Außergewöhnliche Jugendfantasy
Wächter der Meere, Hüter des LichtsKlappentext
Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag fürchtet Rebecca Quist, wahnsinnig zu werden. Sie hört plötzlich Stimmen in ihrem Kopf: Bruchstücke von Gesprächen und einzelne Satzfetzen. Verliert sie ...
Klappentext
Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag fürchtet Rebecca Quist, wahnsinnig zu werden. Sie hört plötzlich Stimmen in ihrem Kopf: Bruchstücke von Gesprächen und einzelne Satzfetzen. Verliert sie etwa den Verstand? Dann wird sie von den Wächtern kontaktiert, einem Haufen eigenwilliger, aber sympathischer Leuchtturmwärtern. Diese eröffnen ihr zu ihrer Verblüffung, dass die Stimmen in ihrem Kopf der Schlüssel zu einer jahrtausendealten Prophezeiung sind. Bevor sie sich’s versieht, befindet sich Rebecca in Begleitung von kauzigen Wärtern und einem Jungen mit einer attraktiven Narbe auf dem Weg zu einem verschlafenen Küstendorf, dessen einzige Attraktion ein alter, ramponierter Leuchtturm ist. Kann es sein, dass hier etwas geschehen ist, das den Lauf der Welt beeinflussen kann? Die Zeit drängt. Denn die Anzeichen mehren sich, dass unter den Wächtern ein Verräter ist …
Meine Meinung
Bereits nach den ersten Zeilen hatte mich Oliver Schlick mit seiner angenehmen Erzählweise für diese Geschichte eingenommen. Viele Momente las ich mit einem schmunzeln auf den Lippen, andere verfolgte ich Nägel knabbernd vor Spannung. Der Stil ist überraschend erwachsen, behält sich aber trotzdem eine sehr fantasievolle und zauberhafte Note bei, welche einen großen Schwerpunkt auf Maritimität legt. Die Welt von Rebecca und den Wächtern ist geprägt vom salzigen Duft des Meeres, rauen Gezeiten und imposanten Leuchttürmen, welche unermüdlich Licht auf dunkle Wasser werfen. Sofort habe ich mich in die fiktive Insel Zanderland verliebt, den Stützpunkt der Wächter, und auch das schäbige Matrosenlokal Roter Hering hat es mir angetan. Diese und noch mehr atmosphärische Orte webt der Autor gekonnt in die reale Welt Norddeutschlands ein und erschafft dadurch eine etwas geheimnisvollere Wirklichkeit.
Dieser Orts tummelt sich ein bunt zusammengewürfelter Haufen eigentümlicher und liebenswerter Charaktere. Selten begegnet man in einer Geschichte so einprägsamen Figuren: Da wäre zum Beispiel Helios Ehrenfeld, welcher mit seinem Kölner Dialekt besticht, oder der sonderbare Archivar Jeremias Holtenau und natürlich Finn mit der attraktiven Narbe auf der Wange. Sie alle habe ich sehr gemocht und es kaum geglaubt, dass sich in ihrer Mitte ein Verräter befinden soll! Auch die Geschichte selbst strotzt nur so vor Originalität und Fantastik, in ihrem Kern ist sie aber doch brandaktuell. In der Leserunde zum Buch durfte ich die Erfahrung machen, dass sie wohl gerade deshalb alle Altersgruppen gleichermaßen anspricht. Langeweile kommt ebenfalls nicht auf, denn man jagt mit Rebecca und den Wächtern von einem Abenteuer ins nächste. Die Wendungen sind hin und wieder zwar ziemlich schräg, aber definitiv für Überraschungen gut und durchwegs schlüssig!
Doch trotz unzähliger positiver Aspekte fühlte ich mich während des Lesens der Geschichte nicht so verbunden wie erhofft. Ich kann es mir immer noch nicht ganz erklären und es tut schon fast weh es nieder zu schreiben, aber der entscheidende Funke der Begeisterung wollte einfach nicht auf mich überspringen. Und dabei hat diese Geschichte eigentlich alle Zutaten für ein Highlight! Aus diesem Grund kann ich Wächter der Meere, Hüter des Lichts dennoch allen Interessierten ans Herz legen.
Zitat
„Ein Leuchtturm ist ein besonderer Ort. Ein Ort, an dem sich das Endliche und das Unendliche berühren.“
Fazit: Wächter der Meere, Hüter des Lichts war eine echte Überraschung für mich! Hinter diesem wunderschönen Cover verbirgt sich ein ganz besonderer Jugendfantasyroman der mit vielen frischen Ideen aufwartet. Wer Außergewöhnliches sucht ist hier goldrichtig, auch wenn es für mich am Ende doch nicht ganz für die volle Punktzahl gereicht hat.
Vielen Dank an Ueberreuter für dieses Rezensionsexemplar und Autor Oliver Schlick für die tolle Begleitung der Leserunde auf Lovelybooks!
© BookBlossom