen auf eine großangelegte Verschwörung mit weitreichenden Folgen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Kurze Kapitel und immer wieder wechselnde Erzählperspektiven sorgen dabei für ein ziemlich hohes Tempo, das einem insbesondere im letzten Drittel des Buches kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die aber doch nicht ganz frei von den genretypischen Klischees sind. Und obwohl die Grenzen zwischen Gut und Böse hier eigentlich schon frühzeitig gezogen werden, hält die Auflösung am Ende doch noch einige verblüffende Enthüllungen bereit.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Polit-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Überarbeitete und erweiterte Neuauflage eines Thrillers aus dem Jahr 2011, dessen Thema aber immer noch hochaktuell ist

Nanobots
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Mit diesem Buch legt die Autorin Veronika A. Grager ihren bereits im Jahr 2011 erschienenen Thriller in einer überarbeiteten und erweiterten Neuauflage vor. Von seiner Aktualität und Brisanz hat die Geschichte ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Veronika A. Grager ihren bereits im Jahr 2011 erschienenen Thriller in einer überarbeiteten und erweiterten Neuauflage vor. Von seiner Aktualität und Brisanz hat die Geschichte dabei aber nichts verloren. 

Nachdem sie bislang eher in kleineren Fällen ermittelt hat, bekommt die Wiener Privatdetektivin Stella Marini urplötzlich gleich zwei brisante Fälle auf einmal auf den Tisch. So muss sie personell erst einmal ein wenig aufrüsten, um den neuen Aufgaben gewachsen zu sein. Mit ihrem neuen Partner Barry Denton, dem Hacker Tippi und einer Sekretärin, die bislang als Tänzerin in einem dubiosen Nachtclub gearbeitet und zugleich eine der beiden Auftraggeberinnen ist, macht sie sich daran, einen Mord- und einen Vermisstenfall zu lösen. Plötzlich ergeben sich Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen, die in die Welt der US-Geheimdienste und der amerikanischen Armee führen. Zeitgleich stößt Barrys Schwester Samantha in den USA auf mysteriöse Vorgänge in einer Forschungseinrichtung. Und auch hier haben die Geheimdienste und das Militär ihre schmutzigen Finger im Spiel.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie konsequent auf einen fulminanten Showdown zu, der es ordentlich krachen lässt und zudem eine überzeugende Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel und ständige Perspektivwechsel sorgen dabei für ein hohen Erzähltempo. An einigen Stellen trägt die Autorin aber doch etwas zu dick auf und zumindest eine Wendung wirkt zudem so ein wenig überkonstruiert, auch wenn sie im Sinne der Spannung gut funktioniert. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. 

Die hier vorgenommene Erweiterung der Geschichte bezieht sich im Wesentlichen auf die letzten knapp 100 Seiten des Buches. Hier macht die Handlung, die zuvor im Jahr 2014 angesiedelt war, einen Zeitsprung in das Jahr 2021 und spielt vor dem Hintergrund der tatsächlichen Ereignisse rund um den Abzug der westlichen Streitkräfte aus Afghanistan. An dieser Stelle wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, diesen Abschnitt als Bonusgeschichte zu bezeichnen, da er mit dem Rest des Buches eigentlich nur die handelnden Personen gemeinsam hat, auch wenn das Thema Afghanistan auch in der Hauptgeschichte durchaus eine tragende Rolle spielt.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller mit brisanten politischen Themen steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Turbulenter und abgründiger Thriller aus dem Ruhrgebiet

Todesprüfung
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In diesem Thriller schickt der Autor Thomas Matiszik die Dortmunder Privatdetektivin Corinna Dupont in ihren zweiten Fall und konnte mich dabei mit der turbulenten und abgründigen Geschichte auf ganzer ...

In diesem Thriller schickt der Autor Thomas Matiszik die Dortmunder Privatdetektivin Corinna Dupont in ihren zweiten Fall und konnte mich dabei mit der turbulenten und abgründigen Geschichte auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. 

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit Corinna Dupont und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Kurz nachdem Corinna Dupont von ihrem Arzt eine niederschmetternde Diagnose erhält, gerät dieser ins Visier der Polizei und wird beschuldigt, eine Patientin vergewaltigt zu haben. Corinna beschließt, ihm zu helfen und sticht bei ihren Ermittlungen in ein Wespennest. Von ihrem Bekannten, dem Dortmunder Kommissar David Schmelzer kann sie dabei keine große Unterstützung erwarten, da dieser gerade selbst in einem mysteriösen und ziemlich brutalen Mord ermittelt. Und Davids Vorgesetzter Hannes Jochimsen, der dank guter Beziehungen für seine zahlreichen Verfehlungen nicht zur Rechenschaft gezogen wurde, kocht wieder einmal sein ganz eigenes Süppchen, als er mit den Folgen einer lange zurückliegenden Ermittlung konfrontiert wird. Als klar wird, dass es zwischen diesen Fällen einen Zusammenhang gibt, bricht in Dortmund die Hölle los.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt dabei durch kurze Kapitel mit ständigen Perspektivwechseln für ein ziemlich hohes Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die teilweise schon ziemlich skurril ausfallen und dadurch einen ganz besonderen Humor in das ansonsten eher düstere Geschehen einbringen. Bei dem doch recht großen Personenaufgebot wäre aber vielleicht ein Personenregister ganz hilfreich gewesen. So muss man gerade zu Beginn doch ziemlich aufmerksam lesen, um hier nicht den Überblick zu verlieren. Sind diese Anfangsprobleme aber erst einmal überwunden, kann man sich ganz auf das wilde und auch ziemlich blutige Treiben einlassen und miterleben, wie die einzelnen Erzählfäden immer mehr ineinandergreifen und wir am Ende eine überzeugende Auflösung präsentiert bekommen, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. 

Wer auf spannende und temporeiche Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein erstes Buch von Thomas Matiszik wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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