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Veröffentlicht am 23.01.2023

Amerikanische Adaption eines Hera Lind Bestsellers

Immer wenn die Sonne aufgeht
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Nora verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Drehbüchern für den Romance Channel - Happy End garantiert. Mit dem Verfassen ihrer eigenen Geschichte, die zwar als große Liebe begonnen hat, ...

Nora verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Drehbüchern für den Romance Channel - Happy End garantiert. Mit dem Verfassen ihrer eigenen Geschichte, die zwar als große Liebe begonnen hat, doch kläglich gescheitert ist, weht ihr die Hollywood-Prominenz ins Haus, denn dieses Drehbuch soll ganz groß herauskommen. Vorbei ist es mir der Ruhe am frühen Morgen, wenn Nora ganz alleine aus der Veranda sitzt und das wundervolle Farbenspiel des Sonnenaufgangs bestaunt. Denn ausgerechnet der männlich Hauptdarsteller Leo Vance findet dieses Naturschauspiel wunderschön, sodass er es mit Nora teilen möchte. Und nicht nur das, denn mit jedem Sonnenstrahl wächst die Liebe zwischen den beiden...


"Immer wenn die Sonne aufgeht" hat einen sehr warmherzigen Schreibstil, der von Annabel Monaghan mit wundervollen Worten und sehr belebten Szenen an die Leser:innen weitergegeben wird. Die Geschichte legt sich wie eine liebevolle Umarmung um die Leserschaft und doch ist die Handlung nicht neu. Denn viele Sequenzen gleichen sich wie ein Ei dem anderen, wenn man den Bestseller von Hera Lind "Das Superweib" daneben legt. Alleinerziehende Mutter stemmt den Haushalt, schreibt einen Bestseller, der verfilmt wird und damit gelingt ihr der große Durchbruch. Die Stolpersteine in der Liebe und das Sehnen nach Geborgenheit finden sich ebenso in diesem Buch wieder, wie in der deutschen Vorlage....

So lese ich wenig Neues, nur dass sich das Setting verändert hat - Dialoge und Ausstattung sind dem 21. Jahrhundert angepasst und wirken frischer als das 1994 veröffentlichte Buch. Es tut mir im Herzen weh, dass ich nicht mehr Positives schreiben kann, aber die Paralelen sind mir zu deutlich. Das Ende wirkt hier zudem etwas zu sehr mit Zuckerwatte und bunten Streuseln dekoriert, sodass ein typisch amerikanisches Happy End daraus wird.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Ein Rosenbuch, das sich nicht von all den anderen wirklich unterscheidet

Ein Garten voller Rosen
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Die Rose ist die Königin der Gartenblumen und somit auch die Krönung in der Gestaltung für alle Gärtner:innen. Anregungen, um den eigenen Rosengarten optisch und olfaktorisch ansprechend zu gestalten soll ...

Die Rose ist die Königin der Gartenblumen und somit auch die Krönung in der Gestaltung für alle Gärtner:innen. Anregungen, um den eigenen Rosengarten optisch und olfaktorisch ansprechend zu gestalten soll das Buch "Ein Garten voller Rosen" bieten. Zugegeben, Cover sowie Vor-& Nachsatzblatt machen schon Lust auf das Buch und seinen Inhalt, denn hier kommen üppig blühende Rosen wirklich schön zur Geltung und setzen das Thema auch perfekt um.

Wer sich jetzt aber bereits schon länger mit der Thematik Rosen im Garten beschäftigt, findet wenig Neues und Wissenswertes. Vielmehr wird bereits Bekanntes und Bewährtes in ansprechendem Stil vermittelt und mit faszinierenden, üppigen und farbenfrohen Aufnahmen illustriert. Gestaltungsmöglichkeiten vermitteln Gartenpläne, Farbpaletten und Raum für kreative Ideen bilden den Grundstock für die Sachtexte, die Beispielfotos setzten Impulse, um mit dem Nachpflanzen zu beginnen und das eigene Rosenglück im Garten zum Erblühen zu bringen.

Schön anzuschauen, aber leider kein Alleinstellungsmerkmal unter all den anderen Rosenbüchern.


