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Veröffentlicht am 23.02.2023

Handeln und nicht nur schauen

Garten der Engel
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Nico besucht den geliebten Großvater im Krankenhaus. Der alte Mann hat ihn aufgezogen, er ist sein moralischer Kompass, sein Vertrauter. Von ihm bekommt er eine Art Tagebuch zu lesen. Es beschreibt die ...

Nico besucht den geliebten Großvater im Krankenhaus. Der alte Mann hat ihn aufgezogen, er ist sein moralischer Kompass, sein Vertrauter. Von ihm bekommt er eine Art Tagebuch zu lesen. Es beschreibt die Zeit in Venedig als Mussolini herrschte und die schwarzen Brigaden durch die Stadt patrouillierten. Es erzählt von dem jungen Paolo der zwei Flüchtlinge vor diesen Brigaden und den deutschen versteckt. Immer in der immensen Gefahr verraten zu werden. Es ist die Zeit wo viele für einen kleinen Vorteil oder für Rache wegen vermeintlichen Unrechts zum Verräter werden.
Das Buch beschreibt zwei Zeitstränge, die Gegenwart mit ihren drängenden Fragen zu dem Umgang mit Flüchtlingen und Menschen die hier nicht geboren sind aber schon länger hier leben. In der Vergangenheit geht es um die Verfolgung von Juden und Partisanen. Die willkürlichen Morde und wie die Menschen in der Zeit agiert haben.
Der Autor hatte anscheinend die gleichen Fragen wie ich zu dieser schlimmen, grausamen Zeit. Warum gab es den Widerstand, warum gab es Verräter, warum gab es Helfer und was war für alle ihre Beweggründe. Und die aller wichtigste Frage: Wie hätte ich mich verhalten. Auf die letzte Frage gibt es keine Antwort. Aber David Hewson hat eine Figur mit Paolo erschaffen die auf diese Frage passt. Er will seine Ruhe haben, um seine Eltern trauern, sein Auskommen haben, ein paar Freunde das ist alles.
Ein Ereignis rüttelt ihn auf. Er hinterfragt die Tatsachen die er sonst hingenommen hatte. Er handelt trotz der großen Gefahr.
Alle anderen Fragen werden durch großartige Recherche beantwortet. Es ist ein Roman der in Italien spielt, Ein neues altes Setting,
Es wurde ohne Punkt und Komma erzählt, das machte das Lesen anstrengend. Es gab keine Pausen in dem Thema die wären ab und zu aber notwendig gewesen.
Für die heutige Zeit gilt als Lehre aus dem Buch, früher war es das Wegschauen, heute ist es das Zuschauen und nichts tun, was der größte Fehler ist den wir Menschen machen können.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Shona und Nate

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Früher waren Shona, Alfie und Nate die drei Musketiere, dann wurden Shona und Alfie ein Paar und Nate der beste Freund der beiden. Nun ist Alfie seit zehn Jahren tot und Nate ist verschwunden. Nur Shona ...

Früher waren Shona, Alfie und Nate die drei Musketiere, dann wurden Shona und Alfie ein Paar und Nate der beste Freund der beiden. Nun ist Alfie seit zehn Jahren tot und Nate ist verschwunden. Nur Shona ist in dem kleinen Bücherdorf geblieben, sie hat ein Café in dem es sehr phantasievolle Cupcakes gibt. Dazu hat sie einen Blog von dem niemand etwas weiß, dort werden nie abgesendete Briefe veröffentlicht. Ohne Anrede oder Absender, werden Gefühle, Fragen oder unaussprechliche Tatsachen geschrieben. Der erste Brief ist von Shona an Alfie nach seinem Tod. Nun kommt auf einmal eine Antwort, wer kennt sie so gut das er ihre Fragen beantworten kann.
Es ist das zweite Buch das aus dem Bücherdorf berichtet, aber unabhängig von einander zu lesen. Der einzige Bezug zum ersten Buch ist mit der Verwendung der Namen und der Verwandtschaftsverhältnisse beendet.
Mir hat dieses Buch besser gefallen, es wurden sehr viel weniger Klischees verwendet und die gefühlten logischen Fehler waren auch weniger. Die Probleme waren echte und nicht wie im vorherigen Buch eher Luxusnatur. Die Themen sind ernst, sie kommen in vielen Familien, Beziehungen vor. Die Autorin hat sie gut in ihre Liebesgeschichte zwischen Shona und Nate eingebunden. Das Bücherdorf ist ein nettes Setting spielt aber in diesem Buch keine Rolle mehr. Es ist ein kleiner Ort mitten in Schottland nicht mehr und nicht weniger.

Veröffentlicht am 20.02.2023

Überleben

Der Paria
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Alwyn Scribe ist ein junger Mann der unter einem schlechten Stern geboren ist. Als Waise in einem Hurenhaus aufgewachsen, als Jugendlicher von einer Bande Gesetzloser aufgenommen. Er ist intelligent ...

