Für mich ein unglaublich tiefgreifendes Werk, das so tief berührt
"The Moment i lost you“ von Rebekka Weiler, hätte ich wohl so niemals in die Hand genommen. Es sieht toll aus, keine Frage. Aber auf den ersten Blick nicht tiefgreifend genug. Zum Glück bin ich zufällig ...
"The Moment i lost you“ von Rebekka Weiler, hätte ich wohl so niemals in die Hand genommen. Es sieht toll aus, keine Frage. Aber auf den ersten Blick nicht tiefgreifend genug. Zum Glück bin ich zufällig darauf gestoßen, denn hätte ich dieses Buch nicht gelesen, oder in meinem Fall nicht gehört, wäre das ein großer Fehler gewesen.
Ich rate jedem, lest keinen Klappentext, lasst euch einfach in diese Geschichte hineinfallen.
Rebekka Weiler hat einen wahnsinnig tollen und unglaublich einnehmenden Schreibstil.
Die Atmosphäre ist dabei melancholisch, tieftraurig und unglaublich sanft. Es fühlt sich an wie Balsam auf der Haut. Als würde dir etwas Trost spenden wollen.
Wie erfahren diese Geschichte zum größten Teil aus Mias Sicht. Und für Mia finde ich einfach keine Worte.
Sie ist zerbrochen, sanft, sensibel, aber auch unglaublich stark und mutig. Ihr Herz gibt so viel Liebe, obwohl es vor Schmerz und Trauer völlig zerbrochen ist.
Und dann ist da Nate.
Ein sensibler und zerbrochener junger Mann, der längst keine Träume und kein Leben mehr hat. Alles im Bruchteil einer Sekunde zerstört.
Wie soll man noch atmen, wenn man längst vergessen hat, wie das geht?
Wie soll man Hoffnung schöpfen, wenn nur Ablehnung existiert.
Rebekka Weiler hat hier großartige Charaktere erschaffen, die man niemals auch nur annähernd gerecht beschreiben kann. Man kann sie nur fühlen. Sie nehmen dich mit, mit ihrer Sanftheit und Verletzlichkeit, erobern dein Herz im Bruchteil einer Sekunde und dein Herz bricht Stück für Stück ein bisschen mehr. Darüber hinaus sind sie unglaublich authentisch, lebendig und greifbar.
Und daneben hat mir einfach Luna immer wieder ein Lächeln ins Herz gezaubert.
Puh, die Autorin hat hier definitiv keine leichte Thematik gewählt.
Sie beschäftigt sich mit Tod, Trauer und Verlust. Gleichzeitig aber auch mit Akzeptanz und Vergebung.
Hier gestattet sie uns mal einen völlig neuen Blickwinkel. Mias bester Freund wurde getötet und Nate ist der Täter.
Doch was ist damals wirklich geschehen?
Kann es eine Bindung zwischen diesen beiden geben?
Ist das moralisch vertretbar?
Wie schnell urteilen wir vorschnell.
Wie oft regieren Hass und blinde Wut über unsere Handlungen und unsere Empfindungen?
Wie oft sind wir zu getrieben von Angst und tiefer Verzweiflung, dass wir niemals nachhaken würden.
Das wir niemals eine andere Wahrheit zulassen würden, als die eigene.
Es ist nachvollziehbar, es ist menschlich.
Aber ist es deshalb auch richtig?
Mias Leben verändert sich komplett, als sie Nate trifft und ihn näher kennenlernt.
Denn Nate ist nicht so, wie sie dachte.
Er ist unsicher, verzweifelt und sensibel.
Er lässt Nähe nicht zu.
Diese beiden Menschen haben mir mit ihrer Geschichte und vor allem mit ihrer Stärke so viel gezeigt und dabei emotional tief berührt und gleichzeitig so zerstört.
Man spürt Mias innere Zerrissenheit unglaublich intensiv. Es hat mich kaum atmen lassen, weil ich so tief mit ihr gefühlt habe.
Weil ich gespürt habe, dass sie nicht nur für sich, sondern auch für Nate gekämpft hat.
Dabei geht es auch um das Umfeld, dass so gefangen ist, dass es fast unmöglich ist, an etwas anderes zu glauben.
Die Hintergründe von Nate haben mich extrem erschüttert. Weil ich gespürt habe, dass jeder so viel Schmerz und Trauer in sich hatte. Aber ich war auch wütend, weil ich es nicht akzeptieren konnte, wie miteinander umgegangen wurde. Weil es so unglaublich weh tat.
Weil jeder im Recht war, aber trotzdem so viel Misstrauen und Wut entstanden ist.
Das man so tief darin gefangen war, dass man alleine niemals wieder hinausfand.
Rebekka Weiler geht sehr sensibel und feinfühlig mit dieser Thematik um, zeigt, dass nicht alles schwarz oder weiß ist.
Dass du nicht immer verantwortlich bist, aber das nicht jeder akzeptieren kann.
Sie widmet sich dabei auch sehr intensiv den psychologischen Aspekten und zeigt dabei so viel zwischen den Zeilen auf.
Ich weiß nicht, wie oft mir die Tränen gekommen sind.
Vor Wut, vor Trauer, vor Verzweiflung und vor Rührung.
Es ist eine unglaubliche Geschichte, mit so einer Sanftheit und Verletzlichkeit, die mich innerlich erzittern ließ.
Besonders das letzte Stück hat mir so viel gegeben und mich immer wieder in Tränen ausbrechen lassen.
Weil es zeigt, dass du Hoffnung haben darfst.
Weil es zeigt, dass du genug bist, dass du es wert bist, geliebt zu werden.
Aber auch, dass du vergeben und Angst haben darfst.
Es ist ok. Es ist menschlich.
Für mich ein unglaublich tiefgreifendes Werk, das so tief berührt. Aber vor all dem tiefen Schmerz und der Einsamkeit, auch so wunderschön und ehrlich ist.
Ein absolutes Highlight.
Fazit:
Mit „The Moment i lost you “ hat Rebekka Weiler meine Welt aus den Angeln gehoben , mich beeindruckt, zerstört und dabei so viel Glück und Liebe hinterlassen.
Mias und Nates Story tut unglaublich weh, reißt Narben auf ,aber fühlt sich auch gleichzeitig so wunderschön an, dass es weh tut.
Eine Geschichte über Akzeptanz, Vergebung und Trauer, die sehr tiefgreifend, tragisch und ehrlich ist.
Eine sensible und ernste Thematik, die einfach großartig ausgearbeitet wurde und mich immer wieder in Tränen ausbrechen ließ.
Lest unbedingt dieses Buch, für mich ist es ein absolutes Highlight.