Leider Zeitverschwendung
Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht„Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht“ klang auf den ersten Blick nach einer interessanten und humorvollen Geschichte, die normalerweise genau in mein Beuteschema passt. Dementsprechend hatte ...
„Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht“ klang auf den ersten Blick nach einer interessanten und humorvollen Geschichte, die normalerweise genau in mein Beuteschema passt. Dementsprechend hatte ich auch hohe Erwartungen an das Buch, was jedoch ein großer Fehler war, denn letztendlich war ich so sehr von der Geschichte und der Protagonistin genervt, dass ich das Buch abgebrochen habe.
Jenny wird zunächst wie eine starke, selbständige Protagonistin dargestellt, allerdings merkt man zunehmends, wie sich dies im Laufe der Geschichte ändert, bzw. der Lack immer mehr abblättert. Jenny ist unsicher, besitzt nur selten Empathie, ist häufig unsympathisch und süchtig nach Social Media. Ihr ist es wahnsinnig wichtig was andere von ihr denken und sie ist süchtig danach, andere Profile zu beobachten und diese nahezu zu verehren, was auf Dauer sehr anstrengend ist. Natürlich merkt man hierbei auch schnell, dass Jennys Verhalten aus einigen Problemen resultiert, was aber nichts daran ändert, dass mir die junge Frau zutiefst unsympathisch war.
Schuld daran ist aber vor allem Emma Jane Unsworth, denn sie hat die komplette Geschichte nicht nur insgesamt vollkommen überspitzt dargestellt, sondern auch eine Pseudo-Humor angewendet, der mir schon sehr unangenehm war. Auch die Figuren konnten nicht bei mir punkten, denn diese lernt man ohne Tiefe oder Sympathie kennen. Alles bleibt nur sehr oberflächlich, obwohl man aus der Thematik so viel mehr hätte machen können. Dazu sind auch die Dialoge alles andere als gelungen, da alles zu aufgesetzt wirkt und ich allgemein beim Lesen immer mehr das Gefühl hatte, dass bei zu vielen Themen zu oft alles nur wie eine Belehrung wirkte.
Somit konnte mich weder die Geschichte, noch die Figuren selbst überzeugen, sodass ich mich immer mehr von der Geschichte entfernt habe, genervt war und „Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht“ nach etwas mehr als der Hälfte abgebrochen habe.