Beschreibung
Cordelia Cartsairs Traum erfüllt sich, sie heiratet ihre große Liebe James Herondale. Doch die Sache hat einen Haken, denn ihre Ehe wird eine Lüge sein, nichts als Fassade, die Cordelia davor ...
Beschreibung
Cordelia Cartsairs Traum erfüllt sich, sie heiratet ihre große Liebe James Herondale. Doch die Sache hat einen Haken, denn ihre Ehe wird eine Lüge sein, nichts als Fassade, die Cordelia davor bewahrt ihre Ehre zu verlieren. Den glücklichen Schein gilt es trotz James mysteriöser Liebe zu Grace aufrechtzuerhalten, da kaum jemand in das Geheimnis eingeweiht ist. Eine Mordreihe an Londons Schattenjägern stellt die Gemeinschaft jedoch vor ein großes Rätsel, das nur gelöst werden kann, wenn das ganze Netz der Heimlichkeiten und Lügen ans Licht gezerrt wird…
Meine Meinung
Cassandra Clare knüpft mit »Chain of Iron«, dem zweiten Band der »Die letzten Stunden«-Trilogie, nahtlos an die Ereignisse von »Chain of Gold« an und lässt das Herz eines jeden Schattenjäger-Fans schneller pochen.
Die Kulisse des edwardianischen Londons gefällt mir als Schauplatz unheimlich gut und auch bei der Erschaffung facettenreicher Charaktere scheint die Autorin nach so vielen Schattenjägern-Büchern nicht müde zu werden. Ganz im Gegenteil, denn in dieser Trilogie liegt das Augenmerk so deutlich auf den Figuren, ihren Geheimnissen und Beziehungen, wie in keinem anderen zuvor!
Das dichte personelle Geflecht führt in diesem Band zu einer umfangreichen Aufdröselung, denn Clare lässt auch immer wieder ihren Nebenfiguren Raum zukommen. Leider empfand ich die Entwicklung der Hauptprotagonisten Cordelia und James bei weitem nicht so gelungen, wie erhofft und sie sind in meinen Augen im Kontrast zum Rest des Personals recht blass. Vielmehr haben Matthew mit seinem nebulösen Alkoholproblem und dessen Hintergründe, Lucie und ihrer Liebe zu einem Geist und Cordelias eigenbrötlerischer Bruder Alastair mein Interesse wecken können. Den einzelnen Verbindungen im Beziehungsgeflecht voller Geheimnisse und Lügen kann man dank Cassandra Clares Erzählstil und den Perspektivwechseln leicht folgen. Allerdings sorgt dieses Klein-Klein für langatmige Strecken, die auch nicht durch den Serienmörder und die dämonischen Machenschaften in London an genügend Spannkraft gewinnen.
Grundsätzlich hätte der Plot sicherlich vielmehr Potenzial geboten, um einen actiongeladenen Verlauf zu kreieren, der zu fesseln vermag. »Chain of Iron« hat sich jedoch eher in Richtung Schmonzette entwickelt, die sich mit ganz viel ›Drama, Baby Drama‹ um die zahlreichen Love Couples kleidet, ansonsten passiert hier allerdings sehr wenig.
Ich liebe wirklich Cassandra Clares vielschichtige Figuren und damit konnte sie in diesem Roman auch durchaus punkten, wenn man die vielversprechenden Nebencharaktere betrachtet, doch von der Story bin ich etwas enttäuscht und hoffe auf einen Abschlussband, der das Blatt noch wenden kann. Das Finale dieser Trilogie muss ich sicher lesen, denn schließlich möchte ich auf jeden Fall erfahren, wie es für die lieb gewonnene Schattenjäger-Bande und die ›Tollkühnen Gesellen‹ endet.
Fazit
Viele beziehungstechnische Verstrickungen und ein großes Personalaufgebot machen »Chain of Iron« leider zu einem ungewohnt langatmigen Schattenjäger-Roman, dem es etwas an Feuer fehlt.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 22.02.2022