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Veröffentlicht am 09.10.2017

Blutdoping

Alles in Blut
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Der Einstieg in das Buch war sehr gelungen. Im ersten Augenblick dachte ich, es treffen sich zwei Kriminelle, um einen Plan auszubrüten. Denn das Zusammentreffen war schon etwas mysteriös. Aber die Aufklärung ...

Der Einstieg in das Buch war sehr gelungen. Im ersten Augenblick dachte ich, es treffen sich zwei Kriminelle, um einen Plan auszubrüten. Denn das Zusammentreffen war schon etwas mysteriös. Aber die Aufklärung kam dann gleich.
Und nun soll der ehemalige amerikanische Profiler Tillmann Halls dem deutschen Kriminaloberkommissar Kurt Bruckner helfen, einen acht Jahre alten Mordfall zu lösen. Keiner kannte den Toten, der in einem nicht gebuchten Hotelzimmer lag.
Tillmann arbeitet inzwischen als Immobilienmakler in der Firma seines Schwiegervaters und wollte eigentlich mit der Polizeiarbeit nichts mehr zu tun haben, aber sein Interesse war geweckt und er war plötzlich mitten im Fall.
Er scheint ein eher zurückhaltender Mensch zu sein, er sagt nicht sehr viel und macht sich seine eigenen Gedanken.
Durch seine eigenen Recherchen stoßen sie auf Bettina Müller, die ebenfalls Gast in dem Hotel war, ohne eingecheckt zu sein. Sie hatte vor dem Hotel einen tödlichen Unfall. Die beiden Fälle ähneln sich, auch wenn mehrere Jahre zwischen den Vorfällen liegen. Nun soll die Leiche von Bettina untersucht werden, doch die ist verschwunden. Bei der Suche im Bestattungsinstitut stellte sich heraus, dass ein ehemaliger Mitarbeiter Tote an Studenten verkauft hatte und es wird vermutet, dass er auch etwas mit Bettinas Verschwinden zu tun hat. Aber Bernd Klages ist nicht auffindbar und es ist wohl auch ein falscher Name.
Die Leiche wir in einem zweiten Kühlhaus des Bestatters gefunden. Es gibt aber keine Anzeichen eines Verbrechens.
Die Ermittlungen führen u.a. zu einem russischen Arzt, der Infos über ein entferntes Tattoo an der männlichen Leiche gibt, zu einem Ukrainer, der auf einer dänischen Fähre arbeitet und einen falschen Namen hat, zu einer Pleite gegangenen Firma, deren Chef die tote Bettine kannte. Uns so finden am Ende alle Fäden zusammen.
Es ist ein hochspannendes und unheimliches Ende. Ich wäre nicht in diesen Tunnel gegangen, so ohne Licht und Orientierung. Zum Glück ist alles Recht gut ausgegangen. Und die Zusammenhänge der beiden Toten konnten auch hergestellt werden.
Blutdoping ist schon eine gruselige Vorstellung. Da musste ich an meine wöchentlichen Plasmaspenden denken. Bisher habe ich mich aber nicht verändert.
Die beiden Ermittler sind gut beschrieben und die Chemie zwischen ihnen scheint zu stimmen, sehr sympathisch die beiden. Der Schreibstil war gut, aber da die Geschichte etwas kompliziert und verwickelt ist, musste man sich beim Lesen schon konzentrieren und dran bleiben.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Sehr gut

Die Tochter des Fechtmeisters
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Das Buch von Sabine Weiß hat 704 Seiten und ist aufgeteilt in 48 Kapitel.

Der Einstieg war etwas schwierig, weil es in nur kurzen Absätzen unterschiedliche Handlungen mit verschiedenen Personen zu unterschiedlichen ...

Das Buch von Sabine Weiß hat 704 Seiten und ist aufgeteilt in 48 Kapitel.

Der Einstieg war etwas schwierig, weil es in nur kurzen Absätzen unterschiedliche Handlungen mit verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten gibt, die ich alle noch nicht richtig einordnen konnte. Aber im weiteren Verlauf ergeben sich die Zusammenhänge.

