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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2023

Die schönste Frau der Welt als Erfinderin

Die einzige Frau im Raum
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Da ich in der Vergangenheit bereits Romane von Marie Benedict gelesen habe und mir ihr Schreibstil prinzipiell sehr gut gefällt, war ich auf dieses Buch gespannt. Der Schreibstil ist wieder leicht und ...

Da ich in der Vergangenheit bereits Romane von Marie Benedict gelesen habe und mir ihr Schreibstil prinzipiell sehr gut gefällt, war ich auf dieses Buch gespannt. Der Schreibstil ist wieder leicht und sehr flüssig zu lesen und auch die Geschichte über die jüdische Schauspielerin Hedwig Kiesler, besser bekannt als Hollywood-Star Hedy Lamarr, die gleichzeitig Erfinderin war, klingt sehr interessant. Das Buch endet mit den Sätzen: „Ich war immer allein gewesen unter meiner Maske, ich war stets die einzige Frau im Raum gewesen.“ und zeigt die Einsamkeit der klugen Hedy Lamarr.
Der erste Teil des Buches umfasst die Zeitspanne 1933 bis 1937 und hat mir sehr gut gefallen. Der mächtige Waffenhändler Friedrich Mandl verliebt sich 1933 in die jüdische Schauspielerin Hedwig Kiesler und die beiden heiraten nach kurzer Zeit, nachdem sich Hedy bereit erklärt hat, zum Zeitpunkt der Hochzeit zu konvertieren. Ihre jüdischen Eltern raten ihr zur Hochzeit, da nur der mächtige Mandl sie und ihre Familie vor der antisemitischen Bedrohung durch Hitler und die Nationalsozialisten retten kann. Mandl erkennt, dass Hedy nicht nur ein hübsches Gesicht hat, sondern dass er auch eine Geheimwaffe geheiratet hat und so ist sie bei den Geschäftsessen immer mit dabei und somit die einzige Frau im Raum. Als Mandl, der immer brutaler zu ihr wird, seine Macht verliert, verlässt Hedy ihn 1937 und flüchtet nach Amerika.
Der zweite Teil des Buches umfasst die Zeitspanne 1937 bis 1942. Hier wird der Schwerpunkt auf die Erfindung des Torpedosystems gelegt und nebenbei erfährt der Leser, bei welchen Filmen sie mitgespielt hat. Ich finde diesen Teil inhaltlich zu einseitig.
Fazit:
Ich habe diesen historischen Roman ganz gerne gelesen und kann ihn prinzipiell weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Mord, Mord, Selbstmord im historischen München

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Das Buchcover ist ein echter Hingucker. Im oberen Teil sehen wir die Obduktionsassistentin Anna Zech und Journalist Friedrich von Weynand, die zusammen den Tod von Adele Röckl untersuchen sowie im unteren ...

Das Buchcover ist ein echter Hingucker. Im oberen Teil sehen wir die Obduktionsassistentin Anna Zech und Journalist Friedrich von Weynand, die zusammen den Tod von Adele Röckl untersuchen sowie im unteren Teil das historische München. Der Buchtitel und vor allem der Klappentext macht auf die Leseprobe neugierig. Schon während den ersten Seiten hat mich der Schreibstil der Autorin Petra Aicher gepackt. So sprechen die einfachen Leuten mit bayrischen Dialekt und wirken authentisch.
Die Geschichte beginnt mit dem ersten Arbeitstag von Anna in der Gerichtsmedizin, die ihrem Chef hilft eine ehemalige Skandalschauspielerin zu obduzieren. Der adlige Friedrich von Weynand, der sich als Journalist Fritz Nachtwey nennt, horcht Anna geschickt aus und schreibt daraufhin einen Leitartikel in seinem Revolverblatt. Anschließend lernen sich die beiden privat sehr gut kennen und akzeptieren, dass die Polizei diesen Todesfall als Selbstmord abgetan hat.
Der Schwerpunkt bei diesem Buch liegt nicht (wie ich erwartet hatte) im Lösen der Todesumstände (klassischer Krimi), sondern das sehr anschauliche Beschreiben der Münchner Gesellschaft kurz vor dem ersten Weltkrieg (historischer Roman). So sind die Ehe-Szenen von Sibylle von Weynand und Friedrich glaubhaft beschrieben und die einzelnen Protagonistinnen wirken authentisch. Hin und wieder werden auch politische Ereignisse geschickt in die Handlungen eingeflochten.
Aufgrund des tollen Schreibstils gibt es von mir eine Kauf- und Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Mazel tov, Margarete

Ein Licht der Hoffnung
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Die Familie Huber sind eingefleischte und ranghöhere Nazis, die die Jüdin Margarete als billige Haussklavin halten. Ihre Söhne Reiner und Wilhelm sind ebenfalls bei der SS und hassen die Juden. Wilhelm, ...