Alwyn Scribe ist ein junger Mann der unter einem schlechten Stern geboren ist. Als Waise in einem Hurenhaus aufgewachsen, als Jugendlicher von einer Bande Gesetzloser aufgenommen. Er ist intelligent und hat ein Gespür für die Wahrheit oder Lüge, je nachdem. In einer Welt die vom Krieg beherrscht wird, ist Verrat an der Tagesordnung. Er wird wieder zum Opfer und in der Gefangenschaft trifft er eine seltsame Frau die seine Bildung vervollständigt. Wieder in Freiheit gibt es eine andere Frau, die mit ihm zusammen gegen dunkle Mächte kämpft.
Es ist eine Welt die der Autor erfunden hat die an das Mittelalter erinnert. Kriege, Folterungen und wechselnde Allianzen sind das aktuelle Geschehen. Religiöser Fanatismus wechselt sich mit mörderischen Kalkül ab. Alwyn ist die Hauptfigur die gleichzeitig in der Gegenwart lebt und auch als Erzähler wirkt, in dem er immer wieder Sätze einstreut als ob er seine Memoiren schreibt. Wir erleben also gleichzeitig die Gegenwart und die Zukunft in eine Person. Es erzeugt eine eigenartige Spannung. Erwähnungswert finde ich die verschiedenen Frauenfiguren. Sie sind gleichzeitig stark und schwach. Weibliche Gelehrte, Ratgeberinnen oder Kämpferinnen. Trotzdem müssen sie in der Männerwelt ihre Überlegenheit verstecken, denn nur wenige können sie so akzeptieren wie sie sind. Die Welt ist schlüssig und nicht extrem phantastisch. Man liest die Seiten ohne zu merken wie die Zeit vergeht. Es ist der Anfang einer Trilogie, das Buch ist trotzdem in sich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 17.02.2023

Wunder

Storchenherzen
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Helga ist eine etwas ruppige Hebamme, sie weiß was sie tun muss und ist einfach großartig zu den Babys, nur mit den Eltern hat sie keine Geduld und das fördert nicht gerade die Zufriedenheit ...

Helga ist eine etwas ruppige Hebamme, sie weiß was sie tun muss und ist einfach großartig zu den Babys, nur mit den Eltern hat sie keine Geduld und das fördert nicht gerade die Zufriedenheit als Kunden.
Madita ist die Neue im Geburtshaus, zwanzig Jahre jünger und hat ganz andere Ideen wie man das Ganze etwas entspannter gestalten kann. Sie lacht viel und für sie ist das Leben ein Ponyhof. Dabei ist auch für sie nicht immer alles einfach. Denn ihr Liebesleben verläuft gerade sehr chaotisch. Aber auch bei Helga läuft nicht alles rund, denn ihr Mann hat sich nach zwanzig Ehejahren getrennt, zwar auf freundliche Weise aber es ist eine Trennung. Die beiden müssen nun zusammen arbeiten. Gemeinsam Babys auf die Welt bringen und dafür sorgen das die Beurteilungen des Geburtshauses wieder nach oben gehen.
Dieses Buch hat viele Erinnerungen geweckt, gute wie schlechte. Auch ich habe meine Kinder mit der Hilfe von Hebammen zur Welt gebracht. So wie die Autorinnen es hier beschreiben war es bei mir auch. Sie den Zauber einer glücklichen Geburt sehr empathisch eingefangen. Genau so haben sie auch das Gegenteil beschrieben. Die Macken von werdenden Eltern füllen Bücher, sie tauchen oft in Zeitschriften auf. Auch hier sind sie sehr humorvoll dargestellt.
Gestört hat mich der episodenhafte Schreibstil. Erst wird eine Szene bis zur Hälfte in der Gegenwart von Madita erzählt, dann gibt es einen Sprung zu einem anderen Ereignis und dann wird die erste Szene in Rückblenden von Helga berichtet. Das war irritierend, vor allem weil an der spannendsten Stelle ein Bruch entstand.
Trotzdem war es ein Wohlfühlroman. Es wird eine Fortsetzung geben, die ich gern lesen werde, denn mich interessiert wie es mit dem Liebesleben der beiden Frauen weitergeht.

Veröffentlicht am 17.01.2023

Endlich geht es weiter

Munro
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Die Autorin hat es geschafft nach langer Zeit ihre IMMORTALS AFTER DARK Reihe fortzusetzen. Ich hatte fast vergessen wie es in dieser Parallelwelt und gleichzeitig in unserer zu geht. Aber nach einem Drittel ...

Die Autorin hat es geschafft nach langer Zeit ihre IMMORTALS AFTER DARK Reihe fortzusetzen. Ich hatte fast vergessen wie es in dieser Parallelwelt und gleichzeitig in unserer zu geht. Aber nach einem Drittel war ich wieder voll im Geschehen involviert. Trotzdem würde ich allen Neulingen raten bei Band eins anzufangen. Es ist schon etwas kompliziert die verschiedenen mystischen Gruppen und ihre Lebensweisen auseinander zu halten. Denn alle Geschichten laufen wie im realen Leben parallel zueinander ab. Sie berühren einander und ab und zu geschieht ein Teil eines Buchs zeitgleich zu einem anderem. Das macht die Reihe besonders und auch jetzt durch die lange Pause anstrengend.
Ansonsten wie gehabt. Gestaltwandler trifft seine Lebensgefährtin idealerweise aus einer anderen mystischen Gruppe mit der er verfeindet ist oder wie in diesem Fall eine Menschenfrau die mystische Wesen jagt.
Bis der Macho sie überzeugt hat das er der Beste der ihr je passieren wird, müssen beide viele Abenteuer und Verfolgungen überleben. Gemischt mit einigen erotischen Details ist es eine unterhaltsame mit Humor gewürzte spannende Geschichte.
Sie gehört nicht unbedingt zum klassischen Phantasy Genre sondern ist eher eine paranormale Liebesgeschichte.
Die Serie geht anscheinend weiter, hoffentlich nicht wieder eine so lange Pause.