Es beginnt im Sommer 1566 bei Mecklenburg. Dort müssen ein fünfjähriger Junge und sein Bruder zuschauen, wie ihre Mutter gegen den Großbauern des Dorfes kämpfen muss und den Kampf verliert.

Weiter geht es 1606 in Wien. Dorle, die Geliebte des Erzherzogs Matthias, belauscht ein geheimes Treffen, wobei es um den Sturz des Kaisers geht.
Zwei Jahre Später ist Matthias König von Ungarn und Dorle immer noch seine Geliebte.

Rostock 1608: Fritjoff ist Meister der Fechtbruderschaft von Sankt Marx und bildet junge Männer im Kampf mit unterschiedlichen Waffen aus. Unter ihnen auch Marius, der ein Auge auf des Meisters Tochter Clarissa geworfen hat, und Alexander, der nichts anbrennen lässt. Fritjoff fürchtet um seine Existenz, als er erfährt, dass sich ein weiterer Fechtmeister in Rostock niederlassen will und gerät auf einer Feierlichkeit mit ihm in Streit. Ebenfalls gibt es Rangeleien zwischen Marius, Alexander und einigen adeligen Studenten. Immer wieder gab es Rivalitäten zwischen den adeligen Studenten und den Bürgern und Handwerkern. Aber Kämpfe oder Duelle sind verboten und gefährden den Abschluss als Fechtmeister.

Die Geschehnisse wechseln zwischen den aktuellen Handlungen und, wie dann klar wird, zwischen Fritjoffs Kindheit, als er sich mit seinem Bruder Carl nach dem Tod der Mutter durchschlagen musste.
Auch gibt es Abschnitte, wo man Carl’s weiteren Weg nach der Trennung von Fritjoff verfolgen kann. Da er ein jähzorniger Bursche war, hatte er es nicht leicht. Er zog in verschiedene Kriege. Dabei werden die Kriegshandlungen recht klar beschrieben. Allerdings interessiert mich weniger, wer warum gegen wen kämpft. Die politische Situation in diesen Zeiten ändert sich ständig, es gibt immer wieder Machtkämpfe, Stürze der Regenten und neue Leute an der Macht. Das ist ziemlich kompliziert.

Als Fritjoff und seine Lehrlinge zu der jährlich stattfindenden Fechtmesse nach Frankfurt reisen und bei einem alten Kindheitsfreund Rast macht, kommen die Erinnerungen an die früheren Zeiten und seinen Bruder wieder hoch. Auf dieser Reise lernt Clarissa Personen aus der Vergangenheit ihres Vaters kennen und erfährt auch, dass sie einen Onkel hatte. In Frankfurt treffen sie noch weitere Fechtmeister und ihre Lehrlinge, unter ihnen auch Juden, was von den anderen Fechtbruderschaften nicht gern gesehen wird. In dieser Zeit benimmt sich Alexander komisch und Marius gesteht Clarissa seine Liebe. Aber diese kann ihre Gefühle nicht richtig einordnen, was sich später auch als durchaus richtig erweist.
Nach der bestandenen Fechtprüfung verlassen Marius und Alexander die Truppe, um beim Heer des Kaisers anzuheuern.
Auf der Heimreise kommt es zu dramatischen Geschehnissen, bei der auch eine Gauklergruppe und Pater Seraphim eine wichtige Rolle spielen. Durch diese Ereignisse verändert sich Clarissas Leben drastisch. Sie muss neue Entscheidungen treffen und selbst handeln. Also reist sie nach Prag, wo sie auch Alexander und Marius wieder trifft. Die weiteren Handlungen sind rasant und spannend geschrieben. Es ist ein immer währender Kampf zwischen Liebe und Leid, Krieg und Frieden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die hauptsächlichen Handlungen spielen um Clarissa und ihre Familie und Freunde. Die geschichtlichen Ereignisse habe ich zwar nicht gegoogelt, denke aber schon, dass sie gut recherchiert sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 16.01.2023

Unterhaltsam

Küstenteufel – Er sieht dich
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„Küstenteufel – Er sieht dich“ von Mary-Anne Raven, Verlag Piper, habe ich als ebook mit 140 Seiten gelesen, die in 19 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Erdbeerverkäuferin Sophie an der Ostseeküste.
Sophie ...

