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Veröffentlicht am 25.01.2023

Wohlfühlbuch

Ein Apfelbaum am Meer
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Julie bekommt eine Einladung zu Ennas achtzigsten Geburtstag nach Juist. Das überrascht sie sehr, war sie doch schon lange nicht mehr auf Juist und der Kontakt zu Enna und ihrer Familie ist schon seit ...

Julie bekommt eine Einladung zu Ennas achtzigsten Geburtstag nach Juist. Das überrascht sie sehr, war sie doch schon lange nicht mehr auf Juist und der Kontakt zu Enna und ihrer Familie ist schon seit längerem unterbrochen. Früher war sie allerdings mit ihrer Oma Guilietta häufig auf Juist und hat dort ihre Sommerurlaube verbracht.

Auf Juist angekommen wird sie schnell in Ennas Familie aufgenommen und hilft Merle mit ihrem Café. Und auch Ole, der ihr schon in der Kindheit die Hochzeit versprochen hat, lässt sie nicht unberührt.

Mit Julie kehren wir Leser zurück nach Juist zurück zu den Protagonisten, die wir schon aus Apfelkuchen am Meer, Bratapfel am Meer und Apfelträume am Meer kennen. Enna und Julies Oma Guiletta waren lange befreundet und Enna möchte dem Schicksal einen kleinen Schubs geben. Wie schon in den anderen Büchern geht es auch hier wieder um ein lang gehütetes Familiengeheimnis, das zum Ende hin aufgedeckt wird.

Anne Barns gelingt es mit ihrem Buch wieder ihre Leser zum Träumen zu verführen. Die Beschreibungen der Kuchen und Kekse, die auch hier wieder gebacken werden, sind sehr verführerisch. Und auch Juist wird wieder so lebendig beschrieben, dass man sich fast wie dort fühlt. Am Ende des Buches gibt es wieder die Rezepte, die in der Geschichte erwähnt werden. Da ist so manches dabei was man gerne nachbacken möchte.

Alles in allem war es wieder ein schönes Buch, das ich wie alle anderen der Autorin nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

die Zeit vor Hastings

Der eiserne Herzog
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Der eiserne Herzog erzählt die Geschichte, wie es zur Schlacht bei Hastings kam. Dabei lernen wir die Hauptbeteiligten intensiv kennen. Einmal Wilhelm (Guilhem), Herzog der Normandie, der nach einer Kindheit ...

Der eiserne Herzog erzählt die Geschichte, wie es zur Schlacht bei Hastings kam. Dabei lernen wir die Hauptbeteiligten intensiv kennen. Einmal Wilhelm (Guilhem), Herzog der Normandie, der nach einer Kindheit in Furcht das ererbte Herzogtum endlich unter Kontrolle hat und das Angebot der Krone von England als neue Herausforderung sieht.

Auf der anderen Seite steht Harold Godwinson, seines Zeichens ein einflußreicher Earl in England, der die Herrschaft eines fremden Normannen nicht anerkennen mag und darin eine Bedrohung des Landes erkennt.

Nicht außen vor lassen darf man aber auch Edward, der Wilhelm als Nachfolger benennt und damit den Streit erst heraufbeschwört. Eine tragische Figur, der man als Leser ein anderes Schicksal gewünscht hätte.

Ulf Schiewe zeichnet die Figuren des Romans menschlich und weitab der gängigen Klischees. Da gibt es nicht einfach weiß und schwarz, Gut und Böse. Jeder der Beteiligten hat seine Gründe, die man als Leser gut nachvollziehen kann und sich am Ende nicht auf eine Seite schlagen mag. Zu mindestens bei den Hauptfiguren. Das Buch liest sich trotz der vielen Personen, die oft miteinander verwandt sind, flüssig. Hilfreich ist hierbei auch das vorangestellte Personenverzeichnis. Die geschichtsgetreuen Namen sind etwas ungewohnt, aber am Ende hat es mich nicht weiter gestört.

