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Veröffentlicht am 16.01.2023

"...Es ist was es ist sagt die Liebe..." (Erich Fried)

Die Liebe an miesen Tagen
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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner ...

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben steckt. Und für Clara wird es Zeit, das Alleinsein aufzugeben. Auf das wilde Glück der Anfangszeit folgt die erste Bewährungsprobe, und die beiden zweifeln und kämpfen mit- und umeinander.

Kann man, nicht mehr ganz jung und beladen mit Lebenserfahrung, noch einmal oder überhaupt zum ersten Mal die große Liebe finden?“



Autor Ewald Arenz ist mit „Die Liebe an miesen Tagen“ mein erstes Lesehighlight im noch jungen Jahr 2023. Arenz ist ein Wortspieler und findet irgendwie immer den richtigen Ton, den richtigen Nerv, das richtige gedankliche Bild was man beim lesen so hat, kurzum: er ist einfach ein ganz besonderer Autor mit dem Gespür für besondere Geschichten.

Ja, es gehört schon viel dazu auch an schlechten, an miesen Tagen immer zu seiner Liebe zu stehen, selbst an grauen Tagen zu lachen oder eben genau das zu tun obwohl die Welt eigentlich gleich sich in Wohlgefallen auflösen könnte. Wenn Schmerzen tief sitzen, nützt einem die Welt auch nichts mehr, gerade wenn man wie Clara und Elias hier ein solches Gefühlschaos erlebt. Clara hat einen Teil ihres Lebens bereits gelebt und viel erleben müssen und bei Elias sieht es nicht anders aus. Kann man denn sich nochmal neu verlieben ohne das einen gleich der Blitz trifft nach dem Motto das darf doch nicht sein? Arenz gibt uns Lesern hier eine wunderbare Geschichte vor, mit allen Höhen und Tiefen, die jeden von uns treffen könnte und die Fragen und Antworten in den Raum schmeißt, denen man eigentlich gerne aus dem Weg geht. Arenz bohrt gerne in den Themen die eben etwas spezieller sind, über die man nur bedingt spricht. Seine Schreibweise und auch sein Ausdruck sind wieder wunderbar flüssig und an Emotionen spart er überhaupt nicht. Er schreibt wunderbar realitätsnah und authentisch und man folgt den beiden Protagonisten sehr gern und fiebert mit der Entstehung dieser neuen Liebe mit. Vor allem wenn es das erste Mal die richtig große Liebe ist! Oder haben sie gedacht Claras verstorbener Mann war ihre große Liebe? Lesen und staunen Sie wie feinfühlig Arenz hier mit dieser Thematik umgeht und wie er sie gekonnt in Szene setzt! Für die wahre Liebe ist man nie zu alt und manchmal muss man erst ein wenig warten bis einem erscheint, manchen erscheint sie sogar nie. Autor Arenz bringt uns diesen zarten „Hach“-Moment der beiden herrlich nahe und dann darf auch das eigene Kopfkino seine Gedanken dazu beisteuern. Wie würde man selbst damit umgehen? Sind wir immer ehrlich auch uns selbst gegenüber? Ist Liebe wirklich Liebe? Selbstredend ist das auch alles Einstellungssache eines jeden von uns aber bei Arenz laufen die beiden Protagonisten eben geradewegs aufeinander zu und das soll eben so sein! Ewald Arenz hat immer einen feinen und nicht zu aufdringlichen Ton bezüglich philosophischer Gedanken in seinen Büchern und so finden wir das auch hier. Mal versteckt zwischen den Zeilen, mal ganz direkt. Diese Mischung macht’s einfach aus und dadurch verschlingt man dieses Büchlein in Windeseile!

Fazit: Ein Lesegenuss zu einem ganz besonderen Thema! 5 Sterne und wenn ich könnte, würde ich gerne mehr vergeben!

Veröffentlicht am 15.01.2023

Bestens erklärt und verstanden! 5 Sterne!

Weltunordnung
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Klappentext:

„Carlo Masala warnt in diesem Buch vor den Illusionen des Westens: der Illusion, die Globalisierung würde automatisch zur Verbreitung der Demokratie führen, der Illusion einer zunehmenden ...

