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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 10.01.2023
  • ISBN: 9783328602927
Prinz Harry

Reserve

Deutsche Ausgabe von »Spare« - Der SPIEGEL-Bestseller Nr. 1!
Stephan Kleiner (Übersetzer), Katharina Martl (Übersetzer), Johannes Sabinski (Übersetzer), Anke Wagner-Wolff (Übersetzer), Alexander Weber (Übersetzer)

Für Harry ist der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen

Es war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten – und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde.

Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.

In seiner unverstellten, unerschrockenen Offenheit ist »Reserve« ein einzigartiges Buch voller Einblicke, Eingeständnisse, Selbstreflexion und der hart erkämpften Überzeugung, dass die Liebe die Trauer für immer besiegen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2023

Eine Abrechnung

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„Sie schrieb: ‚Das ist kein Ersatzmann. Keine Reserve.‘ “

Zusammen mit J.R. Moehringer hat Prinz Harry seine Autobiografie vorgelegt. In „Reserve“ schreibt er sich ohne Rücksicht auf Verluste alles von ...

„Sie schrieb: ‚Das ist kein Ersatzmann. Keine Reserve.‘ “

Zusammen mit J.R. Moehringer hat Prinz Harry seine Autobiografie vorgelegt. In „Reserve“ schreibt er sich ohne Rücksicht auf Verluste alles von der Seele. Eine Abrechnung mit dem britischen Königshaus? Es ist erstaunlich, dass ein Mann, der so oft gegen die Presse wettert, die Öffentlichkeit förmlich sucht. Ein Oprah Winfrey – Interview war der erste Schritt in Sachen Seelenstriptease, bald folgte eine Netflix-Dokumentation und nun also eine Autobiografie, die in gewisser Weise an Prinzessin Dianas „True Story- in her own words “ anschließt. Überhaupt ist Diana omnipräsent in Harrys Werk, wer erinnert sich nicht an den kleinen Jungen, der zusammen mit seinem Bruder William hinter dem Sarg der tödlich in Paris verunglückten Mutter herging? Ich muss zugeben, dass mir Harry in der Vergangenheit immer sympathisch war, die Palast – PR war genial – Harry, der Lausbub, one of the lads.
Mit seinem „Outing“ dekonstruiert und zerstört Harry dieses Bild völlig. Einerseits ist es verständlich, dass der Windsor – Spross seine Seite der Geschichte erzählen will, andererseits wäre es nicht nötig gewesen, intime Familiengeheimnisse auszuplaudern und zu einem Rundumschlag gegen Höflinge, Hofzeremoniell und - Protokoll auszuholen. Da die britische Königsfamilie nach dem Motto „never complain, never explain“ verfährt, dürfte Henry (er gibt im Buch den Spitznamen „Harold“ preis) klargewesen sein, dass seine Familie nichts dementieren würde. Er lamentiert über die Ungerechtigkeit eines dynastischen Systems und über die Weigerung der Krone, für seinen Sicherheitsdienst im Ausland zu bezahlen. Er schreibt, er sei förmlich gezwungen gewesen, aus Großbritannien zu flüchten. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen auf der Welt vor Krieg und Katastrophen flüchten müssen, ist die Aussage eines in Los Angeles lebenden Multimillionärs kurios. Harry widerspricht sich und seiner Frau auch, ohne es zu merken. Überhaupt wirft die Autobiografie kein gutes Licht auf den Royal, dies war sicher nicht die Intention des Autors. Mit seiner Drogenbeichte tut sich Harry sicher keinen Gefallen, auch wenn sie ihn menschlich macht. „Reserve“ ist in drei Teile gegliedert – Kindheit, Militärzeit, Meghan könnten die Überschriften lauten. Teilweise hatte ich beim Lesen Mitleid, wenn von PTSP und Panikattacken die Rede ist. Ich kann verstehen, dass er seine Stiefmutter nicht sympathisch findet. Schade nur, dass der Erzähler nicht erkennt, wie privilegiert er ist. Er jettet ständig um die Welt, man fragt sich, wie dies mit dem Thema „Umweltschutz“ vereinbart werden kann. Formal gesehen gibt es banale und melodramatische Passagen, man wundert sich über die Stilbrüche im Buch und über die unfreiwillige Komik, über hochtrabende Formulierungen. Interessant fand ich, dass Harry anführt, dass seine Mutter einerseits liebevoll und andererseits sehr distanziert gewesen sei. Insgesamt gesehen ist Diana – Thematik im Buch sehr dominant, man hätte dem Prinzen bessere Berater und auch bessere Lektoren gewünscht, es gibt unfreiwillige Komik, manche Kritikpunkte wirken sehr kleinlich, etwa wenn es darum geht, dass der ältere Bruder die größere Hälfte eines Zimmers bewohnen durfte. Es ist nötig & verständlich, dass er rassistische Untertöne in der Presse seiner Frau gegenüber verurteilt, aber es ist seltsam, dass das Paar nicht (wie angekündigt) zurückgezogen leben will. Bezeichnend ist, dass Harry im Nachwort nur seiner neuen Familie dankt.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Die Sicht von Prinz Harry

