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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2023

Hühner sind schlau

Chaoskrümel & Nervensäge – Die Hühner sind los! (Chaoskrümel & Nervensäge 1)
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Benni und Tilda sind Schwestern. Tilda ist die Ältere und darf schon mehr als Benni, zum Beispiel in den Ferien in ein Camp fahren, während Benni zu Hause bleiben muss. Was soll sie denn nur die ganze ...

Benni und Tilda sind Schwestern. Tilda ist die Ältere und darf schon mehr als Benni, zum Beispiel in den Ferien in ein Camp fahren, während Benni zu Hause bleiben muss. Was soll sie denn nur die ganze Zeit ohne ihre Schwester tun? Das ist einfach nur ungerecht, findet Benni. Nicht nur ihre Eltern versuchen Benni zu beschwichtigen, auch die Pfannkuchen-Schwestern geben ihr Bestes. Tja, und da kommt Anita ins Spiel. Anita ist ein Huhn, das von ihren Artgenossinnen unterdrückt wurde und nun vorläufig bei den Pfannkuchen-Schwestern untergekommen ist. Benni nimmt sich dem Huhn an und stellt fest, dass Hühner sehr schlaue Tiere sind und vieles lernen können. Die Tage vergehen wie im Flug und Benni ist mit Anita beschäftigt.
Bis Tilda zurückkehrt und Anita plötzlich verschwunden ist. Da müssen alle zusammenhalten und suchen. Auch die Dorfpolizei.
Ein nettes Buch mit viel Witz und Humor für Kinder ab 7 Jahren. Ich denke, dass sie bei Bennis Ideen sicher ihren Spaß haben. Die Ausgewogenheit zwischen Text und Illustrationen finde ich gut. Die Zeichnungen sind teilweise sehr lustig und auf jeden Fall wunderbar bunt.
Ich kann mir vorstellen, dass nun das ein oder andere Kind auch gerne so ein Huhn hätte...

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Interessante Psychodynamik

In blaukalter Tiefe
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Andreas organisiert einen Segeltörn. Mit an Bord sind seine Ehefrau Caroline, sein Kollege Daniel und dessen Freundin Tanja. Dazu noch der Skipper Eric. Der Törn soll in die schwedischen Schären gehen ...

Andreas organisiert einen Segeltörn. Mit an Bord sind seine Ehefrau Caroline, sein Kollege Daniel und dessen Freundin Tanja. Dazu noch der Skipper Eric. Der Törn soll in die schwedischen Schären gehen mit gutem Essen, teurem Wein und viel Erholung. Auf den zweiten Blick hat jeder so seine eigenen Beweggründe , warum er oder sie mehr oder minder freiwillig an diesem Urlaub teilnimmt.
Andreas möchte sehen, ob Daniel das Zeug zu einem gleichwertigen Partner in der Anwaltskanzlei hat und er möchte seiner Frau wieder näher kommen. Caroline liebt die Schären und möchte ebenfalls das Verhältnis zu ihrem Mann verbessern. Daniel will sich beweisen und Tanja ihn dabei unbedingt unterstützen. Von Anfang an herrscht ein soziales Ungleichgewicht auf dem Segelboot. Zu den beiden ungleichen Paaren kommt noch der Skipper, der ziemlich undurchsichtig ist. Was als toller Ausflug beginnt, entpuppt sich zu einem Albtraum. Das Wetter spielt nicht mehr mit, die Beengtheit wird immer problematischer und die bisher unterdrückten Konflikte brechen auf. Laufend bilden sich neue Konstellationen an Bord. Kristina Hauff schafft es sehr gut, die subtilen Schwingungen einzufangen bis sie sich dann ganz offen zeigen. Es wird eine alternierende Erzählperspektive verwendet und so erfahren wir, ausgenommen Eric, was in den jeweiligen Protagonisten vor sich geht. Außer vielleicht noch Tanja sind sie mir alle unsympathisch. Man spürt förmlich, wie der Roman auf ein Unglück zusteuert und daher wollte ich das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Allein der Schluss war nicht nach meinem Geschmack. Das ging mir zu abrupt und war für mich nicht rund. Dennoch kann ich das Buch empfehlen. Gut geschrieben und spannend! Wer gerne Romane mit sich entwickelnder Psychodynamik zwischen den Protagonisten liest, der kommt hier definitiv auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Freundschaft oder Rivalität?

Roxy
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Marc Berger ist unterwegs nach München. Er möchte auf die Beerdigung seines einstmals besten Freundes Roy gehen. Auf der Fahrt begleiten ihn Erinnerungen aus Kindheits- und Jugendtagen. Der selbstbewusste ...

Marc Berger ist unterwegs nach München. Er möchte auf die Beerdigung seines einstmals besten Freundes Roy gehen. Auf der Fahrt begleiten ihn Erinnerungen aus Kindheits- und Jugendtagen. Der selbstbewusste Roy, dem es völlig egal war, was andere von ihm dachten und der aus einem sehr reichen Elternhaus stammte. Marc hingegen, der in eher bescheidenen Verhältnissen aufwuchs und es immer nur den anderen recht machen wollte, um zu gefallen. Zwei völlig unterschiedliche Jungs, die dennoch oder gerade deswegen miteinander Freundschaft schlossen. Diese Freundschaft war allerdings nicht ungetrübt, denn immer wieder gab es Rivalitäten, spätestens dann als es um Carolin ging.
Johann von Bülow reiht Erinnerungen an die 80er Jahre in München aneinander und lässt uns in Episoden den Luxus und das Partyleben von damals miterleben.
In dem Roman werden die Themen Freundschaft, Verlust, Selbstbewusstsein und Liebe beleuchtet. Und auch immer wieder die Frage, wer ist man denn eigentlich? Kann man der sein, der man will oder geben die Umstände und das soziale Umfeld die Persönlichkeit vor?
Der Roman gliedert sich in fünf Teile, wobei sich mir die Unterteilung nicht ganz erschlossen hat. Es ist ein Buch der leisen Töne und ich habe es sehr gerne gelesen, vor allem hat mir die ehrliche Innenschau von Marc gefallen.
Am Ende fehlte mir die Quintessenz, der rote Faden sozusagen. Das Roxy, das titelgebend ist, kommt nur am Rande vor. Roy hätte ich passender gefunden. Ein interessantes Buch, bei dem mir dennoch etwas gefehlt hat, um es zu einem sehr guten Buch zu machen.
Allerdings hat es mich auch zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Thanatos in der Sinnkrise