„Küstenteufel – Er sieht dich“ von Mary-Anne Raven, Verlag Piper, habe ich als ebook mit 140 Seiten gelesen, die in 19 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Erdbeerverkäuferin Sophie an der Ostseeküste.
Sophie hat Job und Wohnung aufgegeben, um mit ihrem Freund Leonard zusammenzuwohnen. Nun arbeitet sie in der Saison als Erdbeerverkäuferin an der Ostsee. Und gerade dort treibt sich ein Serienvergewaltiger herum. Leonard, der an dem Fall arbeitet, hat Angst um sie und will, dass sie ihren Job aufgibt. Aber das kommt für sie nicht infrage, stattdessen hält sie nach einem weiteren Überfall in der Nähe die Augen offen.
Zu Beginn des Buches wird eine überfallene und verletzte Frau gefunden und es gibt eine Tote. Ansonsten wird hier Sophies Alltag beschrieben, ihre Arbeit in der Erdbeere, dessen Umfeld und ihre Freizeitgestaltung. Ab und an kommt Leonard ins Spiel, der relativ überfordert ist mit den Ermittlungen. Beide lernt man nicht so richtig kennen, sind mir aber sehr sympathisch. Auch einige Nachbarn kommen ins Spiel mit ihren Macken und Haustieren. Erst, als der Täter Sophie sehr nahekommt, wird es etwas spannender. Die Charaktere werden nicht übermäßig herausgearbeitet, da kann man sich selbst ein Bild machen, ob man sie mag oder nicht.
Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl mir die Spannung etwas gefehlt hat. Aber es liest sich gut und zügig, war unterhaltsam und mir ist nicht langweilig geworden. Auch das Cover gefällt mir gut, es passt zur Küstenlandschaft. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2022

Heißer Fall

Niederrheinische Glut
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„Niederrheinische Glut“ von Anja Wedershoven, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 272 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Wochentag und Datum überschrieben.
Im Dorf Walbeck am Niederrhein wird ...

„Niederrheinische Glut“ von Anja Wedershoven, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 272 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Wochentag und Datum überschrieben.
Im Dorf Walbeck am Niederrhein wird Josef Bredenscheid entführt. Er muss schnell gefunden werden, da er mehrmals die Woche zur Dialyse muss. Die Hauptkommissare Johanna Brenner und Axel Holtz beginnen ihre Ermittlungen. Dabei treffen sie auf die Tochter des Rentners und ihre Familie, die keinen Kontakt mehr zum Entführten pflegten. Der Schwiegersohn verhält sich merkwürdig, als habe er etwas zu verbergen. Damit gerät er in den Fokus der Ermittler. Aber nicht nur er, sondern auch noch Justin Richarz, ein vorbestrafter junger Mann, der Sozialstunden als Essenausfahrer ableisten muss und daher Bredenscheid kennt. Ein Motiv für die Entführung ist nicht erkennbar und eine Lösegeldforderung geht auch nicht ein. Allerdings könnte das Motiv in der Vergangenheit des Entführten liegen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Handlung sehr abwechslungsreich macht. Im Fall selbst gibt es nicht viele Wendungen und kaum Verdächtige, er ist ruhig, eher unaufregend und fast unblutig. Trotzdem lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat mir gefallen. Nur das Privatleben der Ermittler, hauptsächlich von Johanna nehmen mir zu viel Platz ein. Ebenso die ständig erwähnte Hitzewelle.
Auch die Personen sind sehr verschieden und menschlich mit ihren Sorgen und Nöten dargestellt. Dabei war mir eigentlich nur Axel sympathisch. Er hat vor einigen Wochen seinen Vater verloren und quält sich mit einem schlechten Gewissen, konnte noch nicht mal seine Wohnung ausräumen. Seine Tochter wohnt weiter weg und ist schwanger. Die Sorgen wirken sich auch gesundheitlich auf ihn aus. Aber trotzdem arbeitet er meistens konzentriert und ruhig.
Johanna mochte ich von Beginn an nicht und das hat sich auch nicht geändert. Sie ist ständig wegen ihrer nicht einfachen Beziehung von der Arbeit abgelenkt, reagiert aggressiv wegen dienstlicher Belange ihres Kollegen Ostermann, den sie nicht mag, oder sogar wegen lustiger Sprüche von Axel. Auch den Befragten oder der Tochter des Entführten gegenüber wirkt sie eher abweisend. Am Ende nimmt sie auch keine Rücksicht auf Axels Gesundheit, der eigentlich einige Tage aussteigen wollte. Ich empfand sie als egoistisch und unkollegial.
Dann gibt es noch Justin, den Kleinkriminellen, der eine wichtige Rolle spielt. Der ist einfach nur dumm, orientiert sich Texten des Rappers Haftbefehl und kriegt nichts auf die Reihe.
Das Ende war gut konstruiert, schlüssig und traurig. Das Cover gefällt mir sehr gut.


