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Veröffentlicht am 17.01.2023

Ein toller Read, dem aber ein paar mehr überraschende Momente gutgetan hätten

Der mexikanische Fluch
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Wieder mal ein Buch, auf welches ich vor allem durch das tolle Cover aufmerksam geworden bin 🫶🏼

Aufgrund eines besorgniserregenden Briefes ihrer Cousine begibt Noemí sich sofort in das in den mexikanischen ...

Wieder mal ein Buch, auf welches ich vor allem durch das tolle Cover aufmerksam geworden bin 🫶🏼

Aufgrund eines besorgniserregenden Briefes ihrer Cousine begibt Noemí sich sofort in das in den mexikanischen Bergen gelegene Herrenhaus der Doyles. Und schnell bestätigt sich für sie, dass nicht alles 'in' dem Haus so ist, wie es scheinen mag...

Der mexikanische Fluch ist wirklich sehr gut und detailliert geschrieben, sodass man sich schnell im Setting zurechtfindet. Die Handlung rund um Noemí, ihre Cousine Catalina und den Doyles war für mich ein einziges Mysterium und hat mich extrem gefesselt, sodass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Es war die perfekte Mischung aus Mystery und Schauerroman. Für meinen Geschmack hätten zwischendurch jedoch ruhig mehr überraschende Momente eingebaut werden können, die das Ganze noch interessanter gemacht hätten, da man zwar mitgerätselt hat, der Spannungsbogen aber eher flach gehalten wurde. Zudem fand ich, dass der Roman dem Titel nicht wirklich gerecht wurde, da die Handlung zwar in Mexiko spielt, der "Fluch" selbst aber nicht explizit mit dem Land in Verbindung steht, welches im Buch eher unterrepräsentiert war. Die Story hätte auch in jedem anderen Erdteil spielen können, letztendlich hätte man es nicht gemerkt.

Da mich das Buch trotzdem sehr gut unterhalten hat, gibt es von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️ von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Ein interessanter Kontrast zur Serie

Bridgerton - Der Duke und ich
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Kürzlich habe ich den ersten Teil der Bridgerton-Reihe beendet und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Ich habe ziemlich viele, sehr schlechte Rezensionen darüber gelesen, weshalb ich vor ...

Kürzlich habe ich den ersten Teil der Bridgerton-Reihe beendet und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Ich habe ziemlich viele, sehr schlechte Rezensionen darüber gelesen, weshalb ich vor Beginn etwas skeptisch war. Überraschenderweise hat er mir jedoch sehr gut gefallen. Im Vergleich zur ersten Staffel der Serie war das Buch weniger "albern" angehaucht, was ich sehr angenehm fand, jedoch muss man deutlich sagen, dass die Emanzipation der weiblichen Figuren leider nicht so stark im Vordergrund stand, wie in der Serie. Vor allem Daphne hat sich im Laufe des Buches diesbezüglich eher etwas zurückentwickelt (was schließlich in der höchst umstrittenen Vergewaltigung (!) Simons mündete). Schade fand ich auch, dass die Handlungsstränge rund um die Featheringtons, Marina Thompson und Eloise quasi gar nicht existierten, hoffe jedoch, dass diese im weiteren Verlauf der Reihe noch eingeführt werden ☺️ Nichtsdestotrotz ließ es sich bequem lesen, und aufgrund der Unterschiede zur Serie, fand ich es sehr spannend, Vorlage und Verfilmung gegenüberzustellen. Auch den neuen, zweiten Epilog fand ich toll. Der hier enthüllte Inhalt der Briefe Simons Vaters hat mich zwar überhaupt nicht zufriedengestellt, jedoch war es schön, nach Ende der Geschichte nochmal diesen Zeitsprung zu machen.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Ein emotionaler Roman über die hoffnungsvollen, aber auch enttäuschenden Seiten zweier komplizierter Lieben

My Policeman
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"My Policeman" handelt von der verbotenen Liebe zwischen Patrick und Tom im England der 50er-Jahre. Während Patrick sich angesichts seiner Homosexualität für ein Leben als Junggeselle entschieden hat, ...

