Wichtiges Thema, interessante Gespräche, leider zu wenig Fazit
Alte weiße MännerDer Auftakt des Buches hat mir unglaublich gut gefallen und ich fand die Gespräche sehr interessant. Von Allys, über halbe Feministen bis hin zu tatsächlich "Alten Weißen Männern", die Feminismus für überflüssig ...
Der Auftakt des Buches hat mir unglaublich gut gefallen und ich fand die Gespräche sehr interessant. Von Allys, über halbe Feministen bis hin zu tatsächlich "Alten Weißen Männern", die Feminismus für überflüssig halten und meinen, wenn Frauen missbraucht werden, sei das im Grunde ihre eigene Schuld. Der Titel ist sehr gewagt und soll eine Diskussion hervorrufen, jedoch gab es für meinen Geschmack zu wenig davon. Einige Männer fallen Sophie Passmann im Gespräch mehrfach ins Wort, lassen sie nicht ausreden, mansplainen und bekommen dafür von ihr eben keins auf den Deckel. Einige verstörende Gespräche, die mich superwütend machen, lässt sie einfach über sich ergehen, ohne das Gegenüber weiter aufzuklären und nach den Gesprächen finde ich das Fazit viel zu kurz. Sie hätte meiner Meinung nach einige Aussagen scharf kritisieren müssen. Sie spricht davon, eine unangenehme Feministin zu sein, ist aber in den Gesprächen gar nicht so unangenehm, sondern nimmt höchst sexistische Aussagen so hin und kritisiert sie erst im Nachhinein und das auch nur kurz. Ich finde das Thema sehr wichtig, mag ihren Ansatz und die Gesprächspartner waren sehr gut gewählt auf einem Spektrum der unterschiedlichsten Männer mit ganz verschiedenen Einstellungen zum Feminismus. Leider war die Ausführung zwar interessant aber mir nicht radikal genug. Dennoch empfehle ich das Buch für Einsteiger*innen in den Feminismus, die sich fragen, warum wir Feminismus überhaupt brauchen.