Durch das gewählte Präsens hat man immer das Gefühl direkt dabei zu sein. Auch wenn es nicht meine bevorzugte Erzählzeit ist, fand ich es hier sehr passend. Für mich wurde so die Nähe zu den Personen und den Ereignissen erhöht.

Hier wird ein Teil der Geschichte erzählt, der wohl nicht so bekannt ist. Was nach Hastings geschah, wissen wohl viele, was davor wohl weniger. Dem Autor gelingt es auf jeden Fall diese Zeit lebendig und unterhaltsam zu schildern. Dabei verzichtet er weitgehend auf ausführliche Schlachten- und Kampfbeschreibungen, was ich als sehr angenehm empfunden habe. So hat man das tägliche Leben besser kennenlernen können.

Von mir daher eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.01.2023

tolle Reihe

Mehr als die Ehre
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Gut Mohlenberg im Jahr 1941. Die von Aalens haben ihre psychiatrische Klinik offiziell geschlossen, beschäftigen aber ihre ehemaligen Schützlinge als Angestellte bei sich, um sie so vor dem Regime zu schützen. ...

Gut Mohlenberg im Jahr 1941. Die von Aalens haben ihre psychiatrische Klinik offiziell geschlossen, beschäftigen aber ihre ehemaligen Schützlinge als Angestellte bei sich, um sie so vor dem Regime zu schützen. Auch wenn alles den offiziellen Regelungen entspricht, ist es trotzdem nicht ungefährlich.

Als das Nachbargut wieder bezogen wird, hofft Friederike auf gute Nachbarschaft und vielleicht auch auf eine neue Liebe, ist Gustav Brehm doch ein sehr sympathischer Mann, der sie umwirbt. Doch muss sie auch an ihr Gut und an die ihr Anvertrauten denken, daher ist trotzdem Vorsicht angesagt.

Mittlerweile sind viele Jahre auf Gut Mohlenberg vergangen und trotzdem war ich als Leser gleich wieder mitten in der Geschichte. Die Autorin schafft es alle wichtigen Ereignisse der Vorbände geschickt in die Geschichte mit einfließen zu lassen, so dass es auch Neueinsteigern leicht fällt, die Zusammenhänge zu verstehen.

Im Laufe der Geschichte werden geschickt Spuren gelegt und unerwartete Wendungen eingebaut. Ich fand das sehr spannend und ich habe sehr mit gefiebert, wie das Gut wohl aus der doch ziemlich prekären Situation wieder herauskommt. Außerdem lernt man doch immer noch etwas dazu. Ich habe schon viele Bücher aus der Zeit des dritten Reichs gelesen und trotzdem noch etwas dazugelernt.

Ich kann auch diesen Band der Gut Mohlenberg-Reihe wieder empfehlen und freue mich sehr auf den vierten Band.

Dicken Daumen hoch!

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Veröffentlicht am 15.01.2023

amüsantes Buch

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
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Ein Koffer fällt vom Himmel und Jamie wird als Experte hinzugezogen, als die Polizei versucht herauszufinden, wem der Koffer gehört. Als sich die Ereignisse zuspitzen, greift auch Elisa Hemmilton, eine ...

Ein Koffer fällt vom Himmel und Jamie wird als Experte hinzugezogen, als die Polizei versucht herauszufinden, wem der Koffer gehört. Als sich die Ereignisse zuspitzen, greift auch Elisa Hemmilton, eine Freundin von Animant Crumb mit ins Geschehen ein.

Elisa ist eine interessante Protagonistin. Aufgewachsen im East End, einem Arbeiterviertel. Sie hat es geschafft eine Gönnerin zu finden, bei der sie nun lebt und die ihr ein Studium der Politikwissenschaften finanziert. So lebt sie mittlerweile gut versorgt an der Park Street, hat aber ihre Herkunft nicht vergessen. Elisa ist sehr neugierig und zieht es vor, selbst zu ermitteln, was es mit den Plänen im Koffer auf sich hat. Jamie versucht sie immer mal wieder einzufangen, ist er doch nicht so unternehmungslustig und möchte am liebsten nur den ganzen Tag mit seinen Maschinen verbringen. Allerdings reizt ihn das, was aus dem Plänen ersichtlich ist so sehr, dass er sich mit auf die Ermittlungen einlässt.