"My Policeman" handelt von der verbotenen Liebe zwischen Patrick und Tom im England der 50er-Jahre. Während Patrick sich angesichts seiner Homosexualität für ein Leben als Junggeselle entschieden hat, heiratet Tom, trotz ihrer damals bereits laufenden Affäre, die junge Lehrerin Marion. Der Roman erzählt die Geschehnisse dabei sowohl aus Patricks als auch aus Marions Sicht. Und hier liegt für mich der wesentliche Knackpunkt. Natürlich ist es bemerkenswert und wichtig, die Gefühlswelten beider Parteien zu beleuchten, jedoch fiel es mir aufgrund dessen leider schwer, mich für eine Seite zu entscheiden bzw. für einen der beiden eine besondere Sympathie zu entwickeln. Wenn man sich in die Charaktere hineinversetzt und dabei den soziokulturellen Kontext der damaligen Zeit nicht außer Acht lässt, lassen sich die Beweggründe beider Figuren durchaus nachvollziehen. Natürlich war Marions Brief nicht gerade die feine Art, jedoch ist es verständlich, dass eine Ehefrau, in einer Zeit, in der zahlreiche Menschen davon ausgingen, dass es sich bei der Homosexualität um eine geistige Krankheit handelt, durchaus glaubt, sie könne ihre Ehe retten und ihren Partner „heilen“, indem sie einfach den Geliebten ihres Mannes „aus den Weg räumt“. Der Einzige, der zwar nicht ganz unschuldig war, jedoch trotzdem mein Mitgefühl hatte, war Tom. Seine Position zwischen Patrick, seiner ersten, richtigen Liebe, und Marion, der Frau, die ihm ein geordnetes Leben und Aufstiegsmöglichkeiten in seiner Polizistenkarriere ermöglichen kann, möchte ich nicht einnehmen müssen. Umso schöner war es, dass Marion am Ende die Dinge so zurechtgerückt hat, wie sie von Anfang an hätten sein sollen. Besonders die letzten Szenen im Film haben mich zu Tränen gerührt.

Insgesamt handelt es sich bei „My Policeman“ um einen starken, augenöffnenden Roman, der die hoffnungsvollen, aber auch enttäuschenden Seiten zweier komplizierter Lieben beleuchtet, die unter den Gegebenheiten ihrer Zeit zu leiden haben.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Ein guter Abschluss der Dilogie, der meine Erwartungen jedoch nicht erfüllen konnte

All Our Golden Dreams
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Bei „All Our Golden Dreams“ handelt es sich um den zweiten Teil Mounia Jayawanths „Van Day“-Dilogie, dessen ersten Teil ich bereits gelesen habe und aufgrund des fiesen Cliffhangers sofort wusste, dass ...

Bei „All Our Golden Dreams“ handelt es sich um den zweiten Teil Mounia Jayawanths „Van Day“-Dilogie, dessen ersten Teil ich bereits gelesen habe und aufgrund des fiesen Cliffhangers sofort wusste, dass ich den zweiten Teil auch unbedingt lesen muss.
Kurz zum Inhalt: Nachdem im ersten Band Ryan Van Day wieder zurück in Ellis’ Leben getreten ist, da sie einige Jahre keinen Kontakt mehr zueinander hatten, obwohl sie schon lange, lange Kindheitsfreunde waren, haben sie sich wieder einander angenähert und sind eine Beziehung miteinander eingegangen. Leider läuft im Van Day-Hotel nicht alles ganz rund. Nachdem es viele Skandale rund um das Hotel gab, bemüht Ryan sich nun alles glatt zu bügeln, entfernt sich dabei jedoch immer mehr von Ellis. Dieser fallen diese Veränderungen sofort auf und selbstverständlich macht sie sich größte Sorgen um Ryan und versucht, ihm mit seinen Problemen zu helfen.
Wie auch schon im ersten Band hat mir auch hier das gesamte Setting wieder sehr gut gefallen. Ich liebe einfach diesen 20er-Jahre-Stil des Hotels - so, so wunderschön mit diesen ganzen Goldakzenten. Es ist wirklich richtig edel und ich kann Ellis Liebe für das Hotel absolut nachvollziehen.
Auch die Protagonisten und Nebencharaktere waren mir wieder sehr sympathisch, jedoch hakte es für mich leider an der Story selbst. Nachdem der erste Teil mit einem so krassen Cliffhanger geendet hat, hatte ich wirklich mehr erwartet, muss ich sagen. Diese „Problemlösung“ Ryans, die aus einem Impuls entstanden ist, wurde mir hier viel zu einfach gelöst, da ich ursprünglich mit viel mehr Stress und Skandalen gerechnet hatte. Deshalb war ich auch etwas enttäuscht, dass das Ganze dann doch so schnell abgehakt wurde.
Trotzdem ging es rund um das Hotel weiter, ca. bis zur Hälfte, wo dann für mich ein ziemlicher Cut gemacht wurde und sich das Buch in zwei Teile aufteilt. Einmal die Handlung rund ums Hotel und im zweiten Teil wird sich hauptsächlich mit der Erkrankung Ryans auseinandergesetzt. Selbstverständlich ist mit so einer Erkrankung nicht zu spaßen und es ist auch sehr wichtig, dass sowas in Büchern verarbeitet wird, jedoch finde ich, dass dieses Thema etwas zu sehr im Vordergrund stand. Dadurch ist leider sehr viel der Beziehung der beiden verloren gegangen - was ich bereits zum ersten Band kritisiert hatte - und der Romance-Anteil ist zu sehr in den Hintergrund gerückt.
Wenn die beiden dann aber mal einen romantischen Moment hatten, ging es so ziemlich nur um das Eine, wodurch der Eindruck bei mir entstanden ist, dass diese Szenen - neben Ryans Krankheitsbild - nur dazu verwendet wurden, um den erwarteten Spice mit reinzubringen.
Jedoch blieb es nicht nur bei Ryans Erkrankung, sondern es wurden immer mal wieder problematische Themen ins Buch eingestreut, angesprochen und selbstverständlich auch kritisiert, jedoch wirkte das für mich eher künstlich und gezwungen.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gern gelesen, da mir Mounias Schreibstil wirklich sehr gut gefällt und auch die Story hat mich trotzdem gut unterhalten. Wie gesagt, sollte man nicht zu viel Romance erwarten, da hier meiner Meinung nach der Fokus auf andere Thematiken gelegt wird.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch trotzdem empfehlen kann, da es hier natürlich auch an meinen eigenen Erwartungen und Wünschen, die ich an dieses Buch hatte, lag, und die wurden leider in Sachen Romance nicht erfüllt. Trotzdem war das Buch sehr unterhaltend und wer also Lust auf einen Roman hat, der nicht zu romancelastig ist und vielmehr eine realistische Seite mit ernsten Themen zeigt, der ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Ein guter Roman mit ein paar persönlichen Stolpersteinen