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Prinz Harry ist wohl einer der Menschen wo man nicht so recht weiß was man von ihm halten soll oder wie man ihn einschätzen soll.
Als es in der Presse die Mitteilung gab es wird ein Buch geben das sein ...

Prinz Harry ist wohl einer der Menschen wo man nicht so recht weiß was man von ihm halten soll oder wie man ihn einschätzen soll.
Als es in der Presse die Mitteilung gab es wird ein Buch geben das sein bisheriges Leben aus seiner Sicht erzählen wird war ich ehrlicherweise skeptisch, da man durch die Medien ja einiges mitbekommen hat ob man wollte oder nicht.
Da ich aber einfach seine Sicht auf die Dinge erfahren wollte habe ich mir das Buch bestellt und habe es auch direkt am 10.1.23 zu lesen begonnen.
Der Erzählstil war wirklich gewöhnungsbedürftig und hat mich immer wieder extrem im Lesefluss behindert.
Mir war klar, mit dem was man aus der Presse kennt wird es wenig zu tun haben und so war es eben auch.
Der Tod der Mutter oder des Vaters ist für jedes Kind in diesem Alter ein einschneidendes Erlebnis nicht nur für Prinz Harry, aber ich hatte wirklich den Anschein nur er leidet so schwer darunter. Ja, sein Vater hätte vielleicht anders auf die Kinder eingehen können nur wurde er eben „Royal“ erzogen und da zeigt man seine Gefühle nicht offen auch ist es eine Generationenfrage und zu Zeiten Charles war die Erziehung allgemein noch anders.
Das Verhältnis zu William ist nicht so wie in der Presse dargestellt, das kann ich mir ehrlicherweise sogar gut vorstellen aber das was er beschrieben hat hat nichts mir dem Thronfolger und dem Erzsatz zu tun, es sind die ganz normalen Rivalitäten bei Geschwistern beschrieben die eben bis ins Erwachsenenalter weitergehen.
Die Zeit beim Militär und auch im Krieg hat er für mich so beschrieben als wäre es ein Ausflug und was mich persönlich etwas gestört hat, ist dass er den Krieg nie in Frage gestellt hat sondern alles als richtig angesehen hat.
Seine Experimente mit den Drogen empfand ich als etwas verstörend, anstatt in Therapie zu gehen und sich helfen zu lassen hat er sich lieber selbst geholfen das ist nie der richtige Weg.
An allem was ihm Negatives passiert ist ist die Presse Schuld und andere Angehörige der Familie die mit der Presse kollaboriert haben sollen wenn man ihm Glauben schenken darf. Ob auch er vielleicht Fehler gemacht hat wird mit keinem Satz von seiner Seite überlegt jedenfalls habe ich es so empfunden.
Die Zeit mit Meghan wird auf das genaueste durchgenommen, auch hier habe ich so meine Zweifel ob wirklich alles so war wie er es erzählt hat.
Im Epilog geht er dann noch auf den Tod der Queen ein und ich weiß nicht ob ich das so glauben soll oder ob es doch anders war, was wohl stimmt ist das Meghan nicht mit sollte und es da zu Diskussionen kam.
Da ich mir eine Meinung bilden wollte habe ich das Buch zum Ende gelesen, allerdings habe ich wirklich sehr viele Pausen machen müssen denn einiges musste ich erst Sacken lassen da es sehr verwirrend erzählt war, da ich alles erfahren wollte bevor ich schreibe wie ich es empfunden habe.
Für mich persönlich ist er immer noch der kleine Jungen der immer noch nicht verstanden hat das seine Mutter nicht mehr zurück kommt und irgendwie dafür auch Mitleid haben möchte und einen Schuldigen benötigt am besten die Presse. Auch mit seiner Rolle als Zweitgeborener kommt er nicht klar und ich habe irgendwie das Gefühl das Geld der Royals würde er gerne nehmen aber bitte ohne Gegenleistung.
Man kann gespannt sein wann ein Buch seiner Frau erscheinen wird, denn von irgendwas müssen sie ja Leben.
Nach längerer Überlegungszeit habe ich mich entschlossen drei Sterne zu vergeben, denn mich konnte das Erzählte nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Die Opferrolle - Die Rolle seines Lebens

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Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan der Monarchie bin, verfolge ich hin und wieder das Geschehen rund um die europäischen Königshäuser. Da ich mit Prince Harry, jetzt Duke of Sussex, praktisch aufgewachsen ...

Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan der Monarchie bin, verfolge ich hin und wieder das Geschehen rund um die europäischen Königshäuser. Da ich mit Prince Harry, jetzt Duke of Sussex, praktisch aufgewachsen bin und damals auch den tragischen Tod und die Beerdigung seiner Mutter Diana verfolgt habe, ist er alles andere als ein Unbekannter für mich und somit war ich trotz aller Kritik der Medien sehr gespannt auf seine Biographie „Reserve“.

Ich habe dabei versucht, so neutral wie möglich an das Buch heranzugehen, doch leider habe ich mich schon auf den ersten Seiten immer wieder dabei ertappt, wie ich dann doch leicht genervt den Kopf geschüttelt habe.

Was zunächst wie eine Art Biographie wirken soll, entpuppt sich leider als eine Ansammlung von Vorwürfen, Schlechtrederei und Behauptungen, bei denen man nie so wirklich weiß, ob es die Wahrheit oder lediglich Fiktion ist. So behauptet der Duke of Sussex unter anderem, dass er im Jahr 1997 eine Xbox von seiner Mutter geschenkt bekommen hat, was bereits von Microsoft dementiert wurde, da die erste Xbox erst vier Jahre später auf den Markt kam. Gleichzeitig wird sich immer wieder widersprochen, wenn es um zeitliche Abläufe und Daten geht, denn wenn man seine Erzählungen mit offiziellen Pressemitteilungen und Fotos vergleicht, können auch diese Anekdoten von Harry nicht stimmen.

Gleichzeitig stößt es doch sehr negativ auf, dass der Duke of Sussex immer wieder auch Geheimnisse über seinen Bruder Prince William ausplaudert, wie z.B. die Tatsache, dass er beschnitten ist. Ob man so etwas wirklich an die Öffentlichkeit bringen muss, sei mal dahingestellt und zeigt dazu, wie unreif Harry hier agiert und keinerlei Rücksicht auf Familie und Freunde nimmt.

Dazu ist es auch fraglich, wieso man nun überhaupt ein solches Werk schreiben muss, wenn man doch eigentlich nichts mit der Presse und den Medien im Allgemeinen zu tun haben möchte, sondern viel mehr ein „sehr privates Leben“ führen möchte. In „Reserve“ geht es im Grunde genommen darum, dass Harry und auch seine Frau Meghan immer wieder zu Unrecht in den Medien negativ dargestellt wurden und – natürlich! - auch jeder in seiner Familie immer nur etwas schlechtes über sie zu sagen hat und dies an die Presse angeblich weitergegeben wird. Dass letztendlich Harry selbst hier jedes Geheimnis veröffentlicht und seine Familie bewusst vorführt und dazu falsche Äußerungen tätigt, scheint dem Duke of Sussex dabei nicht aufzufallen.

Neben all seinen Widersprüchen und teilweise auch – so muss man es leider sagen – Lügen, die bereits mehrfach widerlegt wurden, muss man sich fragen, wieso weder ein Lektorat, noch der Verlag an sich da nicht gegengeprüft hat, ob seine Äußerungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Hätte der Verlag im Vorfeld sorgfältiger geprüft, hätte man sicherlich die ein oder andere Negativschlagzeile über das Buch verhindern können.

Man muss zwar dem Buch zugute halten, dass sich die 512 Seiten relativ schnell lesen lassen, allerdings liegt das nicht unbedingt an dem fesselnden Schreibstil, denn dieser ist ehrlich gesagt sehr einfach gehalten und es liest sich phasenweise bei einigen Ereignissen wie ein Aufsatz, was sicherlich gefallen kann, mich jedoch nicht fesseln konnte.

Kurz gesagt: „Reserve“ hätte eine interessante Biographie werden können – wenn denn nicht häufig falsche Unterstellungen und offensichtliche Lügen in dem Werk verbreitet worden wären. Hätte es gleichzeitig mehr Selbstreflexion gegeben und nicht immer nur die Opferrolle eingenommen, wäre „Reserve“ sicherlich ein Werk geworden, das Harry empathischer und nahbarer gemacht hätte. So entpuppt sich dieses Buch leider als Flop, den man nicht unbedingt gelesen haben muss.