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Veröffentlicht am 17.01.2023

Zwei Frauen zwischen den Fronten

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn in Nordirland, in der Nähe von Belfast. Sie hat sich mit der ständigen Präsenz von Gewalt und Terror und der Bedrohungslage arrangiert, doch dann erfährt sie ...

Tessa lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn in Nordirland, in der Nähe von Belfast. Sie hat sich mit der ständigen Präsenz von Gewalt und Terror und der Bedrohungslage arrangiert, doch dann erfährt sie von der Polizei, dass ihre Schwester Marian ein IRA-Mitglied sein soll. Tessas Leben wird auf den Kopf gestellt, um ihren Sohn zu schützen, ist sie gezwungen, unbequeme Entscheidungen zu treffen.
Ein schnell und leicht zu lesender, wirklich spannender Thriller über eine Frau, die zwischen die Fronten gerät. Flynn Berry hat es hervorragend verstanden, den Konflikt zu schildern, in den Tessa gerät, das Zerrissensein zwischen ihren Idealen und dem Willen, ihrem Sohn eine bessere Welt zu erschaffen. Einiges hätte ich mir ausführlicher gewünscht, z.B. hätte ich gern mehr über die Gründe für Marians Beitritt zur IRA erfahren, aber die Autorin bietet auf jeden Fall einen Einblick in den Alltag der Menschen, die jederzeit mit einem Terroranschlag rechnen, die nicht wissen, wem sie vertrauen können, weil jeder ein heimliches IRA-Mitglied sein könnte, die gewohnheitsmäßig an belebten Orten nach Heckenschützen und möglichen Bombenverstecken Ausschau halten.
Der Druck, unter dem Tessa steht, die ständige Angst, die ihr im Nacken sitzt, erzeugen den Nervenkitzel in diesem Buch und haben dafür gesorgt, dass ich durch die Seiten geflogen bin. Geärgert habe ich mich aber über das meiner Meinung nach völlig unrealistische und weichgespülte Ende, wegen dem ich mindestens einen Bewertungsstern abziehe. Schade!

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Spannendes Thema, wenig packend umgesetzt

Blueprint Blaupause
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Iris Sellin ist eine berühmte Konzertpianistin und Komponistin. Nach einer MS-Diagnose wird ihr die Endlichkeit ihres Lebens bewußt und sie läßt sich dank einer neuen Methode klonen. Sie trägt das Baby ...

Iris Sellin ist eine berühmte Konzertpianistin und Komponistin. Nach einer MS-Diagnose wird ihr die Endlichkeit ihres Lebens bewußt und sie läßt sich dank einer neuen Methode klonen. Sie trägt das Baby selber aus und zieht es als ihre Tochter und Nachfolgerin auf. Aber das Kind, Siri, wehrt sich gegen die Vorherbestimmung ihres Lebens.
Ein wichtiges Thema, keine Frage, aber mit diesem Buch bin ich nicht warm geworden. Dank der unterschiedlichen Erzählperspektiven konnte ich die Gefühle der Protagonisten und vor allem die Rebellion von Siri sehr gut nachvollziehen, aber ich habe zu keiner der Personen eine Verbindung aufgebaut, das ganze Buch war mir zu negativ und ehrlich gesagt, hat mich das Gejammer aller Beteiligten genervt.
Blueprint ist ein philosophisches, kontroverses Buch, die Thematik der Konsequenzen des menschlichen Klonens ist sehr gut aufgearbeitet, aber mir haben sich die Figuren einfach entzogen, ich habe nur von Außen auf das Geschehen geblickt und bin nie richtig in der Geschichte „drin“ gewesen. Schade!

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Agententhriller im James-Bond-Stil

EAST. Welt ohne Seele
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Ein schrecklicher Verlust hat CIA-Agent Jan Jordi Kazanski ins Aus befördert. Überraschend erhält er trotz seines massiven Alkoholproblems einen neuen Auftrag: er soll in Krakau Kontakt zu der Witwe, einer ...