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Veröffentlicht am 29.11.2021

Mörderisches Spiel

Spiel des Schneemörders
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„Spiel des Schneemörders“ von Klaus Heimann, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 250 Seiten gelesen. Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Auch ...

„Spiel des Schneemörders“ von Klaus Heimann, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 250 Seiten gelesen. Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Auch in diesem Buch sitzt der pensionierte Hauptkommissar Sigi Siebert mit seinem Freund Ecki in der Kneipe und wartet auf die anderen. Dabei versinkt er in Erinnerungen an einen Fall im Winter 2010. Damals fand der Fahrer eines Räumfahrzeuges eine tote Frau im Schnee. Bei den Recherchen im privaten Umfeld ist keinerlei Motiv für einen Mord zu finden. Sigi, sein Kollege Erich und Möhrchen stecken fest.
Dann naht Weihnachten ebenso wie der Besuch von Sigi’s Schwiegermutter. Aber das Schlimmste ist, dass seine Frau Lotte ihre Freundin Nicki eingeladen hat. Und das, ohne Sigi zu fragen oder es ihm vorher mitzuteilen. Damit ist Weihnachten für ihn gelaufen, denn Nicki ist eine in Selbstmitleid versunkene, stimmungskillende Nervensäge.
Dann ist es fast schon ein Glück, dass eine weitere Frauenleiche am Weihnachtsabend gefunden wird und Sigi arbeiten darf. Auch hier gibt es keinerlei Zusammenhang zum ersten Fall und auch keine Verdächtigen. Erst aufgrund eines Weihnachtsgeschenkes kommen die Ermittler dem Täter langsam auf die Spur.
Zwischendurch gibt es kurze Abschnitte aus Sicht des Täters und was ihn zu den Taten treibt.
Die Charaktere sind wieder sehr gut dargestellt. Erich und Lotte sind grundsätzlich ein gutes Paar. Aber Lottes Alleingänge in Sachen Weihnachtsplanung haben mich ganz schön empört. Dagegen war die Weihnachtsbaumstory in 4 Akten sehr amüsant. Lotte ist doch sehr bestimmend und ich fragte mich oft, warum Sigi sich alles gefallen lässt.
Erich und Möhrchen haben mir auch wieder gefallen. Allerdings finde ich die Bezeichnung „die kleine Rote“ nicht schön und es kam mir auch zu oft vor in dem Buch.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war ein eher unaufregender Krimi mit einigen humorvollen Szenen. Gegen Ende ging es dann doch noch recht rasant zu und das Motiv des Täters ist erschreckend.
Das Cover gefällt mir sehr gut

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