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Veröffentlicht am 18.06.2023

Schweres Werk

Hammaburg
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Die Hammaburg wird 845 von Wikingern überfallen, ein Großteil der Bewohner wird ermordet oder entführt. Einer von ihnen ist Mathes, der nun als Sklave zu den Dänen kommt und von ihnen verschleppt wird. ...

Die Hammaburg wird 845 von Wikingern überfallen, ein Großteil der Bewohner wird ermordet oder entführt. Einer von ihnen ist Mathes, der nun als Sklave zu den Dänen kommt und von ihnen verschleppt wird. Er gibt sich als Kämpfer und hat sein Mundwerk am rechten Fleck, sodass die Dänen ihn am Leben lassen und als einen der ihren formen wollen. Allerdings möchte er auch seine Mutter und seine kleine Schwester befreien und fällt damit den Wikingern eigentlich in den Rücken.
Das Buch „Hammaburg“ stammt von Wilfried Eggers. Das Cover finde ich sehr gelungen und der Klappentext hat mich, aufgrund des historischen Romans, einfach neugierig gemacht. Das Buch ist ein ziemlich großes Werk und ganz so einfach abtauchen in den Roman geht nicht. Der Anfang, auch aus den verschiedenen Perspektiven erzählt, ist sehr interessant und der Überfall auf die Hammaburg grausam. Insgesamt werden die kriegerischen Szenen sehr blutrünstig und detailliert beschrieben, allerdings auch ohne jegliche Form der Emotion. Der Sprachstil des Buches ist gehoben und es kommen auch Fremdwörter bzw. auch Wörter in den anderen Sprachen darin vor. Leider fiel es mir schwer aufgrund der Vielzahl an Personen den Überblick zu behalten und besonders spannend fand ich das Buch eben auch nicht. Zäh flossen die Kapitel vor sich hin, bis ich es schlussendlich abgebrochen habe und nur noch das Ende gelesen habe. Mir war auch leider keine der Protagonisten besonders sympathisch, noch konnte ich Mathes verstehen, der zum einen Wikinger rettet und zum anderen wieder Geiseln befreit und ihnen damit in den Rücken fällt. Meiner Meinung nach hat er sehr viel Glück gehabt, dass er es überlebt hat, aber so richtig ins Bild passen will es für mich nicht. Mir fehlen auch hier jegliche Emotionen oder Gefühlslagen der Hauptfigur.
Mein Fazit: Sehr schade, als großer Fan von historischen Romanen, bin ich mit dem Roman nicht zufrieden und sogar sehr enttäuscht, da er für mich absolut nichts Spannendes rüberbringen kann und einfach nur ein zäher Schinken ist. Ich kann ihn daher leider nur mit 1 Stern bewerten.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Schrecklich konstruierte Geschichte in der Neuzeit rund um historische Romanfiguren

Skandal & Vorurteil. Ein Georgie Darcy-Roman
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Viele kennen natürlich „Stolz & Vorurteil“ und die darin auch vorkommende Georgiana Darcy, doch leider erfährt man im Originalwerk nicht genügend zu ihr. Nun bekommt sie in diesem Retelling ihre eigene ...

Viele kennen natürlich „Stolz & Vorurteil“ und die darin auch vorkommende Georgiana Darcy, doch leider erfährt man im Originalwerk nicht genügend zu ihr. Nun bekommt sie in diesem Retelling ihre eigene Geschichte. Allerdings wurde diese Geschichte in die Neuzeit verlagert, es gibt also Handys, Internet usw. Georgie wurde übel mitgespielt und sie war gemeinsam mit Wickham in einen Drogenskandal verwickelt. Nur die Beziehungen ihres Bruders Fitz sorgen dafür, dass sie nicht von der Schule verwiesen wird. Georgie will nun neu durchstarten. Doch außer ihrem Freund Avery hat sie niemanden mehr, der an ihrer Seite steht und sie muss sich neu finden und beweisen.
Das Buch „Skandal & Vorurteil “ stammt von Amanda Quain. Das Cover finde ich sehr gut und die Geschichte hat mich insgesamt neugierig gemacht, da ich „Stolz & Vorurteil“ sehr gut kenne. In diesem Fall habe ich das Hörbuch gehört, welches von Elise Eikermann gelesen wird. Die Sprecherin macht in diesem Buch einen richtig guten Job, man kann sich gut vorstellen, dass die jugendliche Georgie so tatsächlich sprechen würde. Das Buch wird aus der Sicht von Georgie erzählt und selbstverständlich kommen auch andere bekannte Namen vor, wie Fitz, Lizzy, Charles usw. Die Erwähnung der Namen ist aber bereits das Einzige, was die Geschichte mit Stolz und Vorurteil verbindet. Ansonsten hat man es mit einer Jugendgeschichte zu tun, in der es um das Finden des Sinns des Lebens und natürlich auch um Romantik geht. Leider keine Geschichte für mich, da ich immer die historischen Romanfiguren im Hinterkopf hatte und nun wurde die Geschichte in die heutige Zeit katapultiert. Was eigentlich noch gut und unproblematisch gewesen wäre, hat in einer Katastrophe geendet. Bereits in den ersten Kapiteln bin ich extrem von Georgie genervt gewesen und prinzipiell kommt immer das Gleiche vor: Sie will etwas, sie darf nicht, ihr Bruder hat ihr dieses oder jenes verboten, aber sie will usw. Ich finde es doch sehr befremdlich, dass sich Georgie in der heutigen Zeit ihrem Bruder ständig unterordnen muss und es für sie eher schwierig ist ihren eigenen Weg zu finden und ich finde das auch nicht passend zum Frauenbild, welches wir den Mädchen heutzutage mit auf den Weg geben sollten. Fehler, in diesem Fall mit den Drogen, passieren, aber das ist kein Grund ein Mädchen auf ewig wegzusperren oder zu bestrafen, nur um ein gewisses Ansehen zu erhalten. Ansonsten, was soll ich sagen, ich hätte dieses Buch lieber nicht hören sollen, denn wie gesagt, die Charaktere sind einfach nur nervig und haben absolut nichts mit den historischen Romanfiguren zu tun. Der Roman an sich mag hipp und modern sein, ist aber glaube ich absolut nichts für ältere Leser (zu denen ich mich jetzt schonmal zähle), sondern wendet sich eher an Jugendliche. So kam es dann schlussendlich auch, dass ich das Hörbuch bei ca. 1/3 abgebrochen habe und nur noch das Ende gehört habe, aber auch das konnte mich absolut nicht überzeugen.
Mein Fazit: Ich bin wirklich enttäuscht, was die Autorin hier für eine Geschichte konstruiert hat. Eine Fortsetzung von Stolz und Vorurteil hätte ich mir wirklich vorstellen können, mit einer neuen Sichtweise oder aus einem anderen Blickwinkel von anderen Charakteren, aber gewiss nicht so als Jugendbuch. Ich kann das Buch leider eingefleischten Stolz und Vorurteil-Fans absolut nicht weiterempfehlen, sondern eher nur jugendlichen Lesern und vergebe nur 1 enttäuschten Stern.

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