Klappentext:

„Carlo Masala warnt in diesem Buch vor den Illusionen des Westens: der Illusion, die Globalisierung würde automatisch zur Verbreitung der Demokratie führen, der Illusion einer zunehmenden Verrechtlichung der internationalen Beziehungen, aber auch der Illusion, durch militärische Interventionen ließen sich Demokratie und Stabilität exportieren. Seit der Niederlage in Afghanistan und Putins Krieg gegen die Ukraine stehen die Grundlagen westlicher Außen- und Sicherheitspolitik auf dem Prüfstand. Was muss sich ändern, damit wir in der neuen Weltunordnung bestehen können?



Nach dem Ende des Kalten Krieges hofften die USA und ihre Verbündeten, das internationale System gemäß den eigenen Vorstellungen umgestalten zu können. Doch anstatt Ordnung zu stiften, wurde Chaos geschaffen. Der Traum von der Verwestlichung der Welt ist heute ausgeträumt. Zurück bleibt eine durch Multipolarität, Blockbildung und Unsicherheit geprägte Weltunordnung, die die internationale Politik noch lange bestimmen wird. Auf welche Herausforderungen müssen wir uns in Deutschland und Europa einstellen? Welche Machtmittel stehen uns zur Verfügung? Wir brauchen, so lautet die zentrale These von Carlo Masala, einen realistischen Blick auf die internationalen Beziehungen, der sich von Illusionen befreit, die geostrategischen Gegebenheiten berücksichtigt und wieder lernt, die Sprache der Macht nicht nur zu lesen, sondern sie auch zu sprechen.“



Autor Carlo Masala ist mir seit seinen Auftritten im TV zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine sehr positiv aufgefallen. Warum? Er erklärt zwar sehr sachlich aber verständlich und wertfrei. Er hat ein unglaubliches Wissen eine brillante Auffassungsgabe und zudem ein Gespür dafür wo die ganze Sache mit dem Krieg wohl hingeht. Seine analytischen Zusammenfassungen sind unheimlich lehrreich und wenn ich ehrlich bin, habe ich in dieser kurzen Zeit mehr zum Thema Kriegsführung verstanden als in den ganzen Jahren Geschichtsunterricht in der Schule. In diesem Buch geht es um die generellen Krisen global gesehen und warum der Westen gewisse Illusionen hat. Auch hier ist er differenziert und wertfrei in seinen Erläuterungen aber dennoch vertritt er seine Ansichten und schlussendlich seine Erfahrungen zu diesen Themen. Er berichtet von Bürgerkriegen, sich daraus entstehenden großen Kriegen, Kriege bezüglich der Religion und eben im ganzen, global gesehen, eben diese gewisse Unordnung die dabei auftritt. Gerade aktuell sehen wir durch den anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine wie verzwickt alles ist, wie halsbrecherisch gekämpft wird auf beiden Seiten und wie sehr nicht nur die Wirtschaft der beiden Länder leidet sondern die gesamte Welt. Wir erlesen hier und erleben es hautnah, den sogenannten Domino-Effekt.

Fazit: Absolute Leseempfehlung für alle die Zusammenhänge besser verstehen wollen und die Thematik Krieg und eventueller Frieden. Ich vergebe sehr gern 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.01.2023

Lesenswert!

Exit
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Klappentext:

„Die Frage, auf welchem Fleckchen Erde man geboren wurde, ist längst zum Bestimmungsfaktor individueller Lebenschancen geworden. In manchen Weltregionen brechen heute immer mehr Menschen ...

Klappentext:

„Die Frage, auf welchem Fleckchen Erde man geboren wurde, ist längst zum Bestimmungsfaktor individueller Lebenschancen geworden. In manchen Weltregionen brechen heute immer mehr Menschen auf, um ihr Glück dauerhaft woanders zu suchen. Was macht das mit ihrer Heimat – und was folgt daraus für die reichen Zielländer im globalen Norden? Der Soziologe Thomas Faist bringt Licht ins Dunkel – und räumt mit einigen grassierenden Mythen zur globalen Migration im 21. Jahrhundert auf.