Klytämnestra
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Bei „Klytämnestra“ von Costanza Casati handelt es sich um eine moderne Nacherzählung des griechischen Mythos rund um die namensgebende Protagonistin Klytämnestra.
Klytämnestra ist die Tochter des Königs ...

Bei „Klytämnestra“ von Costanza Casati handelt es sich um eine moderne Nacherzählung des griechischen Mythos rund um die namensgebende Protagonistin Klytämnestra.
Klytämnestra ist die Tochter des Königs von Sparta und die Schwester der schönen Helena und wird eines Tages mit dem berühmten Krieger Agamemnon verheiratet. Dieser ist so sehr auf seine kriegerischen Erfolge aus, dass Klytämnestra eines Tages von ihm dazu gezwungen wird, die gemeinsame Tochter Iphigenie zugunsten seines Krieges zu opfern. Getrieben von Trauer und Wut möchte sie Rache an all diejenigen nehmen, die ihr Unrecht getan haben, und so nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Mich hat das Thema allein schon deshalb interessiert, da ich meine Bachelorarbeit über die Figur der Iphigenie in verschiedenen literarischen Werken geschrieben habe und da fand ich es gerade einmal interessant, einen Roman zu lesen, welcher die Sicht der Klytämnestra behandelt.
Da ich persönlich den Mythos dementsprechend schon kannte und auch mit den Figuren vertraut bin, würde ich es jedem empfehlen, sich vorher einmal mit der Geschichte auseinanderzusetzen, da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es zu Beginn ziemlich verwirrend sein wird und zum Ende hin auch nicht unbedingt besser wird 😅 Denn dort sind viele verschiedene, außergewöhnliche Namen vertreten, viele verschiedene Konstellationen und Verbindungen zwischen den einzelnen Familien, und ich denke, dass es ganz schnell sehr schwierig werden könnte, da hinterherzukommen.
Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen, auch wie sie verpackt wurde - es ist wie gesagt eine Nacherzählung - und dementsprechend konnte ich schon erwarten, was im Laufe des Romans passieren wird. Jedoch hat mir leider die Form bzw. der Schreibstil der Autorin nicht wirklich zugesagt. Und zwar hat mich hier besonders die auffallend einfache Wortwahl gestört - gerade zu Beginn, als Episoden aus der Kindheit und Jugend Klytämnestras erzählt werden -, da dort ziemlich kurze Kapitel enthalten sind, die größtenteils nur kurze, einfache Sätze beinhalten. Das kann für den ein oder anderen natürlich von Vorteil sein, jedoch hatte ich zwischenzeitlich immer wieder das Gefühl, dass ich hier eine Nacherzählung eines griechischen Mythos für Kinder lese, da mir der Schreibstil einfach zu einfach und nicht genügend elaboriert erschien. Das kann eventuell daran liegen, dass sich die Figuren im Allgemeinen sehr modern ausdrücken, was ich trotz der Tatsache, dass es sich hier um eine moderne Nacherzählung handelt, in dem Ausmaß nicht erwartet hatte. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass es denjenigen, die eine sehr niedrigschwellige Version eines griechischen Mythos lesen möchten, gefallen könnte.
Zudem ist mir die Handlung etwas zu schnell vorangeschritten, da sehr viel in der Zeit gesprungen wurde, es wurden kurze Episoden erzählt, die meines Erachtens gar nicht wirklich wichtig für die Handlung waren und vielmehr wie Lückenfüller wirkten.
Nichtsdestotrotz hat mich dieser Roman sehr gut unterhalten, der gesamte Mythos ist schließlich sehr erschreckend und skandalös, wodurch der Unterhaltungsfaktor definitiv gegeben ist. Selbstverständlich kann man sich auch sehr gut in Klytämnestras Figur hineinversetzen, denn, was diese Frau erleben musste, ist wirklich unglaublich.
Letztendlich war es für mich ein guter Roman, mit ein paar persönlichen Stolpersteinen und einer feministischen Protagonistin, die sich gegen die Männerwelt durchsetzt und Rache nimmt, also was will man mehr?!

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