Profilbild von Island

Island

Lesejury Star
offline

Island ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Island über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2023

Vorfreude auf den Frühling

Lotta entdeckt die Welt: Im Frühling
0

Um die kleine Lotta dreht sich eine ganze Bilderbuchreihe für die Allerkleinsten (Verlagsangabe: ab 18 Monaten, aber sicher auch schon etwas früher interessant). Diese widmet sich verschiedensten kindgerechten ...

Um die kleine Lotta dreht sich eine ganze Bilderbuchreihe für die Allerkleinsten (Verlagsangabe: ab 18 Monaten, aber sicher auch schon etwas früher interessant). Diese widmet sich verschiedensten kindgerechten Themen und Lotta ist so die Identifikationsfigur für die Kinder, die in allen Bänden immer wieder auftaucht und die sie dann bereits kennen und die etwa sollt alt ist wie sie.

Diesmal geht es, wie der Titel schon verrät, um alles, was der Frühling so mit sich bringt. Und so besucht Lotta ein kleines Fohlen auf seiner Weide, spielt mit jungen Kätzchen, sieht Lämmchen, freut sich, dass alles blüht, legt mit ihrer Oma ein Gemüsebeet an und entdeckt ein Vogelnest. Alles Dinge, die auch im Erfahrungsbereich der Kinder liegen.

Die Bilder unterscheiden sich in dieser Reihe etwas von vielen anderen Bilderbüchern, da es sich um eine Kombination aus Illustrationen und Fotos handelt, sodass vieles sehr realitätsgetreu, aber trotzdem sehr bunt und kindgerecht dargestellt wird. Eine Mischung, die ich für sehr gelungen halte. Auch die Texte sind sehr verspielt, kindgerecht, mit Tierlauten gespickt und durch Reime einprägsam, sodass das Vorlesen allen Spaß bringt. Das Buch selbst wirkt durch die Pappseiten recht stabil, was in dieser Altersgruppe ja auch wichtig ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2023

Authentischer Island-Krimi

Verschwiegen
0

Bei "Verschwiegen" handelt es sich um den Auftakt einer neuen Island-Krimi-Reihe um die Polizistin Elma und ihre Kollegen Saevar und Hördur. Elma ist in der kleinen isländischen Stadt Akranes, knapp eine ...

Bei "Verschwiegen" handelt es sich um den Auftakt einer neuen Island-Krimi-Reihe um die Polizistin Elma und ihre Kollegen Saevar und Hördur. Elma ist in der kleinen isländischen Stadt Akranes, knapp eine Stunde von Reykjavik entfernt, aufgewachsen, hat aber lange Zeit in der isländischen Hauptstadt gelebt, bevor sie nun in ihre Heimatstadt zurückkehrt.

Kurz nach ihrer Ankunft dort, wird in der Nähe des Leuchtturms die Leiche einer Frau gefunden, die nicht viel älter als Elma war. Schnell stellt sich heraus, dass auch sie ihre Kindheit in Akranes verbracht, den Ort aber seitdem gemieden hat und Elma versucht mehr über die Vergangenheit der Getöteten herauszufinden, was gar nicht so leicht ist, obwohl oder gerade weil in dem kleinen Ort quasi jeder jeden kennt.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Handlung bleibt lange spannend und es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen. Die Ermittler:innen sind mir sympathisch und ich möchte sehr gerne wissen, wie es auch privat mit ihnen weitergeht. Dass die Autorin selbst Isländerin ist, und Island nicht nur als Schauplatz gewählt wurde, wirkt sich ebenfalls sehr positiv aus. So findet sich viel authentischer Lokalkolorit und ihr gelingt es sehr gut, einzufangen, wie es ist, in einer isländischen Kleinstadt zu leben, in der jeder jeden kennt, noch dazu in einem Land, wo auch die Polizei jeden selbstverständlich duzt. Die raue, kleinstädtische Atmosphäre um Akranes passt sehr gut zur Handlung. Der Schreibstil war grundsätzlich gut lesbar, zunächst war ich nur etwas mit den vielen verschiedenen, recht fremd klingenden isländischen Namen überfordert, bis ich da den Überblick hatte, wer wer ist. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Teil der Reihe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2023

Ein Eifeldorf in unruhigen Zeiten

Ginsterhöhe
0

Dieser Roman spielt in dem kleinen Eifeldorf Wollseifen in der Zeit zwischen dem Ende des Ersten und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Zu Beginn der Handlung kommt der junge Bauer Albert Lintermann mit ...

Dieser Roman spielt in dem kleinen Eifeldorf Wollseifen in der Zeit zwischen dem Ende des Ersten und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Zu Beginn der Handlung kommt der junge Bauer Albert Lintermann mit durch eine Kriegsverletzung entstelltem Gesicht zu seinen Eltern, seiner Frau Bertha und ihrem gemeinsamen Sohn zurück. Diese erträgt seinen Anblick kaum und so steht diese Verletzung und ihre Reaktion darauf zeitlebens zwischen ihnen und beeinflusst die weitere Familiengeschichte. Nachdem es der Familie und den anderen Dorfbewohnern einige Zeit nach Kriegsende zumindest wirtschaftlich wieder besser geht, kommen die Nationalsozialisten an die Macht und bauen ausgerechnet im Umfeld von Wollseifen eine Kaderschmiede auf, was Folgen für die Dorfbewohner hat.