Der Begriff «Exit» bezeichnet die Entscheidung, die eigene Heimat zu verlassen, weil es dort schlichtweg keine Perspektiven mehr gibt. Sie ist zum politischen Massenphänomen unserer Zeit und vor allem im globalen Süden zu einer Alternative zum sozialen Protest geworden. Die massenhafte Abwanderung aus verarmten Regionen etwa auf dem afrikanischen Kontinent verschärft sich nicht zuletzt infolge des Klimawandels, der den globalen Süden ungleich härter trifft als den globalen Norden. Dadurch entstehen sowohl in den Immigrations- als auch in den Emigrationsländern neue politische Konfliktkonstellationen. Die Fragmentierung der europäischen Parteienlandschaft etwa wäre ohne die neuen Formen globaler Migration im 21. Jahrhundert undenkbar. Auf der anderen Seite wird die weltweite soziale Ungleichheit, die Schere zwischen Nord und Süd, durch immer rigidere Migrationsregime zementiert statt abgemildert. Es bedarf folglich einer neuen, fairen Migrationspolitik, um den Exit im globalen Süden in eine für alle Beteiligten gewinnbringende Mobilität zulenken. Thomas Faist, einer der führenden Migrationsexperten in Europa, legt in seinem Buch die Summe seiner Forschung zum Thema vor.“



Thomas Faist bringt mit seinem Buch ein wichtiges Thema ins Gespräch: der Weggang aus dem Land, in dem man geboren wurde. Warum geht man? Freiwillig oder doch eher als Flucht anzusehen? Viele Fragen zu diesem sehr weitläufigen und vor allem seit Jahrhunderten immer aktuellen Thema und jede Menge stimmige Antworten gibt hier Faist frei. Zuwanderung und Abwanderung beschäftigen die Menschen schon seit vielen tausend Jahren und jede Menschenseele die diesen Weg gegangen ist, hat andere Antworten dazu. Faist beleuchtet wie gesagt seit weitläufig und als Leser bekommt man dadurch wahrlich einen anderen, verständlicheren Weitblick dafür. Egal ob ethisch oder religiös, egal ob politisch oder familiär, Faist betrachte wirklich allen Themen dazu und vergleicht hier und da und wägt das Positive und das Negative sehr gekonnt ab. Schlussendlich muss man sagen, ist das Thema immer wieder neu zu bewerten wenn die Umschwünge zu gravierend werden. Es wird immer weiter Veränderungen geben und es wird immer diese Welt-Wanderer geben, egal ob sich freiwillig an einem neuen Ort ihr Glück (ver)suchen oder ob sie aus der Hölle des Krieges fliehen und hoffen endlich irgendwo anders auf diesem Planeten ein friedliches Leben führen zu können! Fazit: ein lesenswertes und geistreiches Buch! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.01.2023

Sie können beißen aber man kann sie besiegen, die Schlangen im Garten

Schlangen im Garten
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!ein Lesehighlight 2022/2023!



Klappentext:

„Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, ...

!ein Lesehighlight 2022/2023!



Klappentext:

„Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, meint das Traueramt. Doch Vater Adam, die wütende Linne, der nach Hause zurückgekehrte Student Steve und Micha, der Jüngste, wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren – nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen, sondern in unzähligen Geschichten, die deren Leben so vielleicht gar nie geschrieben hat.“



Stefanie von Schulte greift in ihrem Buch „Schlangen im Garten“ ein sehr wichtiges Thema auf: Trauerbewältigung bzw. Trauerarbeit. In ihrer Geschichte rund um die Familie Mohn geht die Trauerbewältigung ihren eigenen Weg und das schmeckt nicht jedem. Die Geschichte ist geprägt von den „Schlangen im Garten“ nämlich den Außenstehenden die der festen Überzeugung sind wie man denn eigentlich richtig trauert. Es mag Menschen geben, Trauernde, die für solche „Hinweise“ empfänglich sind und es wird die geben, die die ganze Art und Weise der gut gemeinten Ratschläge mehr als vermessen ansieht. Jeder soll auf seine ganz eigene Weise trauern dürfen und Familie Mohn macht es in diesem Buch eben so! Von Schulte zeigt hier ein feines Gespür mit dem Thema umzugehen, es erstmal überhaupt anzusprechen und dann eben in einer Geschichte zu verweben die mit Sicherheit irgendwo so passiert hätte sein können oder gerade passiert oder geschehen wird. Ihre Art einen gewissen Zauber ins Buch zu bringen ist ihr mit ihrer Sprache gelungen. Man kann irgendwann nicht mehr zwischen Realität und „Zauber“ unterscheiden. Mal etwas poetisch, mal philosophisch und zum nachdenken anregend oder auch der aktuelle heutige Ton werden bei ihr verwendet. Sie ist äußerst vielseitig ohne dabei den roten Faden zu verlieren aber vor den Schlangen im Garten müssen wir uns definitiv in Acht nehmen…ein jeder von uns!

