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Veröffentlicht am 16.02.2023

Eiche und Zypresse gedeihen nicht im Schatten des jeweils anderen

Die Schattenschwester
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Mit „Die Schattenschwester“ ist Band 3 der 7-teiligen Schwestern-Reihe aus der Feder von Lucinda Riley erschienen und der Leser wird erneut in die Vergangenheit einer der 7 Schwestern geschickt, die Pa ...

Mit „Die Schattenschwester“ ist Band 3 der 7-teiligen Schwestern-Reihe aus der Feder von Lucinda Riley erschienen und der Leser wird erneut in die Vergangenheit einer der 7 Schwestern geschickt, die Pa Salt adoptierte und die gemeinsam auf dem Schweizer Anwesen „Atlantis“ aufwuchsen. Nach seinem Tod hinterließ er jeder der Schwestern die Koordinaten sowie Hinweise zu ihrer wahren Herkunft, sodass sich auch Star in diesem Band auf die Suche begeben kann.

Alle Bände der Reihe starten zum selben Zeitpunkt und sind in sich geschlossene Geschichten, sodass man diese auch in unterschiedlicher Reihenfolge und unabhängig voneinander lesen kann. Ich empfehle jedoch, diese in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen.

Star ist zusammen mit ihrer nur wenig jüngeren Schwester CeCe fast wie Zwillinge aufgewachsen und so stark mit ihr verbunden, dass sie praktisch nie voneinander getrennt waren und sogar eine eigene Art von Gebärdensprache entwickelt haben. Doch als sie im Brief von Pa Salt die Hinweise auf einen Londoner Buchladen erhält, in dem sie den sympathischen, aber etwas exzentrischen Besitzer Orlando kennen lernt, beginnt für die sonst zurückhaltende und schweigsame Star nicht nur eine Reise in ihre Vergangenheit, sondern auch zu sich selbst, die einige Wendungen und Überraschungen bereithält.

Star ist die Schwester, die von allen am wenigsten auffällt. Sie scheint immer im Schatten von CeCe zu stehen und hat nicht das Bedürfnis, sich mitzuteilen. Doch trotzdem hat sie mein Herz mit ihrer ruhigen besonnenen Art sofort gewonnen und ich habe ihren Weg gern begleitet.
Lucinda Riley ist es durch ihren flüssigen bildlichen Schreibstil erneut gelungen, mich in die Landschaft von Kent sowie in die Vergangenheit eintauchen zu lassen und vollkommen in der Geschichte wiederzufinden.

Erneut läuft der Handlungsstrang in 2 Zeitebenen ab, wobei ich die Vergangenheit um 1909 – 1943 als nicht ganz so abwechslungsreich empfunden habe. Jedoch war es sehr tiefgründig und emotional. Nicht zuletzt durch die sehr gefühlvollen Themen wie Depressionen, welche sehr behutsam in die Story eingeflochten wurden.

Auch die übergreifende Geschichte rund um das Leben und die Geheimnisse des Adoptivvaters Pa Salt wird weiter fortgeführt und in meinem Kopf entstehen weitere Fragezeichen, sodass ich gespannt bin, wie die weiteren Herkunftsgeschichten der noch verbliebenen Schwestern verlaufen.

Mir hat dieser 3. Teil wieder sehr schöne Lesestunden bereitet und ich freue mich bereits auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Raus aus dem Mental Load

Ich dachte, zu zweit muss man nicht alles selber machen
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Mental Load – wie oft bleiben die unsichtbaren Aufgaben wie das Kümmern um Familienangehörige, das Organisieren von Feierlichkeiten oder Vereinbaren von Arztterminen an den Frauen hängen und rauben Energie. ...

Mental Load – wie oft bleiben die unsichtbaren Aufgaben wie das Kümmern um Familienangehörige, das Organisieren von Feierlichkeiten oder Vereinbaren von Arztterminen an den Frauen hängen und rauben Energie. Ein Thema, über das es sich lohnt nachzudenken und Abhilfe zu schaffen.
Das Buch „Ich dachte, zu zweit muss man nicht alles selber machen“ von dem Autorinnen-Duo Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi gibt auf humorvolle, aber auch tiefgründige Art und Weise Tipps, wie man selber besser mit der psychischen Belastung umgehen kann und sich Freiräume schafft.
Die Autorinnen geben dabei im Wechsel verschiedene greifbare Geschichten aus ihrem eigenen und auch aus dem Alltag anderer Frauen wieder, die man als Leserin gut nachvollziehen und sich somit mit dem Gelesenen identifizieren kann. Nicht nur einmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich bestätigend nickend die Seiten überflog und mich in den Geschichten wiederfand.
Nach jedem Kapitel werden kleine Tipps dargestellt, wie man die ein oder andere Situation besser meistern oder organisieren könnte. Vieles hiervon war für mich nicht neu, aber es hilft, sich seine eigene Lebenssituation noch einmal deutlicher vor Augen zu führen.
Auch tiefgreifendere Themen wie der Gender-pay-gep, die Rentenschere oder das leider immer wieder präsente Momshaming werden dabei nicht ausgelassen und regen zum Nachdenken an.
Da die Autorinnen auch aus ihrem eigenen Leben und ihren Erfahrungen berichten und dies auf sehr humorvolle, nahbare Art und Weise, waren mir beide Sichtweisen sofort sympathisch und ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt.