Mir hat dieser historische Roman, der teilweise auf wahren Begebenheiten beruht, sehr gut gefallen. Ich fand es interessant und teils auch bedrückend, zu erfahren, wie die beiden Weltkriege das Leben von Albert und der anderen Dorfbewohner beeinflussten, wie groß aber zugleich auch der Zusammenhalt innerhalb der Dorfgemeinschaft und teils auch noch darüber hinaus war. Der Schreibstil der Autorin ließ sich gut lesen und die historischen Fakten wirkten sorgfältig recherchiert. Gut gefallen haben mir auch die raue Haptik des Einbandes und die klimaneutrale Herstellung des Buches.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2023

Cäcilia geht ihren Weg

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
0

Nachdem im ersten Teil der Erlensee Trilogie Margareta im Mittelpunkt stand, deren Herzblut der Druckerei ihrer Familie galt, dreht sich dieser zweite Band nun um Cäcilia, die 1922 gerade das Lehrerinnen-Seminar ...

Nachdem im ersten Teil der Erlensee Trilogie Margareta im Mittelpunkt stand, deren Herzblut der Druckerei ihrer Familie galt, dreht sich dieser zweite Band nun um Cäcilia, die 1922 gerade das Lehrerinnen-Seminar beendet hat und eine Stelle an der örtlichen Dorfschule bekommt, wo sie am liebsten einiges umkrempeln würde, was bei der Bevölkerung auf dem Land nicht nur gut ankommt. Zudem hadert sie mit dem Heiratsverbot, das damals noch für Lehrerinnen galt und auch, was ihre Eltern angeht, gibt es einiges aufzuarbeiten. Zumindest kann sie sich auf die Unterstützung des Rests der jungen Generation auf Gut Erlensee und auf die der Großmutter dort verlassen.

Ich habe mich sehr über das "Wiedersehen" mit den Bewohnern von Gut Erlensee gefreut, auch wenn ein Teil der Protagonist:innen aus dem ersten Teil nun eher am Rande auftauchen. Aber, Cäcilia ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut in sie hineinversetzen. Besonders interessant finde ich ihre ersten Erfahrungen als Dorfschullehrerin und die Unterschiede zur heutigen Zeit, da ich selbst als Lehrerin arbeite, aber auch ansonsten war es spannend, in diese Zeit einzutauchen, in der Frauen noch viel mehr für ihre Rechte kämpfen mussten. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und anschaulich. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den letzten Teil der Trilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2023

Gesellschaftsportrait Münchens kurz vor dem Ersten Weltkrieg

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
0

Dieser Roman, ich nehme an, er ist bewusst nicht als historischer Krimi klassifiziert, spielt in München in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die junge Krankenschwester vom Land, Anna Zech, tritt ...

Dieser Roman, ich nehme an, er ist bewusst nicht als historischer Krimi klassifiziert, spielt in München in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die junge Krankenschwester vom Land, Anna Zech, tritt im Jahr 1912 eine Stelle in der Münchener Gerichtsmedizin an, wo sie als junge Frau erst einmal skeptisch empfangen wird. Gleich bei ihrem ersten Fall, einer toten Schauspielerin, beweist sie aber, dass sie der Arbeit durchaus gewachsen ist. Durch ihre Mitarbeiter bei der Untersuchung dieser Wasserleiche wird der verarmte Adelige Fritz von Weynand auf sie aufmerksam, der heimlich ein Doppelleben als Skandalreporter führt und hofft, über die noch recht naive Anna Details zum Tod der Schauspielerin zu erfahren. Anna durchschaut sein Spiel aber schnell und so entwickelt sich langsam eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und eine Art Freundschaft, trotz aller Unterschiede und sie bekommt durch ihn spannende Einblicke in die Münchener Gesellschaft und ins Schwabinger Nachtleben.

Mir hat dieser erste Teil einer neuen Reihe sehr gut gefallen. Im Mittelpunkt steht keine Liebesgeschichte, sondern eine Art Freundschaft zwischen einer jungen kleinbürgerlichen Frau und einem wohlhabenden Adeligen, der einige Jahre älter ist als sie. Für die damalige Zeit sicher recht ungewöhnlich. Ich mag, wie Anna sich nicht einschüchtern lässt, weder durch ihn noch durch ihre Arbeit oder bestimmte Konventionen und wie sie erst einmal beruflich etwas erreichen will, bevor sie über Heirat nachdenkt. Auch Fritz von Weynand ist mir trotz mancher Schwäche sympathisch, wie er mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, manch Fehlverhalten und Doppelmoral in Adelskreisen aufdeckt und sich für die einsetzt, die ihm wichtig sind. Der Schreibstil war gut lesbar und der Kriminalfall um die ermordete Schauspielerin hat am Ende nochmal eine überraschende Wendung, steht aber für mich eher im Hintergrund. Was ich hilfreich gefunden hätte, wäre eine Karte mit den Schauplätzen in München im Einband, damit ich diese besser einordnen kann, da ich München zwar kenne, aber eben doch nicht so gut, dass diese mir alle vertraut wären.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere