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Veröffentlicht am 30.03.2023

Die Angst vor der Angst...

Wurfschatten
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Simone Lappert hatte mich enorm mit ihrem Roman "Der Sprung" begeistern können und so wollte ich mehr Stoff von ihr lesen.

In der Geschichte hier geht es um Ada, deren Welt eine andere ist als die unsrige, ...

Simone Lappert hatte mich enorm mit ihrem Roman "Der Sprung" begeistern können und so wollte ich mehr Stoff von ihr lesen.

In der Geschichte hier geht es um Ada, deren Welt eine andere ist als die unsrige, denn sie hat Angst. Angst vor Krebs, Angst vor einem Unfall, generell Angst zu sterben. Doch wie soll sie da nur wieder rauskommen aus dieser Spirale? Und will sie das überhaupt?

Zunächst einmal benötigte ich etwas Zeit, um in die Handlung abtauchen zu können, denn ich hatte viele Fragezeichen. Ada als Figur konnte ich erst nur schwer greifen, was wohl an dem Nebel aus Angst um sie herum lag, denn so diffus wie ihre Ängste für Außenstehende sind, so diffus war sie mir. Erst mit der Zeit erfährt man wie alt sie ist und die Gründe dafür. Auf den ersten Seiten dachte ich noch sie wäre eine alte Frau kurz vor ihrem Lebensende, aber da hatte ich mich enorm getäuscht.

Juri ist als Figur das komplette Gegenteil von ihr und das obwohl er auch mit sich zu kämpfen hat. Ich mochte ihn auf Anhieb sehr gern und konnte mich enorm mit ihm identifizieren.

Der Autorin gelingt es sehr intensiv und auf leisen Sohlen das Thema Panikattacken und Angstzustände und die Angst davor, dass jemand davon erfährt, zu schildern. Das Dargestellte war berührend und bedrückend zugleich, weil man gefühlt dachte man wäre selbst betroffen.

Fazit: Komplett anders als "Der Sprung" und mal etwas anders. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Herzschmerz in all seinen Facetten...

Morgen ist es vorbei
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Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.

Die Kurzgeschichten sind mal sehr ...

Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.

Die Kurzgeschichten sind mal sehr wenige Seiten lang, mal reichen sie über mehr als zwanzig Seiten und dennoch eint sie immer, dass es um Liebe und Herzschmerz geht.

Normalerweise werden Liebeskummer und Co immer recht romantisiert dargestellt und am Ende findet man dann doch das große Glück, man muss nur etwas Geduld haben. Kathrin Wessling beschreibt hingegen wie es wirklich ist: schmerzhaft, hart und meist ohne Happyend.

Da die Stories emotional schon so derbe berühren wie wenn man mit einer Rolle Stacheldraht gestreichelt wird, sollte man dieses Buch gewiss nicht direkt nach einer Trennung lesen, sondern eher wenn sich das Ganze etwas gesetzt hat und man mit dem Verarbeiten dazu bereits begonnen hat, denn sonst zieht einen das Geschilderte emotional sehr runter.

Gut gefallen hat mir zudem, dass nicht nur aus der Sicht einer Frau das Thema beleuchtet wird, sondern es Männern ganz genauso gehen kann und sie eben auch mal am Boden zerstört sein können. Das war sehr glaubhaft dargestellt.

Fazit: Liebe ist so viel mehr als eitel Sonnenschein und das zeigt dieser Band sehr intensiv. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Fremd und voller Wut...

Salomés Zorn
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Mir war vor Lektürestart schon klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt, aber dass es dann so derb wird, das hatte ich nicht erwartet.

In der Geschichte geht es um Salomé, die nach einem Vorfall ...

Mir war vor Lektürestart schon klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt, aber dass es dann so derb wird, das hatte ich nicht erwartet.

In der Geschichte geht es um Salomé, die nach einem Vorfall in eine Art Besserungsanstalt für junge Erwachsene muss. Was hat sie dahin gebracht? Und warum ist sie nur so voller Wut?

Diesen Roman liest man nicht mal eben nebenbei, denn er erfordert die volle Konzentration des Lesers, sofern er denn mitkommen möchte. Die Gegenwart im sogenannten Donut, der Besserungsanstalt, wechselt ohne Vorankündigung mit Vergangenem, Gefühlen, Träumen und Gedanken. Ist man nicht aufmerksam bei der Sache, so verliert man schnell den Faden.

Was Bekono dem Leser da schildert ist so hart und derb, dass es nur schwer zu ertragen ist. Man spürt in jeder Zeile wie gemein Mobbing und Diskriminierung sind und wie schwer sie das Leben der betroffenen Person machen. Immer nur wegsehen und sich wegducken wird die Situation auch nicht bessern.

Ich habe mich nicht wirklich durch die Lektüre gequält und dennoch fiel mir das Lesen alles andere als leicht, weil eben das Geschilderte einen hart trifft, berührt, verletzt und man es kaum glauben kann, wenn man so etwas selbst nicht erlebt hat.

Für meinen Geschmack kann ich nur jedem Interessierten dazu raten in einem ausgeglichenen und halbwegs guten emotionalen Zustand zu sein, um sich dem Buch zu widmen, da man sonst in den schwarzen Strudel hinabgezogen wird als Gewalt, Ablehnung und Angst.

Hervorheben möchte ich noch das ungewöhnliche Cover, welches zwar sehr unscheinbar daherkommt, aber beim näheren Betrachten so viel in einem auslöst. Sollte das Mädchen auf dem Cover aus dem Leben gekritzelt werden, wie es Salomé im täglichen Leben zu erfahren bekommt? Frei nach dem Motto: "Du bist hier nicht erwünscht."

Fazit: Wer verstehen möchte wie es sich anfühlt fremd und unerwünscht zu sein, der wird es hier erfahren. Emotional und nichts für Zartbesaitete. Gelungen!

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Liegt es an mir?

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Ich bin leider etwas traurig, denn vor der Lektüre erschien mir dieser Titel wie das perfekte Buch für mich. Vom tollen Kai Meyer geschrieben, der mich mit einigen Jugendbüchern schon gut unterhalten hat. ...

Ich bin leider etwas traurig, denn vor der Lektüre erschien mir dieser Titel wie das perfekte Buch für mich. Vom tollen Kai Meyer geschrieben, der mich mit einigen Jugendbüchern schon gut unterhalten hat. Die Bücherstadt Leipzig in einer düsteren Zeit, die mich seit meiner Teenagerzeit fasziniert und dennoch wollte der Funke nicht so recht überspringen und ich frage mich: Ist es nicht der richtige Zeitpunkt, dass der Roman und ich zusammen gefunden haben, liegt es am Buch oder an mir?

In der Geschichte geht es um Robert Steinfeld, der wenig über seine Kindheit weiß und erst recht nichts über seine Eltern. Als seine Bekannte, die Bibliothekarin Marie, einen besonderen Auftrag erhält und dabei auf etwas aus Roberts Vergangenheit stößt, begeben sie sich auf Spurensuche. Werden sie das Geheimnis lüften können?

Zunächst einmal hat mich die Art der Erzählweise sehr stark an Carlos Ruiz Zafon erinnert, dessen Bücher ich ungemein gern gelesen habe und was sehr dafür spricht diesen Roman zu lesen.

Auch fand ich es ungemein spannend wieviel man über die Stadt Leipzig erfährt. Ich war schon sehr oft dort, aber vom Graphischen Viertel wusste ich eigentlich nichts. Immer wieder habe ich neben der Lektüre online dazu recherchiert, weil es mich so interessiert hat.

Die Sprünge zwischen den Zeiten, den mal bewegt sich der Leser 1933, mal 1943 und mal in den 70ern, waren immer schlüssig und nachvollziehbar. Man wusste als Leser immer wen man gerade begleitet. Na klar wurden spannende Szenen durch die Wechsel unterbrochen, aber das steigerte eher den Spannungsbogen.

Klingt eigentlich alles perfekt, oder?

Und dennoch hatte ich ein großes Problem: der Funke sprang irgendwie nicht über und so richtige Lust zum Lesen kam nicht auf und ich weiß leider gar nicht woran genau es liegt, weil alles dagegen spricht, dass es mir so ergangen ist und dennoch ist es passiert. Normalerweise wäre ich bei den Themen Feuer und Flamme und könnte gar nicht mehr aufhören mit Lesen bis die letzte Seite erreicht ist, aber hier war diese Magie einfach nicht da.

Fazit: Ein Buch, was alles hat was ein neugieriger Leser braucht. Mich hat es dieses Mal nicht erreicht und dennoch möchte ich es gern empfehlen. Ich werde mit etwas Zeitabstand vielleicht nochmal einen zweiten Versuch starten, vielleicht liegt es auch einfach nur an mir.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Die alte Schuld...

Das Unrecht
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Ich habe schon einige Romane von Frau Sandberg gelesen und dieser ist gewiss nicht ihr bester und dennoch sehr wichtig.

In der Geschichte geht es um Annett, der immer im Herbst unwohl wird, weil einst ...

Ich habe schon einige Romane von Frau Sandberg gelesen und dieser ist gewiss nicht ihr bester und dennoch sehr wichtig.

In der Geschichte geht es um Annett, der immer im Herbst unwohl wird, weil einst dort etwas Schlimmes geschah, dass sie nie so ganz verarbeitet hat. Wird es ihr dieses Jahr gelingen die Kraft dafür aufzubringen sich ihrer Vergangenheit zu stellen?

Der Großteil der Handlung wird im Wechsel zwischen Gegenwart und der Vergangenheit im Jahr 1988 geschildert. Normalerweise mag ich eher die vergangenen Parts, aber hier hatte die Gegenwart eindeutig mehr zu bieten.

Auch wenn dieser Roman irgendwie anders war als ihre bisherigen und für meinen Geschmack nicht ganz so gut, so hatte er doch für mich eine enorme Bedeutung, war ich doch selbst mal in so einer ungesunden Beziehung. Und es ist gut wenn Geschichten über toxische Beziehungen und narzisstische Partner aufklären.

Das Ende der Geschichte kam so unerwartet und war für mich ehrlich gesagt ein Schock, denn ich hatte mit vielem gerechnet, aber damit gewiss nicht.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht zu lesen und reißt einen mit. Da bleibt man gern am Ball, zumal die Spannung konstant hoch gehalten wird.

Die Darstellung der Zustände in DDR Gefängnissen hat bei mir wirklich für Bauchweh beim Lesen gesorgt, wahrscheinlich habe ich gerade deswegen diese Abschnitte nicht so gern gelesen.

Fazit: Vergangene Geschichte gelungen in einen Roman verpackt. Solide und durchaus lesenswert.

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