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Veröffentlicht am 17.01.2023

Denn je dunkler ein Geheimnis ist, um so tiefer versteht es, wer es versteht (Raimundus Lullus)

Hanne. Die Leute gucken schon
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Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung scheinen auch die alten Wunden des Krieges zu verheilen und das Leben wird wieder bunt und lebenswert. Hanne wird von Mutter Minna liebevoll umsorgt und es scheint, ...

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung scheinen auch die alten Wunden des Krieges zu verheilen und das Leben wird wieder bunt und lebenswert. Hanne wird von Mutter Minna liebevoll umsorgt und es scheint, als würde es ihr an nichts fehlen. Das Glück scheint perfekt, als Hanne nicht mur Schmetterlinge im bauch verspürt, als sie Paul Wagner gegenübersteht. So fühlt es sich also an, wenn die Sonne heller scheint, der Himmel blauer ist und die Schmetterlinge im Bauch flattern. Aber schon bald ziehen am rosaroten Himmel dunkle Wolken auf, die wieder Entscheidungen bedeuten, die Hannes Leben auf den Kopf stellen...



Mit "Hanne. Die Leute gucken schon" wird die Mütter-Trilogie fortgesetzt und Carla Berling alias Felicitas Fuchs setzt nahtlos dort an, wo sie mit Minnas Geschichte aufgehört hat. Sie zeichnet wieder ein sehr treffendes Bild der Nachkriegszeit und schlägt gekonnt die Brücke bis hin in die 1960er Jahre. Mode, Funk und Fernsehen, Stellung der Frau in der Gesellschaft - alles ist wieder präsent und sehr authentisch beschrieben. Es gelingt der Autorin , die Szenen sehr lebendig zu gestalten und ihre Leser:innen mit an die Orte des Geschehens zu nehmen.

Anders als im Vorgängerband ist die Stimmung trotz wirtschaftlichem Aufschwung mehr als bedrückend, denn obwohl sich Hanne sehr gut entwickelt und die Lesenden mit ihr durch Höhen und Tiefen gehen können, bleibt sehr unnahbar und gefühlskalt. Auch lässt Fuchs die Figur der Minna regelrecht abstürzen und zieht die Leser:innen mit in den Strudel aus Alkohol- & Tablettenabhängigkeit. Von der taffen, starken Frau, die sich gegen alle Widrigkeiten des Lebens stellt und ihnen die Stirn bietet, ist leider nicht mehr viel vorhanden.

Hingegen wird Hanne mit fortschreitendem Alter immer unsympathischer und übergriffig. Wie sie ihre Tochter Romy behandelt, ja mitunter misshandelt - körperlich, emotional und auch verbal, ist manchmal nur schwer zu ertragen. Kein Wunder also, dass das Mädchen sich aufmüpfig verhält und aneckt - sie hat ja nie gelernt, was es heißt, echte und bedingungslose Mutterliebe zu empfangen.

Hanne versucht zwar immer wieder, ihren Weg zu gehen und das Beste aus ihrer Situation zu machen, resigniert aber und verliert sich auf dem Weg nach der Suche nach dem großen Glück und dem Sinn des Lebens. Manchmal wäre Reden Gold, statt mit Schweigen alles zunichte zu machen. Geheimnisse haben immer die Angewohnheit, über die Jahre zu einer drückenden Last zu werden und immer dann ans Licht zu kommen, wenn niemand mehr damit rechnet.

Alles in allem ein recht durchwachsener Verlauf des Mittelteils und ich hoffe, dass der abschließende Band wieder an die sehr gute Qualität des ersten Teils anschließen kann. Mehr wie 3 Sternchen sind deshalb leider nicht drin.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Mir fehlt das Alleinstellungsmerkmal

NATIONAL GEOGRAPHIC
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Die Bücher von National Geographic sind normalerweise echte Garanten für außergewöhnliche Leseerlebnisse, Eindrücke mit Wow-Effekten und sehr gutem Informationsgehalt. Der Buchtitel "Wie Sie die Berge ...

Die Bücher von National Geographic sind normalerweise echte Garanten für außergewöhnliche Leseerlebnisse, Eindrücke mit Wow-Effekten und sehr gutem Informationsgehalt. Der Buchtitel "Wie Sie die Berge noch nie gesehen haben" verspricht auch einen Hauch Exklusivität und Gänsehautmomente. Ja, es gibt sie, die beeindruckenden und in Demut versunkenen Aufnahmen, die die erhabene Schönheit, majestätischen Anblicke und die manchmal auch nahezu Unerreichbarkeit der Gipfel zum Ausdruck bringen. Aber es sind jetzt keine Fotografien dabei, die die Leser:innen noch nicht oder noch nie gesehen haben.

Auch kommt die Wissensvermittlung viel zu kurz, denn es werden immer nur Themen angerissen, aber nicht wirklich vertieft. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch, die Gefahren durch den Klimawandel und historische Berggeschichten fließen oberflächlich in die Begleittexte ein, sind aber eher Mindmap als Transfer und Aufklärung.

Die wirklich qualitativ hochwertigen Aufnahmen entführen auf die Dächer der Welt, ermöglichen Gipfeltreffen (mitunter sehr wörtlich zu nehmen, da sich hier lange Warteschlangen von Bergbegeisterten bilden) mit der Möglichkeit, Höhenluft zu schnuppern und zeigen Berge in ihren unterschiedlichsten Formationen , sodass mal faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt gelingen, spektakuläre Wasserfälle in die Tiefe donnern, Eisbergliebe wachsen kann oder dramatische Kulissen zu Gletscher-Abenteuern rufen.

Es sind gesammelte Augenblicke, die die Faszination "Berge" eindrucksvoll wiedergeben, aber trotzdem nicht wirklich ein Alleinstellungsmerkmal für sich behaupten können. Schade :(

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Kann leider auf Dauer die Spannung nicht halten

Schneeflockengrab
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Kopenhagen im Winter - es könnte eine idyllische Szenerie für alle Passanten sein, wenn da nicht der tote junge Mann wäre, der mit einem Pappschild und der Aufschrift "schuldig" regelrecht wie am Pranger ...

Kopenhagen im Winter - es könnte eine idyllische Szenerie für alle Passanten sein, wenn da nicht der tote junge Mann wäre, der mit einem Pappschild und der Aufschrift "schuldig" regelrecht wie am Pranger unter einer Straßenlaterne sitzt. Journalistin Jensen wird mit dem Anblick konfrontiert und auch mit der Tatsache, dass es sich hier wohl eine eine Mordserie an Obdachlosen handelt. Denn das Morden geht weiter und es schient, als wolle der Täter auf etwas aufmerksam machen. Aber was ?


Heide Amsinck entführt ihre Leser:innen in das winterliche Kopenhagen und lässt nicht nur die Schneeflocken tanzen. Es gelingt ihr sehr gut, die frostige und kühle Atmosphäre darzustellen und die Schauplätze zu beleben. Mit Jensen habe ich über die gesamte Dauer des Buches so meine Probleme, denn sie ist kein einfacher Charakter. Sie eckt an, nimmt dies wissentlich in Kauf, ja provoziert sogar manchmal den ein oder anderen verbalen Zusammenstoß. Sie macht lieber ihr Ding, anstatt im Team zu arbeiten und auch der Arbeitseifer lässt mitunter zu wünschen übrig.

Da die Handlung aus mehreren Perspektiven erzählt wird, ist genügend Abwechslung und auch Tempo vorhanden, um eine gewisse Neugier auf das, was da noch kommt, hochzuhalten. Leider schafft es aber die Autorin nicht, diese Spannung auf Dauer zu halten und so flacht das Interesse im Verlauf des Buches immer weiter ab. Dabei sind die behandelten Themen im Buch überaus interessant und ich finde es richtig und wichtig, dass die Schreibende die Thematik als Grundlage für ihren Krimi nutzt. Allerdings bleibt sie an der Oberfläche und reißt nur Dinge an, anstatt sie zu vertiefen. Hier wäre weniger mehr gewesen, um die ganze Aufmerksamkeit - nicht nur die der Lesenden - auf die Missstände in der Gesellschaft zu lenken.

Auch ist relativ früh klar, wer die Taten begangen hat, sodass die Luft beim Lesen raus ist. Es fehlt mit jedoch ein tieferer Einblick in die Beweggründe, um alles nachvollziehen und verstehen zu können. So bleibt der Krimi mit seinen doch mitunter sehr gewöhnungsbedürftigen Figuren leider nicht dauerhaft in Erinnerung und bekommt neutrale 3 Sternchen


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