Fazit:
Das kleine als „Überlebenstraining“ bezeichnete Büchlein ist auf jeden Fall wert, einen Blick hinein zu werfen. Ob es tatsächlich aus dem Hamsterrad des Mental Load hinausführen kann, bleibt dahingestellt. Jedoch kann es einen Anreiz dazu geben, sich selber zu reflektieren und an der eigenen Überlastung etwas zu ändern. Da das Lesen auch noch mit Witz und Charme verbunden ist, kann ich es auf jeden Fall weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Ein spannender historischer Roman mit tollen Protagonist*innen!

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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„Das Gelübde der vergessenen Tochter“ ist Band 1 einer Dilogie aus der Feder von Manuela Schörghofer.
Eine junge Frau mit rotem Haar und schwer verwundet klopft an die Pforten des Klosters Tannhöhe. ...

„Das Gelübde der vergessenen Tochter“ ist Band 1 einer Dilogie aus der Feder von Manuela Schörghofer.
Eine junge Frau mit rotem Haar und schwer verwundet klopft an die Pforten des Klosters Tannhöhe. Sie kann sich angeblich an nichts von dem erinnern, was ihr zugestoßen ist und wird von den Ordensschwestern Laya genannt. Doch in der Umgebung des Doppelklosters, in dem sowohl Männer als auch Frauen, strikt getrennt voneinander, leben, geschehen seltsame Dinge – immer wieder verschwinden junge Mädchen, die Laya sehr ähnlich sehen und kehren nie wieder zu ihren Familien zurück.
In dem Ordensbruder Ansgar scheint Laya einen Verbündeten gefunden zu haben, der wie sie das Rätsel um die verschwundenen Mädchen lösen will, doch welches Geheimnis verbirgt er selber vor ihr und kann sie ihm tatsächlich trauen? Und welche Machenschaften gehen im Kloster vor? Laya begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche, um Rache zu üben an ihren Peinigern und das Rätsel um die verschwundenen Mädchen zu lösen.
Der Schreibstil in diesem Roman ist flüssig und von Beginn an fesselnd. Man wird unmittelbar ins Geschehen hineingeworfen und ist sofort mittendrin.
Die Hauptprotagonistin Laya ist mir als sehr mutige junge Frau, die weiß, was sie will und dabei auch sehr umsichtig und klug handelt, sofort sympathisch geworden.
Auch der Ordensbruder Ansgar mit all seinen Facetten wird authentisch beschrieben, sodass man zu ihm eine gute Bindung aufbauen und sein Handeln verstehen kann.
Die zahlreichen Nebencharaktere sind mit viel Feingefühl gezeichnet und jeder scheint etwas zu verbergen oder mehr zu sein als man im ersten Augenblick erwartet.
Das Leben im Kloster, die handelnden Personen und die Landschaft standen mir bildhaft vor Augen und neben all den historischen Begebenheiten habe ich mich zwischenzeitlich gefühlt wie in einem sehr guten Krimi. Die ganze Zeit über entstanden in meinem Kopf neue Fragen und bis zum Schluss blieb die Spannung erhalten.
Hilfreich sind die vorhandenen Grundrisse des Klosters Tannhöhe. So hat man eine gute Orientierung beim Lesen, wo sich die handelnden Personen gerade bewegen. Auch das Personenverzeichnis und das vorangestellte Glossar sind sehr nützlich.

Das Ende des Romans ist sehr gelungen und so gestaltet, dass für den geplanten 2. Teil noch viele offene Fragen zu klären sind und ich mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit den Protagonist*innen freue.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Ein spannender 1. Fall für das Ermittlerduo Lockyer/Broad!

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
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„Der Tote von Wiltshire“ ist ein Krimi aus der Feder von Katherine Webb, die mir als Autorin bisher unbekannt war.
Hedy Lambert wurde wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Sie soll ...