Das Buch ist als Bericht von Elisa an die Polizei konzipiert. So erzählt sie das meiste aus ihrer eigenen Sicht und man lernt auch ihr Gefühlsleben gut kennen. Die Verliebtheit spielt doch eine Rolle, wenn auch nicht so sehr in der Lösung des Falls, aber doch in Elisas Leben. Es gibt auch einige Kapitel aus Jamies Sicht, die aber eher kurz sind. Gespickt ist der Text mit Fußnoten, in denen Jamie versuch Elisa zu korrigieren oder einfach noch seine Sicht der Dinge hinzufügt.

Ich hatte viel Spaß mit dem Buch. Ich mochte Elisa und auch Jamie gerne und man hatte das Gefühl mitten in London dabei zu sein. Die Geschichte hat sich interessant entwickelt und zwischendrin gab es auch eine Menge Action. Der Epilog lässt offen, ob es noch einen zweiten Band mit Elisa und ihren Freunden geben wird, in denen sie dann wieder einen Kriminalfall lösen.

Auf jeden Fall werde ich noch Animant Crumbs Staubchroniken lesen, hier ist sie ja nur sehr wenig aufgetreten. Und ihre Geschichte interessiert mich ja schon. Das Buch habe ich ja hier schon liegen.

Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.01.2023

sommerliches Schweden

Fast bis zum Nordkap
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Bea scheint alles erreicht zu haben. Sie ist erfolgreich im Beruf und hat eine vermeintlich glückliche Beziehung. Doch dann überfallen sie in der Arbeit immer wieder Schwindelanfälle und sie erkennt, sie ...

Bea scheint alles erreicht zu haben. Sie ist erfolgreich im Beruf und hat eine vermeintlich glückliche Beziehung. Doch dann überfallen sie in der Arbeit immer wieder Schwindelanfälle und sie erkennt, sie muss wohl etwas ändern. Sie bittet um 6 Monate Auszeit und macht sich mit ihrem neuerstandenen Bulli Werner auf den Weg zum Nordkap. Doch in Schweden streikt das Auto und sie landet im idyllischen Sjöhyttan, wo sie den Tischler Per und seine Töchter kennenlernt. Doch was bringt die Zukunft für sie? Kann sie wirklich alles aufgeben, was sie scheinbar ausmacht?

Das Buch bietet eine wunderschöne Geschichte in einer tollen Umgebung. Sjöhyttan scheint definitiv einen Besuch wert zu sein. Die Einwohner dort halten zusammen und geben sich Gegenseitig auch mal einen Schubs, wenn es nötig zu sein scheint. Die Geschichte ist in der Gegenwart geschrieben, was am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig war, da das nicht zu meinen bevorzugten Erzählformen gehört. Aber das lebendige Setting und die liebenswürdigen Charaktere machen das wieder wett.

Bea fand ich manchmal etwas anstrengend, man merkt, dass sie sie sich ungern mit sich selbst beschäftigt und es ihr schwer fällt zu erkennen, was wirklich gut für sie ist. Aber im Laufe des Buches fällt es ihr leichter und in ihrer Freundin Tina hat sie auch einen guten Ratgeber. Per ist da deutlich reflektierter, er weiß, was er beeinflussen kann und was nicht. Seine beiden Töchter fand ich ganz zauberhaft und auch Nanni, die das Café in Sjöhyttan führt fand ich ganz toll. Dazu kommen noch einige Nebenfiguren, die auch eine wichtige Rolle spielen und das Ganze abrunden.

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, es entführt einen in das wunderbare sommerliche Schweden.

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