Die Familie Huber sind eingefleischte und ranghöhere Nazis, die die Jüdin Margarete als billige Haussklavin halten. Ihre Söhne Reiner und Wilhelm sind ebenfalls bei der SS und hassen die Juden. Wilhelm, der in Paris stationiert ist, fährt zur Beerdigung nach Berlin. Er ist der einzige der Familie, der mitbekommt, dass das jüdische Hausmädchen Margarete die Identität von seiner Schwester Annegret angenommen hat. Als er sie in Paris wieder trifft, will er die Chance nutzen, um an Annegrets Erbe zu kommen.
Das wunderschöne Buchcover passt inhaltlich sehr gut zu dem ebook, da die Hauptgeschichte letztendlich in Paris spielt. Für einen historischen Roman ist das ebook jedoch relativ dünn (etwas mehr als 300 Seiten) und an manchen Stellen hätte ich mehr Tiefgang gewünscht. Die Kapitel an sich haben eine angenehme Länge.
Fazit:
Dieses ebook, das der Auftakt einer Trilogie ist, ist packend geschrieben und ich hatte beim Lesen einige unterhaltsame Stunden.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Netter Roman

Die Wiege der Hoffnung
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Ich habe bereits ein Buch von der Autorin Tessa Hennig gelesen. Dies ist nun mein erster historischer Roman von ihr, den sie unter dem Pseudonym Tara Haigh veröffentlicht hat.
Ich war mal wieder von ihrem ...

Ich habe bereits ein Buch von der Autorin Tessa Hennig gelesen. Dies ist nun mein erster historischer Roman von ihr, den sie unter dem Pseudonym Tara Haigh veröffentlicht hat.
Ich war mal wieder von ihrem Schreibstil begeistert.
Das Buch besteht aus drei großen Teile und ist hervorragend strukturiert und mit Jahreszahlen versehen.
In diesem Buch geht es um eine jüdische Familie, die in Berlin während der Nazizeit lebt. Die intelligente und kunstinteressierte Apothekentochter Luise und ihr fußball- und schauspielbegeisterter Bruder Hannes haben ihre Träume, die sie nur verwirklichen können, indem sie mit den Nazis zusammen arbeiten. Luise spielt hierbei ein Doppelspiel und rettet dadurch nicht nur viele entartete Gemälde vor der Vernichtung durch die Nazis sondern hilft auch den Geflüchteten vom Ausland aus preiswert wieder an ihre Gegenstände zu kommen. Ihre große Liebe, Emilio, der ebenfalls Jude ist, wird verhaftet und als er Jahre später wieder auftaucht, fliehen sie zusammen nach Apulien, zur Wiege der Hoffnung.
Ich fand den dritten Teil des Buches inhaltlich etwas schwächer als die ersten beiden Teile, die sehr spannend waren.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Empfehlenswerter Liebesroman

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
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Dies ist nun das zweite Band der Trilogie um Gut Erlensee und auch mein zweites Buch von Juliana Weinberg. Das Buchcover ähnelt dem ersten Band und gefällt mir wieder sehr gut. Es zeigt Cäcilia im fliederblauen ...

Dies ist nun das zweite Band der Trilogie um Gut Erlensee und auch mein zweites Buch von Juliana Weinberg. Das Buchcover ähnelt dem ersten Band und gefällt mir wieder sehr gut. Es zeigt Cäcilia im fliederblauen Kleid und Chignon Frisur am Erlensee stehend. Bereits im ersten Band konnte der Leser erahnen, dass sie die leibliche Tochter von Hermann ist.
Mir hat der Schreibstil von Juliana Weinberg wieder gut gefallen. Die Geschichte ist packend geschrieben. Ich konnte mich sofort sehr gut in die Familie hineinversetzen. In diesem Buch geht es hauptsächlich um Cäcilia, die im Dorf Langwedel ihre erste Anstellung als Lehrerin erhält und sich in den Wissenschaftler Dr. Jakob Kaltenbrunner verliebt.
Da ich bereits den Auftakt dieser Trilogie gelesen habe, war meine Erwartungen an dieses Buch als historischen Roman nicht (mehr) besonders hoch. So wurde nur ganz am Rande die explosionsartige Inflation und deren daraus ergebenden Schwierigkeiten erwähnt. Das gleiche gilt für das 1919 abgeschaffte und im Oktober 1923 revidierte Lehrerinnenzölibat.
Fazit:
Wem der Auftakt der Trilogie Gut Erlensee gefallen hat, dem gefällt auch diese Fortsetzung. Kauf- und Leseempfehlung für Leser, die sehr gerne Liebesgeschichten lesen.

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