„Der Tote von Wiltshire“ ist ein Krimi aus der Feder von Katherine Webb, die mir als Autorin bisher unbekannt war.
Hedy Lambert wurde wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Sie soll mit einem Küchenmesser im Schuppen ihrer Herrschaft, bei der sie als Haushälterin tätig war, einen jungen Mann kaltblütig ermordet haben. Alle Indizien sprachen damals gegen sie und auch ein Motiv konnten ihr die Ermittler schnell nachweisen. Doch nun – 14 Jahre später – meldet sich Hedy aus dem Gefängnis beim damals ermittelnden Inspector Lockyer und bittet um erneute Überprüfung des Falles. Heute wie vor 14 Jahren beteuert sie ihre Unschuld.
Wurde damals etwas übersehen oder sitzt die wahre Mörderin schon ihre rechtmäßige Strafe ab? Bei den neu aufgerollten Ermittlungen treffen DI Lockyer und seine Partnerin Constable Gemma Broad auf eine Wand des Schweigens und Geheimnisse, die nie ans Licht kommen sollten.
Der Autorin gelingt es trotz einer sehr unaufgeregten ruhigen Schreibweise eine durchgehende Spannung aufzubauen. Bereits zu Beginn der Ermittlungen stellten sich mir beim Lesen unendlich viele Fragen. Keiner der Verdächtigen sowie Zeugen waren in meinen Augen auszuschließen, doch ich konnte auch keinem ein eindeutiges Motiv zuweisen.
Die Ermittlungsarbeit des Duos Lockyer und Broad hat mir dabei besonders gut gefallen. Schritt für Schritt haben sie sich einen Zeugen nach dem anderen vorgeknöpft und kommen der Lösung des Falls so immer näher.
Gleichzeitig lernt man auch die persönlichen Hintergründe der beiden im Laufe des Buches immer näher kennen und merkt, dass sowohl Lockyer mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat und auch bei Gemma nicht alles in Ordnung scheint.
Die Beschreibungen der Landschaft, aber auch des Herrenhauses sowie dessen Bewohner waren teilweise so bildhaft, dass ich mir alles genau vorstellen konnte.
Die familiären Hintergründe hinterließen für mich sogar zeitweise eine gewisse Melancholie, in die man aber nicht vollends versinkt, da sofort wieder eine spannende neue Frage im Raum steht.
Bis zum Schluss kann man sich als Leser nicht sicher sein, zu welchem Ergebnis die Ermittler letztlich kommen und die Auflösung hat mich überrascht.
Gelungen ist auch das Ende des Buches – ein Cliffhanger, der neugierig macht und ich werde das Ermittlerduo Lockyer/Broad mit Sicherheit weiter verfolgen!

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Eine humorvolle Geschichte mit viel Weisheit im Gepäck

Von Spaß war nie die Rede
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„Von Spaß war nie die Rede“ ist der neue Roman aus der Feder von Ellen Berg.
Fee steht in der Mitte ihres Lebens, hat einen guten Job als Praxisassistentin und zwei pubertierende Teenager zu Hause. Sie ...

„Von Spaß war nie die Rede“ ist der neue Roman aus der Feder von Ellen Berg.
Fee steht in der Mitte ihres Lebens, hat einen guten Job als Praxisassistentin und zwei pubertierende Teenager zu Hause. Sie kümmert sich rührend um Haushalt und Kinder, aber auch um alles andere, denn Fee hat ein großes Problem: Sie kann nicht „Nein!“ sagen und in ihrer Ehe kriselt es gewaltig. Nach einem sehr missglückten Familienurlaub wird ihr bewusst, dass sich etwas ändern muss. Fee begibt sich auf neue unbekannte Wege und versucht sich selbst zu finden, doch hat ihre Ehe eine Chance all die Veränderungen zu verkraften?
Ellen Berg hat einen Schreibstil, der einen auf humorvolle Art auf die kleinen Alltagsprobleme hinweist, die wohl jede(r) kennt, der in einer langjährigen Partnerschaft lebt.
Fee als Hauptprotagonistin ist dabei eine Frau, die ihre kleinen Fehler hat und versucht, es immer allen recht zu machen. Sie war mir von Beginn an sympathisch, vor allem, da ich ihre Gefühlswelt so gut nachvollziehen konnte. Man wünscht Fee einfach einen Wandel und dass sie ihre Mitmenschen mitreißen kann.
Gleichzeitig nimmt sie sich nicht so bitterernst und hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen.
Die zahlreichen Nebencharaktere wie die Kinder Emmi und Finn sowie der Ehemann Christian, aber auch die Freundinnen von Fee sind sehr authentisch beschrieben, sodass man zu jedem eine Bindung aufbauen kann.
Sehr gelungen fand ich die zahlreichen witzigen Sprüche im Buch, über die ich regelmäßig lachen konnte, aber auch die vielen Weisheiten, die mich zum Nachdenken angeregt haben und die man sich selber für sein Leben mitnehmen kann.
So ist dieses Buch für mich nicht nur ein absoluter Wohlfühlroman gewesen, sondern auch eine Anregung, im eigenen Leben nach neuen Wegen zu suchen.
Es war das erste Buch, welches ich von Ellen Berg gelesen habe, wird aber definitiv nicht das letzte von dieser tollen Autorin gewesen sein!

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