Ein schrecklicher Verlust hat CIA-Agent Jan Jordi Kazanski ins Aus befördert. Überraschend erhält er trotz seines massiven Alkoholproblems einen neuen Auftrag: er soll in Krakau Kontakt zu der Witwe, einer Unterweltgröße, herstellen. Schnell findet er sich in der Mitte einer explosiven Mischung unterschiedlichster Interessen wieder.
EAST ist ein typischer Agententhriller mit einem wenig Gefühle zulassenden, um sich selbst kreisenden Spion, dabei dürfen natürlich die attraktive Gegenagentin und jede Menge Geballer und Explosionen nicht fehlen – mich hat das ehrlich gesagt nicht überzeugen können. Trotz der exlodierenden Autobombe, den Nachtclubbesuchen und den Schußwechseln kommt wirkliche Spannung erst im letzten Drittel des Buchs auf, als plötzlich alle Erzählfäden zusammenlaufen. In dem Moment, als ich die übergeordneten Zusammenhänge begriffen habe, hat mich das Buch dann doch noch gepackt, leider kam das etwas zu spät.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Spannend und gruselig!

Keltenfluch. Mord im Schwarzwald
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Im malerischen Schwarzwald wird ein brutaler Mord verübt, direkt an einem uralten Keltengrab. Die drei Jugendlichen Leon, Nathan und Elena finden heraus, dass vor 100 Jahren ähnliche Morde an diesem Grab ...

Im malerischen Schwarzwald wird ein brutaler Mord verübt, direkt an einem uralten Keltengrab. Die drei Jugendlichen Leon, Nathan und Elena finden heraus, dass vor 100 Jahren ähnliche Morde an diesem Grab begangen wurden und vermuten, dass ein alter Fluch aus Keltenzeit der Auslöser für die Taten ist. Sie begeben sich in große Gefahr, um den Fluch zu bannen.
Ein spannender Gruselthriller mit überraschendem Ende. Christoph Morhard hat eine beklemmende Geschichte geschrieben, mit spannenden und auch gruseligen Elementen, die auf den letzten Seiten eine sehr unerwartete Wende erfährt… Ein Buch, das gut in die dunkle Herbstzeit passt, und den Schwarzwald einmal nicht als sonnige Touristenattraktion sondern als unheimlichen Schauplatz von uralten keltischen Flüchen präsentiert.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Ein schwierig zu lesender, auf emotionaler Ebene fordernder Roman

Euphorie
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Elin Cullhed hat den Versuch gewagt, mit Sylvia Plaths Augen ihr letztes Lebensjahr zu beschreiben, sich in diese komplizierte, von psychischen Krankheiten geplagte Frau hineinzuversetzen. Sie hat ein ...

Elin Cullhed hat den Versuch gewagt, mit Sylvia Plaths Augen ihr letztes Lebensjahr zu beschreiben, sich in diese komplizierte, von psychischen Krankheiten geplagte Frau hineinzuversetzen. Sie hat ein Buch geschrieben, das nicht als Biografie, sondern als Roman, als Fiktion zu sehen ist. Die LeserInnen werden durch innere Monologe in Plaths Gedankengänge hineingezogen, erleben ihre teils schwer zu ertragenden depressiven, selbstzerstörerischen Phasen, ihre innere Auseinandersetzung mit Schwangerschaft und Muttersein, mit ihrer schwierigen Beziehung zu ihrem Mann Ted Hughes, ihrer Einsamkeit. Großen Raum nimmt auch ihr literarisches Schaffen ein, ihr Kampf zwischen dem Willen, zu schreiben und der Notwendigkeit, sich im Haushalt und Kinder zu kümmern.
Ein für mich schwieriger Roman, ich fand das Lesen anstrengend, die Protagonisten unsympathisch. Elin Cullheds Schreibstil passt perfekt zum Leben und Wirken von Sylvia Plath, mein Geschmack ist es aber leider nicht, empfehlen kann ich den Roman denen, die ein Interesse an der Schriftstellerin und ihrem Schicksal haben.

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