Fazit: Das Buch wird die Schlangen ansprechen und die Trauernden und die, die sich mit dem Tot befassen und es wird auch die ansprechen die mit dem Thema nichts zu tun haben wollen (die werden sagen: „Wieder ein Buch zum Thema Tot - braucht keiner!“) bis sie es eben selbst betrifft…5 Sterne inkl. Leseempfehlung für dieses Werk!

Veröffentlicht am 10.01.2023

Ein echter Lesegenuss!

In Küstennähe
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Klappentext:

„Lárus, Aushilfe im Altenheim und Taugenichts, trifft auf Grímur, einen ehemaligen Fischer. Der eine hat das Leben noch vor sich, beim anderen geht es zu Ende. »Der Schlächter« wird Grímur ...

Klappentext:

„Lárus, Aushilfe im Altenheim und Taugenichts, trifft auf Grímur, einen ehemaligen Fischer. Der eine hat das Leben noch vor sich, beim anderen geht es zu Ende. »Der Schlächter« wird Grímur genannt, man raunt sich zu, er soll einen Mord begangen haben. Und während Lárus seine Drogendealerei immer mehr aus der Hand gleitet, entwickelt sich eine unwahrscheinliche Freundschaft zwischen dem Alten und dem Jungen – die beide ihre Geheimnisse mit sich tragen.“



Ich kann es nicht anders sagen aber auch dieses Buch von Joachim B. Schmidt ist grandios geschrieben. In „Küstennähe“ für er uns eben an jenen Ort und zeigt uns anhand zwei verkappter „Gestalten“ das Leben auf. Beide, Lárus sowie Grímur, haben ihren Ruf weg, der eine hat ein beachtliches Alter, bei dem anderen scheint für die Zukunft aber auch kein klitzekleinesbisschen irgendetwas positives dabei zu sein. Was soll man dann auf dieser Welt? Jeder der beiden hat seinen eigenen Charakter, seinen Stil, sein Leben und dies packt Schmidt wieder in äußerst gut durchdachte und bemerkenswertes Sätze. Sein Ausdruck hat auch hier wieder eine gewisse Kühle, Rauheit, ein kalter Wind weht einem entgegen aber als treuer Leser steht man das aus und blickt dem Inhalt fest entgegen sonst würde man nämlich etwas verpassen. Auch wenn die Story nicht so überdimensional mit Action oder Tragik vollgestopft ist, so findet sich doch hier und da je ein Quäntchen von allem gut dosiert und wohl bedacht vom Autor eingesetzt. Die beiden entwickeln eine Art Freundschaft und diese wird irgendwie zum Halt für Beide. Da haben wir endlich das Positive für die beiden „Gestalten“! Auch wenn sie nicht wirklich in die Dorfgemeinschaft passen wollen, haben sie doch ihren Platz und wenn wir ehrlich sind, ist das Dorf ohne die Beiden gar nicht vorstellbar. Auch hier können wir dem Dorftratsch nicht entkommen und Schmidt zeigt auf, wie grausam Menschen sein können. Wie in den letzten Büchern von Schmidt darf auch hier der Leser wieder abtauchen und selbst Gedanken zur Geschichte hegen, hoffen und wünschen. Auch dieses Buch hat seinen ganz eigenen Schmidt-Stil und ist allein vom Schreibstil her ein Genuss. Egal ob er uns die Figuren zeigt, die Landschaft oder eben über die Grausamkeit der Einsamkeit (was Auslegungssache ist für einen jeden von uns), Schmidt findet immer den passenden Ton gepaart mit den richtigen Worten, dem richtigen Witz und dem kritischen Aspekt. Dieses Buch ist wiedermal Lesegenuss vom Feinsten und bekommt 5 Sterne von mir!