Jetzt ist Sense
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Es klingelt an Olivias Tür. Vor der Tür steht der Sensenmann, der nebenbei bemerkt ziemlich attraktiv aussieht trotz der Sense und dem schwarzen Cape. Angeblich habe er sich in der Tür geirrt, meint er. ...

Es klingelt an Olivias Tür. Vor der Tür steht der Sensenmann, der nebenbei bemerkt ziemlich attraktiv aussieht trotz der Sense und dem schwarzen Cape. Angeblich habe er sich in der Tür geirrt, meint er. Allerdings begegnen sich Olivia und der antike Gott des Todes von da ab immer wieder. Ein Zufall kann das wohl nicht mehr sein.
Thanatos befindet sich aktuell in einer Sinnkrise. Was liegt näher als mit Olivia darüber zu sprechen, schließlich ist sie Psychotherapeutin und hier die Expertin.
Wir lernen unter anderem auch Olivias Ex-Mann, ihre Ex-Stieftochter und ihre beste Freundin Conny kennen. Sie alle schlagen sich mit ihren Problemen durchs Leben und holen sich das ein oder andere Mal Rat bei Olivia.
Hans Rath schreibt mit viel Leichtigkeit über ein im Grunde genommen sehr ernstes Thema. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, was an dem flüssigen Schreibstil liegt. Ich fühlte mich gut unterhalten mit den Alltagsproblemen der Protagonisten, den gelungenen Dialogen und den teilweise auch sehr tiefgründigen Gedanken.
Ein ernstes Thema wird hier locker aufbereitet und in eine relativ alltägliche Geschichte gebettet. Ich bin hin- und hergerissen, ob ich das nun richtig gut finde oder mich genau das ein wenig stört. Soll es nun eine witzige Geschichte sein? Oder doch etwas mit Tiefgang?
Nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Als ob die Sache nicht ganz rund wäre.
Unterhaltsam war es allerdings auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Gibt es die eine wahre Liebe?

Die Liebe an miesen Tagen
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Clara und Elias sind wie die beiden Hälften eines Ganzen, die endlich wieder zueinander gefunden haben. Elias ist Schauspieler, hat bereits eine Tochter und befindet sich in einer Beziehung, die sich einfach ...

Clara und Elias sind wie die beiden Hälften eines Ganzen, die endlich wieder zueinander gefunden haben. Elias ist Schauspieler, hat bereits eine Tochter und befindet sich in einer Beziehung, die sich einfach falsch für ihn anfühlt. Clara ist Fotografin, sie ist Witwe und etwas älter als Elias. Clara kommt mit dem Älterwerden und dem Altersabstand zwischen ihnen nicht gut zurecht.
Dennoch ist ihre Liebe etwas ganz Besonderes. Sie erleben wundervolle gemeinsame Tage miteinander und alles scheint perfekt zu sein. Bis zu dem Zeitpunkt als Clara ein Jobangebot in Hamburg erhält, 600 km entfernt von ihrem Heimatort. Als Elias sich nicht sofort entscheidet, mit ihr zu kommen, beendet Clara die Beziehung.
Danach überschlagen sich die Ereignisse…
Ich habe bereits mehrere Romane von Ewald Arenz gelesen und gerade nach ‚Der große Sommer‘ und ‚Alte Sorten‘ lag die Messlatte einfach sehr hoch. Leider kann dieser Roman in meinen Augen das Niveau nicht ganz halten.
Den ersten Teil des Buches habe ich genossen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie der Autor es schafft Gefühle in Worte zu fassen und wie er einen Frühlingstag so beschreibt, dass ich diesen genau vor Augen habe. Allerdings nicht nur die Erinnerung daran, sondern auch genau die Gefühle auftreten, die damit verbunden sind.
Ich mag es auch sehr, wie Ewald Arenz gekonnt feinste Nuancen in zwischenmenschlichen Beziehungen herausarbeitet.
Leider gefielen mir im Mittelteil die Dialoge immer weniger, sie klangen für mich zu gewollt und nicht mehr so locker leicht dahinfließend wie zuvor.
Dramatisch wurde es im letzten Drittel und irgendwie hat dies nicht so gut zu dieser Geschichte gepasst. Es war mir zu viel an Drama und auch an Vorhersehbarem.
Meine Lieblingsfigur ist Claras Bruder, gleich gefolgt von Claras Mutter. Mit Clara selbst konnte ich leider nicht warm werden. Allerdings muss man ja nicht alle Figuren eines Buches lieben.
Nichtsdestotrotz ist das Buch wirklich lesenswert, da immer wieder die wirklich schöne Sprache und auch die treffenden psychologischen Betrachtungen begeistern können.

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